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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2025

Etwas durcheinander

Die Kurve
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Es ist schwierig, einen Hinweis auf die Story zu geben, da sich viele Erzählstränge umeinander winden. In dem ersten Erzählstrang geht es um einen Altmafioso und seine Tochter, die unter Umständen die ...

Es ist schwierig, einen Hinweis auf die Story zu geben, da sich viele Erzählstränge umeinander winden. In dem ersten Erzählstrang geht es um einen Altmafioso und seine Tochter, die unter Umständen die Nachfolge ihres Vaters antreten will oder soll. Ein Blutbad im Haus des Altmafiosos ist sozusagen die Einleitung. Dabei bekommt der alte Herr nicht mal etwas davon mit, was in seinem Haus passiert.

Eine wichtige Person ist Carl. An ihn kann man sich in allen Lebenslagen (außer für eine Telefonseelsorge) wenden und beliebige Lösungen von Problemen buchen. Seine wichtigsten Mitarbeiter sind Ridley und Betty. Ridley soll den Mafioso und seine Tochter beschützen und Betty sich um die Aufklärung des Mordes an einer Amerikanerin kümmern.

Die Kapitel sind jeweils mit dem Namen eines Akteurs überschrieben. Man könnte also annehmen, dass es sich im Kapitel nur um die Sichtweise dieser Person gehen würde. Aber nein. Immer wieder werden andere Erzählstränge und Rückblicke oft sehr unvermittelt eingeschoben. Das trägt nicht dazu bei, den ganzen Roman zu durchschauen. Immer wieder fragt man sich, wer ist das nun wieder? Ist der schon mal aufgetaucht? Dabei sind diese Einschübe immer nur kurz und hektisch und verursachen nur Durcheinander.

Ich habe schon bei vielen Büchern gesagt, dass sie zu lang waren und dadurch langweilig und anstrengend waren. Bei diesem Buch von Dirk Schmidt muss ich mal umgekehrt sagen: Dieses Buch wäre sicher besser geworden, wenn es an vielen Stellen etwas ausführlicher und eingehender geschrieben worden wäre. So bleibt es eben meist nur an der Oberfläche ohne Tiefgang.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Langatmig

Überleben ist alles
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An und für sich handelt es sich um einen guten und sehr aktuellen Plot. Im Mittelpunkt stehen zwei Kinder, die 15 jährige Hailey, ihr kleiner Bruder Ben und ihre geschiedenen Eltern. Der Vater entführt ...

An und für sich handelt es sich um einen guten und sehr aktuellen Plot. Im Mittelpunkt stehen zwei Kinder, die 15 jährige Hailey, ihr kleiner Bruder Ben und ihre geschiedenen Eltern. Der Vater entführt seine Kinder, weil er herausgefunden hat, dass sich eine neue Pandemie entwickelt, deren Folgen katastrophal sein werden. Er bringt seine Kinder in ein Safe House, wo sich bereits ein paar Personen aufhalten, mit denen zusammen sie in den Bergen Schottlands die Pandemie überleben wollen. Dazu ist das Safe House von einer Mauer und einem Stacheldrahtzaun umgeben. In einem Bunker sind Lebensmittel gelagert und in einem Folienzelt wird Gemüse angebaut.

Es ergeben sich Probleme, als auch die Mutter von ihrem geschiedenen Mann ins Safe House geholt wird. Vor allem Hailey hat eine undankbare Rolle, da sie zwischen den Eltern steht und nicht weiß für wen sie sich entscheiden soll. Denn die Mutter behauptet, dass ihr Mann die Pandemie nur erfunden hat und in Wirklichkeit alles in der Außenwelt alles normal sei.

Es entwickeln sich einige spannende und grausame Situationen. Der Roman behandelt also ein sehr aktuelles Thema und er könnte wirklich spannend sein, wenn er nicht so furchtbar langatmig wäre. Hailey, aus deren Sicht wir die Situation geschildert bekommen, berichtet seitenweise von ihrem Seelenzustand. Das ist sicher wichtig aber oft überzogen unrealistisch und wiederholt sich immer wieder. Außerdem lesen wir immer wieder über Listen, die die Verhaltensweisen in diversen Situationen vorgeben. Das ist sicher auch wichtig aber auf die Dauer ermüdend.

Dem Roman hätte eine Kürzung um etliche Seiten gut getan. Mich hat er nur deshalb bis zum Ende bei der Stange gehalten, weil ich wissen wollte, wer nun Recht hatte. Der Vater mit seiner Pandemie oder die Mutter, die die Pandemie leugnete.

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Veröffentlicht am 10.03.2025

Etwas enttäuscht

Skin City
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In verschiedenen Milieus und Gegenden in Berlin kennt Johannes Groschupf sich aus. Da lernen wir Wohngegenden kennen, wo nur Roma wohnen, und solche Gegenden, wo vor allem teure Villen zu finden sind. ...

