Profilbild von dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Lesejury Star
offline

dieSeitenfluesterer-unserBuchblog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dieSeitenfluesterer-unserBuchblog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Die Raben fliegen wieder ...

Rabentod
0

Lange, lange haben sich viele Leser nach einem zweiten Teil von Nikola Hotels Raben Reihe gesehnt. Nun ist es endlich soweit und der Schwarm fliegt auf 405 Seiten wieder zu den Fans der Figuren.

Isabeau ...

Lange, lange haben sich viele Leser nach einem zweiten Teil von Nikola Hotels Raben Reihe gesehnt. Nun ist es endlich soweit und der Schwarm fliegt auf 405 Seiten wieder zu den Fans der Figuren.

Isabeau findet im Wald einen Raben, dem das Herz herausgerissen wurde. Tief betroffen setzt sie alles daran herauszufinden, ob Wassilij hinter dieser Tat stecken könnte. Denn der Feind von Alexejs Schwarm gibt noch lange nicht auf und setzt mit Drohungen und schrecklichen Dingen alles daran jeden einzelnen Raben auszulöschen. Es bleibt auch Isa nichts anderes übrig, sie muss sich ihrer großen Angst stellen – Sergius …

Als Nikola Hotel 2012 ihr „Rabenblut drängt“ herausbrachte, hätte ich es nie für möglich erachtet das dazu ein zweiter Teil folgen wird. Nun erschien dieser im neuen Gewand ebenfalls bei Amazon unter dem Titel „Rabenblut – Einen Flügelschlag entfernt“ und kündigte seine Fortsetzung an.
Wieder geht es in Richtung Prag und dessen traumhafte Wälder. Dort nimmt Isabeau den Leser gleich mit auf einen Streifzug durch das Revier der Luchse. Doch noch immer stecken ihr die Drohungen von Nikolaus Vater Wassilij in den Knochen.

Dieser hat einen unbändigen Hass auf Alexejs Schwarm und immer wieder wird dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken laufen, wenn dieser auch nur in die Nähe der Vögel kommt.
Isa ist hier in diesem Teil sehr auf die merkwürdigen Tode der Raben fokussiert und bringt neben Geheimnisse auch zahlreiche weitere Fragen ans Licht.
In der zauberhaften Kulisse, welche Prag und seine Landschaft umgeben, ist auch Alexej wieder der Mittelpunkt, der wohl meist weiblichen Leser. Wer hatte sich in Band eins nicht in diesen talentierten und sich in einen Raben verwandelnden Mann verguckt.

Nun steht eine große Bürde ihm bevor, denn der Schwarm ist das Wichtigste in seinem Leben, aber auch Isa kann er nicht einfach aus diesem Streichen. Jenen inneren Konflikt leidet man förmlich mit und bemerkt, wie er einer Figur Platz macht, mit der man bisher nichts Gutes verbunden hatte.
Sergius, jener Außenseiter, der keine guten Absichten mit Isa hegte, ist es nun, welcher ihr immer wieder zur Hilfe eilt.

Gerade in dieser Fortsetzung fehlt es, das Isa und Alexej Momente mit sich allein haben, denn es würde nicht passen. „Rabentod“ ist mehr ein Thriller geworden und setzt die Spannung und die Angst aller in vielen Szenen um und transportiert die Emotionen dabei gekonnt an den Leser weiter.
Nikola Hotel versteht es sonst mit Witz zu punkten. Hier nun zeigt sie eine neue Seite – Dramatik und Spannung. Sie setzt ihre Charaktere in eine Kulisse, in der die Fantasie ihren freien Lauf nehmen kann, und bringt Legenden und Mordlust dazu sich zu einer abgerundeten Handlung verbinden zu können.

Wo Blut fließt, kann kein Opfer fehlen und so werden auch die Taschentücher hier bestimmt kein trockenes Auge berühren.
Ich freue mich dennoch schon auf den dritten Teil und hoffe, dass alles doch noch zu einem schönen Ende kommen kann.

„Rabentod – Auf Schwingen getragen“ vereint Rätsel, Ängste und Liebe in sich und lässt alles zu einer spannenden Reise werden, auf dieser keine Figur ohne Veränderung hervorgehen wird.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 18.12.2017

Nimm dein Leben selbst in die Hand ...

Für immer und Emil
0

Erschienen am 18. Juli 2016 konnte ich endlich Nikola Hotels neustes Werk “Für immer und Emil” genießen. 304 Seiten erzählen Leonies Geschichte von der Karriere zu dem Weg, an dem man erkennt, was wirklich ...

Erschienen am 18. Juli 2016 konnte ich endlich Nikola Hotels neustes Werk “Für immer und Emil” genießen. 304 Seiten erzählen Leonies Geschichte von der Karriere zu dem Weg, an dem man erkennt, was wirklich im Leben zählt.

Leonie ist erfolgreich im Start-Up Unternehmen, gerade jetzt, wo sie einen großen Fisch ans Land ziehen soll. Ihr Leben besteht aus Arbeit, Arbeit, Arbeit … und ab und an schlafen. Schon ihre Mutter lebte es ihr so vor. Als dann ein großes Unglück geschieht und der “Deal” komplett in den Medien ausgeschlachtet wird, nimmt sie alle Kraft zusammen, um mit den Gründungsbrüdern Rau noch einmal zu reden. Emil und Benjamin sind nicht all zu leicht zu finden. Gerade Emil hat es aufs Land gezogen. In Eifel zu seiner Tante. In schönster Dorfidylle muss Leonie feststellen, dass es doch noch ein Leben außerhalb ihres bisherigen gibt …

Diesen Roman von Nikola Hotel habe ich nicht wie die anderen empfunden. Sie hat sich ein schwerwiegendes Thema gegriffen, welches zu Beginn des Werkes nicht so deutlich herausstrahlt, man dieses aber bei Beendigung klar vor sich hat - Stress, Krankarbeiten, nichts mehr genießen.
Leonie ist als Protagonistin eine toughe Frau, welche durch ihre strenge und karriereorientierte Mutter so erzogen wurde, dass es keine Fehler gibt im Leben. Nicht bei den Frauen ihrer Familie.
Das Leonie dennoch mit einer so tollen weichen Seite ausgestattet wurde, kann man dieser harten Mutter nun wirklich nicht zugute halten.

Alles ist zu Beginn etwas verworren, da man als Leser in eine Welt hineinfällt, aus der man eigentlich ganz schnell wieder ausbrechen möchte. Die Kollegen werfen sich Begriffe an den Kopf, welche sie wohl selbst nicht einmal verstehen und es gibt einen Lebensstandard vorgeschrieben (nichts gegen vegan an dieser Stelle, aber dies muss nun wirklich jeder selbst mit sich vereinbaren dürfen), welcher Leonie doch im Unterbewussten sehr stresst.
Am Besten ist bis zu diesem Zeitpunkt ihre Putzfrau Olga, welche so herrlich ehrlich zu ihr ist, und so gar eine gewisse Nähe zu Leonie zu haben scheint. Ein Privatleben außerhalb der Firma gibt es nicht. Und so wird ihr Leben in den Grundfesten erschüttert, als sie hinter Emil herreist.

Emil ist mir sehr unsympathisch und dieses Gefühl geht irgendwie nie weg, denn man hat nicht so richtig etwas mit ihm zu tun. Er hat eine mysteriöse Seite, die immer sagt: Bis hierhin und nicht weiter.
Dafür bekommt die Protagonistin die volle Breitseite des Dorflebens zu spüren.
Hier gibt es sie noch, die Nachbarschaftshilfe, das Gefühl Zuhause angekommen zu sein und mit offenen Armen empfangen zu werden, obwohl man den Menschen vor sich nicht einmal kennt.
Da ist Emils Tante Ellen ein Paradebeispiel! Diese Dame ist so was von resolut, da kann sich jeder gern noch eine Scheibe von abschneiden. Sie hat das Zepter oder den Kochlöffel, in der Hand und schon genaue Vorstellungen wie Leonies Zukunft aussehen soll. Ein Engel am Herd und am Make-up Koffer (auch wenn das nicht gerade ihre große Glanzleistung ist).

Was ich Leonies Figur immer zu Gute halte, ist ihre Kraft sich auf jede neue Situation schnell einfühlen zu können. Sie hat eben gelernt sich nicht unterbuttern zu lassen, auch wenn es manche in ihrem Umfeld nicht gerade ehrlich mit ihr meinen. Leonie findet noch Dinge schön, wenn sie ihr Rückenschmerzen verursachen oder sie komplett besoffen gemacht wurde.
Endlich ist der Punkt gekommen, auf den man als Leser die ganze Zeit gewartet hat - sie sieht wie schön das Leben nur mal mit “bummeln” sein kann. Das es keine Zeitverschwendung ist anderen zu helfen und einfach mal in die Natur zu schauen und seinen Gedanken nachzuhängen.

Nikola Hotel hat aus einem kleinen, ungeschliffenen Diamanten eine starke Frau gemacht, die der Welt offen ins Gesicht sagt, was sie möchte und welche die Initiative ergreift, ihr Leben selbst bestimmen zu können. Natürlich kommt die Geschichte nicht ohne überaus witzige Situationen aus, die einem Bauchschmerzen vor Lachen verursachen - ich jedenfalls habe mich an vielen Stellen köstlich amüsieren können.

“Für immer und Emil” zeigt auf, dass man einfach sein Leben selbst in die Hand nehmen sollte und auch mal bereit sein muss “Nein” zu sagen, um wirklich glücklich zu sein!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 18.12.2017

Pferdeabenteuer für Groß und Klein ...

Ostwind - Aufbruch nach Ora
0

Alle Fans von “Ostwind” haben es, seit der Ankündigung der Autorinnen Kristina Magdalena Henn und Lea Schmidbauer, wohl nicht erwarten können, bis der 9. November 2015 endlich am Kalender erscheint. Im ...

Alle Fans von “Ostwind” haben es, seit der Ankündigung der Autorinnen Kristina Magdalena Henn und Lea Schmidbauer, wohl nicht erwarten können, bis der 9. November 2015 endlich am Kalender erscheint. Im Alias Entertainment Verlag kam der nunmehr dritte Band “Ostwind - Aufbruch nach Ora” in den Handel und 230 Seiten gilt es, mit Mika und ihrem Hengst, zu erleben.

Mika hat es geschafft und Kaltenbach gerettet. Das Gestüt hat nun ein Therapiezentrum, in dem Pferde betreut werden. Nur leider sind es Pferde mit Menschenproblemen und nicht andersherum. Mika weiß nicht mehr, wo ihr Platz im Leben ist. Die Erfüllung stellt das Zentrum für sie nicht dar.
Alle erwarten sehnsüchtig das Fohlen, welches 34 von Ostwind erwartet. Ein schreckliches Ereignis reißt Mika von ihrer Familie weg, zu den Wurzeln, von denen Ostwind entstammt …

Ich liebe Pferde und so wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Ostwind, Mika, Milan, 34 und all die anderen Figuren weitergeht.
Das Autorinnenduo hat ein tolles Buch geschrieben, welches nach meiner Auffassung her sofort verfilmt werden kann (es wird ja gemunkelt, dass dies eventuell auch passieren wird).
Wieder begleitet der Leser Mika durch ihre Welt, eine Welt, die nun eigentlich voller Sonnenschein sein sollte. Doch schon auf den ersten Seiten wird klar, dass sie sich das mit dem Therapiezentrum ganz anders gedacht hat.

Viele Menschen kreuzen ihren Weg, die ihre Pferde nicht verstehen und viel zu sehr vermenschlichen, anstatt sich mit dem Thema Pferd auseinanderzusetzen.
Auch Ostwind ist nicht mehr so oft an Mikas Seite und behütet seine 34, die in freudiger Erwartung ist.
Wie schon angekündigt passiert ein großes Unglück und mit dem Gefühl von allen verlassen zu sein reißt Mika mit Ostwind nach Spanien.
Denn dort kommt er her, aus einem Ort namens Ora. Doch angekommen in Andalusien scheint Ostwinds Zuchtort nicht der zu sein, den sich Mika für ihn vorgestellt hat.

Immer Turbulenter wird die Geschichte und Mika setzt alles in Bewegung, um Ostwinds Geburtsort zu retten.
Wildpferde kreuzen ihren Weg und immer und mehr spürt man, wie die beliebten Figuren zueinanderfinden.
Sie bilden die gleiche Einheit, wie in der Vergangenheit.
Mika muss sich nun eines gewiss sein, der Weg, den sie bisher gegangen ist, passt nicht mehr zu ihr und Ostwind.

Gerade die bildhaften Beschreibungen sind es, die Ostwind zu einem fantastischen Abenteuer für kleine und große Pferdefans macht.
Was genau in Spanien mit Ostwind und Mika passiert und wie es weitergeht in Kaltenbach, dass alles erfahrt ihr in “Ostwind - Aufbruch nach Ora”

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 18.12.2017

Stille ...

Speechless - [Sprachlos]
0

Mit „speechless - sprachlos“ startet die Autorin Hannah Harrington ihren Weg als Schriftstellerin.
Bereits in ihrer Heimat Michigan (USA) ist ihr Roman ein voller Erfolg, nun beginnt ihr Erfolg auch durch ...

