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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Spannung, Action und viele Überraschungen

Der verbotene Liebesbrief
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Dieses Buch erschien im Original bereits im Jahr 2000 unter dem Titel „Seeing double“ und wurde 2017 in überarbeiteter Form unter dem Titel „The Love Letter“ neu aufgelegt.
Anders als in ihren sonstigen ...

Dieses Buch erschien im Original bereits im Jahr 2000 unter dem Titel „Seeing double“ und wurde 2017 in überarbeiteter Form unter dem Titel „The Love Letter“ neu aufgelegt.
Anders als in ihren sonstigen Romanen erzählt Lucinda Riley hier die Geschichte nicht auf zwei Zeitebenen sondern siedelt die Story nur in der Gegenwart an. Dennoch ist der Dreh- und Angelpunkt ein Geheimnis, das weit in der Vergangenheit liegt.
Die Journalistin Joanna soll über die Trauerfeier des kürzlich verstorbenen Schauspielers Sir James Harrison berichten. Auf der Trauerfeier begegnet sie einer alten Dame namens Rose, die einen Schwächeanfall erleidet. Joanna begleitet sie nach Hause und dort erzählt ihr Rose eine mysteriöse Geschichte. Wenig später schickt sie Joanna auch noch mehrere alte Dokumente, u. a. auch einen Liebesbrief voller merkwürdiger Andeutungen. Joanna wird neugierig und wittert eine große Story, so dass sie mit Recherchen beginnt.
Was sie damit auslöst könnte man fast als „Stich ins Wespennest“ bezeichnen. Es geschehen merkwürdige Dinge, in Joannas Wohnung wird eingebrochen und Rose verstirbt ganz plötzlich.

Dieser Roman ist ganz anders als die anderen Bücher der Autorin. Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll, absolut fesselnd mit einem hohen Spannungsbogen. Man kann sagen, dass sie sogar Thrillerelemente beinhaltet.
Joanna verbeißt sich regelrecht in ihre Recherchen und möchte das Rätsel unbedingt lösen. Aber es geht sehr langsam voran und nur allmählich setzen sich die Puzzleteilchen zusammen. Dadurch hat mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen und sich dann auch zum Pageturner entwickelt. Denn die große Frage, wie das alles zusammen hängt und was das große Geheimnis ist, klärt sich vollständig erst am Ende.
Neben Joanna gibt es weitere wichtige Figuren. Da ist ihr bester Freund Simon, sowie Zoe und Marcus Harrison, die Enkel des verstorbenen Schauspielers.
Die Erzählperspektiven wechseln häufig zwischen den Protagonisten, so dass der Leser gegenüber Joanna oft einen Informationsvorsprung hat. Dadurch wird aber nichts entscheidendes verraten sondern eher noch mehr Spannung aufgebaut.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Wie schon der Klappentext andeutet, bahnt sich zwischen Joanna und Marcus eine Beziehung an, die sich perfekt in die Geschichte einfügt, eine wichtige Rolle spielt aber nicht kitschig wird oder sich gar in den Vordergrund drängt.
Mit hohem Tempo und einem sehr mitreißenden Schreibstil erzählt Lucinda Riley hier eine Geschichte voller dunkler Geheimnisse, Intrigen und Lügen, deren gesamte Auswirkungen aus tiefer Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen. Die Auflösung des so gut gehüteten Geheimnisses war spektakulär und überraschend und das Ende sehr unerwartet aber durchaus passend.

Dieses Buch zeigt eine ganz andere Seite von Lucinda Riley und hat mich wirklich begeistert. Über 600 Seiten voller Spannung, Action, vielen Überraschungen und Wendungen sowie gut gezeichnete Charaktere machen das Buch zu einem packenden Lesevergnügen.
Ich würde mich freuen, wenn Lucinda Riley ihr „kriminalistisches Talent“ noch einmal in einem Buch umsetzen würde und empfehle diesen Roman voller Begeisterung weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.12.2017

Hochspannung, Nervenkitzel, Pageturner

Das Rachespiel
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Es ist ein „Spiel“ zu dem Frank Geissler und seine 3 Jugendfreunde aufgefordert werden, ein Spiel mit ungewissem, möglicherweise tödlichem Ausgang.
Nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin in ...

