Gefahr und Angst ...
Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Jazz ...
Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Jazz will ihr Leben neu ordnen und ihren größten Traum in Angriff nehmen – ein Job als Journalistin.
Mitten in Berlin beginnt ihr Abenteuer, was sie allerdings nicht weiß ist, dass eine Person sie genau in Augenschein nimmt.
Milan ist aus einer Nervenklinik geflohen und nun in Berlin untergetaucht. Als er Jazz in der Straßenbahn sieht, ist er sofort hin und weg von ihr.
Jede Gelegenheit nur in ihrer Nähe zu sein saugt er in sich auf, denn er weiß genau, dass sie ihn liebt und nur zu schüchtern ist es ihm und der Welt zu beweisen.
Er nimmt die Sache selbst in die Hand und zeigt ihr, wie sehr sie ihm etwas bedeutet …
Nach „Lost Places“ setzt der Autor Johannes Groschupf mit seinem neusten Werk eine große Portion Gänsehaut mit hinein.
Zwei Protagonisten begleiten den Leser durch ein Buch, das einerseits so harmlos erscheint, in der Tiefe aber tödlich ist.
Jazz ist das junge Mädchen mit einer dunklen und sehr traurigen Vergangenheit. Sie erzählt dem Leser über diese Geschehnisse, ihre Wünsche, ihre Träume und wie sie sich in den jeweiligen Situationen fühlt.
Man fiebert einfach mit ihr mit, möchte sie beschützen, sie führen und immer wieder auf neue Warnen vor ihrer Umwelt.
Milan hingegen … es ist schwer ihn zu beschreiben, denn einerseits tat er mir persönlich sehr leid, aber dennoch zeigt er seine grausame Seite immer mehr im Verlauf des Buches.
Diese treibt ihn zu Handlungen, die mir kalte Schauer über den Körper jagten und sehr erschüttert, nach den Szenen, zurückließen.
Immer wieder bin ich fasziniert, die ein unscheinbarer Mensch zu solchen Taten fähig ist, aber besonders interessant war die verschobene Wahrnehmung von Milan.
Er erwähnt in seinen Abschnitten, wie sehr er sich zu Jazz hingezogen fühlt, dass sie ihn nicht zu nahe kommen möchte, aus Angst die anderen könnten über sie reden und dass er ihr eine Unterstützung ist und immer für sie da sein wird.
Derweil erlebt der Leser die Szenen ganz anders und merkt vor allem schnell, in was für einer Welt Milan lebt und sich selbst eigentlich ganz anders darstellt, als wie er ist.
Auch die ständige Wut, die er hinunterschluckt, die Anfeindungen, die er akzeptiert – all diese Dinge führen früher oder später zum Ausbruch, da ist es egal ob dort Milan oder ein anderer Mensch daran beteiligt ist, aber die Zerstörung am Ende ist um Längen anders.
Johannes Groschupf zeigt mit seinen Figuren, dass man nie hinter die Fassade eines Menschen schauen kann, um zu sehen wie es wirklich in ihm aussieht. Auch der Weg zu innerer Stärke, das Finden von dem was man wirklich will, ist besonders für Jazz voller Steine und unwegsamen Gelände.
Und doch wird sie mit jedem Schritt stärker, widersetzt sich allen, die ihr Schaden oder, wie im Fall ihrer Eltern, zu sehr behüten wollen.
Sie stellt sich ihrer größten Angst und beweist dennoch Mitleid für die gequälte Seele von Milan, egal was zwischen ihnen vorgefallen ist.
Der Erzählstil ist voller dunkler Ecken, die einem die Luft nehmen, Gänsehaut hinterlassen und hartnäckig an einem hängen bleiben. Das ist es was Johannes Groschupfs Werke so einzigartig, neu und vor allem unvorhersehbar machen.
„Der Zorn des Lammes“ ist so unschuldig, so harmlos nach außen – innen drin erwarten euch Gefahr und Angst!
Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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