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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2017

Interessante Einblicke in das Leben einer ruhelosen Frau

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang
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Im Alter von 50 Jahren steht Maria vor den Scherben ihres Lebens. Ihre Fernbeziehung ist gescheitert, die Beziehung zu ihrem Sohn ist alles andere als eng und ständige Geldsorgen und Selbstzweifel drücken ...

Im Alter von 50 Jahren steht Maria vor den Scherben ihres Lebens. Ihre Fernbeziehung ist gescheitert, die Beziehung zu ihrem Sohn ist alles andere als eng und ständige Geldsorgen und Selbstzweifel drücken aufs Gemüt. Das Leben in Köln wird ihr allmählich zu eng, also kündigt sie ihre Lebensversicherung, verkauft ihre Möbel, Bücher und High-Heels und verabschiedet sich auf unbestimmte Zeit nach Indien, stets auf der Suche nach sich selbst und dem tiefen Wunsch, die göttliche Rundum-Sensation in ihr zu befreien.

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang ist die Geschichte einer erfolgreichen und modernen Autorin und Filmemacherin, einer gestrauchelten Abenteurerin und glamourösen Baroness. Als Autobiografie bietet das Buch interessante Einblicke in das Leben einer ruhelosen und sympathischen Person, deren Leben um die Themen Liebe, Familie, Glaube, Vergangenheitsbewältigung und Existenzangst kreist. Als biografischer Roman entführt das Buch den Leser nach Deutschland, Indien und Frankreich und erzählt von einer Suche nach sich selbst. Leider mangelt es der Geschichte an einem ausgearbeiteten Spannungsbogen und zuweilen an Tiefe, manche Ereignisse werden nur kurz erwähnt, einige Begebenheiten zu ausführlich behandelt. Zudem werden die Geschehnisse oftmals aufgesetzt fröhlich geschildert, es scheint, als ob Maria lacht, um nicht zu weinen und Erlebnisse im Plauderton wiedergibt, obwohl sie eigentlich schreien müsste.

Alles in allem ein Buch, das berührt und unterhält, aber nicht gänzlich zu fesseln vermag und streckenweise schlichtweg langweilt, daher nur bedingt lesenswert für begeisterte Biografie-Leser und alle, die sich für spirituelle Erfahrungen interessieren.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Eintönige Bandengeschichte

Johnny und die Pommesbande
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Der Hafen ist das Revier von Johnny und seiner Bande. Hier werden sie am Imbisswagen von Kirsche mit Pommes versorgt und unter Kirsche von Pastor Löwenstein befindet sich das beste Geheimversteck der Welt. ...

Der Hafen ist das Revier von Johnny und seiner Bande. Hier werden sie am Imbisswagen von Kirsche mit Pommes versorgt und unter Kirsche von Pastor Löwenstein befindet sich das beste Geheimversteck der Welt. Doch der Sinn steht der Pommesbande nach Abenteuer und so kundschaften sie die Meile aus und geraten ins Revier der Pickelgang, die keine Konkurrenz duldet....

Simone Buchholz erzählt die Geschichte einer Bande, die am Hafen herumlungert, sich mit Pommes vollstopft und Touristen abzockt. Das klingt eintönig und ist es im Grunde auch, lediglich zum Ende hin werden die Erlebnisse der Bande spannend, bisweilen ist die Geschichte sogar recht abstrus, da werden Pappteller gegessen und der Trolltrick angewendet, was eher verwirrend als unterhaltsam ist. Die Figuren sind ein wenig blass und bieten kaum Identifikationspotential für junge Leser, was durchaus positiv ist, da die Bande beständig die Schule schwänzt, flucht und Geld ergaunert. Lediglich der Zusammenhalt der Kinder untereinander fällt positiv ins Gewicht.

Ein Buch, das als aufregende Bandengeschichte angepriesen wird und den Vergleich zu Emil und den Detektiven nicht scheut, wodurch beim Leser Erwartungen geweckt werden, denen das Buch nicht gerecht werden kann, denn dise Bandengeschichte ist weder spannend noch charmant.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Von Fröschen und Anti-Prinzen...