Es ist ein „Spiel“ zu dem Frank Geissler und seine 3 Jugendfreunde aufgefordert werden, ein Spiel mit ungewissem, möglicherweise tödlichem Ausgang.
Nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin in diesem Spiel.
Relativ schnell wird klar, dass es um ein Ereignis aus der Jugendzeit der
4 Protagonisten geht, bei dem ein fünfter Jugendlicher möglicherweise ums Leben kam.
Durch geschickt platzierte Rückblenden erfährt der Leser „häppchenweise“ was damals geschah.
Wer jedoch hinter diesem „Spiel“ steckt und was sein Motiv bzw. Ziel ist, klärt sich erst ganz zum Schluss.

Von Anfang bis Ende wird die Geschichte auf einem sehr hohen Spannungsniveau erzählt.
Mit dem Atombunker, dem ehemaligen Ausweichsitz der NRW-Landesregierung in der Eifel, hat der Autor einen real existierenden und sehr interessanten Schauplatz gewählt. Diese große und verwinkelte Anlage bietet viel Potential, das der Autor geschickt und gut ausnutzt.
Arno Strobel spielt nicht nur mit den Protagonisten, sondern auch mit dem Leser.

Die 4 Protagonisten sind recht unterschiedlich und man spürt als Leser sehr gut deren Verzweiflung, Ratlosigkeit und Überlebenswillen.
Die unterschiedlichen Aufgaben des „Spiels“ und die Ereignisse bei den Versuchen, die Aufgaben zu lösen, zerren an den Nerven der Protagonisten und des Lesers. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Protagonisten nicht mehr als Team sondern gegeneinander agieren, denn es geht nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das ihrer Familien.

Hochspannung, großerer Nervenkitzel und unglaubliche Psychospielchen, aber auch die unterschiedlichsten Emotionen sind der Stoff, aus dem dieser Psychothriller gemacht ist.
Ich habe mit den Protagonisten gefiebert und gelitten und war über das Ende und die Auflösung sehr überrascht.

Von mir gibt es für diesen tollen Pageturner nicht nur eine Leseempfehlung sondern einen „Lesebefehl“!



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 19.12.2017

Stimmungsvoller und herzerwärmender Weihnachtsroman

Bevor die Stadt erwacht
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Die junge Mutter Amelie Rothermund sorgt ganz alleine für sich und ihren kleinen Sohn Elias. Nachts geht sie putzen und in den frühen Morgenstunden arbeitet sie noch in einem Feinkostladen, damit sie tagsüber ...

Die junge Mutter Amelie Rothermund sorgt ganz alleine für sich und ihren kleinen Sohn Elias. Nachts geht sie putzen und in den frühen Morgenstunden arbeitet sie noch in einem Feinkostladen, damit sie tagsüber möglichst viel Freizeit für Elias hat. Und so kommt es, dass der kleine Elias nur einen einzigen Wunsch in seinen Brief an den Weihnachtsmann schreibt. Er wünscht sich, dass seine Mama nicht immer so müde ist. Doch sein Brief erreicht das Weihnachtsmannbüro nicht, da Amelie ihn versehentlich im Feinkostladen mit in eine Lieferung packt. Und so landet er bei dem Komponisten Ephraim Sasse. Dieser lebt schon lange einsam und zurückgezogen in seiner Villa und versucht gerade Musikstücke für seine Aufführung „Weihnachtsphantasie“ zu komponieren. Erheblich gestört fühlt er sich dabei durch die ständige Geräuschkulisse eines Weihnachtsmarkts direkt vor seinem Haus. Mit Weihnachten hat er eigentlich nicht viel am Hut, so dass ihn diese Störung besonders ärgert. Als dann seine Haushaltshilfe Marga durch einen Unfall ausfällt, ist seine Stimmung auf dem Tiefpunkt. Doch der Wunschzettel-Brief des kleinen Elias und die Vertretung seiner Haushaltshilfe lösen etwas in ihm aus …

