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Veröffentlicht am 02.01.2018

Liebenswert, informativ und wunderschön illustriert!

Der Werkdachs und das Holzlager vom Biber
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Dieses schöne Bilderbuch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mich das süße Cover sofort ansprechen konnte, habe ich liebend gerne zugesagt und mich schon sehr auf das Buch gefreut. Ich bin ja immer auf ...

Dieses schöne Bilderbuch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mich das süße Cover sofort ansprechen konnte, habe ich liebend gerne zugesagt und mich schon sehr auf das Buch gefreut. Ich bin ja immer auf der Suche nach wundervollen Bilderbüchern und bei diesem schönen Werk war ich mir ziemlich sicher, dass es mir sehr gut gefallen wird.


Eines schönen Morgens sitzen der kleine Dachs und seine beiden Freunde, der Fuchs und die Krähe, vor dem Schuppen und langweilen sich. Damit ist aber ratzfatz Schluss, als die Katze auftaucht und ihnen unglücklich mitteilt, dass ihre wunderschöne Gitarre kaputt sei. Die anderen versuchen sie zu trösten und da sich der Dachs sehr gut mit Holz auskennt, untersucht er die Schäden der Gitarre. Er stellt sofort fest, dass dieses feine Instrument aus einem besonderen Klangholz besteht. Dieses besitzt er nicht, aber vielleicht kann ihnen der Biber da weiterhelfen. So machen sich die vier Freunde auf dem Weg zum Holzlager des Bibers. Dabei treffen sie auf die jungen Wölfe und andere Waldbewohner, die ebenfalls das Holz des Bibers benötigen. Bei so vielen Kunden ist es doch wahrlich das reinste Glück, dass heute eine neue Holzladung ankommen soll! Und so ein spannendes Ereignis möchte sich kein Waldbewohner entgehen lassen.


Bei diesem Bilderbuch handelt es sich bereits um den zweiten Band der „Werkdachs“-Reihe. Man muss den ersten Band nicht kennen, um die Fortsetzung verstehen zu können. Ich kenne „Der Werkdachs und seine Freunde“ nicht und kann daher versichern, dass man problemlos mit dem zweiten Band starten kann.


Ich weiß, dass es im ersten Band um Waldwissen geht, im zweiten Band lernt man eine Menge über das Holz. Was für Holzarten es gibt und was man alles Schönes damit machen kann – für kleine Baumeister und Werkler ist dieses Buch daher ganz besonders zu empfehlen. Hinten im Buch gibt es zu den verschieden Holzarten auch tolle Steckbriefe, in welchen die jeweiligen Merkmale aufgelistet werden. Diese Steckbriefe stammen aus dem schlauen Buch der Biber, aus welchem wir hier vier sehr interessante Seiten zu lesen bekommen.
Allerdings habe ich den Text als etwas schwer empfunden. Für jüngere Kinder wird er zu kompliziert sein, aber wenn man das schlaue Buch der Biber zusammen mit den Eltern liest und diese die schwierigen Begriffe erklären können, so werden Kinder hier sehr viel Spaß dabei haben, jede Menge neues Wissen über das Holz zu erfahren.
Dieses können sie dann auch gleich anwenden: Im Anschluss an das schlaue Buch der Biber befindet sich eine Bauanleitung für ein Amulett, in welcher sehr genau und kindgerecht beschrieben wird, wie man sich ein wunderschönes Amulett basteln kann. Kinder, die gerne Indianer spielen, werden sich vermutlich ganz besonders über so ein wundervolles Schmuckstück freuen. Zumindest haben mich die Zeichnungen zu den verschiedenen Amuletten, die man basteln kann, sehr an Indianerschmuck erinnert.


Nun aber zur Geschichte. In dieser geht es um den kleinen Dachs und seine Freunde. Der Dachs ist allerdings kein gewöhnlicher Dachs, er ist ein Werkdachs. Wie es sich für so einen gehört, verbringt er seine Zeit am liebsten in seinem Schuppen, in welchem er munter herumwerkelt und bastelt.


Da er so geschickt mit Holz umzugehen weiß, beschließt er sofort, der Katze dabei zu helfen, ihre kaputte Gitarre zu reparieren. Das Buch erzählt also eine sehr schöne Geschichte über Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Zusammenhalt. Mir hat diese sehr gut gefallen. Die Charaktere sind allesamt total liebenswert und sympathisch und verdeutlichen Kindern sehr gut, wie wichtig Freunde sind und was man zusammen alles Schönes erleben kann.


