Ein hartes Leben grandios erzählt
Schwebende LastenEin hartes Leben grandios erzählt
Die Zusammenfassung des Romans schreibt Annett Gröschner als Prolog. Darin heißt es: „Dies ist die Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause, die zwei ...
Ein hartes Leben grandios erzählt
Die Zusammenfassung des Romans schreibt Annett Gröschner als Prolog. Darin heißt es: „Dies ist die Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause, die zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, die Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt hat....“
Die Protagonistin dieses grandios erzählten Romans steht stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation, die klaglos ertrugen, was ihnen auferlegt wurde. Gleichzeitig ist es ein Roman über die Geschichte des letzten Jahrhunderts, insbesondere die Magdeburgs, die Annett Gröschner hier wunderbar einarbeitet.
Hannas große Liebe gehört den Blumen, die sie durch alle Zeiten bis zum Ende tragen. So ist auch fast jedem Kapitel eine Blume vorangestellt, die genau beschrieben wird, nicht ohne Grund. Annett Gröschner schreibt einen besonderen Stil, der teilweise sehr bildhaft ist. So z.B. bei den beschriebenen Blumensträußen und dem Gemälde von Jacob Marrel, aber auch der Klang der Stadt wird wiedergegeben.
Besonders eindrucksvoll sind die Beschreibungen der schrecklichen Ereignisse, die Hanna widerfahren sind. So z.B. die Verschüttung in der Kirche nach dem Bombenangriff, die Totgeburt ihres kleinen Mädchens oder der Besuch der Magdeburger Innenstadt nach der Zerstörung.
Anhand von Hannas Leben wird auch Sozialkritik deutlich. So werden u.a. Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung thematisiert.
Das Cover zeigt ein verschwommenes Foto von zwei Frauen und einem Baby. Es passt, genau wie der Titel, hervorragend zum Inhalt.
Fazit: ein sehr gelungenes Porträt einer starken Frau, eine Leseempfehlung