In diesem Weihnachtsroman erleben wir zwei Handlungsstränge, den von Amelie und Elias und den von Ephraim Sasse. Durch den Brief von Elias verknüpfen sich die beiden Stränge anfangs nur wenig und dann immer mehr.
Amelie und ihren kleinen Elias hatte ich schnell ins Herz geschlossen. Amelie ist bescheiden, fleißig und tut alles für ihren Sohn. Elias ist für sein Alter schon recht selbständig und ein genügsames Kind. Die beiden verbindet viel Liebe und Harmonie und sie können sich auch an kleinen, schönen Dingen des Lebens erfreuen.
Der Komponist Sasse dagegen stellt sich anfangs als verbitterter Mensch dar, der sich zwar für sein Geld alles kaufen kann aber dennoch offenbar recht einsam ist.
Es war schön zu erleben, wie sich die Wege von Amelia, Elias und Sasse durch verschiedene Umstände immer öfter kreuzen und Sasse dabei langsam beginnt, sich zu verändern. Er entdeckt so manches an sich selbst, das ihn erstaunt aber auch glücklich macht.

Diese warmherzige Geschichte berührt etliche Themen aus dem Alltag, wie Integration von Flüchtlingen, Einsamkeit und Geldsorgen. Dazu gibt es viel Berliner Lokalkolorit und eine schöne weihnachtliche Stimmung.
Mit ihrem anschaulichen Schreibstil lässt die Autorin die Figuren lebendig und authentisch wirken und schafft es auch sehr gut, die jeweilige Stimmung spürbar zu machen.

Zitat:
„Nein, Wunder geschahen nicht einfach so, sie fielen nicht vom Himmel, nicht mal an Weihnachten. Es waren die Menschen, die für kleine Wudner sorgen mussten. Und manchmal taten sie das auch.“ (eBook, Seite 184)

Bei diesem stimmungsvollen Weihnachtsroman passt alles zusammen.
Gut gezeichnete Protagonisten und eine herzerwärmende Handlung machen das Buch zu einer Art modernem Weihnachtsmärchen, das mich sehr gut unterhalten und auch ein bisschen verzaubert hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 16.12.2017

Sehr fesselnder Psychothriller

Still Missing - Kein Entkommen
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Dieses Buch ist sehr ungewöhnlich, denn schon nach wenigen Seiten weiß man, dass es für die Protagonistin Annie, entgegen dem Titel, doch ein Entkommen gab.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Annie erzählt. ...

Dieses Buch ist sehr ungewöhnlich, denn schon nach wenigen Seiten weiß man, dass es für die Protagonistin Annie, entgegen dem Titel, doch ein Entkommen gab.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Annie erzählt. Sie erzählt ihrer Therapeutin in vielen Sitzungen den kompletten Ablauf ihrer Entführung und was der "Psycho", wie sie ihren Entführer nennt, ihr angetan hat.
Zwischendurch gibt es kurze "Einblendungen" in die Jetzt-Zeit und man erlebt, wie Annie versucht das Trauma zu verarbeiten und einen Weg zurück ins normale Leben zu finden.

Obwohl ich wusste, dass Annie die Entführung überstanden hat und wieder frei kam, war die Spannung kaum zu überbieten, weil ich nur noch wissen wollte, wie Annie es geschafft hat, zu entkommen.
Ich habe mit Annie gelitten und erlebt, wie sie ihrem Entführer völlig ausgeliefert war, gequält und misshandelt wurde. Ich hatte eine unglaubliche Wut auf den Entführer und habe mir immer wieder überlegt, wie ein Mensch so werden kann, dass er jemandem so etwas antut.
Der Autorin stellt die Emotionen, die Verzweiflung und Hilflosigkeit von Annie sehr glaubhaft dar. Auch die psychischen Abgründe, Handlungen und die Unberechenbarkeit des Entführers sind gut gelungen.

Nachdem Annie dann wieder frei war dachte ich, was mag denn jetzt noch passieren?
Die Seitenzahl, die noch vor mir lag, sagte mir, dass da noch einiges kommen muss. Ich wurde nicht enttäuscht, denn da gab es noch viele Überraschungen, die den Spannungsbogen bis zum Ende hoch hielten.
Erst zum Schluss klären sich alle Fragen und der Kreis um die Geschehnisse schließt sich. Vor allem das Motiv für die Entführung, war ein Paukenschlag, den ich nicht erwartet hätte.

Insgesamt ist dies ein Psychothriller, der seinen Namen wirklich verdient.
Die ungewohnte Erzählperspektive, ein klarer und fesselnder Schreibstil und ein spannender Plot, der mich sehr aufgewühlt hat, machen das Buch zu einem Lesehighlight.



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 16.12.2017

Mit viel Herz un d Humor

Der Sommer der Blaubeeren
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Diese wunderschöne Geschichte führt die Großstädterin Ellen in das kleine Küstenörtchen Beacon, um als letzten Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter einen Brief zu überbringen.

Die Geschichte ...

Diese wunderschöne Geschichte führt die Großstädterin Ellen in das kleine Küstenörtchen Beacon, um als letzten Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter einen Brief zu überbringen.

Die Geschichte beginnt mit Ellens Sturz von einem alten, morschen Pier und ihrer Rettung durch Roy. So wie Ellen ins Wasser stürzt, fällt man als Leser gleich mitten rein in die Handlung.
Erst nach und nach erfährt man durch Rückblicke von Ellens besonderer Beziehung zu ihrer Großmutter und warum es ihr so wichtig ist, diesen Brief persönlich zu überbringen.

Die Autorin hat als Schauplatz ein schönes, kleines Städtchen am Meer gewählt, das eine wundervolle Kulisse für die Geschichte bietet.
Auch die Bewohner und das Leben in Beacon sind gut und glaubhaft dargestellt.

Ellen ist eine facettenreiche Hauptprotagonistin. Einerseits ist sie die erfolgreiche Anwältin aus Manhattan mit typischem Verhalten einer Großstädterin, andererseits aber auch eine warmherzige und gefühlvolle Frau.
Während ihres Aufenthalts in Beacon und Umgebung erfährt Ellen immer mehr über ihre Großmutter und deren Jugend.
Sie findet deren Elternhaus, ihre Schule und sogar Jugendfreunde.
So kommt sie allmählich dem Geheimnis ihrer Oma auf die Spur.
Gleichzeitig verändert sich auch Ellen immer mehr, beginnt das Leben in der Kleinstadt zu genießen und überdenkt ihr Leben.
Auch wenn sie anfangs die Veränderungen zu verdrängen versucht, spürt sie doch, dass in ihr etwas im Umbruch ist und es im Leben noch andere Werte als Geld und Erfolg gibt.

Aufgrund der Kurzbeschreibung vermutet man einen nur romantischen und vielleicht auch kitschigen Liebesroman, aber das trifft nicht zu. Natürlich spielen Liebe und Gefühle eine große Rolle, doch die Autorin schafft es, diese Emotionen natürlich und glaubhaft darzustellen.

Mary Simses Debütroman ist eine warmherzige Geschichte über Werte und Ziele im Leben, Entscheidungen und den Mut, dem Herzen zu folgen und einen Neuanfang zu wagen.
Der lockere und anschauliche Schreibstil hat mich mit Ellen ihren Sommer in Beacon verbringen lassen, so dass ich wie ein Bewohner der kleinen Stadt alle Ereignisse miterleben konnte.

Dieser Sommerroman mit viel Herz und Humor hat mich wirklich gefesselt und überzeugt.
Gerne würde ich mehr von Mary Simses lesen!

Fazit: 5 von 5 Sternen


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