Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung pur! Klare Leseempfehlung!

Vor ihren Augen
0

Gleich vorne weg: Es war zwar nur ein Zufallsfund, aber einer, der sich wirklich gelohnt hat! Denn ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte ist ganz anders als ein klassischer ...

Gleich vorne weg: Es war zwar nur ein Zufallsfund, aber einer, der sich wirklich gelohnt hat! Denn ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte ist ganz anders als ein klassischer Thriller. Denn hier handelt es sich um einen Mordfall, der über 30 Jahre zurückliegt. Der Fall liegt eigentlich schon bei den Akten, bis in Carolines Nacken ein neues Beweisstück auftaucht. Ihr ganzes Leben wird dadurch auf den Kopf gestellt - und der Leser erlebt es hautnah mit.

Der Thriller kommt ohne viel Blut und Gewalt aus - abgesehen von den bereits begangenen Morden. Die Spannung beginnt sich sehr langsam aufzubauen, ist aber kontinuierlich zu spüren. Die Blicke hinter die Fassade sind richtig fesselnd.

Normalerweise hätte ich gesagt, es ist ein fesselnder Thriller, den man ruhig mal lesen kann. Aufgrund der Entwicklung, die das Buch nimmt und vor allem das Ende, sag ich aber: Lest es! Denn das Ende ist nicht nur komplett untypisch für einen Thriller, sondern auch komplett unerwartet. Richtig toll!

Das Buch hat eine sehr interessante Einteilung. Die Kapitel sind nach Tagen gegliedert und deswegen auch unterschiedlich lang - je nachdem, was oder wie viel an dem einen Tag passiert. Ich fand das sehr interessant, weil so auch "Nebensächlichkeiten" geschildert wurden, die man nicht unbedingt in einem Thriller erwarten würde. Es war irgendwie authentisch - manchmal passiert einfach wenig, an anderen Tagen überschlagen sich die Ereignisse. Außerdem gibt es mehrere Teile in diesem Buch - je nachdem, an welchem Ort sich Caroline aufhält.

Die Sprache das Buches war sehr ruhig, fast ein wenig nüchtern. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, alles wird direkt von Caroline geschildert. Und an der ein oder anderen Stelle wendet sie sich direkt an den Leser. Das hat mir gut gefallen. Der Schreibstil was sehr flüssig, man liest die Seiten schnell weg. Und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen :)

Insgesamt hat mir das Buch also richtig, richtig gut gefallen und ich kann nicht anders: Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super witzige Sommerlektüre

Nenn mich nicht Hasi!
0

Das Buch ist super!



Auch wenn ich bisher weder verheiratet bin noch Kinder habe, konnte ich mich super in Angela, genannt Hasi, hineinversetzen. Sie ist eine mega-sympathische Hauptfigur, die man einfach ...

Das Buch ist super!



Auch wenn ich bisher weder verheiratet bin noch Kinder habe, konnte ich mich super in Angela, genannt Hasi, hineinversetzen. Sie ist eine mega-sympathische Hauptfigur, die man einfach mögen muss. Denn obwohl einiges sehr chaotisch zu geht, hat sie doch ihre Familie und den Haushalt im Griff. Sie schildert aus der Ich-Perspektive, welche Herausforderungen ihr jeden Tag mit zwei kleinen Kindern und einem Mann, der es einfach nicht schafft, seine benutzte Tasse in den Geschirrspüler zu stellen, begegnen. Vielleicht erkennt sich die ein oder andere Leserin ja wieder :)



Aber auch die anderen Protagonisten sind wirklich angenehm, wenn auch an der ein oder anderen Stelle etwas überspitzt. Ich mag besonders Löckchen, die kleine Tochter. Sie ist einfach herzallerliebst. Aber auch die Freundinnen und Feindinnen von Angela sind super gezeichnet, sodass man sie direkt vor sich sieht.



Natürlich ist das Buch aber nicht einfach nur eine Alltagsbeschreibung: Wie der Klappentext andeutet, langweilt sich Angela und fühlt sich auch nicht unbedingt geliebt. Warum also nicht eine Affäre beginnen? Dass das gar nicht so leicht wird und ihr einige Hürden bevorstehen, ist klar. Und genau das macht das Buch meiner Meinung nach aus: Es ist witzig, aber irgendwie auch realitätsnah.



Die Geschichte ist sehr kurzweilig und lässt sich deswegen schnell lesen. Man hat als Leser das Gefühl, gar kein Buch zu lesen, sondern das ganze von einer Freundin erzählt zu bekommen. Das findet man meiner Meinung nach nicht oft in Büchern und ist deswegen mal was ganz anderes. Mir hat diese Art des Schreibens sehr gut gefallen!

Die Kapitel sind relativ kurz, was ich persönlich ja sehr gerne mag. Da liest man gern "schnell noch eins"...



Schön fand ich auch das Ende, das ich jetzt hier natürlich nicht verraten werde. Für mich war es aber genau richtig: Nicht zu kitschig, aber trotzdem schön.



Insgesamt hat mich das Buch wirklich überzeugt. Ich habe nichts zu meckern, deswegen gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung! Es zählt zu einem meiner Sommerhighlights.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach nur wundervoll!

Das Haus am Hyde Park
0

Was für ein schönes Buch!
Ich habe es mir auf Empfehlung einer Freundin zugelegt und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht, außer, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen war.

Ella verliert durch ...

Was für ein schönes Buch!
Ich habe es mir auf Empfehlung einer Freundin zugelegt und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht, außer, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen war.

Ella verliert durch einen tragischen Unfall ihren kleinen Sohn und zieht sich seitdem aus dem Leben zurück. Schuld an dem Unfall war ihre Halbschwester Jess.

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Ella geschildert. Man erfährt nach und nach, was passiert und wie sie sich fühlt. Man kann den Schmerz aus ihren Gedanken herauslesen und es wird einem selbst schwer ums Herz. Man leidet und trauert richtig mit.
Gleichzeitig gibt es Ausschnitte aus Jess' Tagebuch. Die junge Frau scheint den Tod ihres Neffen überwunden zu haben. Ihre Tagebucheinträge sind fröhlich und frisch, das steht im Gegensatz zu Ellas Passagen. Allerdings merkt man auch hier zwischen den Zeilen, dass nicht alles so wunderbar ist, wie Jess es dastellt.
Außerdem gibt es Briefe, die Ellas Mann an den verstorbenen Sohn schreibt. Hier standen mir regelmäßig Tränen in den Augen. Es war so traurig und trotzdem so schön.
Und dann gibt es noch E-Mails, die Ellas Halbbruder an die Familie schreibt. Diese sind witzig und bilden einen schönen Gegensatz zur Trauer.
Dass das Buch so abwechslungsreich erzählt wurde, hat mir richtig gut gefallen. Es werden ja nicht nur die Perspektiven gewechselt, sondern auch die Art des Erzählens. Daumen hoch!

Auch die Sprache war sehr flüssig und gut zu lesen. Ich könnte gar nicht aufhören. Und obwohl das Buch knapp 500 Seiten hat, war es nach zwei Leseabenden vorbei. Leider.

Ich werde die Autorin im Auge behalten, denn die Geschichte war einfach wunderbar!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super schönes Sommerbuch!

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
0


Das Buch hat meiner Meinung nach alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: Sympathische Charaktere, Chaos & Katastrophen, Urlaub, Sommerfeeling und leckeres Essen.

Isabelle als Hauptfigur hat mich ...


Das Buch hat meiner Meinung nach alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: Sympathische Charaktere, Chaos & Katastrophen, Urlaub, Sommerfeeling und leckeres Essen.

Isabelle als Hauptfigur hat mich richtig begeistert. Sie plant ihre Woche haargenau, ist kein bisschen spontan und hat ihr Leben komplett durchgeplant - das schließt auch ihren zukünftigen Traummann mit ein. Genau das führt natürlich zu dem ein oder anderen Durcheinander, das sie durchleben muss. Und mehr oder weniger dann auch meistert...
Jens, der Koch, ist genau das Gegenteil von Isabelle. Er ist spontan, ein bisschen chaotisch und kann super kochen :) Er wuppt sein Leben, das nicht nur aus seiner Arbeit, sondern auch der Erziehung seiner Halbschwester besteht.
Die beiden sind einfach megasympathisch und gerade, weil sie so gegensätzlich sind, sind lustige Situationen vorprogrammiert. Beim Lesen durchlebt man diese richtig mit und man muss an der ein oder anderen Stelle auch richtig schmunzeln. Wer die beiden nicht sofort in sein Herz schließt - ja das weiß ich auch nicht.
Aber auch die "Nebencharaktere" zeichnen sich dadurch aus, dass jeder zwar Macken hat, diese die Figuren aber erst zu etwas Besonderem machen - und sie auch menschlich werden lassen.

Das Buch überzeugt aber nicht nur durch die tollen Protagonisten, sondern auch durch einen super lockeren und flüssigen Schreibstil. Man fliegt wirklich über die Seiten, es gibt keine Längen und man muss sich regelrecht zwingen, das Buch zur Seite zu legen.

Die Geschichte ist jetzt natürlich nicht was ganz revolutionär Neues - aber das ist in diesem Genre auch nicht unbedingt zu erwarten. Zwei sympathische Singles, die sich anfangs nicht grün sind... Ihr könnt es euch denken :) Aber meiner Meinung nach ist hier Spannung auch nicht wichtig, denn der Weg ist das Ziel. Es ist toll zu sehen, welche Entwicklungen die Figuren, insbesondere Isabelle, im Laufe des Romans durchmachen. Es macht Spaß mitzuerleben, wie sie komische, aber auch ernste Situationen meistern und mit Rückschlägen umgehen.

Das ist nämlich meiner Meinung nach ein weiterer Pluspunkt des Buches: Auch wenn vieles locker leicht und lustig ist, werden auch Schwierigkeiten im Leben, beispielsweise in Bezug auf die Familie und den Beruf aufgezeigt. Die Protagonisten müssen damit umgehen lernen, und nicht jeder Aspekt in diesem Buch hat ein Happy End. Dafür Daumen hoch!

Insgesamt konnte mich das Buch richtig überzeugen. Es hat von der ersten Seite an Spaß gemacht. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als 5 Sterne zu vergeben :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöner Regionalkrimi zum Miträtseln

Spiekerooger Utkieker
0

Obwohl es sich um den bereits fünften Fall der Privatermittlerin Mia handelt, bin ich gut hineingekommen. Es haben mir keine Informationen gefehlt, sodass ich mir schnell ein Bild von Mia und ihrer aktuellen ...

Obwohl es sich um den bereits fünften Fall der Privatermittlerin Mia handelt, bin ich gut hineingekommen. Es haben mir keine Informationen gefehlt, sodass ich mir schnell ein Bild von Mia und ihrer aktuellen Lebenssituation machen konnte. Dafür Daumen hoch!

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel haben genau die richtige Länge, man liest sie flüssig weg und die Überschriften sind passend, manchmal auch echt ein bisschen witzig ("Schreck im Versteck").

Toll war auf alle Fälle die Beschreibung der Insel Spiekeroog. Ich selbst bin ein großer Nordsee-Fan, war aber noch nie auf dieser Insel. Beim Lesen habe ich - trotz Mord und Totschlag - richtig Lust auf Urlaub bekommen. Beim Lesen konnte ich richtig abtauchen und habe schon fast das Meer gerochen :) Hier hat die Autorin wirklich viel Liebe zum Detail bewiesen.

Die Personen sind sehr gut gezeichnet. Es gibt Mia, die Hauptperson, auf der auch der Fokus des Buches steht. Es geht aber nicht nur um den Fall an sich, sondern auch um ihr Privatleben. Das war aber genau richtig dosiert, es nahm nicht überhand sondern die Krimihandlung stand deutlich im Vordergrund. Das ist mir bei Krimis immer wichtig. In Sachen Ermittlungen war ich mit Mia auch voll auf einer Wellenlänge: Sie ist mutig, lässt sich nicht abschütteln, ist schlagfertig und hört auf ihr Bauchgefühl. Privat hingegen muss ich zugeben, fand ich sie etwas anstrengend. Denn obwohl sie schon (das darf ich in meinem Alter noch sagen) 50 ist, benimmt sie sich doch an der ein oder anderen Stelle wie ein eifersüchtiger Teenie. Eifersucht gut und schön, aber das Zickige gegenüber ihrem On-Off-Freund war etwas nervig. Es passte gar nicht so ins Bild der taffen Ermittlerin, dass sie sich wegen einem Mann so aus der Ruhe bringen lässt.
Wirklich in mein Herz hat sich eine zweite wichtige Figur des Romans geschlichen: Der Spiekerooger Utkieker, der dem Buch auch den Namen verleiht. In Wirklichkeit heißt er Ubbo und ist der Landstreicher auf der Insel. Eine sehr kuriose Figur, die sich für den Wächter der Insel hält und Mia mehr oder weniger unterstützt. Man muss ihn einfach gern haben. Die Vorlage zu der Namensentlehnung stammt übrigens von einem Denkmal, das sich auf der Insel befindet, dem Spiekerooger Utkieker (ganz nach unten bis zu "Kunst" scrollen, da gibt es auch ein Bild).
Aber auch die anderen Personen zeichnet Originalität aus. So gibt es Chica und Checker, zwei Jugendliche, bei denen man sich wirklich konzentrieren muss, um zu verstehen, was sie sagen - sogar als Leser. Die Idee, die beiden einzubringen, fand ich gut, allerdings haben sie so gar nicht in das Bild der ruhigen und beschaulichen Insel gepasst - ein interessanter Gegensatz.
Um noch einige letzte Personen anzusprechen, die mir sicher im Gedächtnis bleiben: Die vier Insulaner, die immer nur im Café sitzen und Sprüche klopfen. So stellt man sich das als Landei doch vor, oder?

Was auch schön ist: Es ist ein Krimi zum miträtseln. Auch ich hatte während des Lesens immer wieder Vermutungen, wer hinter den Morden - oder sind es doch natürliche Tode - stecken könnte. Die Autorin führt einen auch immer wieder auf falsche Fährten, also wiegt euch nicht in Sicherheit. Das Ende war dann wirklich überraschend. Ich habe es nicht geschafft, den Mörder zu entlarven.

Super fand ich auch den Epilog. Viele Krimis enden ja oft mit der Aufklärung des Mordes. Hier erfährt man aber auch einen Ausblick in die Zukunft, also was mit dem Mörder/der Mörderin und den weiteren Personen im Anschluss an das Buch geschieht. Wirklich eine schöne Idee!

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es sehr schnell weggelesen. Einige kleine Abzüge wegen Mias Liebeschaos muss ich aber geben, deswegen erhält das Buch von mir 4,5 Sterne! Wer einen schönen, regionalen Krimi sucht, der nicht abgehoben, aber trotzdem spannend ist, ist hier genau richtig.