Liebesglück für Anfänger
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Journalistin Fanny ist Single aus Überzeugung, dennoch soll sie eine Artikelreihe über die verschiedenen Möglichkeiten der Partnersuche verfassen und ihr Chef verlangt Erfahrungen aus erster Hand. Notgedrungen ...

Journalistin Fanny ist Single aus Überzeugung, dennoch soll sie eine Artikelreihe über die verschiedenen Möglichkeiten der Partnersuche verfassen und ihr Chef verlangt Erfahrungen aus erster Hand. Notgedrungen begibt sich Fanny in den Dating-Dschungel und sucht mithilfe von Kontaktanzeigen, Speed-Dating und Nacktwandern nach dem Traummann. Doch der lässt auf sich warten und so stolpert Fanny von einem skurrilen Date zum nächsten….

Liebesglück für Anfänger könnte romantische Unterhaltung bieten, doch Humor und Liebe sucht der Leser vergebens, lediglich zum Ende hin wird die seichte Geschichte etwas romantisch.
Die nicht sonderlich originelle Story wird durch skurrile Dates aufgepeppt, die offenbar witzig sein sollen, aber dermaßen merkwürdig und klischeelastig sind, dass sie einem nur ein müdes Lächeln entlocken. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Die Figuren sind allesamt flach, stereotyp und unsympathisch. Allen voran Fanny, die nach der Lektüre von einschlägigen Beziehungsratgebern ihr Selbstvertrauen spontan in die Tonne drückt und sich fortan von einer Dating-Erfahrung zur nächsten nörgelt und lästert.

Vielschichtige Charaktere, eine Protagonistin mit unvoreingenommener Herangehensweise und Neugierde für die unterschiedlichen Möglichkeiten der Partnersuche und das ein oder andere romantische Date mit potentiellen Partnern statt Katastrophen-Dates mit Fröschen und Anti-Prinzen und dies hätte der humorvolle Roman über das Leben und die Liebe werden können, den der Klappentext verspricht.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Spannungsarmer Ostfrieslandkrimi

Der letzte Tanz
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Es ist Herbst auf Langeoog – doch statt den Altweibersommer zu genießen, wird Inselpolizistin Eva Sturm zu einem Einsatz in die Kurklinik gerufen. Kurgast Annika Bertram hat in ihrem Zimmer einen grausigen ...

Es ist Herbst auf Langeoog – doch statt den Altweibersommer zu genießen, wird Inselpolizistin Eva Sturm zu einem Einsatz in die Kurklinik gerufen. Kurgast Annika Bertram hat in ihrem Zimmer einen grausigen Fund gemacht: Unter der Bettdecke lag eine abgetrennte Männerhand. Als kurz darauf ein weiterer Kurgast mitsamt seinem Sohn als vermisst gemeldet wird, fürchtet Eva das Schlimmste…

Der letzte Tanz ist bereits der 11. Fall der Krimireihe, konnte mich jedoch nicht überzeugen oder gar dazu animieren, weitere Bücher der Autorin zu lesen. Ermittlerin Eva Sturm war mir von Beginn an unsympathisch, zudem mangelt es ihr an Gelassenheit und professioneller Distanz. Ihre Ermittlungsarbeit besteht hauptsächlich aus einigen Befragungen und Spurensicherung für die KTU, dann wird die Lösung des Falls mittels Geständnis auf dem Silbertablett serviert. Die Nebenfiguren bleiben blass, der Schauplatz scheint nebensächlich. Dazu ein recht einfacher Schreibstil mit vielen Wortwiederholungen und teils ungelenken Formulierungen.

Alles in allem ein spannungsarmer Krimi mit wenig Lokalkolorit, unsympathischer Ermittlerin und etwas hanebüchener Story. Selbst für den geneigten Regionalkrimi-Leser meiner Meinung nach nicht lesenswert.