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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Tolle Farmatmosphäre

True North - Wo auch immer du bist
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Dank eines Lesejury-Gewinnspiels habe ich nun endlich „True North – Wo auch immer du bist“ von Sarina Bowen gelesen. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der True North-Reihe aus dem LYX-Verlag.

Als ...

Dank eines Lesejury-Gewinnspiels habe ich nun endlich „True North – Wo auch immer du bist“ von Sarina Bowen gelesen. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der True North-Reihe aus dem LYX-Verlag.

Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach.

Nach „The ivy years“ ist dieser Roman nun das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Bei einer Leserunde wurde mir gesagt, die Bücher von Sarina Bowen seien sehr tiefgründig. Aus diesem Grund bin ich wohl mit falschen Erwartungen an diese eher leichtere Liebesgeschichte herangegangen – zum Vergleich: „The ivy years“ hat den Leser meiner Meinung nach deutlich stärker zum Nachdenken angeregt. Eine leichte Liebesgeschichte für zwischendurch ist an und für sich natürlich nicht schlecht, aber etwas mehr Tiefe hätte ich mir schon noch gewünscht.
Trotz meiner leichten Enttäuschung bezüglich des Tiefgangs und der Schwere der Liebesgeschichte hat mir die Geschichte rund um Audrey und Griffin sehr zugesagt.
Erwähnenswert ist zunächst einmal die familiäre Landatmosphäre, durch die das Buch erheblich geprägt wird. Die zahlreichen Landschafts- und Farmbeschreibungen sind einerseits wunderschön, andererseits auch noch informativ und kreieren ein deutliches Gefühl von Idylle und Zuhause.
Dies ist auch das perfekte Stichwort, um zu den Charakteren des Buchs überzuleiten. Unter anderem Griffins mehrköpfige, herzliche Familie sorgt dafür, dass die Stimmung des Buchs so heimelig wird. Besonders auffällig ist die Charakterfülle: Von dem Ex-Drogenabhängigen zur Jungfrau zum grummeligen Farmer und zur Meisterköchin ist alles dabei. Jede Figur hat etwas ganz Eigenes, wodurch es schlichtweg Spaß macht, ihren Schicksalen beim Lesen zu folgen.
Die Hauptpersonen Audrey und Griffin sind mir als Leserin natürlich besonders ans Herz gewachsen. Die beiden besitzen jeder keinen perfekten Charakter, natürlich eine schwerere Vergangenheit als manch anderer, ohne jedoch zu klischeehaft zu werden und begeistern somit alleine sowie im Duo.
Insgesamt wird ihre Geschichte kapitelweise aus ihren Sichten erzählt. Durch den wechselnden Ich-Erzähler erfährt man beide Sichtweisen, Gedankengänge und Gefühle und kann sich dementsprechend sehr gut in die Hautpersonen hineinversetzen. Durch diese Erzählweise merkt der Leser z.B. erst, was für eine herzensgute, starke, kämpferische Frau hinter der von außen „nur“ hübschen Audrey steckt.
Die Entwicklung der Gefühle zwischen Audrey und Griffin ist alles in allem sehr realistisch und überzeugend ausgearbeitet. Blickt man im Nachhinein auf das Buch zurück, fällt mir persönlich aber auf, dass gar nicht so viel an Handlung dahinter steckt. Stören tut dies beim Lesen allerdings zum Glück nicht.
Der Schreibstil von Sarina Bowen ist sehr leger und angenehm gehalten. Die Autorin überrascht mit eher wilden, heißeren Szenen, welche jedoch meiner Meinung nach nicht zu pikant ausfallen.
Zusammengefasst handelt es sich bei „True North“ um eine zauberhafte, leichte Liebesgeschichte mit toller Landatmosphäre und viel Kochinput. Mich hat die Geschichte nach anfänglicher Enttäuschung mitgerissen und ich bin sehr gespannt, was die Folgebände bringen werden.
Vielen Dank an die Lesejury und natürlich den LYX-Verlag für dieses gewonnene Leseexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Stärkster Teil der Firsts-Reihe

Die letzte erste Nacht
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Die letzten Wochen über durfte ich dank der Leserunde auf der Lesejury den dritten Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni lesen: "Die letzte erste Nacht" ist am 25.05.2018 frisch im LYX-Verlag erschienen.

Sie ...

Die letzten Wochen über durfte ich dank der Leserunde auf der Lesejury den dritten Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni lesen: "Die letzte erste Nacht" ist am 25.05.2018 frisch im LYX-Verlag erschienen.

Sie hätten niemals miteinander im Bett landen dürfen - das ist Tate und Trevor klar. Und schon gar nicht sollten sie den Wunsch verspüren, das Ganze zu wiederholen. Doch für die beiden ist es unmöglich, die Anziehungskraft, die seit dem ersten Tag am College zwischen ihnen herrscht, noch länger zu ignorieren. Dabei kann Trevor auf keinen Fall zulassen, erneut bei Tate schwach zu werden. Zu nah kommt die junge Studentin seinem dunkelsten Geheimnis: Denn während sie versucht, herauszufinden, warum ihr Bruder starb, setzt er alles daran, die Antwort auf diese Frage für immer vor ihr zu verbergen.

Bevor ich mit diesem Buch begonnen habe, habe ich die zwei vorherigen Bücher gelesen. Theoretisch kann man alle Bücher der Firsts-Reihe auch unabhängig voneinander lesen, aber ich würde es euch nicht empfehlen, da man so sonst sehr viele Insider verpasst. Außerdem kann in der richtigen Reihenfolge die Charaktere aus den vorherigen Büchern mehr als Pärchen genießen, wobei hier zuckersüße und goldige kleine Szenen entstanden sind. Insbesondere bei solchen Buchreihen, bei denen sich die Bände auch unabhängig voneinander lesen lassen, finde ich es toll und wichtig, dass die ehemaligen Hauptcharaktere trotzdem - zwar als Nebenfiguren - noch eine Rolle spielen. In „Die letzte erste Nacht“ ist dies sehr gut umgesetzt worden: Auch hier bekommt der Leser beispielsweise weiteren Input zu Emerys und Dylans Streichen.


Bezüglich der Charakterisierung ist mir Tate vor diesem Roman lediglich mit ihrer direkten Art in Erinnerung geblieben. Zu Trevor hatte ich zuvor gar keine Meinung.


Insgesamt wurden Tate und Trevor innerhalb des Buchs sehr stark ausgearbeitet. Ich als Leserin habe plötzlich gemerkt, dass hinter den beiden mehr als nur klassische "Streber" bzw. mehr als die Direkte, Kratzbürstige und der mit dem Beschützerinstinkt stecken muss. Besonders die verletzliche Seite an Tate macht sie mir sehr sympathisch. Dadurch, dass sie z.B. früher sehr schüchtern war, kann ich durchaus auch Parallelen zu meinem eigenen Leben ziehen. Kurz gesagt: Ich konnte mich sehr mit ihr identifizieren. Tate ist aus meiner Sicht sogar die bisher interessanteste weibliche Hauptperson der Reihe. Sie ist alles andere als perfekt und es ist toll, dass Bianca Iosivoni z.B. bezüglich Alkohol und Drogen nichts beschönigt. Dadurch hat man das Gefühl, die erzählte Geschichte sei echt und könnte auch in Wirklichkeit so ablaufen.


Trevor kommt für meinen Geschmack zu Beginn der Geschichte etwas zu kurz, dies bessert sich aber im Verlauf der Handlung, als Spannung aufkommt.

Der Fokus der Thematik ist in diesem Buch genau richtig gewählt. Einerseits geht es natürlich um die Gefühle zwischen Tate und Trevor, aber vielmehr wird das dunkle Geheimnis thematisiert und auseinander genommen. Schuld und Vergebung finden ebenfalls als Thema ihren Weg in diese Geschichte. Zusätzlich ist das Geheimnis des Pärchens hier tatsächlich mal sehr haarsträubend und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie sich das mit ihren Gefühlen zueinander vereinen lässt. Insgesamt werden dem Leser durch die starke Figurenkonstellation und Botschaft hinter der Handlung Spannung, Dramatik und mitreißende, überwältigende Emotionen geboten.


Das Ende der Geschichte bleibt schlussendlich doch sehr offen. Es liegt vermutlich an meiner persönlichen Vorliebe, dass mir das Ende nicht so gefällt, denn ich bin einfach kein Fan von offenen Enden, bei denen ich mir selbst dazu denken muss, was noch passiert. Andererseits wäre ein anderes Ende ebenfalls nicht überzeugend genug gewesen. Für mich gibt es also kein zu 100% zufriedenstellendes Ende für die Geschichte, was bei dem thematisierten Konflikt fast klar war und wie ich befürchtet hatte. Meiner Meinung nach war es hierbei fast unmöglich, die Hauptpersonen am Ende logisch, nachvollziehbar, aber für das romantische Herz trotzdem befriedigend wieder zueinander zu führen. Bianca Iosivoni hat aber trotzdem die bestmöglichste Art und Weise gewählt und abgesehen vom Ende kann ich die Geschichte nur in höchsten Tönen loben.


Der Schreibstil lässt sich wie immer flüssig und angenehm lesen. Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich ihn wahrscheinlich als sehr direkt (nicht zaghaft mit Worten) beschreiben - genau so, wie Tate ist.


Ohne Frage ist es eigentlich sehr unrealistisch, wie ausnahmslos jeder in der Clique ein dunkles Geheimnis zu haben scheint. Außerdem finden sich in Realität in einer solchen Gruppe wahrscheinlich nicht exakt so viele Pärchen zusammen. Dass diese gesamte Buchreihe so gesehen eigentlich total realitätsfern ist, muss man als Leser in Kauf nehmen.


Letztendlich hat mich dieses emotionale Buch abgesehen vom Ende wirklich in die Mangel genommen und mich jede Gefühlsregung von Tate und Trevor fühlen lassen. Aus meiner Sicht ist „Die letzte erste Nacht“ aufgrund der Stärke der Hauptpersonen und der Spannung wegen der Themensetzung eindeutig der beste Teil der Firsts-Reihe. Jeder, der gerne New Adult Romane liest, sollte hier zugreifen!

Vielen Dank an den LYX-Verlag und die Lesejury für dieses Rezensionsexemplar anlässlich der tollen Leserunde! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Dramaturgie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.03.2018

Wichtiges Thema

Nur du und ich und über uns die Sterne
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Vor ein oder zwei Tagen habe ich „Nur du und ich und über uns die Sterne“ als eBook von Nina Schiffer beendet und möchte dies nun gerne für euch rezensieren. Der Liebesroman ist am 05. März 2018 im Forever-Verlag ...

Vor ein oder zwei Tagen habe ich „Nur du und ich und über uns die Sterne“ als eBook von Nina Schiffer beendet und möchte dies nun gerne für euch rezensieren. Der Liebesroman ist am 05. März 2018 im Forever-Verlag als eBook erschienen und wird nächsten Monat zusätzlich als Printexemplar erhältlich sein.

Eigentlich liebt Mia ihren Freund Jonas. Nach einem Jahr ist das Bauchkribbeln zwar weg, aber das ist doch ganz normal, oder? Mia ist sich sicher, das kriegen sie wieder hin. Wenn nur die Neue nicht wäre, Luca, und ihre strahlend grünen Augen. Als Luca auf einer Party ein Mädchen küsst und dadurch die halbe Schule gegen sich aufbringt, muss Mia eine Entscheidung treffen: Soll alles so bleiben, wie es ist? Oder soll sie endlich zu ihrer Meinung stehen – und zu ihren Gefühlen…

Dieser Roman ist für mich persönlich bereits der zweite, den ich von der Autorin Nina Schiffer lesen durfte. Daher wusste ich in etwa bereits, was auf mich zukommt und war andererseits beeindruckt von der positiven Entwicklung der Schreibtechniken.
Zunächst kann ich anmerken, dass mir die Themensetzung des Romans sehr gut gefallen hat. Neben „Den Mund voll ungesagter Dinge“ habe ich noch nie ein Buch aus der Sicht einer Person gelesen, die nicht heterosexuell war. Immerhin nimmt der Anteil der Europäer, die sich nicht als heterosexuell sehen, meines Wissens nach ungefähr zehn Prozent ein. Daher finde ich es gut, dass diese zehn Prozent auch endlich mal in der Literatur verewigt werden, um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich hierbei um ganz normale Menschen handelt, obwohl das eigentlich heutzutage schon längst klar sein sollte. Vielleicht schafft es „Nur du und ich und über uns die Sterne“ bei einigen Lesern (so wie bei mir auf jeden Fall), dass diese sich Gedanken über ihre Vorurteile, dummen Kommentare oder Reaktionen machen. Der Roman regt – kurz gesagt – zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen und sich selbst an.
Der Einstieg in die Geschichte wird dem Leser sehr leicht gemacht. Wie dem Klappentext bereits entnommen werden kann, tastet die Autorin sich langsam an Mia heran, zeigt sie erst in ihrem gewohnten Umfeld, bevor Luca dieses auf den Kopf stellt. Meiner Meinung nach war es dadurch sehr nachvollziehbar, wie sich die Gefühle, Gedanken und Handlungen von Mia, der Protagonistin, langsam geändert haben.
An mancher Stelle schreitet die Geschichte für meinen Geschmack trotzdem noch etwas zu schnell voran, wie beispielsweise als Luca und Mia sich kennenlernen. Die Liebe, die hier im Roman beschrieben wird, ist ganz klar die manchmal etwas unrealistische „Liebe auf den ersten Blick“, so rasant entwickelt Mia ihre Gefühle. Beim Lesen der Geschichte sollte man daher im Hinterkopf behalten, dass es sich eben um eine jugendliche, frische, leichte und vielleicht erste richtige Liebe (abgesehen von Jonas) handelt und daher so schnell aufkeimt. Ob sich die Gefühle auch langfristig halten werden, steht hier definitiv nicht im Fokus.
Der Schreibstil von „Nur du und ich und über uns die Sterne“ lässt sich wie gewohnt sehr leicht und locker durch die Jugendlichkeit der Wortwahl herunterlesen. Für den Leser ist die Geschichte prinzipiell immer verständlich und der Lesefluss gerät nirgends ins Stocken. Alles in allem handelt es sich auch in diesem Buch der Autorin um einen sehr beschreibenden Schreibstil mit sehr vielen inneren Monologen, welche durch die dazwischengequetschten Weisheiten fürs Leben oftmals etwas überlegt wirken. Es ist klar, dass die Autorin hier den nötigen Tiefgang ihrer Geschichte vermitteln will und dem Leser so viele kleine sowie große Lebensweisheiten mitgegeben werden. An und für sich ist daran nichts falsch, im Gegenteil, aber dies kann schnell etwas übertrieben und aufgesetzt wirken. Mein Fall ist dieser überaus beschreibende Schreibstil nicht immer, obwohl ich eine klare Verbesserung von ihrem ersten Roman zu diesem hier erkennen kann.
In Bezug auf die Charaktere kann ich nur sagen, dass ich mich in Gegenwart von Luca und Mia pudelwohl fühlen würde. Sowohl in der eher zurückhaltenderen Mia, als auch in der wilden Löwin Luca konnte ich mich zu jeden Zeitpunkt wiederfinden und mich mit ihnen identifizieren. Vielleicht liegt es am selben Alter der Hauptpersonen, vielleicht aber auch an der großartigen Vielschichtigkeit, besonders bei Luca – ich wünschte, diese Protagonisten würden existieren und wären meine Freundinnen.
Aufgefallen ist mir hinsichtlich der Höhe- und Tiefpunkte der Geschichte, dass diese etwas zu kurz kommen bzw. nicht ganz ersichtlich werden. Ich hätte mir einen größeren Gegensatz zwischen der ersten Verliebtheit und den daraus folgenden Problemen gewünscht. So richtig gekrieselt hat es bei Luca und Mia nicht.
Zusammengefasst handelt es sich bei „Nur du und ich und über uns die Sterne“ um eine zarte, jugendliche Liebesgeschichte. Obwohl ich ein paar kleine Kritikpunkte aufgezeigt habe, bietet der Roman das Gefühlschaos, das man bei einem Liebesroman haben möchte. Besonders der Aspekt der gleichgeschlechtlichen Liebe hebt das Buch abschließend von anderen 0815-Geschichten ab.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Romantisch & gefühlvoll

Weihnachten in Briar Creek
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Ich habe kürzlich „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles beendet. Dabei handelt es sich um den letzten Band der Briar-Creek-Reihe aus dem LYX-Verlag, welcher am 29.09.2017 erschienen ist.

Nate ...

Ich habe kürzlich „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles beendet. Dabei handelt es sich um den letzten Band der Briar-Creek-Reihe aus dem LYX-Verlag, welcher am 29.09.2017 erschienen ist.

Nate Griffin tritt im alljährlichen Deko-Wettbewerb an. Dabei weiß jeder, dass dem arroganten Großstädter die Weihnachtsidylle von Briar Creek zuwider ist. Bäckerin Kara nimmt die Herausforderung an, auch wenn ihr Herz bei jeder Begegnung gefährlich aus dem Takt gerät…

Ich habe mich vorab sehr gefreut, zu erfahren, dass ich das Buch anlässlich einer Leserunde der Lesejury lesen durfte. Für meine Rezension ist eventuell wichtig zu wissen, dass es für mich der erste Teil der Reihe ist, den ich lese, da alle Teile auch unabhängig voneinander zu verstehen sind.
Die im Rahmen der Lesejury zu lesende Leseprobe hat mich bereits von Anfang an sehr überzeugt. Jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich froh, dass ich mich für diese Leserunde beworben hatte.
Der Einstieg in den Roman fiel mir wider Erwarten sehr leicht, obwohl ich die vorherigen Bücher nicht kenne.
Der lockere, angenehm leichte Schreibstil mit sehr weihnachtlicher Wortwahl sorgt von Anfang an für eine winterliche Atmosphäre, die ausführlich beschrieben wird. So konnte ich mir das Dorf Briar Creek direkt vorstellen und kann es gar nicht fassen, dass dieser Ort nur erfunden sein soll. Durch die detailgetreuen Beschreibungen wirkt die ganze Geschichte sehr realitätsnah, sodass ich mich von Beginn an in die Protagonistin und ihr derzeitiges Leben hineinversetzen konnte.
Die weihnachtliche Liebesgeschichte wird aus der Sicht von Kara Hastings erzählt, eine junge Frau, die gerade ihren Keksladen eröffnet hat. Durch ihre sehr alltäglichen Sorgen wie die Angst vor dem Versagen und dass sie nie einen Mann finden wird oder das verzweifelte Hoffen auf die Anerkennung ihrer Mutter handelt es sich hierbei um eine Protagonistin, mit der sich außer mir sicherlich auch andere Leser identifizieren können. Dabei weist Kara noch dazu viele bewundernswerte Eigenschaften auf, die sie zu einer liebenswerten, herzlichen Hauptperson machen, die man als Leser schlichtweg ins Herz schließen muss. Ihre Charaktereigenschaften wie die Zielstrebigkeit und Ehrgeizigkeit, mit der sie ihren Laden neuerdings wert, vermitteln einen sehr positiven Eindruck von ihr.
Nate Griffin, der zweite wichtige Charakter, konnte mich erst nach der Hälfte des Buchs zu hundert Prozent überzeugen. Dem Leser wird zu Anfang das Bild eines arroganten Geschäftsmannes vermittelt, welcher Kara zu vorschnell mit anderen reichen Frauen in einen Topf wird. Sein Verurteilen Karas ließ in mir lange Zeit in einem nicht ganz so positiven Licht erscheinen, doch glücklicherweise ändert sich seine Einstellung im Laufe des Romans. Durch seine große charakterliche Wandlung konnte ich auch ihn trotz anfänglichen Problemen schließlich ins Herz schließen.
