Cover-Bild Das Lügenhaus
Band 1 der Reihe "Die Lügenhaus-Serie"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 14.08.2017
  • ISBN: 9783442715701
Anne B. Ragde

Das Lügenhaus

Roman
Gabriele Haefs (Übersetzer)

Trondheim in Norwegen: Als die Bäuerin Anna nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, kommt die Familie nach Jahrzehnten erstmals wieder zusammen. Tor, der älteste Sohn, der den Hof übernommen hat und eine Schweinezucht betreibt, verständigt nicht nur seine beiden Brüder – Margido, der vor Jahren den Kontakt zum Elternhaus abgebrochen und sich als Bestattungsunternehmer selbstständig gemacht hat, und Erlend, der mit seinem Lebensgefährten als Schaufensterdekorateur in Kopenhagen lebt –, sondern auch seine Tochter Torunn, die er nur ein einziges Mal gesehen und vor seiner Familie verheimlicht hat. Nun, am Sterbebett der Mutter, hält ausgerechnet der unscheinbare Vater eine riesige Überraschung bereit, die das bisherige Leben in Frage stellt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2024

Einfühlsam und humorvoll erzählte Familiengeschichte

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Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten und der Bestatter Margido muss sich mit dem Suizid eines Teenagers auseinandersetzen, der Schweinebauer Tor kratzt am Existenzminimum und der Schaufensterdekorateur ...

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten und der Bestatter Margido muss sich mit dem Suizid eines Teenagers auseinandersetzen, der Schweinebauer Tor kratzt am Existenzminimum und der Schaufensterdekorateur Erlend macht sich daran, die alljährlich stattfindende Weihnachtsfeier in seinem Zuhause zu planen. Die drei sind Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und leben ihre Leben aneinander vorbei. Als plötzlich ihre Mutter ins Spital muss, versammeln sich aber alle - teilweise widerwillig - an ihrem Krankenbett, wo die eine oder andere Neuigkeit sie aus der Fassung bringt.
Meine Meinung:
Vor einigen Jahren habe ich "Die Liebesangst" von Anne B. Ragde gelesen und war fasziniert von ihrer Erzählsprache. Nun endlich habe ich mir spontan den ersten Band der Lügehaus-Reihe gegönnt und bin immer noch komplett begeistert von diesem Auftaktband. Die grandios eingefangene Atmosphäre kurz vor Weihnachten, die tiefen Einblicke in ganz unterschiedliche Leben und Schicksale sowie die bildhaften Beschreibungen, die mich dieses Buch, seine Figuren und Handlungsorte sehen, fühlen und riechen liessen, haben es mir angetan.

Schreibstil und Aufbau:
Diese in drei Abschnitte eingeteilte Geschichte lässt tief in das ärmliche Leben auf einem Hof in Trondheim, in das schillernde Stadtleben Kopenhagens und in die Abgründe einer von harten Schicksalen geprägten Familie blicken. Die ein wenig skurrilen Figuren, von denen ich vor allem Torunn und ihre pragmatische Art sofort ins Herz geschlossen habe, sind mit viel Respekt und Empathie für ihre Lebenssituation beschrieben. Ausserdem gelingt es Ragde, die alles andere als einfachen Beziehungen innerhalb von Familien, Partnerschaften und der Arbeitswelt sehr realistisch darzustellen und trotzdem nicht ins Dramatische zu kippen, sondern stets eine grosse Prise Humor und Warmherzigkeit in ihre Geschichte einfliessen zu lassen.

Meine Empfehlung:
Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzungen dieser Reihe und möchte ganz bald wieder nach Trondheim zurückkehren. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für diese spannende, einfühlsam und zugleich humorvoll erzählte Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 01.05.2018

Hörbuch-Rezension

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Die Geschichte der Familie aus Trondheim geht über mehrere Bücher bzw. Hörbücher und "Das Lügenhaus" ist der erste Band davon.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu ...

Die Geschichte der Familie aus Trondheim geht über mehrere Bücher bzw. Hörbücher und "Das Lügenhaus" ist der erste Band davon.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu können. Die Charaktere waren nicht so einfach zu greifen und traten fast schon widerwillig auf. Man bekam das Gefühl, sie wollten nicht an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Jedoch wurden sie offener und ein wenig freundlicher, je länger man ihnen zuhörte.

