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Veröffentlicht am 18.12.2017

Nicht mit mir!

Hedwig Courths-Mahler - Folge 075
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Mona Runeck ist am Boden zerstört. Auf einem Ball, der sie in die Gesellschaft einführen sollte, wurde sie ihrem heimlichen Schwarm Bernd Kronau vorgestellt und muss erfahren, dass sie diesem von ihrem ...

Mona Runeck ist am Boden zerstört. Auf einem Ball, der sie in die Gesellschaft einführen sollte, wurde sie ihrem heimlichen Schwarm Bernd Kronau vorgestellt und muss erfahren, dass sie diesem von ihrem Vater nicht nur zur Frau angeboten wurde, nein, sie muss auch mit anhören wie Bernds Vater seinen Sohn zu der von ihm verabscheuten Verbindung gezwungen werden soll, um das Familienunternehmen zu retten. Verstört flüchtet Mona zurück zu ihren Verwandten, bei denen sie aufgewachsen ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie sich nicht den Wünschen anderer gefügt und der Stolz ihren Geliebten vor einer großen Demütigung bewahrt zu haben, lässt sie erwachsen werden. In den folgenden Jahren entwickelt sie sich zu einer bezaubernden Dame. Dann führt das Schicksal Mona und Bernd erneut zusammen.

Eine Geschichte aus „der guten alten Zeit“. Sie mag etwas kitschig sein, aber sie ist trotzdem toll erzählt! Es wird ein bisschen zu viel Gewicht auf Äußerlichkeiten gelegt – stets geht es darum wie wenig Mona dem Schönheitsideal entspricht, aber „trotzdem ein liebenswerter Mensch sei“; Bernd sie in erster Linie aufgrund ihres Aussehens verschmäht, ihre Stiefmutter sie deshalb drangsaliert. Auch wenn immer wieder betont wird, dass Äußerlichkeiten unwichtig sein, kommt die Geschichte doch erst ins Rollen als dieser Makel behoben ist.

Die liebevolle Familie, die warmherzigen, sorgfältig gestalteten Charaktere, erobern trotzdem das Herz des Lesers im Sturm. Es wird von so viel mehr erzählt als einer banalen Liebesgeschichte. Monas Cousin Lothar hat eine tragische Lebensgeschichte hinter sich, quasi das Negativbeispiel einer Geldheirat, die Mona verweigerte. Sein kranker Sohn Gerd, der keine Aussicht hat auch nur seine Kinderzeit zu überleben, trotz des Reichtums, der für seine Fürsorge zur Verfügung steht.

Ich lese diese Geschichte immer wieder und bin immer wieder aufs Neue verzaubert. Wieso, weiß ich gar nicht zu sagen. Ich liebe die Charaktere, die Kraft, die diese Geschichte ausstrahlt, die Hoffnung und Wärme – ein Stück heile Welt, die zum Entspannen und Genießen einlädt.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Wahrheit und Schein

Schwarzes Prisma
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Der Krieg des Falschen Prismas ist Vergangenheit und doch bedroht er erneut die Gegenwart. Viel Hass schwelt noch in den Gemütern, viel Machtgier versucht ahnungslose Gemüter auszunutzen und auf zu vielen ...

Der Krieg des Falschen Prismas ist Vergangenheit und doch bedroht er erneut die Gegenwart. Viel Hass schwelt noch in den Gemütern, viel Machtgier versucht ahnungslose Gemüter auszunutzen und auf zu vielen Lügen ist die Gegenwart gebaut. Jetzt beginnt das kunstvolle Gespinst von Gavin Guile, dem siegreichen Prisma, zu bröckeln. Seine Tage sind gezählt, auch ihnen dass König Garadul einen Feldzug gegen ihn anstrengt. Da erfährt er von seinem Sohn und Gavin weiß, dass sein Kampf ganz anders verlaufen wird. Ein neuer Krieg steht vor der Tür, der alle Lügen zerschmettern wird.

Ein bildgewaltiger Auftakt zu einem mitreißenden Fantasy-Epos. Gut und Böse ist nicht zu unterscheiden, mit jeder Seite schwankt der Leser welcher Figur er noch glauben soll, denn immer wieder bricht der so kunstvoll aufgebaute, scheinbar feste Boden der Geschichte auseinander. Lebendige Charaktere und immer wieder faszinierende neue Facetten ziehen den Leser in ihren Bann.

Der originelle Magierorden, basierend auf einer Zauberkraft aus Farben, ist nur ein Element der großartigen neuen Welt. 800 Seiten fliegen nur so vorbei. Der nächste Band wird ganz sicher noch einmal alle vernichten, was der Leser sich als Gewissheit aufgebaut hat. Ein großartiges Fantasy-Epos, bei dem ich sofort zum nächsten Buch greifen werde. Eine warme Leseempfehlung für alle Fantasyfans!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Laufen und vergessen

In allertiefster Wälder Nacht
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Alles begann mit einem Unfall. Als Wren fast von Cal Owen überfahren wird, ist das das erste Ereignis seit langem, das sie aus ihrem Schweigen und ihrer Starre aufrüttelt. Sie hat sich in Maine bei ihrem ...

