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Veröffentlicht am 17.12.2017

Spannender und herzerwärmender historischer Roman

Die Blütentöchter
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Der historische Roman „Die Blütentöchter“ von Joel Tan spielt im Heilbronn des 14. Jahrhunderts und rankt sich um die Drillinge Eilika, Imagina und Clementia, die mit ihrem großen Bruder Götz und ihren ...

Der historische Roman „Die Blütentöchter“ von Joel Tan spielt im Heilbronn des 14. Jahrhunderts und rankt sich um die Drillinge Eilika, Imagina und Clementia, die mit ihrem großen Bruder Götz und ihren Eltern dem Stadtadel angehören und kurz vor ihrer Verheiratung stehen. Die drei Schwestern haben eine besonders enge Beziehung und sind auch verbunden durch das Geheimnis einer besonderen Blütenkunst, die sie auf verschiedenen Materialien (Holz, Pergament, Tuch) üben. Doch alles ändert sich, als ein Bußprediger in die Stadt kommt und prophezeit, dass die drei Laemmlin-Töchter der Stadt Unglück bringen sollen. Bei einem verheerenden Hochwasser, das in Heilbronn u.a. die Brücker zerstört, spitzt sich die Lage zu und Eilika, Imagina und Clementia werden auseinandergerissen und aus der Stadt vertrieben. Jeder der drei geht davon aus, dass die anderen beiden tot sind, und versucht in der Ferne zu überleben. Doch dann tauchen Fragmente der gemeinsamen Blütenkunst auf…

Dank der wunderbar flüssigen Schreibweise der Autorin ist man sofort mitten im Geschehen und kann das Buch fast nicht mehr weglegen. Die Figuren, insbesondere die drei Schwestern, sind sehr nachvollziehbar und sympathisch beschrieben, so dass man als Leserin sofort auf ihre Seite gezogen wird und intensiv mit ihnen mitfühlt. Das historischen Heilbronn und Umgebung mit den damaligen Sorgen und Nöten der Menschen, den Besonderheiten des alltäglichen Lebens und die Sitten und Gebräuche werden sehr gut beschrieben, so dass man sich gut in das Leben der Menschen hineinversetzen kann. Beim Lesen merkt man deutlich, wie viel Wissen über die Zeit und wie viel Mühe in der Recherche hinter den Seiten steckt.
Die Handlung wird aus den unterschiedlichen Perspektiven, insbesondere der Drillinge, erzählt, was dem Spannungsbogen des Romans sehr guttut. Für mich machte dies das Buch zu einem richtigen Pageturner. Dabei ist die Handlung zwar spannend, aber auch nicht zu blutrünstig.

Ich habe mich beim Lesen sofort sehr wohl gefühlt und die Lektüre dieses spannenden historischen Romans sehr genossen. Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung für Fans von historischen Romanen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Zeitlose extrem unterhaltsame Lektüre - nicht nur für Kinder

Das Sams 1. Eine Woche voller Samstage
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Herr Taschenbier lebt bei Frau Rotkohl zur Untermiete und geht einem langweiligen Bürojob nach (wo er einen cholerischen Chef hat). Sein ganzer Alltag ist bisher eher gleichförmig und unaufgeregt, bis ...

Herr Taschenbier lebt bei Frau Rotkohl zur Untermiete und geht einem langweiligen Bürojob nach (wo er einen cholerischen Chef hat). Sein ganzer Alltag ist bisher eher gleichförmig und unaufgeregt, bis eines Tages das Sams bei ihm auftaucht.
Das Sams ist ein freches Wesen mit sogenannten Wunschpunkten, die Herr Taschenbier nun nutzen kann. Es stellt das Leben von Herrn Taschenbier ziemlich auf den Kopf und mischt die gesamte Nachbarschaft auf.

Dieses Kinderbuch ist für mich eine zeitlose Lektüre, die gnadenlos unterhaltsam ist. Herr Taschenbier ist so herrlich blass und unbedarft und macht durch die Begegnung mit dem Sams eine unglaubliche Entwicklung durch. Endlich traut er sich auch einmal etwas zu und sagt seine Meinung. Das Sams ist einfach nur frech und über seine dreisten Sprüche und seine Konfrontationen, z.B. mit der Vermieterin Frau Rotkohl, muss man einfach herzlich lachen.
Das Buch ist in einer wunderbar erfrischenden Sprache geschrieben, so dass es sich insbesondere zum Vorlesen ganz hervorragend eignet.

Fazit:
Für mich ist dieses Buch ein unterhaltsamer Klassiker der Kinderliteratur, der Mut macht und herrlich unkonventionell ist.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Ein tolles Grundlagenkochbuch - nicht nur für Kinder

Kochen und backen mit der Maus
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In "Kochen mit der Maus" lernen kleine und große Mausfans nach Tipps für Einsteiger alles Wichtige zu den Themen Eier, Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Pizza, Hamburger & Sandwiches und schließlich Süßes. Auch ...

In "Kochen mit der Maus" lernen kleine und große Mausfans nach Tipps für Einsteiger alles Wichtige zu den Themen Eier, Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Pizza, Hamburger & Sandwiches und schließlich Süßes. Auch im Backteil werden die Grundlagen zu den wichtigsten Gebäckarten vermittelt.

Ich nutze das Mauskochbuch schon sehr lange und immer wieder gerne, um etwas nachzuschauen oder natürlich auch, um ein bestimmtes Rezept zu kochen.
Am Anfang waren die grundlegenden Tipps für Einsteiger sehr hilfreich und ich würde sie jedem ans Herz legen, der noch nie selbst gekocht hat. Auch die Hinweise zu Maßeinheiten, Kochzeiten etc. sind sehr wertvoll.
Die Rezepte schließlich umfassen alle wichtigen Grundlagen ohne sehr komplexe Fleisch- oder Fischgerichte, sondern sind auch eher Speisen, die (kleinen und großen) Kindern gut schmecken.
Wir braten am liebsten heute noch unsere Hamburger nach dem Rezept im Mauskochbuch und schauen auch immer nochmal nach wegen der Backzeit für Folienkartoffeln.
Das einzige Rezept, das einmal nicht ganz so gut gelungen ist beim Ausprobieren, war die Mousse au Chocolat (ist auch eher für Fortgeschrittene).

Die Darstellung aller Rezepte ist immer gut verständlich, sehr ausführlich erklärt und funktioniert auch von den Zeiten genaus so, wie im Text angegeben. Dazu kommen schöne Bilder der fertigen Speisen sowie ggf. auch zur Veranschaulichung der Zubereitungshinweise.

Fazit:
Mein absolutes Lieblingsgrundlagenkochbuch aller Zeiten, das die Grundlagen perfekt darstellt. Ich würde es jedem Kind schenken, das ein bisschen Interesse am Kochen hat.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Fesselnder und berührender Generationenroman

Sterne über Lissabon
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Kurze Zusammenfassung:
Tess räumt gemeinsam mit ihrer Tante Rose das Haus ihres Großvaters in Chicago nach dessen Tod aus. Dabei findet sie einen Fado-Text, den ihr Großvater offenbar 1940 in Lissabon ...

Kurze Zusammenfassung:
Tess räumt gemeinsam mit ihrer Tante Rose das Haus ihres Großvaters in Chicago nach dessen Tod aus. Dabei findet sie einen Fado-Text, den ihr Großvater offenbar 1940 in Lissabon geschrieben hat, wohin er aus Nazi-Deutschland mit seiner Verlobten (Tess‘ Großmutter Eleonore) geflohen war. Auf Drängen ihrer Tante macht Tess sich auf den Weg nach Lissabon, um die Geschichte ihrer Familie zu erforschen, und findet tatsächlich Spuren ihres Großvaters. Tragisch sind die Verbindungen zum tödlichen Unfall ihrer Mutter, die ebenfalls nach Lissabon gereist war, als Tess erst 13 Jahre alt war, und dort verunglückt ist.
Am Ende stellt man fest, dass sich alle Geschichten in allen Generationen um die Liebe drehen.

