temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie.
Beim Thriller „Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Serie um DI Luc Callanach, dem Detektiv mit französischen und schottischen Wurzeln, der erst vor Kurzem ...
Beim Thriller „Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Serie um DI Luc Callanach, dem Detektiv mit französischen und schottischen Wurzeln, der erst vor Kurzem aus Frankreich nach Schottland gezogen ist und dort nach seiner Tätigkeit als Interpol-Agent seinen ersten Fall zusammen mit seinem Team zu lösen hat.
Von Anfang an kennt man den Täter, der mehrere Frauen entführt, foltert damit sie sich ihm unterwerfen und auch einige seiner Opfer tötet. Alle seine Taten sind akriebisch geplant und er hinterläßt Spuren um die Ermittler in eine falsche Richtung zu lenken. Besonders wichtig ist ihm, dass er stets den Ton angibt und die Spielregeln bestimmt, wobei seine Taten ein einziges Ziel verfolgen: seine perfekte Gefährtin zu finden oder vielmehr eine, die er dazu erziehen kann. Der Täter, Dr. King, selber hat auch schwierige Zeiten in seinem Leben durchmachen müssen und immer wieder erstaunt er beim Lesen damit, wie dicht Wahnsinn und Genie zusammenliegen.
Zeitgleich wird ein anderer Fall vom Team um DI Ava Turner ermittelt, in dem es unter enderem um tote Babys und Abtreibungsgegner geht und mehrere mögliche Verbindungen zu Callanachs Fall denkbar sind.
Helen Fields Schreibstil gefällt mir sehr gut, auch ihr zwischendurch eingestreuter Humor ( z.B. »Bi-was? Ist das hier überhaupt legal?«, rief eine Blondine zur Freude ihrer Kollegen.) oder so wunderschöne Sätze, über die man nachdenken oder sie sich einfach auf der Zunge oder im Kopf zergehen lassen kann ( z.B. „Leben war billig, weil das gemeine Volk seinen Wert nicht zu schätzen wußte“).
Auch die Beschreibungen der einzelnen Personen, wie beispielsweise Callanch oder Turner fand ich ausgesprochen gelungen; man hatte von Beginn an ein Bild von ihnen, das im Laufe des Thrillers immer detailierter ausgebaut wurde. Ich liebe es, wenn mir von Anfang an die Personen so vertraut erscheinen, dass sie sofort mit einem Gesicht agieren. Als Agatha Christiefan hinterläßt natürlich Poirot, als Belgier, der in England als „Flüchtling“ lebt seine Spuren bei meinem Bild von dem halb französischen, halb schottischen Detective Callanach, was ich äußerst reizvoll finde.
Der Thriller wird sehr spannend und temporeich erzählt; zahlreiche Hinweise und denkbare Verbindungen zwischen den beiden Fällen lassen den Leser mitdenken und mitermitteln bis zum Schluß, wobei alles bis aufs Kleinste durchdacht und geplant wurde. Immer wieder haben mich Aspekte, Wendungen und vor allem auch lange zuvor eingefädelte Wendungen zu überraschen und zu fesseln vermocht. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit: ein temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie.