Krimi und Gesellschaftsstudie zugleich
Nach dem Verlust seiner Frau und Tochter tritt der Lehrer Leon Berger eine neue Stelle in einer schwedischen Kleinstadt an. Leon ist der Nachfolger für den Lehrer Kallmann, der wenige Monate zuvor unter ...
Nach dem Verlust seiner Frau und Tochter tritt der Lehrer Leon Berger eine neue Stelle in einer schwedischen Kleinstadt an. Leon ist der Nachfolger für den Lehrer Kallmann, der wenige Monate zuvor unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Doch wer war dieser Kallmann eigentlich?
Per Zufall findet Leon die Tagebücher Kallmanns und beginnt sie gemeinsam mit seiner Kollegin Ludmilla, die er noch aus Studentenzeiten kennt, zu lesen. In diesen Tagebüchern behauptet Kallmann Dinge, die einfach unglaublich sind. Zudem scheint er kurz vor seinem Tod einem ungesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein. Würde Kallmann gerade deswegen vielleicht ermordet.
Auch an der Schule selbst kommt es zu Unruhen und die rassistischen Tendenzen nehmen zu. Sind die Fälle etwa miteinander verknüpft?
Die Handlung spielt in den 90er Jahren, genau genommen in der Zeit von 95 -96 und fängt die Stimmung von damals gut ein.
Der Erzählstil von Hakan Nesser ist wirklich sehr gut und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. Doch dieses Mal hat der Autor sich zu viel Zeit genommen, um die Geschichte zu erzählen. Fakten wiederholen sich und dies nimmt die Spannung aus dem Buch. Die Perspektiven wechseln zwar ständig zwischen den Lehrern Leon, Ludmilla und dem schon etwas älteren Lehrer Igor. Dazu kommen noch die Sichtweisen von Ulrika und deren Tochter Andrea, einer Schülerin Leons, die seiner Tochter auf fatale Weise ähnelt. All diese Menschen standen in einem besonderen Bezug zu Kallmann.
Das Buch ist nicht als Kriminalroman zu betrachten, sondern eher eine Gesellschaftsstudie der Menschen der 90er. Darin wurde sehr gut ein Krimi verpackt, der einige überraschende Momente besitzt.
Ganz klare Leseempfehlung!