Diese zwei Hauptpersonen sorgen natürlich für viele Momente voller Weihnachts- und Liebesglück, die mir als Leserin oftmals ein Lächeln ins Gesicht geschrieben haben. Als kleiner Kritikpunkt ist mir allerdings aufgefallen, dass die Liebesgeschichte teilweise einige Klischees enthält, darunter zum Beispiel das typische Ineinander-Laufen. Prinzipiell ist dies leider nicht sehr einfallsreich, aber in „Weihnachten in Briar Creek“ werden die Klischees trotz allem so verpackt, dass sie einem beim Lesen nicht direkt ins Auge stechen.
Des Weiteren lässt sich als Kritikpunkt nennen, dass mir die Gefühle von Kara und Nate zueinander zu Beginn etwas zu schnell fortschreiten. Die Geschichte verliert etwas an Realitätsgefühl dadurch, dass sich bereits nach der ersten Begegnung echte Gefühle zwischen den beiden zu entwickeln scheinen. Auch wenn dieses schnelle Fortschreiten für eine Liebesgeschichte manchmal notwendig und ganz bestimmt typisch ist, hat es mich doch gestört, dass sich so tiefgreifende Gefühle innerhalb weniger Tage herauskristallisiert haben.
In Bezug auf weitere Charaktere wie die Mutter von Kara muss ich leider sagen, dass diese weitesgehend eher flach bleiben und man wenig über ihre Beweggründe erfährt. Meine Wahrnehmung liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich diese nicht bereits aus den vorherigen Büchern kenne und es deshalb nur mir so vorkommt.
Die Handlung von „Weihnachten in Briar Creek“ stellt natürlich keine weltbewegende Neuheit dar. Dies muss man sich bei einer Liebesgeschichte bzw. guten Unterhaltungslektüre dieser Art meiner Meinung nach von Anfang an klar machen. Die Autorin hat hier nicht das Rad neu erfunden, aber es definitiv in eine unterhaltsame, sehr romantische und etwas kitschige neue Geschichte verpackt.
Alles in allem hat mir die Geschichte von Kara und Nate sehr gefallen. Trotz des schnellen Fortschreitens und einigen kleinen Klischees bietet das Buch eine sehr romantische und gefühlvolle Geschichte für jeden Weihnachtsliebhaber.
Vielen Dank an die Lesejury und den LYX-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.12.2017

Kreativität im Alltag

Mein Buch
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Heute rezensiere ich mal ein etwas anderes Buch: „Mein Buch – 100 Dinge, über die du schreiben kannst“ von Katja Scholtz. Dies ist am 25. September 2017 im Diana-Verlag erschienen.

Wenn Ihr Kühlschrank ...

Heute rezensiere ich mal ein etwas anderes Buch: „Mein Buch – 100 Dinge, über die du schreiben kannst“ von Katja Scholtz. Dies ist am 25. September 2017 im Diana-Verlag erschienen.

Wenn Ihr Kühlschrank sprechen könnte – was hätte er zu erzählen? Oder Ihre Katze? Was denkt der Bäcker, wenn er Ihnen schlecht gelaunt sein letztes Kastenbrot verkauft? Wer schreiben möchte, braucht Mut und Ideen. Doch wo und wie anfangen? Dieses Buch versammelt 100 kleine Aufgaben, die die Fantasie ins Rollen und die Tinte zum Fließen bringen sollen. Ein geistiger Sportplatz zum Warmmachen und Dehnen für Anfänger und Fortgeschrittene.
Ein Buch zum Ausfüllen mit viel Platz zum Selberschreiben und mit zahlreichen liebevollen Originalzeichnungen, die inspirieren.

Da es sich hierbei nicht um einen Roman handelt, wird diese Rezension dementsprechend auch etwas anders aufgebaut sein.
Bewerten lässt sich zunächst die Idee dieses Notizbüchleins für (Hobby-)autoren. Da ich selber sehr gerne schreibe und es mir oftmals im Alltag an Kreativität mangelt, halte ich dieses Buch für eine sehr tolle, ausgeklügelte und vor allem herausfordernde Möglichkeit, um sich am Schreiben zu halten. Die Idee, 100 Fragen oder Aufgaben gestellt zu bekommen und diese dann beantworten zu können, habe ich so noch nirgendwo gesehen. Insgesamt werden dem Schreiber sehr spannende und nicht wirklich alltägliche Aufgaben gestellt, auf die man vor allem selbst sonst nicht kommen würde. So kommt es dazu, dass man schreibtechnisch vielleicht auch mal seine geschützte Blase verlässt und sich Neues, nicht so Vertrautes wagt, über den eigenen Schatten springt und plötzlich ganz andere kreative Geschütze auffährt. Die Aufgaben – wie z.B. dass man seinem Mann schreiben soll, mit dem man seit 55 Jahren verheiratet ist oder dass man einen Moment, der das eigene Leben hätte verändern können, genau beschreibt – waren für mich persönlich sehr interessant und fordernd. Alles in allem ist dieses Buch eine innovative Möglichkeit, um sich im Alltag bewusst ein paar ruhige Minuten zu nehmen und über sich und das Schreiben nachzudenken bzw. zu sinnieren.
Die Umsetzung der bereits beschriebenen Idee gefällt mir ebenfalls sehr gut. Das Buch ist von außen sowie innen recht schlicht gehalten und enthält doch kleine Illustrationen, die die Aufgabenstellungen bildlich unterstützen. Für die Beantwortung der Aufgaben sind extra Linien gezogen, was mich freut, da das Schreiben auf unliniertem Papier deutlich anstrengender ist. Allerdings bin ich der Meinung, dass der bemessene Platz für manche Aufgabe nicht ausreichend ist. Beispielsweise hätte ich bei den Aufgaben, die ich bereits beantwortet habe, deutlich mehr schreiben können und wurde durch die eng bemessene Platzbegrenzung so eher in meinem Kreativitäts-Hoch gebremst. Ansonsten hat das Notizbuch eine angenehme Größe, um es jederzeit mitzunehmen und griffbereit zu haben und ist mit zusätzlicher Falttasche und Verschlussgummi recht hochwertig gestaltet.
Betrachtet man nun den tatsächlichen Nutzen des Büchleins, so muss ich ehrlich sagen, dass dieses zwar meine Kreativität sehr fördert, es aber nicht den Zweck erfüllt, den ich mir erhofft hatte. Es wäre aus meiner Sicht schön gewesen, wenn die Aufgaben so gestellt gewesen wären, dass der Schreiber dadurch auf eigene, neue Ideen für Geschichten kommen könnte. Allerdings beziehen sich viele – natürlich nicht alle – Fragen auf das eigene Leben, welches ich nie als Anlass für eine Geschichte nehmen würde. Weitere kreative Fragen, unabhängig von meinem Leben und meiner Persönlichkeit, hätte ich daher hilfreicher gefunden, um auf andere Gedanken bezüglich des Schreibens zu kommen.
Zusammengefasst bin ich trotz des kleinen Kritikpunktes sehr positiv überrascht von diesem sehr besonderen Büchlein. Für alle, die ihre Kreativität und Fantasie anregen wollen, ist „Mein Buch – 100 Dinge, über die du schreiben kannst“ empfehlenswert; es muss aber beachtet werden, dass das Notizbuch natürlich kein Wundermittel für fehlende Kreativität ist.
Vielen Dank an den Diana Verlag und die Verlagsgruppe Random House bzw. die Betreiber des Bloggerportals für dieses Rezensionsexemplar! ♥