Von der ersten Seite an verliebt
Purple Clouds - HoneymoonDeb und Emory haben vor Jahren geheiratet – aus wildem, jugendlichem Übermut. Jetzt kreuzen sich ihre Wege wieder, und plötzlich wird aus der vergessenen Ehe ein Gefühlschaos.
"Purple Clouds" hat mich ...
Deb und Emory haben vor Jahren geheiratet – aus wildem, jugendlichem Übermut. Jetzt kreuzen sich ihre Wege wieder, und plötzlich wird aus der vergessenen Ehe ein Gefühlschaos.
"Purple Clouds" hat mich von der ersten Seite an begeistert und nicht mehr losgelassen. Es ist eines dieser Bücher, die man eigentlich nur kurz anlesen will – und plötzlich ist es mitten in der Nacht, und man hat 200 Seiten verschlungen.
Der Schreibstil ist leicht, humorvoll und gleichzeitig tiefgründig. Besonders die Dual-Perspektive hat für mich wunderbar funktioniert. Ich liebe es, wenn beide Hauptfiguren ihre eigene Stimme bekommen, und hier wurde das perfekt umgesetzt.
Deb ist eine erfrischend authentische Protagonistin – klug, witzig und gleichzeitig voller Unsicherheiten. Ihr Feminismus ist nicht nur ein Randthema, sondern ein zentraler Teil ihrer Persönlichkeit, was dem Buch eine wichtige Tiefe verleiht. Dass sie mit ADHS lebt, hat ihre Figur noch greifbarer gemacht. Es tut gut, mal eine Heldin zu erleben, die nicht perfekt ist, sondern sich selbst immer wieder neu navigieren muss. Besonders ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Familie hat mich berührt – ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte fand ich unglaublich stark.
Und dann ist da Emory – einer dieser männlichen Charaktere, die sich aus klassischen Rollenbildern lösen, ohne dabei ihre Stärke zu verlieren. Seine Unsicherheiten und Selbstzweifel machen ihn unglaublich nahbar. Ich fand es toll, wie das Buch aufzeigt, dass Selbstbewusstsein nicht bedeutet, keine Ängste zu haben, sondern sie zu akzeptieren.
Die Dynamik zwischen Deb und Emory war einfach großartig – von der ersten Begegnung bis zu den kleinen, fast zufälligen Momenten, die so viel bedeuten. Die Geschichte hat genau das richtige Maß an Spannung, Humor und Emotion.
Auch die gesellschaftlichen Themen sind hervorragend eingebaut: Feminismus, mentale Gesundheit, toxische Beziehungen, Ehe als Konzept – all das wird reflektiert, ohne dass es sich belehrend anfühlt. Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung von Therapie als etwas Selbstverständliches und Wertvolles.
Das Ende? Genau richtig. Keine übertriebene Dramatik, sondern eine Entscheidung, die sich verdient anfühlt.
Fazit: Purple Clouds ist nicht nur eine wunderschöne Liebesgeschichte, sondern auch ein Roman mit Tiefe, Humor und wichtigen Botschaften. Eine absolute Empfehlung für alle, die kluge, moderne Romane lieben, die einen emotional mitnehmen und zum Nachdenken anregen.