In verschiedenen Milieus und Gegenden in Berlin kennt Johannes Groschupf sich aus. Da lernen wir Wohngegenden kennen, wo nur Roma wohnen, und solche Gegenden, wo vor allem teure Villen zu finden sind. Wir werden bekannt gemacht mit besonderen Partys, auf denen exquisite Getränke und Speisen gereicht, Smalltalk gemacht und Geschäftsbeziehungen angebahnt werden. Wir lernen kennen, wie es in Haftanstalten zugeht, und lesen vom Gegenteil, wie es bei der Polizei zugeht.

Drei Protagonisten sind es vor allem, die uns besonders vorgestellt werden. Da ist Romina Winter eine Roma, die Polizistin geworden ist. Dann ist da Koba aus Tiflis, der mit einer Einbrecherbande quasi berufsmäßig reihenweise in schicke Villen einbricht. Der dritte ist Jaques Lippold, der vor kurzem aus der Justizvollzugsanstalt Tegel entlassen wurde und jetzt versucht, sich als Kunstexperte zu etablieren, und mit den Reichen Kontakt aufzunehmen, die sich als Kunstliebhaber ansehen.

Die einzelnen Szenen werden jeweils aus der Sicht einer der handelnden Personen beschrieben. Dabei haben die Kapitel keine Überschriften. Groschupf macht das ganz raffiniert, denn der Name dessen, um den es geht, kommt jeweils ganz am Anfang im Text vor.

Die Sprache ist leicht zu lesen. Was mir jedoch fehlte, ist etwas die Spannung. Ein Thriller ist das nicht sondern einfach ein Kriminalroman. Außerdem wird der Roman an vielen Stellen etwas unwirklich. Vor allem Romina ist meines Erachtens sehr unrealistisch dargestellt.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Esoterik mit etwas Krimi

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
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Im Mittelpunkt steht wieder wie im ersten Band "Im Herzen so kalt" Kriminalinspektorin Maya Topelius. Mit Emely, einer ihrer vier Freundinnen, will sie sich bei einem Yoga-Retreat auf einer abgelegenen ...

Im Mittelpunkt steht wieder wie im ersten Band "Im Herzen so kalt" Kriminalinspektorin Maya Topelius. Mit Emely, einer ihrer vier Freundinnen, will sie sich bei einem Yoga-Retreat auf einer abgelegenen Schäreninsel erholen. Ein Mord nach dem Mittsommerfest überschattet den Aufenthalt. Mit ihrem Kollegen Pär zusammen versucht Maja den Fall als verdeckte Ermittlerin zu lösen. Eine zweite Leiche verkompliziert die Situation. Dazu kommt noch eine Schlechtwetterphase, die verhindert, dass man von der Insel weg kann.

Wenn man den Plot so liest, könnte das ein interessanter und spannender Roman sein. Doch leider spielen Yoga und Esoterik, Vorahnungen und übersinnliche Erlebnisse eine sehr wichtige Rolle. Das ist nicht meine Sache. Dazu werden Dinge und Gefühle, über die ich sagen würde 'Na und?', unnötig ausgewalzt und verkompliziert. Dadurch wird der eigentliche Krimi mehr zur Nebensache. Schade.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Routine

Stalker – Er will dein Leben.
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Eine raffinierte Idee, die Arno Strobel da hatte. Hauptperson ist Schauspieler Eric Sanders, der nach einer Rolle beim Tatort vor seinem Durchbruch steht. Er hofft auf die große Kariere. Doch da wird er ...

Eine raffinierte Idee, die Arno Strobel da hatte. Hauptperson ist Schauspieler Eric Sanders, der nach einer Rolle beim Tatort vor seinem Durchbruch steht. Er hofft auf die große Kariere. Doch da wird er von einem Stalker verfolgt, der auch seine Accounts auf den sozialen Medien manipuliert. Dann entführt der Stalker seine Frau und sein Sohn. Der Entführer fordert, dass Eric sich in den Sozialen Medien dazu bekennt, dass er als Kind einen Mord begangen hat. Daran hat Eric keine Erinnerung, Um seine Frau und seinen Sohn zu retten, macht er sich auf die Suche nach seiner eventuell verdrängten Vergangenheit.

Das ist ein raffinierter Stoff und auch ein raffiniertes Ende. Man kann das Buch schnell herunter lesen. Aber ich hatte den Eindruck, dass Arno Strobel den Roman mal eben schnell einfach runter geschrieben hat. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mit den Personen gar nicht besonders auseinander gesetzt hat. Der Roman bleibt ziemlich flach. Ich hatte jedenfalls mehr erwartet.

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