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Veröffentlicht am 13.01.2018

Ein großartiger Roman, auf den sich das Warten gelohnt hat.

Dort, wo du bist
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Als ich damals nach „Solange du bleibst" erfahren habe, dass es noch einen dritten Teil zu der „Julia und Jeremy“-Reihe geben wird aus Sicht von Max, dachte ich, es wäre Jeremys Geschichte nur aus einer ...

Als ich damals nach „Solange du bleibst" erfahren habe, dass es noch einen dritten Teil zu der „Julia und Jeremy“-Reihe geben wird aus Sicht von Max, dachte ich, es wäre Jeremys Geschichte nur aus einer anderen Perspektive.

Aber „Dort, wo du bist" (von Jessica Winter) ist im Großen und Ganzen ein eigenständiger Roman. Er knüpft an Julias und Jeremys Geschichte an, erzählt von Max und seinen Problemen mit Jeremys Verlust, seiner Hilfe und Stütze Julia gegenüber, aber gleichzeitig erzählt er auch Max‘ eigenes Leben.
Es gibt zwei Zeitstränge: Das College und 17 Jahre später.

Auf dem College trifft er Andy wieder, die kleine Schwester eines Freundes. Er verliebt sich in sie, doch sie ist vergeben und kämpft mit ihrer Vergangenheit und den Problemen mit ihrem Freund. Als sie ohne ein Wort verschwindet, bricht für Max eine Welt zusammen. Er konzentriert sich voll und ganz auf seine Football-Karriere. Nach 17 Jahren begegnen sie sich wieder und die alten Gefühle kommen wieder hoch. Doch Andy verheimlicht ihm noch immer etwas. Max will sie nicht nochmal verlieren und ist bereit um sie zu kämpfen.

Auch dieser Roman strotzt wieder vor Gefühlen und hat jede Menge Emotionen bei mir hervorgerufen. Vor allem die Szenen um Jeremy ließen meine Augen jedes mal feucht werden. Aber auch Max und Andy gehen durch einige Höhen und vor allem Tiefen, die den Leser nicht kalt lassen.

Der Erzählstil ist gefühlvoll und sehr anschaulich. Das Buch lässt einen nicht mehr los und man taucht komplett in die Geschichte ein.

Die Charaktere sind einfach sehr gut ausgearbeitet, es fällt unglaublich leicht, sich in sie hineinzuversetzen, zumal mir Max schon in den beiden Vorgängern unheimlich ans Herz gewachsen ist. Er ist ein großartiger Mensch, der alles für die gibt, die er liebt. Umso mehr tut es weh, zu sehen, wie er selbst leidet und sich immer mehr verliert.

Mir hat besonders gefallen, dass zwar klar wird, dass Max und Andy immer noch Gefühle für einander haben, aber dass die Zeit nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen ist. Dass sie erst mal Zeit brauchen, um sich wieder kennenzulernen und neu zu entdecken, macht die Geschichte glaubwürdig. Auch wenn man ihnen eine schnellere Versöhnung wünschen würde, wäre alles andere für mich nicht nachvollziehbar gewesen.

Fazit:
Ein großartiger Roman, auf den sich das Warten gelohnt hat.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Rezension bezieht sich auf das Buch

Das Kupferne Zeichen
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„Das kupferne Zeichen“ von Katia Fox ist ein historischer Roman. Er ist der erste von vier Teilen über Ellen, ihre Familie und Guillaume.

Er erzählt die Geschichte von Ellen, der Tochter eines Schwertschmiedes, ...

„Das kupferne Zeichen“ von Katia Fox ist ein historischer Roman. Er ist der erste von vier Teilen über Ellen, ihre Familie und Guillaume.

Er erzählt die Geschichte von Ellen, der Tochter eines Schwertschmiedes, im Jahre 1161 in England. Ihr größter Wunsch ist es, ebenfalls Schwertschmiedin zu werden. Doch ist ihr als Frau dieser Berufswunsch erwehrt. Nach einem Vorfall in ihrem Heimatort verkleidet sie sich als Junge und flieht. Ein großes Abenteuer beginnt. Sie geht bei einem berühmten Schwertschmied in die Lehre. Doch ihre Verkleidung droht aufzufliegen, als sie sich in einen jungen Ritter (Guillaume) verliebt.