Meine einzige Kritik an dem Buch ist, dass hier wirklich sehr viel Wissen vermittelt wird. Dies zwar auf eine sehr kindgerechte Weise, nur ist es in meinen Augen schon etwas zu viel und wenn man sich nicht allzu sehr für Holz interessiert, kann man schnell die Lust am Lesen verlieren.Ich empfehle das Buch daher Kindern, die sich für den Wald, die Natur, fürs Werkeln und eben für Holz interessieren.


Auch Tierfreunden kann ich den zweiten Band vom Werkdachs sehr ans Herz legen. Man trifft in dem Buch auf sehr viele Waldtiere und lernt auch sehr viel über den Biber. Diesem niedlichen Tierchen ist sogar eine ganze Seite gewidmet, auf welcher wir nicht nur ein Steckbrief zum Biber vorfinden, sondern auch eine sehr schöne Erklärung zur Biberburg.


Und auch Musikfreunde werden hier etwas Feines für sich entdecken können: Im Mittelteil des Buches gibt es, sogar mit Noten, das lustige Lied der Biberflößer.


Ich war wirklich positiv überrascht, was einem alles Tolles in diesem Buch geboten wird. Nicht nur eine nette Geschichte mit einer schönen Botschaft – auch jede Menge interessantes Wissen, welches man dank einer Anleitung auch gleich sehr gut anwenden kann.


Was dann natürlich auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die wundervollen Illustrationen von Gundega Muzikante. Diese haben mir sehr gut gefallen. Sie sind sehr liebevoll gezeichnet und ergänzen den Text perfekt. Besonders schön sind die Waldzeichnungen. Als ich diese gesehen habe, habe ich sofort eine unbändige Lust verspürt, mal wieder einen kleinen Waldspaziergang zu machen. Vielleicht geht es Kindern ja genau so wie mir, sodass sie mehr Zeit an der frischen Luft verbringen werden.


Das Buch ist übrigens in Zusammenarbeit mit der Werkkiste entstanden. Bei dieser handelt es sich um eine Holzwerkstatt für Kinder in Hamburg. Das viele tolle Holzwissen stammt also von dort und wer mag, kann ja mal die Homepage besuchen, auf welcher es sehr viel Interessantes zu entdecken gibt.


Fazit: Ich kann den kleinen Werkdachs an alle Kinder empfehlen, die gerne Herumbasteln, sich für Wälder, Tiere und die Natur interessieren und Spaß dabei haben, Neues zu lernen und zu entdecken. Da ich den Text und insbesondere die Erklärungen als etwas zu schwer für jüngere Kinder empfunden habe, empfehle ich das Buch für Jungen und Mädchen ab etwa 5-6 Jahren. Mir hat das Lesen, Betrachten der wunderschönen Bilder und das viele Wissen über die Holzarten sehr viel Freude bereitet und ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.12.2017

Lustig und liebenswert! Ein schöner Hörspaß für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren!

Vier wie wir - Die rasenden Schulschnecken
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Nachdem mir der erste Band der „Vier wie wir“-Reihe von Joachim Friedrich sehr gut gefallen hatte, war ich auf den zweiten Band schon sehr gespannt. Auch bei diesem habe ich mich wieder für das Hörbuch ...

Nachdem mir der erste Band der „Vier wie wir“-Reihe von Joachim Friedrich sehr gut gefallen hatte, war ich auf den zweiten Band schon sehr gespannt. Auch bei diesem habe ich mich wieder für das Hörbuch entschieden.
Mick und ihre Mitschüler wollen unbedingt im Guinnessbuch der Rekorde stehen. Sie beschließen daher, an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei welchem die Klasse mit dem besten Rekord siegt und als Preis eine Reise nach Amerika gewinnt. Anfangs sind Mick und ihre Freunde noch ganz begeistert bei der Sache, nur stellt sich dann heraus, dass es gar nicht so einfach ist, einen Rekord zu finden, den noch nie jemand versucht hat. Doch irgendwann hat die Suche zum Glück ein Ende. Denn die Schulschnecken Ottilie und Waldemar scheinen perfekt für den wohl genialsten aller Rekorde zu sein: Die Kinder wollen aus den beiden Rennschnecken machen und zwar die schnellsten der Welt! Ob ihnen das wohl gelingen wird?

Bei dieser Reihe halte ich es für sinnvoll, wenn man mit dem ersten Teil beginnt. Um die Handlung verstehen zu können, ist es zwar nicht zwingend notwendig, aber besser wäre es, wenn man die Kenntnisse aus dem ersten Band besitzt, ehe man sich ins zweite Abenteuer von Mick und ihren Freunden stürzt.
Mir hat auch der zweite Band sehr gut gefallen. Erneut wird eine schöne Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erzählt und über die Gefühlswelt ein Mädchens, welches nicht nur einen recht ungewöhnlichen Namen trägt, sondern auch ein recht untypisches Aussehen besitzt.
Unsere Hauptprotagonistin ist wieder Mick. Ihr Namen passt wahrlich perfekt zu ihr, denn Mick sieht auf den ersten Blick wie ein Junge aus.
Obwohl unsere Hauptfigur weiblich ist, wird das Hörbuch von einem Mann gelesen. Das hatte ich mich bereits beim ersten Band ein wenig gestört. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn eine Frau die „Vier wie wir“-Reihe liest, aber da Peter Kaempfe seine Sache wirklich gut macht, gewöhnt man sich recht schnell daran, dass uns eine männliche Stimme Micks Abenteuer vorliest.
Peter Kaempfe liest sehr angenehm und ruhig. Ich habe seine Stimme als etwas monoton empfunden, aber da er sie gut verstellt, hatte ich sehr viel Spaß beim Zuhören und habe gebannt der Handlung gelauscht.
Diese hat mir sehr gut gefallen. Den ersten Band fand ich zwar etwas witziger, aber auch in diesem Teil bekommen wir es mit unterhaltsamen und lustig verrückten Szenen zu tun.
So erfährt man bereits im Klappentext, welchen ulkigen Rekord Mick und ihre Freunde aufstellen möchten: Sie wollen mit den schnellsten Rennschnecken der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde kommen! Das dieses Unterfangen nicht einfach sein wird, kann man sich denken. Mick, Kalu, Luka und Pink aber geben nicht auf und verfolgen erbittert ihres großes Ziel: Den Wettbewerb gewinnen, um nicht nur im Guinnessbuch zu landen, sondern auch nach Amerika fliegen zu können. Diesen tollen Hauptpreis wollen sich unsere Freunde nicht entgehen lassen, daher wird eifrig mit den zwei Schulschnecken Ottilie und Waldemar trainiert.
Neben der amüsanten Handlung hat der Autor auch sehr gekonnt Micks Geschichte eingebaut. Diese lebt allein mit ihrer Mutter und da diese sehr viel zu tun hat, bleibt vieles an Mick hängen. Einkaufen, putzen, die Rechnungen rechtzeitig bezahlen – für ihr Alter ist Mick erstaunlich reif und selbstständig und zudem auch sehr vernünftig. So eine Tochter wünscht sich wohl jeder Mutter.
Mick war mir bereits im ersten Band auf Anhieb sympathisch gewesen. Mit ihr können sich Kinder wunderbar identifizieren und sie auch als Vorbild nehmen.
Auch in Micks Freunde wird sich die Zielgruppe wunderbar hineinversetzen können. Da unsere Protagonisten weiblich und männlich sind, ist diese schöne Reihe perfekt für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren geeignet, die gerne lustigen Geschichten lauschen.
Was zum Schluss nicht unerwähnt bleiben darf, ist die tolle Gestaltung des Hörbuchs. Die Hülle zum Aufklappen ist sehr nett illustriert und schlägt man sie auf, erblickt man unsere vier Freunde Mick, Kalu, Luka und Pink und, die beiden dürfen ja auf keinen Fall fehlen, auch zwei niedliche Zeichnungen von Ottilie und Waldemar befinden sich neben den vier Kindern. Eine wirklich wundervolle Aufmachung, die Kinder sehr ansprechen wird.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die ich sehr empfehlen kann! Erneut wird eine schöne Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erzählt, die lustig und zum Ende hin auch ein wenig spannend ist. Toll vorgelesen und mit Musik zwischendurch, wird einem hier ein richtig nettes Hörerlebnis geboten. Für 5 Sterne hat mir leider etwas gefällt. Der zweite Band ist zwar sehr unterhaltsam, nur ist er in meinen Augen etwas schwächer als der erste. Ich hatte dennoch sehr viel Spaß beim Zuhören und gebe Mick und ihren Freunden 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein spannender Jugendthriller, der auch Erwachsenen sehr zu empfehlen ist

Das ist kein Spiel
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Ich hatte von Barry Jonsberg bereits zwei Bücher gelesen und da mir diese recht gut gefallen hatten, war ich auf sein neues Buch schon sehr gespannt gewesen. Bei diesem handelt es sich um einen Jugendthriller, ...