Mit „speechless - sprachlos“ startet die Autorin Hannah Harrington ihren Weg als Schriftstellerin.
Bereits in ihrer Heimat Michigan (USA) ist ihr Roman ein voller Erfolg, nun beginnt ihr Erfolg auch durch den MIRA-Taschenbuch in Deutschland Früchte zu tragen.
Erschienen ist das weiße Buch im Dezember 2013 und führt in eine 300-seitige Gedankenwelt hinein, die voller Verzweiflung, Freundschaft und Verzeihung steckt.
Danke an MIRA, für das Rezensionsexemplar!

Chelsea liebt den Klatsch und Tratsch in der High School, besonders ihre Freundin Kristen stachelt sie gern dazu an, andere auszuhorchen.

Auf der Silvesterparty geschieht, durch Chelseas Hinzutun, etwas Furchtbares.
Also sie davon erfährt beginnt ihr Leben in Schweigen, kein Wort kommt mehr über ihre Lippen …

Ein außergewöhnliches Mittel für so ein junges Mädchen sich selbst zu verändern, denn wer würde freiwillig nicht mehr reden wollen.
Am Anfang war das Gefühl bei mir da, dass sie wirklich zu viel Einfluss von ihrer Freundin Kristen hat, schließlich kommen die schlimmsten Ideen meist von dieser.
Aber das Ausplaudern eines neu entdeckenden Geheimnissen lässt Chelseas Ruf nicht gerade im guten Licht dastehen, vor allem da sie sich mit den angesagtesten Schülern der High School abgibt.

Als Leserin fand ich sie sehr oberflächlich und ohne eigene Meinung, ein Mitläufer des Systems und der Rangordnung in ihrem Umfeld.
Doch sie hatte auch ihre guten Seiten, denn immer wieder begann sie über das nachzudenken, was sie tat, leider waren diese Gedankengänge meist zu spät und der Schaden schon angerichtet.
Ihr Schweigen bringt zuerst alle Leute auf die Palme, allen voran ihre Eltern, die natürlich gleich denken, sie hätten in ihrer Erziehung was falsch gemacht.

Das Thema Mobbing ist ein großer Aspekt in Hannah Harringtons Buch und wie soll sich jemand wehren, der kein Wort mehr spricht – Chelsea jedenfalls merkt man die Belastung stark an.
Durch die gewählte ICH-Perspektive bekommt man als Leser die geballte Ladung ihrer Gefühlswelt ab, anders würde diese Idee der Geschichte auch nicht funktionieren.
Ihre psychische Belastung in der Schule ist stark an ihren Grenzen und die Schüler lassen sie es jeden Tag aufs Neue wissen, was sie von der zurückliegenden Aktion halten.

Ich dachte oft selbst darüber nach, und versuchte mich in die Lage der Protagonistin zu versetzten – Was hättest Du an ihrer Stelle getan? Wärst du auch so stark bei den ganzen Mobbingattacken?
Zurückblickend kann ich für mich sagen: Chelsea hat das Richtige getan, es war nicht leicht ein Versprechen zu brechen, aber wenn eine Straftat dahinter steht, die man vielleicht durch sein Schweigen deckt, dann sollte man dieses auch brechen – dass Schweigen kam bei Chelsea hinterher.

Vor allem die vielen Charaktere im Buch haben mir den Lesegenuss versüßt, denn wenigstens jemand im Buch muss ja schließlich sprechen.
Neben ihrer bereits erwähnten Freundin Kristen – die ich auch nicht leiden konnte, weil sie einfach ein Miststück ist, das nur ihren Vorteil sucht und über Leichen gehen würde, nur um weiterhin beliebt zu sein - gibt es auch noch andere tolle Figuren.
Sam, ihn lernt Chelsea im Kunstunterricht kennen und er wird ein großer Halt in ihrem Schweigen, auch wenn es zum Anfang der Handlung ehr danach aussieht, als wenn er am liebsten nichts mit ihr zu tun haben möchte.
Asha, sie ist so eine süße Figur, immer fröhlich, quirlig und einfach zum Liebhaben geschaffen – so eine Freundin wünscht man sich, denn egal welche Vorwürfe gegen Chelsea gemacht werden, Asha stellt sich wie eine Löwin vor sie.

Auch ein fester Ort, eigentlich ein zweites Zuhause für Chelsea wird das „Rosie´s“ ein Restaurant mit Flair und einer großen Schar an Freunden die sie in ihr Herz schließen und für sie da sind.
Hannah Harrington hat mich gänzlich überzeugt von ihrer Idee und dessen Ausführungen – „speechless“ unterhält mit seiner fließenden Handlung.
Es regt zum Nachdenken an, ist informativ und zeigt auf, was wirklich im Leben zählt – Freundschaft und Zusammenhalt.

Mit „speechless“ gelangt der Leser in eine Welt der Stille, in der jeder sich mit sich selbst und der Protagonistin auseinandersetzen muss, um Situation zu meistern, die hart an die Belastungsgrenzen gehen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 18.12.2017

Gefahr und Angst ...

Der Zorn des Lammes
0

Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Jazz ...

Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Jazz will ihr Leben neu ordnen und ihren größten Traum in Angriff nehmen – ein Job als Journalistin.
Mitten in Berlin beginnt ihr Abenteuer, was sie allerdings nicht weiß ist, dass eine Person sie genau in Augenschein nimmt.

Milan ist aus einer Nervenklinik geflohen und nun in Berlin untergetaucht. Als er Jazz in der Straßenbahn sieht, ist er sofort hin und weg von ihr.
Jede Gelegenheit nur in ihrer Nähe zu sein saugt er in sich auf, denn er weiß genau, dass sie ihn liebt und nur zu schüchtern ist es ihm und der Welt zu beweisen.
Er nimmt die Sache selbst in die Hand und zeigt ihr, wie sehr sie ihm etwas bedeutet …

Nach „Lost Places“ setzt der Autor Johannes Groschupf mit seinem neusten Werk eine große Portion Gänsehaut mit hinein.
Zwei Protagonisten begleiten den Leser durch ein Buch, das einerseits so harmlos erscheint, in der Tiefe aber tödlich ist.
Jazz ist das junge Mädchen mit einer dunklen und sehr traurigen Vergangenheit. Sie erzählt dem Leser über diese Geschehnisse, ihre Wünsche, ihre Träume und wie sie sich in den jeweiligen Situationen fühlt.
Man fiebert einfach mit ihr mit, möchte sie beschützen, sie führen und immer wieder auf neue Warnen vor ihrer Umwelt.

Milan hingegen … es ist schwer ihn zu beschreiben, denn einerseits tat er mir persönlich sehr leid, aber dennoch zeigt er seine grausame Seite immer mehr im Verlauf des Buches.
Diese treibt ihn zu Handlungen, die mir kalte Schauer über den Körper jagten und sehr erschüttert, nach den Szenen, zurückließen.
Immer wieder bin ich fasziniert, die ein unscheinbarer Mensch zu solchen Taten fähig ist, aber besonders interessant war die verschobene Wahrnehmung von Milan.
Er erwähnt in seinen Abschnitten, wie sehr er sich zu Jazz hingezogen fühlt, dass sie ihn nicht zu nahe kommen möchte, aus Angst die anderen könnten über sie reden und dass er ihr eine Unterstützung ist und immer für sie da sein wird.

Derweil erlebt der Leser die Szenen ganz anders und merkt vor allem schnell, in was für einer Welt Milan lebt und sich selbst eigentlich ganz anders darstellt, als wie er ist.
Auch die ständige Wut, die er hinunterschluckt, die Anfeindungen, die er akzeptiert – all diese Dinge führen früher oder später zum Ausbruch, da ist es egal ob dort Milan oder ein anderer Mensch daran beteiligt ist, aber die Zerstörung am Ende ist um Längen anders.
Johannes Groschupf zeigt mit seinen Figuren, dass man nie hinter die Fassade eines Menschen schauen kann, um zu sehen wie es wirklich in ihm aussieht. Auch der Weg zu innerer Stärke, das Finden von dem was man wirklich will, ist besonders für Jazz voller Steine und unwegsamen Gelände.

Und doch wird sie mit jedem Schritt stärker, widersetzt sich allen, die ihr Schaden oder, wie im Fall ihrer Eltern, zu sehr behüten wollen.
Sie stellt sich ihrer größten Angst und beweist dennoch Mitleid für die gequälte Seele von Milan, egal was zwischen ihnen vorgefallen ist.
Der Erzählstil ist voller dunkler Ecken, die einem die Luft nehmen, Gänsehaut hinterlassen und hartnäckig an einem hängen bleiben. Das ist es was Johannes Groschupfs Werke so einzigartig, neu und vor allem unvorhersehbar machen.

„Der Zorn des Lammes“ ist so unschuldig, so harmlos nach außen – innen drin erwarten euch Gefahr und Angst!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog