Profilbild von AnnieHall

AnnieHall

Lesejury Star
online

AnnieHall ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnieHall über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2017

Anna und die heilenden Hände

Und dann geschah etwas ganz Wunderbares
0

Anna liebt Zahlen und arbeitet als Buchhalterin in einem großen Supermarkt in Le Puy. Mit zweiunddreißig stürzt die zunehmende Kommerzialisierung des Supermarkts sie in eine Krise und sie beschließt, auf ...

Anna liebt Zahlen und arbeitet als Buchhalterin in einem großen Supermarkt in Le Puy. Mit zweiunddreißig stürzt die zunehmende Kommerzialisierung des Supermarkts sie in eine Krise und sie beschließt, auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu wandern, um sich neu zu orientieren. Als sie einer deutschen Wandererin hilft, gerät Anna unfreiwillig in den Ruf, »heilende Hände« zu haben. Als »Anna der Wunder« wird sie bald schon von anderen Pilgern und Wanderern bestaunt und bedrängt. Doch besitzt Anna wirklich Heilkräfte?

Virginie Langlois erzählt eine kurzweilige Geschichte über eine Frau auf der Suche nach sich selbst, die zufällig zur Heilerin avanciert. Dabei tritt die Pilgerreise zunehmend in den Hintergrund. Leider ist das Buch stellenweise recht langatmig, wohingegen die Ereignisse zum Ende hin übereilt abgefertigt werden und der Leser mit einigen offenen Fragen zurückbleibt.

Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte, die nicht durchgehend zu fesseln vermag. Locker leicht geschrieben, flüssig zu lesen, jedoch nur bedingt charmant. Das gewisse Etwas fehlt....

Veröffentlicht am 17.11.2017

Ein solider Krimi mit ungewöhnlichem Ermittler-Team

Dunkel Land
0

Dunkel Land ist ein Kriminalroman von Roxan Hill und 2017 erschienen bei Harper Collins Germany.

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer nimmt aus Geldnot einen ungewöhnlichen Job an - auf Gut Wuthenow ...

Dunkel Land ist ein Kriminalroman von Roxan Hill und 2017 erschienen bei Harper Collins Germany.

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer nimmt aus Geldnot einen ungewöhnlichen Job an - auf Gut Wuthenow im Havelland soll sie sich für drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Als sie zusammen mit ihrer Adoptivtochter Amelie auf dem Gut ankommt, stellt sie überrascht fest, dass ihr Schützling kein Kind, sondern der Kriminalist Dr. Carl von Wuthenow ist. Dieser wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Verena lässt sich überreden, ihn bei der Ermittlungsarbeit zu unterstützen und sieht sich schon bald mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert: Auf einem Berliner Bauplatz wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden und die Spuren führen ins Rotlichtmilieu….
Verena Hofer und Carl von Wuthenow bilden ein ungewöhnliches und interessantes Ermittler-Team – ein Kriminalist mit beeinträchtigtem Kurzzeitgedächtnis und eine feingeistige Literaturwissenschaftlerin. Die beiden könnten eine völlig konträre Herangehensweise an das Verbrechen haben, Roxan Hill lässt ihre Figuren jedoch perfekt harmonieren und sich ergänzen. Das sorgt für wenige Spannungen untereinander und wird schnell langweilig. Zudem spielt die Störung von Carl im weiteren Verlauf der Geschichte eine zunehmend untergeordnete Rolle und Verena büßt einiges an Glaubwürdigkeit ein, da sie sich bereits nach kurzer Zeit perfekt in die Ermittlungen integriert und Befragungen wie ein gelernter Profi durchführt. Der Kriminalfall ist durchaus interessant und wird schlüssig aufgelöst, jedoch nur mäßig spannend und für den erfahrenen Krimi-Leser leicht zu durchschauen.

Fazit: Ein Krimi mit ungewöhnlichem und sympathischem Ermittler-Team, leider vorhersehbar und teilweise unglaubwürdig, dennoch eine gute und unterhaltsame Feierabend-Lektüre

Veröffentlicht am 19.10.2017

Wenn Schlafgestörte ermitteln....

Mordsmäuschenstill
0

Hanna ist Psychologin und behandelt Menschen mit Schlafstörungen. Als sie eines Abends in ihrer Wohnung von hinten mit einem Golfschläger auf den Kopf geschlagen wird, können die Ärzte im Krankenhaus nur ...

Hanna ist Psychologin und behandelt Menschen mit Schlafstörungen. Als sie eines Abends in ihrer Wohnung von hinten mit einem Golfschläger auf den Kopf geschlagen wird, können die Ärzte im Krankenhaus nur noch den Hirntod feststellen. Während Hanna im Koma liegt, treffen vor ihrer Praxis verzweifelte Patienten aufeinander und beschließen, den Täter zu finden. Sehr zum Leidwesen der Polizei, die die Patienten durchaus zum Kreis der Verdächtigen zählt…

Die Geschichte wird alternierend aus Sicht der handelnden Personen erzählt, wodurch die Suche nach dem Täter ein gewisses Tempo und Witz bekommt, jedoch stehen die Befindlichkeiten der Charaktere und die Beziehung untereinander im Vordergrund. Der Kriminalfall ist leidlich spannend, arg konstruiert und vorhersehbar. Die Figuren definieren sich hauptsächlich über ihre unterschiedlichen Schlafstörungen, die auf den ein oder anderen Leser durchaus interessant und witzig wirken mögen, sie wirken ansonsten aber blass und kaum sympathisch, wodurch man als Leser die Handlung recht gelangweilt verfolgt, zumal das ein oder andere Geheimnis, das die Aufmerksamkeit erregt, recht schnell aufgelöst wird.

Alles in allem ein locker und leicht geschriebener und kurzweiliger Kriminalroman, dem es an
Spannung und Substanz mangelt. Wer sich gerne auf Tätersuche begibt, wird von diesem Buch enttäuscht und gelangweilt sein. Wer hingegen eine lockere, leicht schräge Geschichte mit einem Hauch Krimi bevorzugt, der findet dieses Buch sicherlich unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.09.2020

Romantische Geschichte mit einem Hauch Fantasy

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
0

Stoneheart 1: Geraubte Flamme ist ein Fantasy-Liebesroman von Asuka Lionera und 2020 bei Impress erschienen.

Ezlain lebt in einer Welt, in der Männer das Sagen haben. Doch das hält sie nicht davon ab, ...

Stoneheart 1: Geraubte Flamme ist ein Fantasy-Liebesroman von Asuka Lionera und 2020 bei Impress erschienen.

Ezlain lebt in einer Welt, in der Männer das Sagen haben. Doch das hält sie nicht davon ab, gegen alle Regeln aufzubegehren. Als Strafe für ihren Ungehorsam soll sie den einzigen Menschen verlieren, der ihr jemals nahestand – ihre Sklavin Cressa. Um dem zu entgehen, beschließen die zwei Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Als Männer getarnt heuern sie auf einem Schiff an und fliehen vor den Zwängen ihrer alten Heimat. Doch das Meer trennt die beiden und trägt Ezlain an den einsamen Strand einer geheimnisvollen Insel. Hier begegnet sie dem rätselhaften Drayce...

Stoneheart ist nicht meine Geschichte - die Fantasyelemente waren mir zu spärlich gesät, die Welt zu dominant und brutal gegenüber Frauen., die Charaktere stereotyp und Gut und Böse strikt getrennt. Ezlain ist eine durchaus sympathische Figur, jedoch sehr auf Cressa fixiert und in ihren Handlungen und Aussagen nicht immer glaubwürdig. Sklaven behandelt sie mit Respekt, sieht aber ihre Notwendigkeit für die Erledigung der Hausarbeit, das ist Augenwischerei und für eine starke Protagonistin hätte ich mir ein differenzierteres Auftreten gewünscht, auch ihre Beziehung zu Cressa ist mir zu einseitig.

Es wird sicherlich Leserinnen geben, die die Mischung aus Abenteuer und Liebesgeschichte in einer von Männern beherrschten Welt fesseln kann, meine Lesereise endet mit dem ersten Band, denn der Funke ist einfach nicht übergesprungen....

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2017

Interessante Einblicke in das Leben einer ruhelosen Frau

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang
0

Im Alter von 50 Jahren steht Maria vor den Scherben ihres Lebens. Ihre Fernbeziehung ist gescheitert, die Beziehung zu ihrem Sohn ist alles andere als eng und ständige Geldsorgen und Selbstzweifel drücken ...

Im Alter von 50 Jahren steht Maria vor den Scherben ihres Lebens. Ihre Fernbeziehung ist gescheitert, die Beziehung zu ihrem Sohn ist alles andere als eng und ständige Geldsorgen und Selbstzweifel drücken aufs Gemüt. Das Leben in Köln wird ihr allmählich zu eng, also kündigt sie ihre Lebensversicherung, verkauft ihre Möbel, Bücher und High-Heels und verabschiedet sich auf unbestimmte Zeit nach Indien, stets auf der Suche nach sich selbst und dem tiefen Wunsch, die göttliche Rundum-Sensation in ihr zu befreien.

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang ist die Geschichte einer erfolgreichen und modernen Autorin und Filmemacherin, einer gestrauchelten Abenteurerin und glamourösen Baroness. Als Autobiografie bietet das Buch interessante Einblicke in das Leben einer ruhelosen und sympathischen Person, deren Leben um die Themen Liebe, Familie, Glaube, Vergangenheitsbewältigung und Existenzangst kreist. Als biografischer Roman entführt das Buch den Leser nach Deutschland, Indien und Frankreich und erzählt von einer Suche nach sich selbst. Leider mangelt es der Geschichte an einem ausgearbeiteten Spannungsbogen und zuweilen an Tiefe, manche Ereignisse werden nur kurz erwähnt, einige Begebenheiten zu ausführlich behandelt. Zudem werden die Geschehnisse oftmals aufgesetzt fröhlich geschildert, es scheint, als ob Maria lacht, um nicht zu weinen und Erlebnisse im Plauderton wiedergibt, obwohl sie eigentlich schreien müsste.

Alles in allem ein Buch, das berührt und unterhält, aber nicht gänzlich zu fesseln vermag und streckenweise schlichtweg langweilt, daher nur bedingt lesenswert für begeisterte Biografie-Leser und alle, die sich für spirituelle Erfahrungen interessieren.