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Veröffentlicht am 28.12.2017

Landleben währedn des Krieges, verpackt in einen wunderschönen Roman

Brombeertage
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Auf den ersten Blick haben die ernste Agatha, die träumerische Stella und die unternehmungslustige Prue so gar nichts gemeinsam. Es verschlägt alle drei im Kriegsjahr 19941 auf eine abgelegenen Farm Farm ...


Auf den ersten Blick haben die ernste Agatha, die träumerische Stella und die unternehmungslustige Prue so gar nichts gemeinsam. Es verschlägt alle drei im Kriegsjahr 19941 auf eine abgelegenen Farm Farm in England, um Volk und Vaterland zu dienen. Doch der Alltag mit Hühner, Mistgabeln und vor allen Dingen Melkschemel und Melkeimer ist nicht ganz so einfach, wie sich das die drei vorgestellt haben. Als dann auch noch der attraktive Joe den Staub der Farm aufwirbelt , ist für Stallromantikund Verwirrungen gesorgt...


"Brombeertage" entführt uns mit seinem wundervollen Schreibstil in das Kriegsjahr 1941 und zeigt auf, dass auch während des Zweiten Weltkrieges nicht alles grau und düster gewesen ist, sondern dass es trotz Bombenhagel und Massenvernichtung auch noch ein Leben auf dem Land gegeben hat, das lebenswert und voller Abenteuer ist. Die drei jungen Frauen aus der Großstadt wachsen, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, immer mehr zu einem tollen Kleeblatt zusammen, dass nichts und niemand trennen kann. Es fällt mir leicht, mich in die jeweiligen Charaktere hineinzuversetzen, denn jeder einzelne ist sehr schön ausgearbeitet und überzeugt durch sehr viel Lebendigkeit und Herzenswärme. Die Mädels vermitteln mir das Gefühl, ihnen bei der Arbeit auf der Farm zuzusehen und bei ihrem schweren Arbeitsalltag dabei zu sein. Auch kommt die Schwärmerei nicht zu kurz und die aufkeimenden Gefühle, die wirklich für amouröse Verwirrungen sorgen, finde ich toll dargestellt und für die damalige Zeit sehr schön beschrieben. Im Verlauf des Buches wachsen mir die Mädels, die Farmbewohner und auch Joe immer mehr ans Herz und die Seiten, die voller Wortwitz, Gefühl und manchmal auch ein bisschen Ironie stecken, fliegen nur so dahin. Ein Buch, dass echtes Suchtpotential hat und Landleben anno 1941 auf beschauliche Art und Weise darstellt, ohne den Bezug zur Realität zu verlieren.


Herzlichen Dank an den Verlag, die mir über Net Galley dieses Rezi.-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 23.12.2017

Fazination Familiengeschichte - geniales Buch

Schwestern des Schicksals
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ew York zur Zeit der letzten Jahrhundertwende - Das Leben hat es bisher gut gemeint mit Faith, einer Tochter aus reichem Hause. Sie hat alles, was man sich mit Geld kaufen kann und doch muss sich feststellen, ...

ew York zur Zeit der letzten Jahrhundertwende - Das Leben hat es bisher gut gemeint mit Faith, einer Tochter aus reichem Hause. Sie hat alles, was man sich mit Geld kaufen kann und doch muss sich feststellen, dass ihr ein wichtiger Bestandteil im Leben fehlt: die Liebe ihrer Eltern.
Nur wenige Kilometer entfernt, im Elend von Lower Manhattan, haust Hope Lee in Armut und muss sich alles erkämpfen, was es zum Leben und Überleben braucht.
Das Schicksal wirft seine Schatten voraus, als der Erste Weltkrieg beginnt und beide Frauen erkennen müssen, dass Geld im Lebe nicht alles ist. Denn Glück kann man nun mal nicht kaufen....


Dieses Buch habe ich eigentlich nur zu lesen begonnen, weil ich vom Cover quasi förmlich magisch angezogen worden bin. Neugierig durch den Klappentext, habe ich mich in das Abenteuer Zeitreise gestürzt und bin restlos begeistert. Die Geschichte ist extrem gut aufgebaut und überzeugt mit einem tollen und flüssigen Sprachstil, der mich quasi durch die Seiten fliegen lässt.
Die Charaktere sind sehr gut getroffen und es fällt mir leicht, mich auf der einen Seite mir Faith zu identifizieren, der reichen verwöhnten Frau aus gutem Haus, und auf der anderen Seite aber ebenso in die Gedanken- und Gefühlswelt von Hope zu schlüpfen, die so ganz anders ist, weil ihr Leben bisher von Entbehrungen geprägt ist und sie gelernt hat, die Ellenbogen einzusetzen.
Die geschichtlichen Hintergründe werden auf verständliche Art und Weise transportiert und ermöglichen so ein komplettes Eintauchen in die Zeit um die letzte Jahrhundertwende. Die Darstellung der Familiengeschichte macht vieles nachvollziehbar und es gelingt der Autorin, sich quasi wie ein Familienmitglied zu fühlen, denn die Schilderungen sind lebendig und lassen somit den Charakteren den nötigen Raum, um sich zu entfalten.
Der Roman zeigt auf, dass der Spagat zwischen arm und reich, Liebe und Vertrauensbuch, Schicksal und Eigenverantwortung verpackt in eine fesselnde Familiengeschichte absolut perfekt gelingt !


Fazit: Ganz klare Leseempfehlung !


Ich bedanke mich herzlich beim Verlag, der mit über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat


Veröffentlicht am 23.12.2017

Aufwühlende Schilderungen einer Familiengeschichte - absolut gelungener Debutroman

Das Erbe der Rosenthals
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Berlin, 1939 - Hannah ist ein 11jähriges, jüdisches Mädchen und muss hautnah miterleben, wie die wahnwitzigen Ideen der Nazischergen immer mehr in ihr Leben eingreifen und somit ein ruhiges und behütetes ...

Berlin, 1939 - Hannah ist ein 11jähriges, jüdisches Mädchen und muss hautnah miterleben, wie die wahnwitzigen Ideen der Nazischergen immer mehr in ihr Leben eingreifen und somit ein ruhiges und behütetes Aufwachsen unmöglich machen.
Als dann auch noch ein Foto von Hannah in der Propagandazeitung erscheint, ist es endgültig vorbei mit einer unbeschwerten Kindheit. Es bleibt der Familie nur noch der einzige Ausweg - die Flucht. Doch die Schiffsreise nach Kuba birgt noch manch unschöne Überraschung...


New York, 2014 - Anna ist ein 11jähriges Mädchen, das leider seinen Vater nie kennenlernen wird. Er starb bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Ein Brief ihrer Großtante macht Anna neugierig, denn er enthält viele Bilde rund erste Hinweise auf ihre Wurzeln. Anna reist mit ihrer Mutter nach Kuba und entdeckt nach und nach das wahre Geheimnis ihrer Familie...


Zugegeben, bei einem Debutroman bin ich immer sehr neugierig und stürze mich mit Feuereifer in die Geschichte. Und ich bin mehr als positiv überrascht. Dieses Buch überzeugt durch akribische Recherchearbeit, denn die fiktiven Geschichte, die rund um das Schiff St Louis gesponnen werden, könnten sich tatsächlich genauso zugetragen haben.
Die Erzählstränge sind sehr schön miteinander verwebt und es entsteht ein Sog, der mich mitten in die beiden Lebensgeschichten der Mädchen hineinzieht. Die unbeschönigten Schilderungen lassen die Handlungsorte direkt vor dem geistigen Auge entstehen und ermöglichen so ein Abtauchen in die Handlung. Auch ist genügend Spannung vorhanden, die sich konstant durch das ganze Buch zieht, sodass es nicht langweilig wird. Die Emotionen fahren Achterbahn und ich schwanke ständig zwischen Hoffen und Bangen, Wut und Trauer, Erleichterung und Betroffenheit.
Ein Buch, das berührt und aufwühlt.


Fazit: Absolute Leseempfehlung !


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Reziexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 16.12.2017

eine tragische Liebesgeschichte, die berührt, betroffen macht und noch lange, lange nachklingen wird

Abschied in Prag
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Prag, Ende der 1930er Jahre - Josef und Lenka sind Juden und werden kurz nach ihrer Hochzeit durch den Einmarsch der Deutschen von einander getrennt. Josef emigriert in die USA und arbeitet dort als Arzt. ...

Prag, Ende der 1930er Jahre - Josef und Lenka sind Juden und werden kurz nach ihrer Hochzeit durch den Einmarsch der Deutschen von einander getrennt. Josef emigriert in die USA und arbeitet dort als Arzt. Lenka wird erst nach Theresienstadt, dann weiter nach Auschwitz deportiert. Dort entrinnt sie nur knapp dem Tod.
Nach dem Krieg beginnt sie mit ihrem Mann, einem amerikanischen GI, ein neues Leben in Amerika .
Obwohl Lenka und Josef glauben, einander nie mehr zu begegnen, ist ihre Liebe füreinander nicht erloschen und sie erhalten die Erinnerungen an den jeweils anderen aufrecht.
Und dann stehen sich beide 60 Jahre nach dem Krieg plötzlich gegenüber...


Um ehrlich zu sein, fehlen mir die Worte, um all das zu beschreiben, was ich während des Lesens dieses Buches erlebt, gefühlt und durchlitten habe. Alyson Richmann schafft es, mit einer berührenden Sprache eine bildgewaltige Liebesgeschichte vor dem erschreckenden Hintergrund des Holocaust zu Papier zu bringen, die von der ersten Seite an mich direkt in das Buch hineinzieht. Sie transportiert auf der einen Seite die schreckliche Fratze des Naziregimes mit all ihren Grausamkeiten und lässt auf der anderen Seite doch so wunderschöne und liebevolle Momente entstehen, die mich berühren und mitfühlen lassen.
In diesem Buch werden von der Autorin reale Geschichten verarbeitet und das merkt man den Protagonisten auch an. Sie erscheinen, trotz ihres unerträglichen Schicksals, sehr lebendig und glaubwürdig und ich leide mit Lenka mit, als sie die grausamen Monate in Theresienstadt und Auschwitz verbringen muss.
Auch Josefs Schilderungen gehen direkt ins Herz und hinterlassen dort ebenso ihre Spuren.


"Es gibt zwei Berührungen, die man nie im Leben vergisst: Wie es sich anfühlt, zum ersten Mal die Hand seiner ersten großen Liebe zu halten, und wie es sich anfühlt, wenn die winzige Faust deines eigenen Kindes sich zum ersten Mal um einen Finger schließt. In beiden Fällen entsteht eine Verbindung für die Ewigkeit."
(S. 169 - Josef)


Ein absolut packender Roman, verpackt in eine tragische Liebesgeschichte, die berührt, betroffen macht und noch lange, lange nachklingen wird.


Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Diana-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst







Veröffentlicht am 13.12.2017

Toller Mix aus Krimi und humoriger Komödie

Der Drink des Mörders
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Tanzlehrer Colin hat einen vorübergehenden neuen Job - es soll als Tanzlehrer auf dem Kreuzfahrtschiff "Mermaid" aushelfen und dort für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Doch satt gemütlich über das Parkett ...

Tanzlehrer Colin hat einen vorübergehenden neuen Job - es soll als Tanzlehrer auf dem Kreuzfahrtschiff "Mermaid" aushelfen und dort für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Doch satt gemütlich über das Parkett zu schwofen, stolpert er mal wieder in einen Mordfall hinein. Der Lakritzmagnat Ted wurde mit einem vermeintlichen Giftcocktail niedergestreckt . Das ruft natürlich Colins Ermittlerinstinkt wach und so stehen ihm auch diesmal seine Freunde bei den Ermittlungen bei. Denn eins ist klar: Mord an Bord bedeutet, dass der Täter nicht fliehen kann und Colin ebenfalls auf der Hut sein muss....

Miriam Rademacher hat mit dem dritten Buch ihrer mörderisch guten Krimireihe in meinen Augen den bisher besten Teil geschrieben. Mit gnadenlos guten Einfällen, spannenden Szenen, witzigen Einlagen und natürlich tollen Ermittlern schickt sie uns diesmal auf die Reise über den Ozean. Dabei ist diese Reise alles andere als seichtes Geplänkel - im Gegenteil. Die Spannung ist von der ersten Seite an konstant vorhanden und der Bogen manchmal zum Zerreißen gespannt, wenn man mal wieder feststellen muss, dass man ihr auf den Leim gegangen und somit einer falschen Fährte gefolgt ist. Die bereits bekannten Charaktere sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich mich in diesem Buch direkt zum Ermittlerteam zählen und manchmal vor brüllender Szenenkomik nicht mehr die Tränen vor Lachen zurückhalten kann. Die anderen, neuen Charaktere sind ebenfalls toll gezeichnet und bereichern das Buch mit ihrem Auftreten. Auch kommt das Geheimnisvolle, das Spannende nicht zu kurz und so verfliegt Seite um Seite dieses kurzweiligen, sehr humorigen Krimis.
Wie in jedem Buch stellen die Kapitelüberschriften den Bezug zum Buchtitel her und so genießt man beim Lesen einen tollen Cocktail
aus alles erdenklich Sparten der Getränkekarte.

Fazit: Mörderisch gut mit Suchtpotential !