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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2017

Ein höllischer Hörspaß!

Luzifer junior – Teil 2: Ein teuflisch gutes Team
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Luzifer junior, genannt Luzi, der Sohn des Teufels, macht ein paar Tage Urlaub in der Unterwelt, ehe er wieder in sein Internat St. Fidibus in der Menschenwelt zurückkehren soll. Dort soll der viel zu ...

Luzifer junior, genannt Luzi, der Sohn des Teufels, macht ein paar Tage Urlaub in der Unterwelt, ehe er wieder in sein Internat St. Fidibus in der Menschenwelt zurückkehren soll. Dort soll der viel zu nette Teufelssohn lernen richtig böse zu sein. Doch dem gefällt es eigentlich sehr gut unter den Menschen, hat dort verbotenerweise Freunde gefunden und liebt Schokolade. Sein Dämon Cornibus begleitet ihn, aber es gibt auch einen höllischen Spion, der Luzis Entwicklung dort überwachen soll. Wer kann das wohl sein. Langsam wird Luzi misstrauisch, selbst seiner besten Freundin Lilly gegenüber, da es immer Blitze schießt, sobald er Lilly näher kommt. Eigentlich passiert das ja nur bei Dämonenkontakt. Lilly wird ja eh langsam misstrauisch, was seine Tarnung als ungarischer Adelsspross anbelangt. Kann er Lilly noch mal beschwichtigen, oder will sie nun wirklich nichts mehr mit ihm zu tun haben? Weiterer Ärger droht auch von den Ruby-Jungs des Dorfes, die auf den neuen hochmodernen Sportplatz des Internats neidisch sind. Da sie mehr Kraft als Hirn haben, wird es ganz schön brenzlig!
Meine beiden Töchter 8 und 10 Jahre finden die Serie klasse, dabei versteht gerade die Jüngere einen Teil der Gags gar nicht. Die ganzen Anspielungen auf die technischen Apfel-Gimmicks verstehen wir Eltern schon viel besser. Dennoch finden sie es sehr lustig, wie technisch rückständig es in der Hölle zugeht, so rückständig, dass sich der Technik-Dämon extra dorthin hat versetzen lassen, damit er endlich wieder was zum Tüfteln hat.
Auch dieses zweite Abenteuer ist wieder sehr abwechslungsreich und unvorhersehbar. Gerade das Rätseln um den geheimen Spion auf St. Fidibus ist sehr spannend, ebenso wie die Angst um die Freundschaft zwischen Lilly und Luzi. Gustav ist da misstrauisch, dafür aber ängstlicher und nun wird der Freundeskreis noch erweitert, um Aaron. Aaron mit seinen vielen Ticks ist auch so ein Knaller für sich. Jochen Till gelingt da meiner Meinung nach schon die schwierige Gradwanderung, zwischen dem Veralbern von Aarons Ticks und Respekt vor diesem etwas anderen Außenseiter, der stets verläßlich ist und eigentlich ganz schön clever.
Außerdem bringt Luzi einen zum Nachdenken über Gut und Böse, sowie Mut und Feigheit. Luzi denkt sich durchaus fiese Strafen aus, aber nur für diejenigen, die es verdienen und nicht für Unschuldige oder Schwächere. Das ist ein weiterer Running-Gag: die Vielzahl an Strafabteilung in der Hölle, die einer besonderen Strafe bedürfen wie z.B. die schnüffelnden Nachbarn, oder die reichen Säcke, die zur Strafe in der Hölle Geld verbrennen müssen. Jochen Till scheinen die Ideen nicht auszugehen, für neue Strafabteilungen in der Hölle. Naja, an Vorbildern hat er hier auf Erden ja auch jede Menge Vorbilder. So ist auch die Organisation der Hölle deutlich an der eines Großunternehmens mit Controller, Kreativabteilung und C.E.O. orientiert. Auch wenn meine Töchter von Wirtschaftsorganisation keine Ahnung haben, scheint es die Kinder überhaupt nicht zu stören. Erklärt aber, warum diese Reihe erst ab 10 Jahren empfohlen ist. Diese Empfehlung hat daher durchaus auch ihre Berechtigung.
Was Christoph Maria Herbst als Sprecher anbelangte, war gerade die Große anfangs sehr skeptisch, denn es ist ja nicht Robert Missler, ihr Lieblingssprecher. Sie mußte dann doch einräumen, daß der echt gut ist. Besonders Cornibus ist richtig klasse, auch wenn er mich stimmlich an die Eule Zechy von Elea Eluanda erinnert (aber die spricht nicht Christoph Maria Herbst, habe ich überprüft). Er trifft wirklich stets den richtigen Ton, egal in welcher Stimmung Luzi sich gerade befindet, oder eben sein Vater, der Oberteufel selbst. Dabei ist er stets gut verständlich und wirklich gut ausbalanciert. Da ist teuflisch gute Unterhaltung für 2 h 44 min. garantiert.
Diese Reihe ist für Jungs und Mädels und ihre Eltern ab 10 Jahren, ein höllischer Spaß, ein bißchen böse, aber mit Scherz und Herz. Im Frühjahr erscheint Band 3: Luzifer Junior: Einmal Hölle und zurück.
5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Mit Spannung und Spaß Lesenlernen

Bim, die Zauselmaus: Eine tierische Rettungsaktion (Lesenlernen mit Spaß + Bim 1)
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Bim, die kleine Maus, mit der neugierig schiefen Schnuppernase erwacht eines Nachts auf dem Dachboden des Hauses von Alex und Sahli, geweckt von geheimnisvollen Geräuschen. Was ist das für ein Heulen? ...

Bim, die kleine Maus, mit der neugierig schiefen Schnuppernase erwacht eines Nachts auf dem Dachboden des Hauses von Alex und Sahli, geweckt von geheimnisvollen Geräuschen. Was ist das für ein Heulen? Obwohl sie sich fürchtet steht Bim auf, schlüpft aus dem Haus und sieht nach, denn sie merkt, daß da jemand weint: In einem Gebüsch vor dem Haus trifft die hilfsbereite kleine Maus auf Lutz den Hamster, der die Backen voll hat und daher nuschelt (deshalb sollte man mit vollem Mund ja auch nicht reden!). Doch so ein Mund voller Schätze kann auch sehr praktisch sein, wenn man keine Hosentaschen hat. Lutz ist untröstlich, denn als er seine Freundin Sonett in der Zoohandlung besuchen wollte, hat er von ihr erfahren, dass die vergessliche Frettchendame an die Schlange verfüttert werden soll. Er ist verzweifelt, weil er sich nicht zu helfen weiß. Doch Bim weiß, daß man gemeinsam mit Freunden viel stärker und mutiger ist und will Lutz daher zu Sonett begleiten. Bei ihrer Rettungsaktion erhalten sie ungeahnte Unterstützung von dem starken Degu Arnie und dem verschlafenen Siebenschläfer Schnarchibald. Zu viert muß ihnen doch etwas einfallen!
Auch wenn Bim die Zauselmaus ein Spin off des „Geheimnis der Zauberkugel“ ist, ist diese Reihe doch eigenständig, da sie sich an jüngere Leser richtet. So hat Bims Leseanfängerreihe mit Elli Bruder eine eigene Illustratorin erhalten, die diese Reihe farbig und sehr fröhlich gestaltet, gegenüber den geheimnisvollen schwarz-weiß Illustrationen der längeren Abenteuerserie. Die Bilder sind wirklich süß, aber nicht kitschig, so daß sie sowohl Jungen, als auch Mädchen anspricht. Sollten die jungen Leser, genau wie Sonett ein bißchen vergesslich sein, so hilft ihnen die Vorstellungsgalerie im Einband, wo alle fünf Freunde mit Bild und Charakteristika vorgestellt werden.
Die Geschichte fängt gleich spannend und geheimnisvoll an, wobei Kindern vermittelt wird, das es völlig normal ist, Angst zu empfinden, es aber umso mutiger ist, dieser auf den Grund zu gehen und Freunden in Not zu helfen. Auch wenn es sich für Bim um neue Freunde handelt, so stellen sie sich doch gleich als sehr einfallsreich und verläßlich dar, echte Freunde, mit denen man Pferde stehlen, oder eben Frettchen in Not befreien kann. Denn Sonett ist eine ganz besondere Frettchendame, um nicht immer alles zu vergessen, was sie sich merken will, spricht sie in Reimen, bzw. Sonetten. Kinder mögen lustige Reime und auch ihnen fällt es viel leichter sich Reime einzuprägen, als reine Sachtexte. Auch das Lesen der Reime wie
„Die Gefahr ist gar nicht schlimm, wenn jemand bei dir ist wie Bim. Mit ihrem Mut und Arnies Kraft, haben wir den Sieg geschafft….“ fällt leichter, als schnöde Sachtexte und weckt so den Spaß an Sprachspielen und am Lesen. Hierbei zeigt es sich, daß es von Vorteil ist, daß es sich um einen Originaltext und nicht um eine Übersetzung handelt. Gerade Reime inhaltlich und metrisch gut zu übersetzen ist fast unmöglich und nimmt ihnen oft den Reiz.
Ach so, jetzt mag sich noch so manch einer fragen, was denn nun bitteschön eine Zauselmaus ist. Tja, das will ich Euch nicht wirklich verraten, denn das erfahrt Ihr am Ende dieses Buches und das soll ja spannend bleiben.
Die Geschichte rund um Bim, spricht viele kindliche Bedürfnisse an: Freundschaft, Zusammenhalt, der Wunsch ein Held zu sein, auch wenn man nicht über Superkräfte verfügt, Abenteuer und Spaß.
Neben der tollen Geschichte, die den Kindernerv trifft und den fröhlichen Illustrationen bietet diese Reihe weitere Hilfe beim Lesenlernen: Die Geschichte ist in kurzen einfachen Sätzen geschrieben, die durch einen hohen Bildanteil aufgelockert werden. Es wird extra eine große Fibelschrift, also der gleiche Drucktypus wie in der Fibel, dem ersten schulischen Lesebuch verwendet. Da aber einige Begriffe zwar erlesbar sind, wenn man alle Buchstaben und Silben schon kennt, nicht jedoch erratbar (der Name Schnarchibald, dürfte ja eher unbekannt sein, folgt aber den erlernten Leseregeln, ebenso das Genuschel mit vollen Hamsterbacken), sollten die Leseanfänger nicht mehr im Anfangsstadium sein, sondern bereits eine gewisse Textsicherheit erlernt haben. Sollte es noch etwas haken, macht das nichts, die Geschichte eignet sich auch super zum gemeinsamen Lesen oder zum Vorlesen. Kinder mögen ja auch bekannte Geschichten und diese ist lustig und spannend genug um noch ein zweites Mal gelesen zu werden, ehe am 30. April die Fortsetzung „Bim, die Zauselmaus: Das Freundschaftsfest“ erscheint.
Dafür gibt es 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Flätscher ist einfach unschlagbar!

Flätscher – Mit Spürnase und Stinkkanone
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Über der Stadt tobt ein Unwetter und Flätscher knurrt der Magen, er ruft eindeutig nach Meisterkoch Bodes leckeren Semmelknödeln. Mit vor Hunger ganz schwachen Beinen, kann er ja nicht selbst auf Nahrungssuche ...

Über der Stadt tobt ein Unwetter und Flätscher knurrt der Magen, er ruft eindeutig nach Meisterkoch Bodes leckeren Semmelknödeln. Mit vor Hunger ganz schwachen Beinen, kann er ja nicht selbst auf Nahrungssuche gehen und bittet daher seine reizende Sekretärin Zwergwieseldame Cloe, schnell zu Theo, dem Sohn des Meisterskochs mit einer Botschaft. Als diese beiden klatschnass zurück in der Detektei sind, erwarten sie einen spektakulären neuen Fall und nicht nur den knurrenden Stinktiermagen. Schnell muß er sich eine Ausrede suchen, was könnte denn nun der aktuelle geheimnisvolle Fall sein, den er den anderen vorgegaukelt hat? Halt, was ist das! Er hatte doch heute einen fremden, abgewetzten Koffer in der Toreinfahrt entdeckt und einfach mal mitgenommen! Verträufelt, das kam ihm doch gleich so verdächtig vor, nun ist es seine Rettung! Was hat es mit diesem Koffer, mit dem noch geheimnisvolleren Inhalt so auf sich und was sind das für komische Geräusche, die Flätscher unten aus der Kanalisation hört? Ein neuer, aufregender Fall für den Meisterdetektiv und sein Team!
Flätscher ist herrlich faul und verfressen! Aber natürlich würde er selbst das nie zugeben und etwas empfindlich ist er bisweilen auch. Das macht ihn so liebenswert, fast schon menschlich, mit seiner großen Klappe und seinem ebenso großen Herzen. Denn ehrlich, auch wenn Flätscher bisweilen dem einen oder anderen Mal auf den Schlips tritt, so meint er es nie böse und bereut es sofort. Mit dem Entschuldigen hat er es aber nicht so, genauso wie seine kindliche Zielgruppe. Deswegen lieben Kinder Flätscher mit all seinen Macken so sehr, er ist ihnen einfach unheimlich ähnlich und erlebt dabei auch noch tolle Abenteuer!
Diesmal kommt auch noch ein weiterer Meisterdetektiv hinzu, der unsterbliche Sherlock Holmes. In einem Flätscher-Abenteuer? Ja tatsächlich, Antje Szillat und Jan Birck machen es möglich! Es geht aber nicht nur um die Frage, wer denn eigentlich der größte Detektiv ist, es geht auch um wahre Freundschaft und Familie. Dieses Mal lernen wir nämlich jemanden aus Flätschers engster Verwandtschaft kennen. Da ist Flätscher etwas hin und hergerissen, will er daß er bleibt und ihm eventuell sogar den Rang streitig machen, oder soll alles so bleiben wie es war?
Flätscher ist wieder um keinen Spruch verlegen und seine Wortschöpfungen lieben nicht nur Kinder! Die muß so mancher Lesemuffel aber auch erst mal entziffern, denn so Begriffe „verträufelt“ „logissimo“ oder „Dito! Bandito“ haben die jungen Leser ab 7/8 Jahren sicher noch nicht so im Unterricht gelernt. Du die vielen wirklich detailreichen farbigen Illustrationen hat man immer wieder Lust weiter zu lesen und auf der nächsten Seite mehr zu entdecken. Dabei muß man bisweilen sogar mal das Buch drehen oder Flätschers Spuren folgen… Das ist witzig und macht wirklich Spaß. Da es sich um einen Comic-Roman handelt, entspricht die Sprache sicherlich nicht der neuesten Dudenauflage (aber sicherlich der übernächsten). Die saloppe Sprache kommt aber gerade bei Lesemuffeln gut an. Flätscher nimmt sich selbst nicht so ernst und vorrangig steht hier einfach der Spaß im Vordergrund. Das man dabei ohne es zu merken einen ganzen Comicroman liest, ist dabei wohl eher Nebensache (für die Eltern, die noch immer auf das Erwachen der Leselust der Kinder hoffen, wohl eher die Hauptsache). Ich mußte mich immer wieder selbst zurückhalten, um nicht heimlich vor zu blättern, aber nein, da hätte ich auf den genialen Illustrationen von Jan Birck wahrscheinlich schon zu viel von dem streng gehüteten Geheimnis erfahren.
Flätscher ist ein wirklich toller Comic-Roman für Jungs und Mädels. Jungen können sich prima mit ihm identifizieren (oder eben mit Theo), während meine Mädels ihn ja bisweilen ebenso belächeln, wie das Imponiergehabe ihrer Mitschüler, denn ganz ehrlich, Zwergwieseldame Cloe ist ganz schön pfiffig und wahrscheinlich auch die bessere Spürnase. Aber psst, geheim, das verraten wir Flätscher natürlich nicht!
Auch im dritten Band zeigt das Phänomen-Flätscher keine Ermüdungserscheinungen, im Gegenteil, erwächst uns immer mehr ans Herz und so verraten wir schon jetzt , daß es nächstes Jahr sogar ein Flätscher-Freunde-Buch geben soll und außerdem wird Band 4 erscheinen.
Schaut rein, genießt Flätschers Sprüche und folgt seinen Spuren.
5 Sterne, ist ja wohl logissimo!

Veröffentlicht am 12.12.2017

Pippa macht geheime Wünsche wahr!

Pippa Pepperkorn rettet den Winter (6)
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Pippa Pepperkorn hat super Freunde: die langsame Gloria, die reiche Oliva, Lucy das Patchwork-Kind, Anton und Emil. Mit ihnen erlebt sie 6 winterlich chaotische Abenteuer die total witzig sind. Pippa ist ...

Pippa Pepperkorn hat super Freunde: die langsame Gloria, die reiche Oliva, Lucy das Patchwork-Kind, Anton und Emil. Mit ihnen erlebt sie 6 winterlich chaotische Abenteuer die total witzig sind. Pippa ist zwar nicht gut in Rechtsschreibung, aber das liegt wahrscheinlich daran, daß sie so kreativ ist, sie hat nämlich immer die tollsten Ideen, so auch beim Schreiben.
Emil hat z.B. kurz vor Weihnachten Geburtstag. Er beneidet so sehr seine Brüder, an deren Partys immer am Lagerfeuer Würstchen gegrillt werden, er würde das so gerne auch einmal, aber im Winter!? Pippa hat natürlich sehr zum Leidwesen von Emils Mutter die glorreiche Idee, die Würstchen in der Badewanne zu grillen, da ist es warm und das Löschwasser nicht fern. Aber bevor das Feuer entzündet werden kann…. Am Ende wünschten sich auch Emils 3 Brüder, sie hätten im Winter Geburtstag.
Gloria hat Angst vor dem Nikolaus in der Schule, weil der sie jedes Jahr tadelt, weil sie immer so langsam ist. Sie fürchtet, wieder ausgeschimpft zu werden, da sie ja immer noch nicht schneller geworden ist. Wenn Gloria den Nikolaus so sehr fürchtet, dann mag Pippa sich auch nicht mehr auf ihn freuen. Aber halt, da hat Pippa wieder eine prima Idee!
Pippa hat immer prima Ideen und die sind wirklich so richtig originell und witzig. Diesmal mußte nicht nur meine Jüngste (8 Jahre) wieder weltrekordmäßig kichern, nein auch ich, die die CD beim Einkleben von Fotos hörte, mußte immer wieder laut loslachen. Es ist einfach zu komisch, wenn man es sich vorstellt. Denn auch wenn viele von Peppas Ideen blanker Unfug sind, steckt immer eine herzensgute Intention dahinter und am Ende wird alles wieder gut. Dabei schafft es Charlotte Habersack durchaus, daß die kleinen Zuhörer nicht zu gefährlichem Unsinn angestiftet werden. So werden Emils Geburtstags Würstchen natürlich nicht in der Badewanne gegrillt und dennoch wird es ein unvergessliches Fest, denn Pippa findet entdeckt stets das halbvolle, statt das halbleere Glas. So kann man ihr nicht böse sein. Weder wenn der große Geschenketausch vor dem Fest stattfindet, da Pippa ja viel besser weiß, was Eltern sich wünschen, als diese selbst, oder als die Kinder die Sylvesterpläne sämtlicher Familien und der Lehrerin auf den Kopf stellen und dabei am Ende eine super Party bei heraus kommt. Ja, Emils Mutter mag keine Kälte und keinen Schnee, aber mit Pippa wird der Winter eigentlich zur besten Partyzeit des Jahres überhaupt. Denn die besten Partys steigen ja im Dunkeln und davon gibt es im Winter ja viel mehr als im Sommer!
Das schöne bei Pippa ist, daß sie es immer wieder schafft die Wünsche ihrer Mitmenschen zu erraten und diese auch tatsächlich, wenn auch manchmal auf Umwegen zu erfüllen. Ein Hoch auf Pippa Pepperkorn!
Diese einmalige Pippa erweckt Birte Kretschmer mit ihrer jungen fröhlichen Stimme so richtig zum Leben. Da sprüht so richtig der Schalk aus ihrer Erzählung. Da höre ich sogar als Mutter gerne zu und meine Tochter immer und immer wieder. Das liegt sowohl an der lustigen Geschichte, als auch an der lebendigen Sprecherin. Die Aufnahme ist durchweg durch ausbalanciert und verständlich.
Um die Hörer in den Genuss der Illustrationen des Buches kommen zu lassen, finden sich diese nicht nur auf dem Cover, sondern auch auf dem Tonträger wieder. Ein echter Schneemann wie bei Pippa.
Da Pippa nicht nur Freundinnen, sondern auch Freunde hat und Jungs nicht doof findet, sondern in ihnen die super Freunde erkennt, die sie sind, ist dies kein reines Mädchenhörbuch, Brüder dürfen gerne mithören und werden auch Spaß daran haben. Das macht es zu einem prima Familienhörerlebnis, auch auf Autofahrten, immerhin ist es fast 80 Minuten lang.
Ich verstehe nun, warum meine Tochter die Reihe so liebt und wir vergeben einstimmig 5 von 5 lachenden Sternen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Coolness ist nicht käuflich - und wer braucht sie schon!

Wie ich plötzlich reich wurde und dachte, alles wird cool
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Der zwölfjährige Theo lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Katja und deren arbeitslosen Schwester Britta in einer winzigen Wohnung ein einer sozialen Wohnsiedlung. Als seine Mutter von ihrer Chefin ...

