Cover-Bild Sieben Minuten nach Mitternacht
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 09.09.2013
  • ISBN: 9783570401910
Patrick Ness, Siobhan Dowd

Sieben Minuten nach Mitternacht

Mit Originalillustrationen - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2012
Bettina Abarbanell (Übersetzer), Jim Kay (Illustrator)

Ein zutiefst bewegender Roman über den Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen

Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt … Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Es wird Connor in seinen Albtraum begleiten und ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit hinter seinem Schmerz!

  • Ausgezeichnet als »Außergewöhnliches Buch 2020« vom internationalen literaturfest berlin
  • Verfilmung mit internationaler Starbesetzung: Liam Neeson, Sigourney Weaver, Felicity Jones und Geraldine Chaplin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2018

Für kinderseelen geschrieben

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Über dieses Buch musste ich erstmal eine Nacht schlafen. Zum Inhalt erfahrt ihr nach und nach etwas, sofern ihr nicht schon wisst, worum es in sieben Minuten nach Mitternacht geht.

Jetzt am Morgen weiß ...


Über dieses Buch musste ich erstmal eine Nacht schlafen. Zum Inhalt erfahrt ihr nach und nach etwas, sofern ihr nicht schon wisst, worum es in sieben Minuten nach Mitternacht geht.

Jetzt am Morgen weiß ich im Großen und Ganzen auch nicht mehr, denn meine Gefühle dazu sind wirklich wirr. Zu finden ist das Buch ja im Netz auch unter ''Kinderbücher'' vorab habe ich mich informiert und gehört das sei eher nicht für Kinder. Ich hatte ursprünglich vor es gemeinsam mit meiner Tochter (fast 6) zu lesen. Ob ich nach dem lesen finde, dass es für Kinder geeignet ist?
Ich weiß es nicht.

Diese Geschichte, die im Grunde keine ist ist nicht nur schwarz und weiß, schlecht und gut, sie ist so viel dazwischen und das was sich dort ereignet, ereignet sich täglich auf der Welt.
Manch einer erschafft sich vielleicht ein Monster um alles zu verarbeiten [meine Interpretation], jeder geht damit anders um und ich kann mir kein Urteil erlauben, denn ich habe es nicht erlebt.


Trotzdem konnte mich das Buch auf einer Ebene berühren, die ihren Nachhall nicht verklingen lassen wird, weil das Thema immer Präsent ist, ob man will oder nicht. Mir wird das immer nah gehen und ich konnte ohne zu wissen wie sich Conor fühlt trotzdem mit ihm gemeinsam fühlen.
Ich habe diesen Jungen durch Augen gesehen, die nicht meine waren, nicht wirklich. Ich habe ihn als Mutter betrachtet und das fiel mir einerseits total leicht, weil ich selbst Mama bin, andererseits fiel es mir unglaublich schwer weil ich Mama bin.
Wie sich diese Geschichte ohne Kinder anfühlt weiß ich nicht, aber mir hat sie das Herz Wort für Wort gebrochen und in tausend winzige Teilchen zerstampft.
Immer wieder musste ich daran denken. Was wäre wenn?

Letztlich musste ich mich treiben lassen und versuchen einfach die Geschehnisse zu verstehen, zu entwirren auch wenn sie nicht allzu wirr waren. Nah drauf einlassen wollte ich mich eigentlich gar nicht. Ich wollte kein Buch das mein Herz bricht, ich wollte eine schöne, traurig angehauchte, gruselige Kindergeschichte. Das war eine völlige Fehleinschätzung.
Ja es geht um Verlust und Verlust ist traurig und Krankheit und die damit einhergehende Traurigkeit ist gruselig in gewisser Weise aber damit hörte das was ich dachte auch schon auf.
Auch wenn ''Sieben Minuten nach Mitternacht'' ein Buch für Menschen ist kam ich mir etwas außen vor, vor. Es war als wäre es zwar geschrieben um meine Seele zu berühren und mein Herz zu brechen, aber nicht FÜR mich.
Es schien sich an Kinder zu richten, die genau das erleben oder erlebt haben. Und für niemand anderen. Mein Gefühl. Es war als sollte ich diese Geschichte lieben und fühlen aber jemand, der wirklich hautnah versteht, dem sollte diese Geschichte gehören. Allen von ihnen.
Denn was weiß ich schon?




Kann ich eine Geschichte richtig würdigen, wenn ich sie streng genommen gar nicht verstehe?
Die Gefühle sind mir nicht fremd und sie sind bei mir angekommen, ich habe auch geweint und gelitten während dem Lesen aber es ist mir nicht passiert und da ist es doch wieso es dieses Buch gibt oder?
Weil sowas passiert.
Jeden Tag.

Ein Kind das in solch einer Situation ist, wird sicher genau wissen, was dieses Buch sagt.
Ich kann spekulieren.
Auch wenn die Botschaft klar ist.
Es gibt so viel zu bedenken, was ich als nicht betroffener Mensch bedenke, bedenken will um mich besser zu fühlen. Etwas das Conor eine ganze Weile nicht konnte.
So gerne wollte ich, dass sein Schmerz aufhört, der Grund für sein Leiden aufhört zu existieren doch das war das schwerste der Welt.

Jedes Kind sollte dieses Buch lesen dürfen.
Es ist so hart und gleichzeitig so zart und sanft.
Für mich ist es für Kinderseelen und Herzen geschrieben.

Und es wird unvergessen sein. Für immer.



Ihr merkt, es ging mir nah. Und nein es ist niemals eine Übertreibung oder nur ein Buch.
Das haben Menschen geschrieben, die sich etwas gedacht haben. Und eine Person davon, Siobhan Dowd (ich glaube das kann ich hier bedenkenlos schreiben, denn es steht auch im Buch) ist an ihrer Krebserkrankung gestorben. So was passiert tagtäglich, das macht es nicht alltäglich sondern nur real. Und diese Frau hat es nicht geschafft dieses Buch zu beenden, was letztlich Patrick Ness übernommen hat (könnt ihr nachlesen, falls ich das unklar schreibe entschuldigt) und ich finde allein das zeugt schon davon wie wichtig dieses Buch für die kleinsten aber oft stärksten Seelen unter uns ist.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein wahrlich herzzerreißendes Buch

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Sieben Minuten nach Mitternacht ist ein ausgesprochen trauriges, aber dennoch wundervolles Buch, an das man sich nach dem Lesen noch lange erinnern wird, weil es einen zutiefst berührt hat. Siobhan Dowd ...

Sieben Minuten nach Mitternacht ist ein ausgesprochen trauriges, aber dennoch wundervolles Buch, an das man sich nach dem Lesen noch lange erinnern wird, weil es einen zutiefst berührt hat. Siobhan Dowd hatte eine wahnsinnig gute Idee, bei der es wirklich viel zu schade gewesen wäre, wenn sie auf nimmer Wiedersehen in irgendeiner Schublade verschwunden wäre. Zum Glück hat Patrick Ness sich also schließlich doch der Herausforderung gestellt und diese tolle Geschichte an ihrer Stelle geschrieben.
Das Buch ist, da es nur etwas über 200 Seiten hat, sehr schnell gelesen, deshalb allerdings nicht weniger intensiv oder bewegend, im Gegenteil. Es erzählt eine sehr emotionale Geschichte, bei der kaum ein Auge trocken bleiben wird. Taschentücher sind beim Lesen also zwingend erforderlich, vor allem zum Ende hin.

Das Monster und seine drei bzw. vier Erzählungen sind eine wunderbare Idee und bilden eine solide Grundlage, durch die eine gewisse Spannung aufgebaut wird. Dank ihnen steuert die Handlung nicht nur auf den unweigerlichen Tod der Mutter zu, sondern zudem auf die letzte der Geschichten bzw. die eine Wahrheit, vor der Conor sich mehr als vor allem anderen auf der Welt fürchtet: Conors schlimmster Alptraum, der ihn nachts immer häufiger plagt.

Gebannt verfolgt man also die einzelnen Geschichten, die allesamt gänzlich anders ausgehen als erwartet, worin letztendlich auch ihr Zweck liegt, nämlich Conor zu zeigen, dass nicht immer alles schwarz oder weiß und somit einfach zu beurteilen ist. Kein Mensch ist nur gut oder böse, die meisten sind irgendetwas dazwischen. Noch gespannter wartet man anschließend auf die vierte und letzte der Geschichten und die Enthüllung der Wahrheit, die mit ihr einhergehen soll. Was quält Conor noch mehr als der drohende Tod seiner Mutter?

Das Monster ist eine interessante, vielseitige Gestalt, die sich nicht einfach vergraulen lässt und Conor langsam darauf vorbereitet sich dem Unvermeidlichen zu stellen, ob er will oder nicht. Es ist gekommen um ihm zu helfen, nicht seiner Mutter, obgleich ihm das selbst nicht bewusst ist oder er dies zu verdrängen versucht.

Ein besonders schöner Schachzug des Autors: Bis zum Schluss wird nicht eindeutig oder abschließend aufgeklärt, ob es das Monster tatsächlich gibt und der Realität hier dadurch ein phantastisches Element hinzugefügt wurde, oder ob das Monster nur ein Produkt von Conors Phantasie bzw. seines Unterbewusstseins ist. Für beide Auslegungen gibt es Hinweise im Buch, es ist somit der individuellen Interpretation des Lesers überlassen.

Als Erwachsener liest man das Buch sicher etwas anders als als Jugendlicher. Man bringt zum Beispiel viel mehr Verständnis für die zum Teil ebenso überforderte Großmutter auf, mit der Conor noch nicht gut zurechtkommt und die sich charakterlich stark von seiner Mutter unterscheidet, weil man weiß, wie sehr auch sie unter der ganzen Situation leiden muss. Das eigene Kind zu verlieren ist für eine Mutter oder einen Vater immerhin das Schlimmste, was diese sich vorstellen können.

Nichtsdestotrotz identifiziert man sich vor allem mit dem 13-jährigen Conor und kann seinen Schmerz besser nachempfinden als es einem lieb ist. Selbst wenn man bisher das Glück hatte einen solchen Todesfall noch nicht erlitten zu haben, kann man sich gut vorstellen, wie schmerzlich diese Erfahrung für ihn sein muss. Man spürt das tiefe Band zwischen Conor und seiner Mutter, das den bevorstehenden Verlust seiner einzigen richtigen Bezugsperson umso schlimmer macht. Es löst den Wunsch aus, die eigene Mutter, sofern möglich, sofort anzurufen, sie fest in den Arm zu nehmen und dankbar dafür zu sein, dass man sie noch hat.

Man versteht jedoch nicht nur den Schmerz, sondern ebenso die Wut und die Hilflosigkeit. Zu wissen, dass man eine Person, die man liebt, wahrscheinlich schon sehr bald verlieren wird, aber gleichzeitig nichts tun zu können, um es zu verhindern, gibt einem ein Gefühl von völliger Machtlosigkeit. Man ist gefangen in einer Situation, der man nicht entfliehen kann.

Conors dunkelstes Geheimnis, sein tief verborgener Wunsch, ist daher nur allzu menschlich und keineswegs so verwerflich wie er glaubt. Die Bestrafung, die er selbst für sich herbei sehnt, weshalb er sich lange Zeit nicht gegen die gefühllosen Mitschüler wehrt, die ihn regelmäßig schikanieren, ist somit gar nicht erforderlich. Vielmehr soll das Monster ihm dabei helfen sich selbst zu vergeben.

Leider stößt Conor die Menschen, die ihm helfen wollen, zunehmend von sich, da er sich so unverstanden fühlt, und sein Verhalten mag nicht immer richtig sein, beispielsweise wenn sich seine Zerstörungswut plötzlich Bahn bricht, es ist allerdings nur zu verständlich. Vielleicht würde man selbst sogar ähnlich reagieren, wer weiß das vorher schon? Er ist jung und weiß nicht, wohin mit seinen intensiven und zutiefst widersprüchlichen Gefühlen. Einerseits glaubt er fest an die Heilung seiner Mutter, andererseits weiß er irgendwo tief in seinem Inneren, dass ihnen nicht mehr viel Zeit zusammen bleibt. Trotzdem klammert er sich verzweifelt an die Hoffnung, was man ihm nicht vorwerfen kann.

Die Erwachsenen bestrafen ihn für sein Verhalten nicht, weil sie wissen, was er gerade durchmacht. In Conors Fall ist das vielleicht genau die falsche Reaktion, denn er sehnt sich nach Normalität. Doch auch die Rücksicht, die er nicht zu verdienen glaubt, ist mehr als nachvollziehbar. Niemand kann ihm seinen Schmerz nehmen oder ihn davor bewahren. Wie könnte man von einem Kind, das kurz davor ist die Person zu verlieren, die es am meisten auf der Welt liebt, verlangen sich über so etwas Banales wie Hausaufgaben Gedanken zu machen statt letzte, kostbare Momente mit seiner Mutter zu verbringen? Wäre das nicht mindestens ebenso falsch? Die meisten Erwachsenen würden in so einer Situation schließlich ebenfalls nicht einfach zur Arbeit gehen.

Das Ende ist dann sogar noch trauriger als man es für möglich gehalten hätte und bricht einem regelrecht das Herz. Einmal mehr wird deutlich, wie schwer es ist jemanden loszulassen, den man nicht verlieren will. Am emotionalsten sind daher wohl die letzten beiden Gespräche zwischen Conor und seiner Mutter, die ein weiteres Mal zeigen, wie eng ihre Bindung zueinander ist und dass niemand besser versteht, wie Conor sich gerade fühlt, als seine Mutter. Es schmerzt sie tief, dass sie ihrem Sohn diesen Kummer nicht ersparen und ihm nicht noch mehr Zeit schenken kann.

Besonders gelungen sind darüber hinaus die düsteren, abwechslungsreichen Illustrationen von Jim Kay, die manchmal ganze Seiten füllen, manchmal aber auch nur am Rande auftauchen. Sie passen sehr gut zur dunklen, oftmals trostlosen Atmosphäre des Buches und sind vereinzelt tatsächlich ein wenig gruselig.


FAZIT
Mit Sieben Minuten nach Mitternacht hat Patrick Ness ein wahrlich herzzerreißendes Buch geschrieben, das einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Nur selten kann man die vielen, intensiven Gefühle einer Figur so gut nachempfinden wie Conors widersprüchliche Emotionen in Bezug auf den unausweichlichen Verlust seiner geliebten Mutter.

Veröffentlicht am 19.12.2017

So traurig und so schön

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Dass dieses Buch traurig ist, ist wohl jedem spätestens nach dem Klappentext klar. Aber trotzdem ist es so schön! Manche Geschichten sind nun mal traurig und sollten auch nicht beschönigt werden.

Conor ...

Dass dieses Buch traurig ist, ist wohl jedem spätestens nach dem Klappentext klar. Aber trotzdem ist es so schön! Manche Geschichten sind nun mal traurig und sollten auch nicht beschönigt werden.

Conor ist unfassbar wütend, aber dafür hat er wohl jeden Grund. Der Verlust der Mutter (vor allem wenn auch der Vater nicht da ist) ist nicht leicht. Und somit auch die Grundlage, das Thema dieses Buches, nicht leicht. Also meinen größten Respekt an den Autor, der diese Geschichte übernommen hat.

Mir hat sowohl die sprachliche, als auch die illustrative Gestaltung sehr gefallen. Deswegen würde ich diese illustrierte Ausgabe auch immer der anderen vorziehen. Der Zeichner unterstreicht die Handlung mit diesen großen, schwarzen, wilden Zeichnungen.
Man fühlt mit Conor. Ist mit ihm wütend, traurig und ganz selten auch mal erleichtert, kurz frei. Die Emotionen werden gut übermittelt und reißen den Leser mit, wenn man sich darauf einlassen kann.

Insgesamt also ein Buch für viele Altersklassen, von jungen Erwachsenen bis hin zu den älteren Klassen der Gesellschaft. Allerdings sollte man sich bewusst sein: es geht um Tod, Krankheit, Einsamkeit und der Suche nach einem Ausweg.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Wird mich nie mehr loslassen

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Conor lebt allein mit seiner Mutter, die an Krebs erkrankt ist. An seiner Schule hat er sich völlig zurückgezogen und wird vom Schulschläger attackiert, nachts raubt ihm ein unsagbarer Albtraum den Schlaf. ...