Ich hatte von Barry Jonsberg bereits zwei Bücher gelesen und da mir diese recht gut gefallen hatten, war ich auf sein neues Buch schon sehr gespannt gewesen. Bei diesem handelt es sich um einen Jugendthriller, ein Genre, welches ich unheimlich gerne lese. Das Cover hatte es mir sofort angetan; die Kombination aus Rot und Blau finde ich hier wirklich sehr gelungen. Auch der Klappentext konnte meine Neugier auf Anhieb wecken. Ganz gespannt habe ich also mit dem Lesen begonnen.

Der 16-jährige Jamie ist ein wahres Mathe-Genie und liebt es, Spieltheorien aufzustellen. Doch nicht nur in der Mathematik kennt er sich aus, er sieht auch, dass mit seiner Familie etwas nicht stimmt. Vor allem bei seiner älteren Schwester Summerlee läuft ganz eindeutig etwas verkehrt. Schon seit Jahren rebelliert sie gegen ihre Eltern, ist aufmüpfig und schwänzt die Schule. Mit der Zeit sind noch wilde Partys, Drogen und Alkohol dazugekommen. Die Eltern haben den Kampf gegen ihre älteste Tochter längst aufgegeben. Nun, da sie mittlerweile auch volljährig ist, ist sie sowieso für ihr Handeln selbst verantwortlich. An ihrem 18. Geburtstag beschließt Summerlee Lotto zu spielen und knackt tatsächlich den Jackpot. 7,5 Millionen Dollar reicher ist nun. Mit ihrem Gewinn kauft sie sich eine große protzige Villa in einem Nobelviertel und sagt sich endgültig von ihrer Familie los. Natürlich bekommt auch die Presse Wind davon, dass Summerlee nun Multimillionärin ist und die Medien beginnen sich um sie zu reißen. Als dann plötzlich Jamies kleine Schwester Phoebe im Supermarkt verschwindet, glaubt Jamie sofort an eine Entführung. Und er liegt richtig. Der Kidnapper meldet sich bei Jamie und verlangt zwei Millionen Dollar Lösegeld. Seltsam ist, dass der Entführer ausschließlich mit Jamie verhandeln möchte. Auch wird sehr schnell deutlich, dass er erstaunlich viel über Jamie und seine Familie weiß. Nur gute Recherche oder steckt hinter dem Entführer ein naher Bekannter? Ist es vielleicht sogar jemand aus der Familie? Jamie ist bereit, alles zu tun, um seine geliebte Schwester zu retten. Seine gute Kombinationsgabe ist ihm dabei eine große Hilfe. Ob es ihm gelingen wird, Phoebes Entführer durch sein logisches Denken und Kombinieren auf die Schliche zu kommen?

Mir hat das neue Buch von Barry Jonsberg im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Zu meinen Lieblingsjugendthrillern zählt dieser hier zwar nicht, aber weiterempfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall.

Wir erfahren hier alles aus der Sicht des 16-jährigen Jamie. Dieser war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Schon im ersten Kapitel wird deutlich, wie sehr er seine kleine achtjährige Schwester liebt. Er kümmert sich ganz rührend um sie, erzählt ihr abends Geschichten und holt sie oft von der Schule ab.
Da ihr inniges Verhältnis gerade am Anfang des Buches so hervor gehoben wird, war mir Jamies Verzweiflung, als Phoebe entführt wird, etwas zu gering. Klar, er macht sie schon furchtbare Sorgen um seine kleine Schwester und macht sich zudem auch große Vorwürfe, da sie während des gemeinsamen Einkaufens im Supermarkt gekidnappt wurde und er nun denkt, er habe nicht gut genug auf sie aufgepasst.
Mir kam Jamie aber trotzdem die ganze Zeit etwas zu ruhig vor. Es kann gut sein, dass dies so vom Autor gewollt war, denn schließlich ist Jamies Stärke das logische Denken und Kombinieren. Dieses Talent ist ihm beim Aufspüren von Phoebes Entführer eine große Hilfe. Panik und Verzweiflung hätten ihm in dieser Situation nicht groß weitergeholfen.

Obwohl dieser Punkt also sehr wahrscheinlich vom Autor beabsichtigt war, hat mich Jamies taktisches Vorgehen dennoch etwas gestört. Ein wenig mehr verzweifelte Gedanken um seine kleine Schwester hätte ich schon besser und vor allem auch realistischer gefunden.

Das Buch hat mir aber trotz kleiner Schwächen wirklich sehr gut gefallen. Es ist spannend und humorvoll zugleich. Besonders der beste (und einzige) Freund von Jamie, Gutless, hat bei mir für so einige Schmunzler gesorgt. Er ist ein totaler Computernerd, verbringt Stunden vorm PC und spielt Ballerspiele.
Ein bisschen klischeehaft ist die Beziehung und der Status von Jamie und Gutless ja schon: Beide zählen nicht zu beliebtesten Schülern, haben außer sich keine Freunde und Mädchen ist bei ihnen gar kein Thema. Das ist mir ja erst recht spät aufgefallen, dass Jamie an eine Beziehung zu einem Mädchen so gar nicht denkt, was für einen Teenager ja schon etwas ungewöhnlich ist.

Ich fand diesen Punkt aber gerade gut. Das Buch fokussiert sich wirklich nur auf Jamie und seine Familie. In erster Linie natürlich auf Phoebes Entführung, aber dies auch erst ab dem zweiten Teil des Buches. Dies ist insgesamt in drei Teile gegliedert und im ersten geht es hauptsächlich um Summerlee und ihren Lottogewinn.
Summerlee war mir ja überhaupt nicht sympathisch. Da habe ich mich ja wirklich gefragt, was bei ihr nur falsch gelaufen ist. Schule schwänzen, Drogen, Alkohol, wilde Partys und dann ihr rebellisches Verhalten. Was bin ich froh, dass ich nicht so eine Schwester habe, durch Summerlee ist das Familienklima in Jamies Familie wirklich alles andere als schön.

Den ersten Teil des Buches habe ich als etwas langweilig empfunden. Richtig spannend wird es erst, nachdem Phoebe gekidnappt wurde. Ab da ist der Spannungsbogen wirklich richtig gut und bis zum Ende war auch unklar, wer nun der Entführer ist. In Frage kommen so einige und mir hat es sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit Jamie Theorien aufzustellen und trotz allem logischen Denkens bis zum Schluss im Dunklen zu tappen.

Ich habe das Buch recht zügig durchgelesen, was zum einen an der temporeichen Handlung lag, die aber erst ab dem zweiten Teil wirklich packend wird, zum anderen lag es auch an dem sehr flüssigen und humorvollen Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt.

Fazit: „Das ist kein Spiel“ ist ein guter Jugendthriller, der nicht nur sehr viele spannende Szenen zu bieten hat, sondern der auch zeigt, wie wichtig die Familie ist. Die Charaktere wurden alle gut von dem Autor ausgearbeitet und besonders der Protagonist Jamie war mir sehr sympathisch. Ein paar kleine Schwächen sind vorhanden, dennoch kann ich das Buch sehr empfehlen. Auch für Erwachsene ist dieser Jugendtriller durchaus eine sehr empfehlenswerte Lektüre. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.09.2017

Ein kleines Gespenst träumt vom großen Glück

10 kleine Burggespenster - Kein Schatz für Zipfel
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Das erste Buch mit den 10 kleinen Burggespenstern hatte mir richtig gut gefallen, daher war ich auf die Fortsetzung schon sehr gespannt gewesen. Auch bei dieser finde ich das Cover wieder sehr gelungen ...

Das erste Buch mit den 10 kleinen Burggespenstern hatte mir richtig gut gefallen, daher war ich auf die Fortsetzung schon sehr gespannt gewesen. Auch bei dieser finde ich das Cover wieder sehr gelungen und richtig niedlich. Der Klappentext konnte ebenfalls sofort meine Neugier wecken, daher habe ich ganz erwartungsvoll zu lesen begonnen.