Trotz aller Ereignisse/Widrigkeiten, die sie erlebt (Liebe, Freundschaft, Mord, Intrigen) gibt Ellen nicht auf und verfolgt unbeirrbar weiter ihren Weg und ihr großes Ziel – ein Schwert für den Prinzen zu fertigen.

Ellens Geschichte wird sehr schön geschildert. Der Schreibstil ist sehr angenehm und liest sich gut. Die Charaktere werden anschaulich beschrieben und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ellen hat mir als Charakter sehr gut gefallen - ihre Zielstrebigkeit, ihr Mut, ihre Freundlichkeit. Sie gibt nicht auf und versucht immer das Beste aus jeder Situation zu machen.

Die Erzählperspektive legt den Schwerpunkt auf Ellens Geschichte, doch zwischenzeitlich wird auch über Guillaume und Ellens Feind berichtet.

Die Schmiedekunst wird sehr detailliert beschrieben und man erfährt viel Interessantes über das Leben und Arbeiten zu der damaligen Zeit.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist an sich abgeschlossen. Die folgenden Bände bauen zwar auf dem ersten Band auf, können aber unabhängig voneinander gelesen werden, da sie unterschiedliche Protagonisten behandeln. Der Grundstamm an Charakteren kommt allerdings auch in den Folgebänden vor.

Fazit:
Sehr schöner Roman über das bewegte Leben einer Frau, die sich ihren Weg und ihren Wert in einer männerdominierten Welt erkämpft.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Schöne Lesestunden, die einen ins Mittelalter abtauchen lassen

Foy und der Ring des Mauren
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Das Buch „Foy und der Ring des Mauren“ von Katharina Münz ist ein historischer Roman mit einem Hauch Fantasy, der im Jahr 882/883 in Worms und Dänemark angesiedelt ist. Das Buch ist am 15. Mai 2017 erschienen. ...

Das Buch „Foy und der Ring des Mauren“ von Katharina Münz ist ein historischer Roman mit einem Hauch Fantasy, der im Jahr 882/883 in Worms und Dänemark angesiedelt ist. Das Buch ist am 15. Mai 2017 erschienen.

Foy ist eine dunkelhäutige Magd in Worms, die den (nächtlichen) Launen ihres Herrn ausgesetzt ist. Auf dem Ostermarkt trifft sie einen gutaussehenden, ihr freundlich gesonnenen Fremden, dem sie, in der Hoffnung auf eine heiße, heimliche Liebesnacht, Zugang zur Stadt gewährt.
Doch der Fremde hat es nicht nur auf Foys Herz abgesehen, sondern auch auf die Schätze der Wormser Stadt, die er mit Hilfe seiner dänischen Krieger plündert.
Ist Foy vom Regen in die Traufe gekommen, und für ihn nur weitere Kriegsbeute, oder meint er seine freundlichen Worte ihr gegenüber ehrlich? Wie kann jemand, der so brutal mit seinen Feinden umgeht, so zärtlich sein? Kann Foy, die bisher so viel Schlechtes erlebt hat, einem dänischen Barbaren vertrauen?
Eine aufregende Reise von Worms bis in die Heimat des Dänen beginnt, und für Foy ein neues Leben voller Angst, Gefühle und magisch-göttlicher Begegnungen.

Der Schreibstil ist sehr bildlich und flüssig („Im Hof der Pfalz, der noch still und verschlafen daliegt, dampft der gestampfte Lehmboden den Reif der Nacht unter den durchdringenden Strahlen der Sonne aus.“). Es liest sich einfach so runter und das Kopfkino läuft automatisch – gut, bei den Kampfszenen hätte ich mir manchmal weniger Bilder gewünscht .

Der Verlauf der Geschichte hat mir gefallen. Foys Ängste und Zweifel langsam weichen zu sehen, mitzuerleben, wie ein zartes Band zwischen Foy und Bjørgyn entsteht, und am Ende zu bangen, wie es ausgehen wird. Lediglich die Geschichte mit Foys Ring hätte in meinen Augen mehr Raum einnehmen dürfen, da dieser immerhin Namensgeber für das Buch war.

Die Ich-Erzählperspektive vermittelt dem Leser deutlich Foys Gefühlswelt. Ich konnte ihre Liebe, Unsicherheit, Unruhe, Angst, Enttäuschung, Wut gut nachempfinden. Ihre anfangs etwas derbe Aussprache lockert das Buch auf.

Trotz der Ich-Perspektive konnte ich auch Bjørgyn und seine Gefühle gut nachempfinden.

Die damaligen christlichen und heidnischen Bräuche werden meiner Meinung nach interessant und sehr detailliert geschildert, ebenso die Kleidung und Lebensweise. Man kann sich gut in diese Zeit hineinversetzen.

Auf dem Cover ist eine südländische Frau in altertümlicher Kluft zu sehen. Es ist recht schlicht gehalten, aber durchaus ansprechend. Im Buch selbst sorgen Zeichnungen (eine Walküre und der Ring) am Beginn eines Kapitels und am Ende für optische Highlights.

Die im Buch enthaltenen Personenverzeichnisse und die Hilfe zur Aussprache können dem Leser helfen, einen Überblick zu bewahren und mit den für uns ungewöhnlichen Namen besser zurecht zu kommen.

Fazit:

Die Geschichte um Foy hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert, in denen ich in die Zeit des Mittelalters abtauchen konnte. Foy ist mir mit ihrer scheinbar taffen Art und doch in Wirklichkeit so unsicherem Gemüt ans Herz gewachsen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Katharina Münz Schreibstil ist wunderbar.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Eine gelungene Fortsetzung der Schildmaid-Saga

Falkenherz
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Das Buch „Falkenherz – Bewährung der Schildmaid“ von Katharina Münz ist der dritte Teil der Schildmaid-Saga, einer historischen Saga, die im Jahr 882/883 in Dänemark und Britannien angesiedelt ist. Das ...

Das Buch „Falkenherz – Bewährung der Schildmaid“ von Katharina Münz ist der dritte Teil der Schildmaid-Saga, einer historischen Saga, die im Jahr 882/883 in Dänemark und Britannien angesiedelt ist. Das eBook ist im Oktober 2016, das Taschenbuch im November 2016 erschienen.

Nachdem Melwyn ihren geliebten Ifill geheiratet hat, könnten die beiden auf dem schwiegerväterlichen Hof ein „ruhiges, friedliches“ Leben führen. Doch Melwyn treibt die Sorge um ihre noch in Cornwall versklavte Mutter um, so dass es sie drängt, mit Ifill dorthin zu reisen und sie zu retten.

Aber bis Cornwall ist es ein weiter Weg mit vielen teils schönen, teils widrigen Hindernissen, die sich Melwyn in den Weg stellen. Sowohl ihre Kampfkünste als Schildmaid als auch ihre Liebe zu Ifill werden mehrfach auf die Probe gestellt.
Kann sie diese bestehen und schafft sie es, ihre Mutter zu retten?

Die Hauptcharaktere in dem Buch sind:
- Melwyn: Melwyn ist die 19jährige Bastard-Tochter des Burgherrn von Luxulyan und einer dänischen Sklavin. Nachdem sie von Cornwall nach Köln gereist war, wo sie von Dänen versklavt wurde, hatte sie ihren Ifill kennengelernt, der sie als Schildmaid ausgebildet hat, sie freigelassen hat und die beiden verliebten sich ineinander (Teil 2 der Schildmaid-Saga). Melwyn ist in einem christlichen Haushalt aufgewachsen, hat aber durch ihre heidnische Mutter auch Kontakt zu der dänischen Religion gehabt – allerdings nur geringfügig, da Strafen darauf standen, dänisch zu sprechen oder heidnische Rituale auszuführen. Dadurch dass ihre Mutter eine Sklavin ist, fehlt Melwyn in vielen Dingen das Wissen um die heidnischen Bräuche, aber auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen. In ihrer Heimat galt sie immer als zu groß und plump, wohingegen sie unter den Dänen vergleichsweise klein und zierlich wirkt. Trotzdem sitzt das Gefühl der Hässlichkeit bei ihr sehr tief, ebenso das Gefühl wertlos zu sein.

- Ifill: Ifill ist ein junger, hühnenhafter Däne, der bei dem Überfall in Köln dreimal verhindert, dass Melwyn sich tötet, er bildet Melwyn als Schildmaid aus und verliebt sich in sie (Teil 2 der Schildmaid-Saga). Er bringt Melwyn zu seinem elterlichen Hof und heiratet sie. Ifill trägt Melwyn auf Händen und würde alles für sie tun, allerdings ist er ebenfalls in mancher Hinsicht etwas unbeholfen/befangen, so dass es zwischen den beiden zu Missverständnissen aufgrund mangelnder Kommunikation kommt.

Falkenherz beinhaltet viele Rückblenden auf Melwyns Vergangenheit, die es auch Lesern ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände möglich machen müssten, dem Erzählstrang zu folgen. Durch die recht kurzgehaltenen Rückblenden in Form von Erinnerungen oder Dialogen wirkten sie aber auch auf mich, die ich die beiden vorherigen Teile gelesen habe, nicht als störend oder unnötige Wiederholung, sondern sie fügten sich gut in die Geschichte ein.

Die Geschichte ist in sich stimmig, der Schreibstil sehr angenehm und flüssig. Im Laufe der drei Bände habe ich Melwyn gut kennengelernt und ihre Gedankengänge nachvollziehen können, sodass einige Ereignisse bzw. Reaktionen Melwyns für mich vorhersehbar waren, wobei es auch durchaus einige für mich unerwartete Wendungen insbesondere in Melwyns Umkreis gab. Der Verlauf der Geschichte hat mir gefallen, ebenso die Entwicklung der Ereignisse und wie sich am Ende alles zusammenfügt und sich der Kreis schließt.

Die Ich-Erzählperspektive vermittelt dem Leser deutlich Melwyns Gefühlswelt. Ich konnte ihre Liebe, Unsicherheit, Unruhe, Angst, Enttäuschung, Wut gut nachempfinden. Und ihre Unwissenheit in manchen Bereichen des zwischenmenschlichen Lebens ließen mich so des Öfteren schmunzeln.
Da sie ihre Unbedarftheit bereits im zweiten Teil zu einem Großteil verloren hat, empfand ich ihren Reifeprozess im Verlauf dieses Buches nicht so stark wie im zweiten Teil, aber durch ihre neue Verantwortung und ihr Bestreben (Runen) lesen und schreiben zu lernen, wächst ihr Charakter durchaus auch in diesem Buch.

Ifills und Myghals Charakter werden trotz der Ich-Erzählperspektive gut herausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere erscheinen mir in diesem Buch plastischer rüberzukommen, als noch im vorherigen.
Die damaligen christlichen und heidnischen Bräuche werden meiner Meinung nach interessant und sehr detailliert geschildert, ebenso die Kleidung und Lebensweise. Man kann sich gut in diese Zeit hineinversetzen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, die Kombination der Farbe, der Zeichnung und der Tribals finde ich sehr ansprechend.

Die im Buch enthaltenen Personenverzeichnisse und Stammbäume können dem Leser das Verstehen der diversen Beziehungen der Personen untereinander erleichtern, allerdings sollte man sie überblättern, falls man nicht im Voraus Hinweise zu Ereignissen erhalten möchte.

Fazit:
Obwohl der zweite Teil bereits ein Ende hatte, mit dem man gut hätte leben können, ist Falkenherz eine gelungene Fortsetzung der Schildmaid-Saga und auf jeden Fall lesenswert. Mir hat die komplette Saga sehr gut gefallen, und ich werde Melwyns herrlich erfrischende, manchmal naive Art vermissen. Sie hat sich in mein Herz gekämpft, und ich freue mich auf weitere Bücher dieser Art.

Auch wenn man Falkenherz sehr wahrscheinlich gut ohne Vorkenntnisse der beiden vorherigen Teile lesen kann, würde ich doch ein chronologisches Lesen empfehlen, einfach weil die Geschichte um Melwyn sehr schön ist und einem doch viele Details verloren gingen.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Wahre Achterbahnfahrt der Gefühle

Fünf Tage, die uns bleiben
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„5 Tage, die uns bleiben“ von Julie Lawson Timmer (erschienen 16.04.2015) ist ein emotionaler, tragischer Roman, bei dem sicher kaum ein Auge trocken bleibt.

Das Buch vereint zwei völlig unterschiedliche ...

„5 Tage, die uns bleiben“ von Julie Lawson Timmer (erschienen 16.04.2015) ist ein emotionaler, tragischer Roman, bei dem sicher kaum ein Auge trocken bleibt.

Das Buch vereint zwei völlig unterschiedliche Geschichten miteinander, die aber eine Gemeinsamkeit haben – noch 5 Tage, die bleiben.

Scott hat zusammen mit seiner Frau Laurie für ein Jahr die Vormundschaft für einen 8jährigen übernommen. Jetzt bleiben ihm nur noch 5 Tage, um sich von ihm zu verabschieden und damit klarzukommen, dass der Junge wieder zu seiner drogensüchtigen Mutter zurückkehren muss. Während die schwangere Laurie sich auf ihr gemeinsames Kind freut, geht für Scott eine Welt unter, weil er sein Herz dem Jungen geschenkt hat.

Mara hat vor 4 Jahren erfahren, dass sie an der unheilbaren Huntington-Krankheit leidet. Um sich und ihrer kleinen Tochter, sowie ihrem Mann einen qualvollen Leidensweg zu ersparen und damit sie sie als fröhlichen Menschen in Erinnerung behalten, hat sie sich damals vorgenommen, sich nach dem Auftreten bestimmter Symptome das Leben zu nehmen. Als diese auftreten, sind es noch 5 Tage bis zu ihrem Geburtstag, den Tag, den sie sich als Todestag ausgesucht hat. 5 Tage, um sich von der Familie, den Freunden zu verabschieden, 5 Tage, um die letzten gemeinsamen Momente in sich aufzunehmen. 5 Tage, um allen zu zeigen, wie lieb sie sie hat.

Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben. Scotts Verzweiflung über den Verlust des Jungen und seine Zerrissenheit darüber, was das Beste für ihn sein wird, wird deutlich beschrieben.

Aber vor allem Maras Geschichte zieht einen in den Bann. Ihre Gedankengänge, warum sie sich für den Freitod entschieden hat, sowie ihre Zweifel, ob sie nicht vielleicht doch noch das Ganze ein Jahr oder länger hinauszögern kann, sorgten für tiefstes Verständnis bei mir. Zwischendurch immer wieder die Hoffnung, dass es doch noch nicht so schlimm um sie steht und dann wieder die Verzweiflung, wenn das nächste Unglück geschieht und sie wieder in ihrem Entschluss bestärkt.

Ich war gefangen zwischen der Bewunderung für Mara, wie akribisch sie alles geplant hat, welche Gründe sie alle aufgeführt hat, warum sie es tun will und warum ausgerechnet an ihrem Geburtstag, und den Zweifeln darüber, ob es jetzt von ihr egoistisch oder selbstlos ist, so zu handeln.

Die beiden Geschichten werden locker durch ein Forum verbunden, in dem sich Scott und Mara über Pflegekinder austauschen.

Das Cover ist sehr dezent und zeigt eine Mutter, die ihre Tochter an der Hand hält. Im Kontrast steht die schwarze, traurige Silhouette der beiden zu der grünen, Hoffnung spendenden Titelfarbe.

Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Wie würde man selber in so einer Situation entscheiden? Nutzt man seine Tage wirklich sinnvoll? Sagt man seinen Liebsten oft genug, dass man sie liebt?

Fazit:
Ein sehr schönes, gefühlvolles und trauriges Buch, das für eine Achterbahn der Gefühle sorgt und einem lehrt, sein Leben zu genießen, sowie verständnisvoller mit anderen umzugehen – weil es nicht immer alles so ist, wie es scheint.