Cover-Bild Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 08.11.2017
  • ISBN: 9783832189662
Oliver Bottini

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

Kriminalroman
»Platz 1 Deutscher Krimipreis 2018«

Banat/Rumänien 2014: Ioan Cozma hat abgeschlossen mit der Welt. Der Kripo-Kommissar lebt allein, es sind nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Pensionierung; wenn er nicht groß auffällt, wird auch niemand in seiner Vergangenheit wühlen. Es ist besser so. Doch die Welt will ihn nicht in Ruhe lassen. Ausgerechnet Cozma wird die Ermittlungsleitung in einem brutalen Mordfall übertragen: Die junge Lisa Marthen, eine Deutsche, wurde erstochen aufgefunden. Ihrem Vater gehört ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, und der Verdacht fällt auf einen seiner jungen Feldarbeiter, der in Lisa verliebt war und seit ihrem Tod verschwunden ist. Als eine Spur nach Mecklenburg führt, macht Cozma sich auf den Weg – und muss feststellen, dass er dort nicht der Einzige ist, der für Gerechtigkeit sorgen will …
Oliver Bottini zeigt, wie sich die radikale Einsamkeit des Menschen durch Gier und Machthunger noch verstärkt. Doch eines bricht sich immer wieder Bahn – der Glaube an etwas Gutes und an Menschlichkeit. Die Spannung zwischen diesen Polen ist es, durch die ›Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens‹ eine existenzielle Wucht entfaltet.

»Einer unserer besten Krimischriftsteller« ELMAR KREKELER, DIE LITERARISCHE WELT

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei TochterAlice in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

Das neue und das alte Europa

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Beide spielen eine Rolle im neuen Krimi von Oliver Bottini, dessen hauptsächliches Setting sich in Rumänien befindet: im Rumänien der letzten Jahre, also fast in der Gegenwart. Dort haben in einem kleinen ...

Beide spielen eine Rolle im neuen Krimi von Oliver Bottini, dessen hauptsächliches Setting sich in Rumänien befindet: im Rumänien der letzten Jahre, also fast in der Gegenwart. Dort haben in einem kleinen Dorf die aus dem Osten Deutschlands stammenden Jens Marthen und Maik Winter ein landwirtschaftliches Unternehmen aufgebaut, das vielen Menschen aus der Gegend Arbeit bietet, Arbeit zu vergleichsweise gutem Geld, wie es sie im ganzen Land nur selten gibt. Doch dann wird die junge Lisa Marthen, Jörgs Tochter, tot aufgefunden - offensichtlich ermordet. Ein junger Mann, der bekanntlich für sie schwärmte, ist verschwunden und seine Familie weiß nichts. Wirklich?

Es stellt sich schon früh heraus, dass Spuren aus der Vergangenheit eine Rolle spielen, Spuren, die auch in die Heimat von Jörg und Maik, nach Prenzlin führen, und eine beängstigende Nähe zu verschiedenen politischen Aktualitäten aufweisen, also zum neuen Europa. Aber auch zur ehemaligen DDR und zu vergangenen Strukturen in Rumänien, zum alten Europa also.

Man sollte wissen, worauf man sich einlässt bei Bottini, denn leicht macht er es seinen Lesern nicht - weder im Hinblick auf den Stoff noch auf die Unterscheidung der Figuren, von denen gleich zu Beginn eine ganze Armee eingeführt wird. Trotz des vorhandenen Personenverzeichnisses fiel mir teilweise die Zuordnung schwer, denn manche liefen im Text unter Vor-, im Verzeichnis jedoch unter ihren Nachnamen.

Ein Krimi, den definitiv nicht jeder lesen sollte, denn er ist sowohl inhaltlich als auch sprachlich starker Tobak und kommt sicher nicht bei jedem gut an. Liebhaber harter Krimikost sollten sich im Klaren sein, dass es hier eher ruhig zugeht - aber eben nur an der Oberfläche. Innen brodelt es - und wie und es bricht auch aus, nur eben nicht in der Art und Weise, dass blutige Innereien offen gelegt werden - weder im direkten noch im übertragenen Sinne. Im deutschen Sprachraum fällt mir für einen Vergleich auf etwa gleichem Niveau nur Jan Seghers ein, im europäischen Vergleich nähert sich Bottini aus meiner Sicht am ehesten skandinavischen Autoren wie Arne Dahl und dem gerade verstorbenen Henning Mankell, auch Anne Holt an. Doch das sind lediglich "zarte" Richtungsweisungen, denn eigentlich schreibt Bottini etwas Eigenes, eigen in jedem Sinne, denn es ist ungewöhnlich, fordernd und nicht jeder wird damit warm.

Aber diejenigen, die genau so etwas suchen, die werden sehr viel davon haben, denn er ist - obwohl nicht wahnsinnig lang - bereichernd in jeder Hinsicht, und dazu prädestiniert, den Leser noch lange zu verfolgen.