Langsam konnte ich mich auch mit ihrer eigenwilligen und leicht schrulligen Art anfreunden. Die Geschichte ist eigentlich traurig, da hier eine Familie zusammentrifft, die schon lange keine Familie mehr ist. Sie fühlen sich auch nicht als solche und nun zwingt sie der Tod der Mutter zu einem Treffen. Sie nähern sich in winzigen Schritten an und müssen am Ende mit einer schockierenden Nachricht zurecht kommen.

Die verschiedenen Sprecher schaffen es, dass man sich mittendrin fühlt. Man sitzt mit an diesem Tisch zwischen den unterschiedlichen Brüdern, der nichtehelichen Tochter (von Tor), dem mürrischen Vater und dem sschwulen Freund (bald Mann) von Erlend. Manchmal möchte man auf den Tisch schlagen und die Herren zum offenen Reden auffordern und dann wieder einfach nur zur Tür rausgehen und verschwinden.

Es ist eine verwirrende, etwas beklemmende, aber auch skurril-komische Geschichte mit Charakteren, die sehr eigen (aber doch auch liebenswert) sind. Diese Geschichte schreit danach fortgesetzt zu werden, denn noch sind nicht alle Geheimnisse offengelegt und nicht alle Streitpunkte geklärt.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Das Lügenhaus

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Es ist kurz vor Weihnachten, als Tor ihr ältester Sohn, der auch den Hof bewirtschaftet, die alte Bäuerin nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus bringen muss. Nach und nach finden sich auch seine beiden ...

Es ist kurz vor Weihnachten, als Tor ihr ältester Sohn, der auch den Hof bewirtschaftet, die alte Bäuerin nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus bringen muss. Nach und nach finden sich auch seine beiden Brüder, die schon seit langen Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr gepflegt haben, am Krankenbett ein. Auch Tors uneheliche Tochter, die von der alten Frau nie akzeptiert worden ist, läßt es sich nicht nehmen die ihr unbekannte Großmutter zu besuchen. Aus den Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder, auf dieses unvermutete Aufeinandertreffen, entwickelt sich eine beinahe rührige Weihnachtsgeschichte, die im Erkennen der Wahrheit mit dem Zusammenbruch einer jahrelang aufrecht erhaltenen Lügenwelt endet.

Fazit
Eine interessante Story, die mit vielen langatmigen Passagen und einer nicht allzu überraschenden Lösung viel Potential verschenkt.

Veröffentlicht am 07.08.2023

Nicht warm geworden

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Kurze Info zum Klappentext: Trondheim in Norwegen: Als die Bäuerin Anna nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, kommt die Familie nach Jahrzehnten erstmals wieder zusammen. Tor, der älteste Sohn, der ...

Kurze Info zum Klappentext: Trondheim in Norwegen: Als die Bäuerin Anna nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, kommt die Familie nach Jahrzehnten erstmals wieder zusammen. Tor, der älteste Sohn, der den Hof übernommen hat und eine Schweinezucht betreibt, verständigt nicht nur seine beiden Brüder – Margido, der vor Jahren den Kontakt zum Elternhaus abgebrochen und sich als Bestattungsunternehmer selbstständig gemacht hat, und Erlend, der mit seinem Lebensgefährten als Schaufensterdekorateur in Kopenhagen lebt –, sondern auch seine Tochter Torunn, die er nur ein einziges Mal gesehen und vor seiner Familie verheimlicht hat. Nun, am Sterbebett der Mutter, hält ausgerechnet der unscheinbare Vater eine riesige Überraschung bereit, die das bisherige Leben in Frage stellt …

Ich bin mit der Geschichte leider absolut nicht warm geworden. Keiner der Charaktere konnte das Gefühl von Sympathie oder ähnlichem in mir wecken, womit mir der Verbleib von jedem einzelnen schlichtweg egal gewesen ist. Es fiel mir schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre eigentlich spürbare Zerissenheit hautnah mitzuerleben. Jede:r von ihnen hatte eigene Dämonen, die ihn:sie zum täglichen Kampf aufforderte. Aber irgendwas hielt mich davon ab, das Familiendrama an mich ranzulassen und ihm eine Chance zu geben. Dadurch ging natürlich viel Emotion verloren und hielt mich von einem Commitment ab.

Viele Passagen zogen sich in unendliche Längen, die nirgendwohin zu führen schienen. Belanglosigkeiten, die keinerlei Beitrag zur Geschichte leisteten wurden aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen ausgeweitet.

Am Ende gab es noch einen kleinen Wendepunkt, der mich wirklich überraschte, aber da ich keinerlei Bindung zu den Charakteren spürte, war es lediglich ein "okay, good to know".

Wrklich schade, dass mich das Drama nicht berühren konnte.

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