Eigentlich sollte Zipfel wie seine Freunde friedlich schlafen, doch das kleine Gespenst ist überhaupt nicht müde und fliegt viel lieber ein bisschen in der Stadt herum. In einem Schaufenster fallen Zipfel dann die herrlich schimmernden Uhren und der glitzernde Schmuck auf. Ganz begeistert betrachtet er das funkelnde Glitzerzeug. In ihm erwacht ein Traum: Er will reich werden und auch so wunderschöne Dinge besitzen. Zipfel möchte nun möglichst schnell an viel Geld kommen, um seine Träume vom Reichtum zu verwirklichen. Doch leider scheitern alle seine Versuche. Anscheinend ist es gar nicht so leicht, zu großem Reichtum zu gelangen. Und seine Träume zu verwirklichen kann sehr schwierig sein. Zipfel aber gibt nicht auf und bei der vielen Pläneschmiederei übersieht er fast, dass er seinen größten Schatz schon längst besitzt.

Leider konnte mich der zweite Band nicht ganz so begeistern wie der Band davor. Ich hatte natürlich dennoch viel Spaß beim Lesen und finde die Geschichte wirklich niedlich – nur waren hier so ein paar Dinge, die ich in einem Kinderbuch nicht so gern sehe.

Erstmal vorweg: man muss nicht den ersten Band der 10 kleinen Burggespenster kennen, um dieses Buch verstehen zu können. Die Bände sind in sich abgeschlossen und können sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden.
Im ersten Band waren Marti und Luzie die Hauptgespenster. In diesem Buch ist es das kleine Gespenst Zipfel und das Gespenstermädchen Lilli mit ihrem Hund Chilli. Natürlich werden auch die anderen Burggespenster erwähnt, nur nehmen diese eher kleinere Rollen in dieser Geschichte ein.

Mich haben in diesem Buch zwei Dinge gestört, wegen denen ich auch leider einen Stern abziehen muss. Als erstes hat mir Zipfel anfangs nicht so gut gefallen. Wie Lilli einmal sehr passend gemeint hat: Das kleine Gespenst kann schon recht fies sein. Zipfel denkt, dass nur viel Geld ihn glücklich machen kann und um an dieses zu gelangen, ist er sogar bereit eine Bank zu überfallen. Das wäre dann auch schon der zweite Punkt, den ich nicht so gut fand: Zipfel klaut mir einfach zu viel in dieser Geschichte. Für ein Kinderbuch dieser Altersklasse sehe ich das etwas kritisch. Der Banküberfall misslingt natürlich und wird auch recht amüsant beschrieben, da Zipfel den Bankangestellten mit einer Schokoladenpistole bedroht, die gerade am Schmelzen ist, nur fand ich diese Szene im Buch dennoch nicht so schön.

Mit Zipfel bin ich schließlich dann doch noch warm geworden. Man darf ja auch nicht vergessen, dass Zipfel noch ein sehr junges Gespenst ist und alles erst noch lernen muss. So eben auch, dass Reichtum allein nicht glücklich macht. Die Botschaft dieser Geschichte finde ich wirklich sehr schön. Das Buch zeigt auf kindgerechte (bis auf das Klauen) und unterhaltsame Weise, dass Familie und Freunde der größte Schatz im Leben sind und dass man am Glücklichsten ist, wenn man diese an seine Seite hat und nicht alleine ist.
Dies wird schließlich auch unserem lieben Zipfel bewusst. Neun tolle Gespensterfreunde, die immer zu ihm halten und bei denen er sich wohl fühlt; einen größeren Schatz kann man als kleines Gespenst doch eigentlich gar nicht besitzen, oder?

Das Buch eignet sich perfekt zum Vorlesen. Für geübtere Leser lässt es sich auch wunderbar selber lesen. Für Erstleser aber ist der Text noch zu schwierig, da es sich hier nicht um großgedruckte Fibelschrift handelt und auch die Sätze manchmal recht lang sind.
Da es auch hier wieder sehr viele schöne farbige Illustrationen von Susanne Göhlich gibt, ist auch das zweite Abenteuer der 10 kleinen Burggespenster ein wundervolles Vorlesebuch für die ganze Familie. Die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn ich es etwas verwirrend fand, dass manche Figuren, die eigentlich Menschen sein sollen, als Tiere dargestellt werden. So sieht man gleich auf der zweiten Seite, wie ein Schwein einem Pudel die Autotür aufhält. Beide tragen Kleidung und stehen aufrecht auf zwei Beinen. Die Idee finde ich eigentlich ganz witzig, so mal hier, mal da Tiere die Rollen von Menschen spielen zu lassen. Da die Tiere aber nie im Buch erwähnt werden, hatte ich mich anfangs schon etwas gewundert, wieso da denn nun ein Pudel mit Einkaufstaschen ins Auto steigt. Aber so haben Kinder was zum Suchen und können sich einen Spaß daraus machen, in den vielen Bildern nach versteckten Tieren Ausschau zu halten. Ist ja schon ein sehr witziger Einfall, oder?

Ich habe die 10 kleinen Burggespenster ja schon längst fest in mein Herz geschlossen und hoffe sehr, dass wir noch viele weitere zauberhafte Geschichten mit ihnen zu lesen bekommen werden.

Fazit: Britta Nonnast ist es erneut gelungen, eine sehr witzige, turbulente und lehrreiche Geschichte für Kinder ab etwa 5 Jahren zu schreiben. Diese konnte mich nicht ganz so begeistern wie die erste, dennoch hatte ich hier großen Spaß beim Lesen und geriet öfters sehr ins Schmunzeln. Da mir das Verhalten des kleinen Gespenstes Zipfel öfters nicht ganz so gut gefallen hat, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Anders als erwartet, aber dennoch schön und empfehlenswert

This Love has no End
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Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön - das Pärchen, welches man von hinten sieht und im Hintergrund dieses wundervolle Panorama einer großen Stadt im Dunklen. Da sowohl das Cover als auch der ...

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön - das Pärchen, welches man von hinten sieht und im Hintergrund dieses wundervolle Panorama einer großen Stadt im Dunklen. Da sowohl das Cover als auch der Klappentext meine Neugier auf das Buch geweckt haben, wollte ich den neuen Jugendroman von Tommy Wallach unbedingt lesen!

Der 17-jährige Parker führt ein ruhiges und recht einsames Leben. Seit dem Tod seines Vaters kann er nicht sprechen und kommuniziert mithilfe von Gebärdensprache oder seinen Notizbüchern. Eines seiner Hobbys ist es, sich in große Luxushotels zu schleichen und dort diese besondere Atmosphäre zu genießen, die nur in Hotels zu finden ist. In der Lobby eines solchen Hotels trifft Parker eines Tages auf das Mädchen Zelda. Von ihrem silberfarbenen Haar ist er sofort ganz fasziniert und als er sieht, dass sie in dem Besitz eines sehr dicken Banknotenbündels ist, kann er nicht widerstehen und stiehlt es ihr, als sich eine günstige Gelegenheit bietet. Er ist schon seit langer Zeit ein wahrer Meister darin, für andere Leute nahezu unsichtbar zu sein und nutzt dieses Talent, um hin und wieder etwas mitgehen zu lassen. Doch anders als sonst plagt ihn diesmal das schlechte Gewissen und er bringt seine Beute zurück. Zelda und er fangen an, sich zu unterhalten, wobei natürlich nur Zelda redet und Parker schreibt. Nach anfänglichem Zögern lässt sich Parker auf eine Wette ein und für ihn und Zelda beginnen drei wundervolle Tage, die turbulent, romantisch und aufregend sind. Beide erkennen in dieser gemeinsamen Zeit, was ihnen wirklich wichtig ist und für was es sich lohnt zu leben.

Tja, wie soll ich dieses Buch bewerten? Was darf ich in meiner Rezension erwähnen, ohne zu viel von der Geschichte zu verraten? Sonst fällt es mir ja immer recht leicht, ein Buch zu rezensieren, hier aber tue ich mich ziemlich schwer.

Nicht nur, dass ich mir unsicher bin, was für Details ich nennen kann, ohne anderen die Spannung zu nehmen, auch bin ich hin und her gerissen, ob mir das Buch nun eigentlich sehr gut gefallen hat oder eher weniger gut. Vieles konnte mich begeistern, anderes aber habe ich als etwas merkwürdig empfunden. Vielleicht mal zuerst zu den positiven Dingen, denn diese zu nennen fällt mir eindeutig leichter als die negativen.