Alles begann mit einem Unfall. Als Wren fast von Cal Owen überfahren wird, ist das das erste Ereignis seit langem, das sie aus ihrem Schweigen und ihrer Starre aufrüttelt. Sie hat sich in Maine bei ihrem Künstlervater von allem zurückgezogen, was sie bisher gekannt hat. Nicht reden, keine Erwartungen erfüllen, einfach sein und schweigen – mehr will sie nicht. Die Begegnung mit Cal verändert sie, aber auch er birgt ein schmerzhaftes Geheimnis. Wren muss sich entscheiden, ob sie einen weiteren Schritt in ihrem Leben wagen will.

Ein berührendes Buch. Still wie ein kalter Herbsttag mit unverhofftem Rascheln hier und da. Die Geschichte ist melancholisch und poetisch – sie lässt sich nicht aus der Hand legen bis man auch die letzte Seite verschlungen hat. Das perfekte Herbstbuch mit unvergesslichen Charakteren.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Schonungslose Wahrheit

Verlorene Welten
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Amerika und seine Indianer – eine Geschichte voller Romantisierung, Politisierung und Vertuschung. Eine objektive geschichtliche Darstellung ist schwierig, da viele Quellen von persönlichen Zielen geprägt ...

Amerika und seine Indianer – eine Geschichte voller Romantisierung, Politisierung und Vertuschung. Eine objektive geschichtliche Darstellung ist schwierig, da viele Quellen von persönlichen Zielen geprägt sind, doch auch in Amerika setzt sich ein differenzierte r Forschungsansatz, der nicht darauf beharrt das Gesicht zu wahren, immer mehr durch. Mit diesem Buch liegt eine schonungslose Darstellung der Geschichte der First Peoples zwischen 1700 und 1900 vor. Schonungslos ist sie in vielerlei Hinsicht. Nicht nur Vertreter der alten Politik, sondern auch diejenigen, die die Indianer romantisieren stoßen hier auf Erkenntnisse, die ihr Weltbild auf den Kopf stellen. Was bleibt ist ein großartiger Einblick in den erbarmungslosen Kampf um einen Kontinent, Kultur und Lebensform, der zur Vernichtung der Indianer führte.

Das Buch nimmt dem Leser den Atem. Er möchte Weinen, er möchte helfen und doch weiß er, dass der große Kampf verloren ist. Dieses Werk ist schonungslos. Fundiert geschrieben wird der Bogen bis in die heutige Zeit gespannt; wie Nordamerika und Kanada mit ihrer Geschichte umgehen und wie sich die Indianerpolitik bis heute auswirkt. Ein brillantes Sachbuch, das nichts für schwache Nerven ist. Informativ und spannend verändert es den Leser und schafft ein völlig neues Welt- und Geschichtsverständnis. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.11.2017

Spannend wie ein Roman

Die verzweifelte Republik
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Das Ende des Ersten Weltkrieges stürzte nicht nur Deutschland in eine tiefe Krise, auch für Österreich bedeutete es einen steinigen Neubeginn. Spielball und Stiefkind der Alliierten entwickelte Österreich ...

Das Ende des Ersten Weltkrieges stürzte nicht nur Deutschland in eine tiefe Krise, auch für Österreich bedeutete es einen steinigen Neubeginn. Spielball und Stiefkind der Alliierten entwickelte Österreich völlig eigene Vorstellungen von neuen politischen und gesellschaftlichen Strukturen, doch die wirtschaftlichen Nachwehen des Krieges und politischen Ambitionen der Siegermächte ließen nur wenig Spielraum.

Walter Rauscher gibt mit diesem Buch einen tollen Einblick in eine turbulente, schwierige Zeit. Fundiert und sachlich geschrieben liest es sich doch spannend wie ein Roman. In einem ausführlichen Anmerkungsteil werden Zitate belegt und auf weitere Lektüre hingewiesen. Schwarzweißbilder lassen diese schwierigen Jahre lebendig werden. Portraits von Politikern wechseln mit Alltagsbildern von Bahnhöfen voller Flüchtlinge oder Essenschlangen im Nachkriegswinter. Erschütternde Zeugnisse von Not und Elend, aber auch ein Eindruck von Kraft, Enthusiasmus und Hoffnung. Überraschende Fakten lassen auch Ereignisse im Dritten Reich in einem völlig neuen Licht erscheinen.

Eine junge Republik im harten Überlebenskampf einer bitteren Nachkriegszeit geprägt von Verzweiflung und großen Träumen. Dieses Buch liefert einen weiteren Mosaikstein zu einem komplexen Bild der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, die unser Leben so nachhaltig gestaltet haben. Mit diesem Buch liegt viel mehr vor als nur ein Teil der österreichischen Geschichte. Jedem, der an Geschichte interessiert ist, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt!