Über weite Strecken emotions- und ereignislos
Die kleine Stadt Cold Storage in Alaska ist quasi der Inbegriff der Einöde. Die Bewohner verbringen ihre Zeit beim Trinken und Angeln, es herrscht meist eine depressive Grundstimmung, bis Clive aus dem ...
Die kleine Stadt Cold Storage in Alaska ist quasi der Inbegriff der Einöde. Die Bewohner verbringen ihre Zeit beim Trinken und Angeln, es herrscht meist eine depressive Grundstimmung, bis Clive aus dem Gefängnis entlassen wird und nach Hause zurückkehrt. Nach sieben Jahren im Knast will er ein gesetzestreuer Bürger werden. Dazu eröffnet er eine Bar, in der er auch predigt, da die Stadtsatzung auf ein Gleichgewicht von Kirchen und Bars besteht. Der Plan scheint zu funktionieren, jedoch lässt sich Clives Vergangenheit nicht abschütteln…
Das Konzept klang ganz interessant, also griff ich zu dem Buch und erhoffte mir eine unterhaltsame, leicht skurrile Geschichte vor interessanter Kulisse mit außergewöhnlichen Charakteren. In Teilen ist das auch tatsächlich so, jedoch beschlich mich schon zu Beginn ein Gefühl der Langeweile und Tristesse, eigentlich passend zu dem hier gezeichneten Alaska und dem recht trostlosen Leben in der Kleinstadt, aber irgendwann war ich kurz davor abzubrechen. Drangeblieben bin ich nur wegen der toll gezeichneten Charaktere und der Hoffnung, dass das Ganze doch noch Fahrt aufnehmen wird. Auch das trat dann in Teilen ein, aber eben wieder nur in Teilen… Toll waren die Beschreibungen, aber die Geschichte an sich war nur langweilig und hätte inhaltlich vielleicht für eine längere Kurzgeschichte gereicht, aber nicht für 300 Seiten. Es passiert irgendwie zu wenig, das Spannende ist auf wenige Seiten begrenzt und Emotionen konnte das Buch auch nicht wirklich wecken.
Ich wüsste beim besten Willen nicht, wem ich das Buch empfehlen könnte, auch wenn es nicht schaurig schlecht ist…