Meine Meinung:
Das Buch hat es geschafft, mich von Anfang an in seinen Bann zu ziehen, so dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Ich liebe grundsätzlich Familien- und Generationenromane, aber dieser war besonders meisterhaft konzipiert. Durch den extrem flüssigen Erzählstil und die vielen Perspektivenwechseln zwischen einzelnen Familienmitgliedern und auch Zeiten und Orten kommt man sehr schnell in die Handlung und will einfach wissen, wie sich die Geschehnisse in der Vergangenheit zugetragen haben und welche Auswirkungen diese auf das heutige Leben haben.
Die Charaktere sind nachvollziehbar gezeichnet, auch mit Ecken und Kanten, so dass man die beschriebenen inneren Konflikte gut nachfühlen kann. Man hofft immer wieder mit den handelnden Personen, dass sich ihre Wünsche und Träume erfüllen.
Wie auch durch den Fado versinnbildlicht, geht es aber vielfach um „Saudade“ – Sehnsucht, mit viel Traurigkeit und Melancholie vermischt.
Auch wenn es sicherlich zahlreiche Bücher über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und entsprechende Familienschicksale gibt, ist dieses Buch für mich ein ganz Besonderes. Dies liegt zum Einen an den gewählten Themen und Schauplätzen, aber zum Anderen vor allem auch an der besonderen Stimmung, die das Buch einfängt und die sich über Generationen hinweg erstreckt.

Fazit:
Mich hat das Buch sehr berührt und ich kann es uneingeschränkt allen empfehlen, die gute Familien- und Liebesgeschichten mögen.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Ein tolles Vorlesebuch für die Osterzeit

Schnüpperle - 24 Ostergeschichten
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Wir begleiten nun den fünfjährigen Schnüpperle mit seinen Eltern, seiner großen Schwester Annerose, seinen Freundinnen und Nachbarinnen Annelie und Susanne durch die Osterzeit. Auch Schnüpperles Hund Purzel ...

Wir begleiten nun den fünfjährigen Schnüpperle mit seinen Eltern, seiner großen Schwester Annerose, seinen Freundinnen und Nachbarinnen Annelie und Susanne durch die Osterzeit. Auch Schnüpperles Hund Purzel darf natürlich nicht fehlen.
Im Frühling erlebt Schnüpperle in 24 Geschichten wieder einiges - er versteckt Schokoeier für Purzel, geht zu einem Osterfeuer, wird in den April geschickt und schickt selbst in den April, bemalt Eier für einen Eierstrauch... Es ist immer etwas los und so rückt Ostern schnell heran.

Die 24 Geschichten eignen sich wunderbar zum Vorlesen und machen in jedem Jahr zur Osterzeit wieder Freude. Auch im Osterbuch ist Schnüpperle genauso vorwitzig und altklug wie in den anderen Bänden und man hat seine helle Freude daran, wie er immer wieder unbekannte Begriffe verdreht. Besonders nett und lustig ist die Geschichte zum 1. April; wenn man diese vorliest, kommt man oft vor lauter Lachen nicht weiter...

Wenngleich die Geschichten auch heute noch immer schön zu lesen und anzuhören sind und es einfach Spaß macht, Schnüpperle und seine Familie durch das Jahr zu begleiten, so merkt man doch an manchem Detail, dass sie nicht immer total modern sind. Man muss ich darüber im Klaren sein, dass Schnüpperles Mutter keinem Beruf außer Hausfrau und Mutter nachgeht und sein Vater der Alleinverdiener ist. Schnüpperle scheint nicht in den Kindergarten zu gehen, denn er ist auch vormittags zu Hause bei seiner Mutter. Insgesamt tut dies meines Erachtens den schönen Geschichten aber keinen Abbruch.

Ich empfehle dieses Buch wärmestens zum Vorlesen in der Osterzeit - gerne auch wieder in jedem Jahr!