Conor lebt allein mit seiner Mutter, die an Krebs erkrankt ist. An seiner Schule hat er sich völlig zurückgezogen und wird vom Schulschläger attackiert, nachts raubt ihm ein unsagbarer Albtraum den Schlaf. Doch plötzlich tauch ein Monster auf, ein richtige, dass die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen lässt. Während seine Großmutter, die er nicht leiden kann, kommt, um seiner Mutter zu helfen, geht das Monster mit Conor seinen ganz eigenen Weg. In dunkle Abgründe, in graue Schatten, bis zu dem, was Conor nie verraten will.
Siobahn Dowd, die das Konzept zum Roman erarbeitet hat, starb an Krebs, ehe sie ihn schreiben konnte. Dieser Hintergrund verleiht dem Roman eine geradezu greifbare Ebene. Was Patrick Ness weitergesponnen, umgeschrieben, hineingelegt hat – ich kann den Unterschied als Leserin nicht ausmachen – ist ein feinfühliger, tiefgehender Roman, der mich vom ersten Satz bis zum letzten Punkt gefangen hatte. Ich habe gelacht, gehofft, gelitten und geweint. Als Beobachterin eine solche Nähe zu verspüren war mir lange nicht vergönnt.
Conor ist eine starke Figur, die gerade am Anfang unumstößlich erscheint. Gleichzeitig merkt der Leser durch die angedeutete Schrecklichkeit des Albtraums, dass Conor ein Geheimnis hat. Eines, das er vor sich selbst verleugnet. In diese Abgründe führt das Monster ihn, bei dem die Frage bleibt, wie monströs es eigentlich ist. Die Geschichten, die Conor erfährt, sind nichts anderes als Metaphern zu seiner eigenen Situation und genauso vielschichtig. Gut und Böse, Richtig und Falsch, Held und Monster – alles verschwimmt dabei und die Perspektiven wechseln immer wieder. Eine gekonnte Strategie, die auch Connors scheinbar geordnetes Leben, seinen Charakter und Vieles in seinem Alltag in andere Lichter rückt.
Mit psychologischem Feingefühl wird Conors Figur regelrecht auseinandergenommen, während die Handlung ihrem Finale entgegensteuert, dessen Unausweichlichkeit doch immer wieder in Frage gestellt wird. Eine emotionale Achterbahn für den Protagonisten wie für den Leser. Nennenswert sind auch die Details zwischen den Zeilen. Sieben Minuten nach Mitternacht ist ein Buch, das ebenso klar wie vieldeutig ist. Mich jucken so viele Analyseansätze in den Fingern und doch sagt die Geschichte im Ganzen mehr, als jede Untersuchung es je könnte.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Eine sehr berührende Geschichte

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Schaut doch gerne bei meinem Blog vorbei: https://kathibooksta.wordpress.com/


Heute möchte ich euch gerne das Buch "Sieben Minuten nach Mitternacht" vorstellen. Das Cover vom Buch hat mich total angseprochen ...

Schaut doch gerne bei meinem Blog vorbei: https://kathibooksta.wordpress.com/


Heute möchte ich euch gerne das Buch "Sieben Minuten nach Mitternacht" vorstellen. Das Cover vom Buch hat mich total angseprochen - und deshalb durfte es auch bei mir einziehen. Wie es mir gefallen hat, erfahrt ihr jetzt :)


ACHTUNG Klappentext/Inhalt muss man meiner Meinung nach nicht unbedingt lesen! ;)


Übrigens habe ich auch noch im Internet entdeckt, dass es dazu schon einen Film gibt. Den möchte ich mir auch noch unbedingt anschauen.


Klappentext:
"Jede Nacht wird Conor O’Malley von einem Alptraum heimgesucht, jede Nacht der Gleiche, jedes Mal wacht er schreiend auf. Er ist dreizehn, als der Traum beginnt, dreizehn, als seine Mutter an Krebs erkrankt. Als er eines Nachts wieder schreiend aufwacht, steht ein Monster vor ihm, doch nicht das aus seinem Alptraum. Es ist gekommen, um Conor drei Geschichten zu erzählen, die Vierte aber will er von Conor hören und diese handelt von der Wahrheit hinter Conors Alptraum."
- Quelle: Randomhouse

Meinung:
Ich habe den Klappentext nicht gelesen (was ich sonst meistens tue) und bin ganz unvorbereitet in die Geschichte eingestiegen - und war sofort beeindruckt. Ein Dreizehnjähriger mit Schlafstörungen und Alpträumen, der durch die Krankheit seiner Mutter sehr auf sich selbst gestellt ist. Mobbing in der Schule, sein Unbemerktsein, seine Einsamkeit - ein Schicksal, das mich sofort sehr berührt hat. Dann die unvorhergesehene Wendung: ein Monster, das Geschichten erzählt und auch von Conor eine Geschichte erwartet, Conor's wahre Geschichte. Es ist so fantasievoll erzählt, was einen Jungen in diesem Alter alles bewegt, seine Wut, seine Ängste, sein Schicksal und das seiner Mutter, die Hoffnung aber auch die Verzweiflung. Die unerwarteten Wendungen in den Geschichten des Monsters, die Conor nicht versteht bzw. nicht wahrhaben will ... und dass nicht alles im Leben ein Happy End hat. Wunderbar flüssig geschrieben, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, war in zwei Tagen ausgelesen.. Ein Buch muss nicht unendlich viele Seiten haben, um zu verzaubern.


Fazit:
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Und einen zufriedener mit seinem eigenen Leben macht. Dass man glücklich sein kann, wenn man gesund ist und eine intakte Familie hat. Herzergreifend und berührend, so dass ich am Ende die Tränen gar nicht zurückhalten konnte.