Der zwölfjährige Theo lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Katja und deren arbeitslosen Schwester Britta in einer winzigen Wohnung ein einer sozialen Wohnsiedlung. Als seine Mutter von ihrer Chefin im Kosmetikstudio die Arbeitszeit verkürzt bekommt, beschließen Mutter und Tante, sich mit einem eigenen Beautysalon selbstständig zu machen: in Theos Zimmer! Als er das ganz gefrustet seinem besten Freund Luca erzählen will, muß er auch noch mit ansehen, wie sein großer Schwarm Kim sich ausgerechnet dem schnöseligen Danny an den Hals wirft. Steht sie nur auf ihn, weil seine Eltern Geld haben und er deshalb cool ist?
Dann rückt Tante Britta unvermittelt in die Spielshow „Spiel dich reich!“ mit Gunnar Hauch nach und hat die Chance 500.000,- € zu gewinnen. Wie könnte sich ihr aller Leben ändern, wenn sie auf einmal Geld hätten? Ob Theo dann auch cool wäre und Kim ihn so anschmachten würde? Aber erst einmal muß Britta ja gewinnen und Theo muß im Fernsehpublikum lässig aussehen.
Dieses Buch spricht aus dem Herzen eines Pubertiers und ist durchaus auch für Mädchen ab 12 Jahren interessant, damit sie mal sehen, daß es Jungen nicht viel besser geht mit ihrem Gefühlschaos und ihrer Unsicherheit, als ihnen.
Es dreht sich um die ewige Frage der Jugend: Wie werde ich cool? Aber eigentlich ist es Theo ja gar nicht sooooo wichtig cool zu sein, er steht halt nur auf Kim die später Model werden möchte und sicher nicht mit einem Uncoolen abhängen möchte. Doch was macht ihn uncool? Dass er keine teuren Klamotten trägt? Nicht in einem schicken Haus wohnt? Wird man dann automatisch glücklich? Dabei hat sein Leben doch auch gute Seiten. In der italienischen Familie seines Freundes Luca geht er seit Jahr und Tag ein und aus, auf ihn ist immer Verlass. Seine Mutter ist stets für ihn da, doch die Verantwortung macht ihr sehr zu schaffen. Tante Britta sorgt da für Auflockerung.
Sehr gut gefällt mir, daß das Buch zum Nachdenken anregt, was wirklich wichtig ist. Statt auf die schiefe Bahn zu geraten ist Theo schon sehr reif und verantwortungsbewußt für sein Alter. Auch wenn er sich ärgert, daß er in bescheidenen Verhältnissen lebt, macht er dies nicht für jedes Missgeschick in seinem Leben verantwortlich und läßt sich deshalb gehen. Nein, Theo ist clever und gut in Mathe (wie schön, mal ein Buch mit einem Schüler der gut in Mathe ist, darüber schimpft meine Tochter immer ;)).
Dabei verzichtet Stephanie Polak auf molarisierende Töne. Stattdessen unterhält sie ganz ausgezeichnet mit den Aufnahmen von der Spielshow. Gut, das konkurrierende Muttersöhnchen plus Muttern, werden nicht ganz so nett dargestellt, dafür aber sehr lustig, aber die übrigen Personen werden wirklich mit viel Respekt und Wärme gezeichnet. Nur weil man nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurde ist man weder doof noch faul. Aber selbst auf die schöne Kim kann ich nicht nur sauer sein.
Sprachlich gefällt mir das Buch sehr gut, es ist locker-flockig, ohne sich sprachlich anzubiedern und ist auch für jüngere und ältere Semester verständlich. Auf Fäkal-Floskel wird ebenso verzichtet, wie auf Trendbegriffe, die bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches schon wieder out gewesen wären. Das hat Autorin Stephanie Polak sicherlich in ihrer Zeit als Redakteurin bei MTV gelernt, wo sie vor ihrer Zeit in den Babelsberger Studios und ihrer Tätigkeit als freie Autorin (seit 2010) tätig war.
Stattdessen kommt es jungen Lesern mit seiner erfrischenden Kürze entgegen. Kein Geschwafel, keine unnötigen Beschreibungen, da sitzt einfach jedes Wort! Vielleicht lässt sich damit ja doch so manch erklärter Lesemuffel hinter dem Ofen hervorholen. Daher eignet es sich auch wirklich gut als Schullektüre gerade auch für Haupt- und Gesamtschulen, für die es manchmal schwieriger ist geeigneten Lesestoff zu finden. Dieses Buch spricht alle Pubertiere an.
Wirklich tolle 5 von 5 Sternen.