Der Schreibstil von Tommy Wallach ist wirklich gut. Er schreibt sehr humorvoll und flüssig, sodass ich das Buch in einem sehr flotten Tempo lesen konnte. Wir erfahren alles aus der Sicht von Parker, der seit dem Tod seines Vaters alleine mit seiner Mutter in einem kleinen engen Haus in San Francisco lebt. Sein Vater ist bei einem Unfall ums Leben gekommen und seit diesem Tag kann Parker nicht mehr sprechen. Auch eine Therapie hat nicht geholfen, sodass sich Parker mithilfe von Gebärdensprache und dem Schreiben verständigt. Ich mochte Parker sofort. Trotz seines nicht leichten Lebens hat er eine sehr positive Einstellung und besitzt einen tollen Humor. Doch als Leser merkt man recht schnell, dass Parker auch so seine Probleme hat: Er spricht nicht, hat keine Freunde und lässt gerne Sachen mitgehen. Trotz seiner witzigen Art zu erzählen, hatte ich großes Mitleid mit Parker, welches sich aber im Verlaufe des Buches gelegt hat, da sich Parkers Leben sehr zum Guten verändert. Parker entwickelt sich in dem Buch richtig schön weiter, was er allein Zelda zu verdanken hat.

Zelda ist nun ein Punkt, bei dem es mir schwer fällt zu erklären, was mich hier gestört hat. Zelda selbst mochte ich recht gerne. Sie ist sympathisch und wirklich etwas ganz Besonderes. Ihr silberfarbenes Haar ist da nur eine Kleinigkeit. Zelda kommt einem stellenweise schon etwas verrückt vor. Auch erzählt sie Parker etwas, was für mich sehr überraschend kam und was mir nicht so wirklich gut gefallen hat. Da dieser Punkt im Klappentext nicht erwähnt wird und ich auch nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte, gehe ich hier lieber nicht weiter ins Detail. Die Geschichte rund um das Mädchen Zelda konnte mich jedenfalls nicht so wirklich begeistern.

Was ich auch immer etwas seltsam fand, waren die Geschichten von Parker. Er trägt ja immer ein Notizbuch bei sich, weil er nicht sprechen kann. In diese Bücher schreibt er viele Geschichten, von denen wir hier drei zu lesen bekommen. Ich würde diese als Märchen bezeichnen und empfand sie als etwas skurril.

Eigentlich hat mir das Buch ja gut gefallen. Ich hatte schon sehr viel Spaß beim Lesen und habe ganz besonders den Schauplatz des Buches, also San Fransisco, sehr gemocht. Die Charaktere hat der Autor auch sehr schön ausgearbeitet, sowohl Parker und Zelda, als auch die Nebencharaktere.

Zudem handelt es sich hier nicht nur um eine Liebesgeschichte. Das Buch beinhaltet noch so einige Themen mehr wie Tod, Einsamkeit und Schicksalsschläge. So merkwürdig ich manche Dinge hier auch fand, die Idee des Buches und die Stimmung, die die ganze Zeit über herrschte, hat mir sehr gut gefallen. Auch hat mich das Buch sehr berührt und nachdenklich gemacht. Man stellt sich beim Lesen immer wieder selbst die Frage, was einem selbst im Leben eigentlich wichtig ist und für was es sich lohnt zu leben.
Ich empfand die Geschichte als viel ernster, als ich erwartet hätte. Ich hatte ja mit einer romantischen und unterhaltsamen Liebesgeschichte gerechnet und auch wenn diese natürlich vorhanden ist, hat sie sich als ganz anders erwiesen, als ich anhand des Klappentextes vermutet habe.

Das Buch ist auf jeden Fall mal etwas Anderes und Außergewöhnliches. Eigentlich finde ich es ja auch mal ganz schön, es hier nicht mit einer gewöhnlichen und klischeehaften Teenie-Love-Story zu tun bekommen zu haben. Empfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall. Komplett überzeugen konnte es mich zwar nicht, aber berührt und nachdenklich gestimmt hat es mich definitiv. Und auch der Anteil Unterhaltung kam nicht zu kurz.

Fazit: Anders als erwartet und stellenweise etwas merkwürdig. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Es ist humorvoll, berührend und hat trotz sehr viel Ernst eine locker-leichte Atmosphäre. „This Love has no End“ ist mal erfrischend anders und keine normale klischeehafte Liebesgeschichte. Dieses Buch zu bewerten ist mir erstaunlich schwer gefallen, aber ich habe mich schließlich für volle 4 von 5 Sternen entschieden!