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Veröffentlicht am 29.12.2017

Etwas seichte Liebesgeschichte ohne große Überraschungen, sorgt jedoch für romantische Weihnachtsstimmung

Verliebt und zugeschneit
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Als Sarah bei einer Hochzeit von Freunden ist, merkt sie plötzlich, dass sie ihren Verlobten nicht mehr heiraten möchte. Zudem zweifelt sie, ob die Arbeit als Schönheitschirurgin im Klinikum ihres Stiefvaters ...

Als Sarah bei einer Hochzeit von Freunden ist, merkt sie plötzlich, dass sie ihren Verlobten nicht mehr heiraten möchte. Zudem zweifelt sie, ob die Arbeit als Schönheitschirurgin im Klinikum ihres Stiefvaters auf Dauer das Richtige für sie ist. Vierzehn Tage vor Weihnachten nimmt sie sich deshalb eine Auszeit von allem und reist Hals über Kopf nach Alaska, um möglichst weit weg von Familie und Beruf zu sein.

Statt eines Hotels wählt Sarah bewusst die Einsamkeit und mietet ein Häuschen in North Pole an, wo sie schon am Ankunftstag den hilfsbereiten Nachbarn Tom und seine aufgeweckte kleine Tochter Isabella kennenlernt. Tom ist Witwer und bevorzugt One-Night-Stands mit anonymen Touristinnen, um seiner Tochter keine falschen Hoffnungen für eine etwaige Mutter zu machen. Doch nicht nur Isabella ist begeistert von der neuen netten Nachbarin, auch Tom entwickelt ungeahnte Gefühle für die attraktive Kalifornierin...


"Verliebt und zugeschneit - Alaska wider Willen" ist ein Liebesroman für die Weihnachtszeit ohne Höhen und Tiefen. Es ist eine romantische, kurze Liebesgeschichte, deren Handlung und Ende vorhersehbar sind.

Auch wenn ich nicht allzu große Erwartungen an diesen Roman hatte, ist die Geschichte dennoch seicht, die Charaktere flach und der Verlauf des Romans ohne Überraschungsmomente und zu gewollt auf ein perfektes Happy End ausgerichtet, so dass nicht jeder Handlungsschritt ganz realistisch ist. Irritiert war ich zudem über die Tatsache, dass Weihnachten samt Bescherung an Heiligabend und nicht traditionell am 25. Dezember gefeiert wurde. Das könnte allerdings daran liegen, dass sich hinter dem Pseudonym Ellen McCoy die deutsche Schriftstellerin Elvira Zeißler verbirgt.

Wer sich im Winter oder zur Einstimmung auf Weihnachten einfach nur für wenige Stunden nett unterhalten lassen möchte und dabei keinen Anspruch auf eine kreative, tiefgründige Handlung legt, ist mit dieser Liebesgeschichte gut aufgehoben. Mit knapp über 200 Seiten hat der Roman für den geringen Inhalt immerhin genau den richtigen Umfang und wird nicht unnötig in die Länge gezogen.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Zu viel Drachen, Ritter, Fantasy und zu wenig Mystik um die Fähigkeit Noras

Noras Welten
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Nora Winter hat Angst vor Büchern. Sobald sie in ihnen liest, taucht sie leibhaftig in die Geschichte ein. In ihrer Verzweiflung geht sie zu einem Psychiater, um mittels Hypnose das Lesen zu verlernen. ...

Nora Winter hat Angst vor Büchern. Sobald sie in ihnen liest, taucht sie leibhaftig in die Geschichte ein. In ihrer Verzweiflung geht sie zu einem Psychiater, um mittels Hypnose das Lesen zu verlernen. Als sie ihm bei ihrer ersten Sitzung demonstriert, wie sie in ein Buch "fällt", berührt Ben sie und fällt mit ihr zusammen in das Buch "Eldinor".

Nora und Ben nehmen sich vor, sich möglichst unauffällig zu verhalten, um die Handlung des Romans nicht zu verändern. Sie hoffen, dass mit dem Ende der Geschichte auch sie wieder in die reale Welt gelangen.

Die beiden befinden sich im 14. Jahrhundert an einem Ort, wo es um den Kampf um ein Königreich geht und der Onkel des Thronfolgers, Keldan, Anspruch auf den Thron erhebt und seinen Neffen Luar, den Drachentöter und eigentlichen Held der Geschichte, entmachten möchte. Nora verliebt sich in den Magier Keldan, zudem sie sich von Anbeginn hingezogen fühlte. Er erkennt in ihr eine "Weltenwanderin" und nimmt sie zur Frau.

Nora steht insofern auf der falschen Seite, arbeitet gegen den Held des Romans und verändert damit das Ende der Geschichte. Während Nora sich jedoch ein Dasein in Eldinor vorstellen kann, ist Ben erbost über ihr Verhalten und setzt sich für einen Sieg Luars ein, in der Hoffnung, dass er dann wieder zurück in seine Praxis kommt.

Die Grundidee, in einen Roman eintauchen und selbst ein Teil davon zu werden, fand ich wirklich interessant. Leider steht in "Noras Welten" aber nicht das Rätsel um die magische Fähigkeit Noras im Vordergrund, sondern vielmehr die Handlung des Fantasyromans "Eldinor", den der Psychologe als langweilige Lektüre in seiner Praxis liegen hatte.

"Durch den Nimbus" ist der Auftakt einer Buchreihe um die Weltenwanderin Nora, wobei der Plot des ersten Teils in sich geschlossen ist und zur Befriedigung des Lesers kein offenes Ende hat, aber die Option für mehr Abenteuer Noras offen lässt.

Das Setting in Eldinor - rund um Könige, Schwertkämpfe, Drachen und Hexerei - war mir zu fantasy-lastig. Der Kampf um den Thron fand ich belanglos, da mir nicht ganz klar war, warum Keldan überhaupt kämpft, wenn er hexen kann und einen übermächtigen Drachen an seiner Seite hat.
Der Schreibstil des Buches und die etwas hölzernen Dialoge sind so einfach gehalten, dass man "Noras Welten" für ein Kinderbuch halten könnte. Dafür sind die Kampfszenen allerdings zu brutal und auch die Liebesgeschichte wäre nicht passend dafür.
Nora und Ben sind Charaktere, die mich nicht überzeugen konnten. Beide werden nur sehr oberflächlich beschrieben und sind zu egoistisch, als sie als sympathisch zu empfinden.

Das Ende von "Noras Welten: Durch den Nimbus" kam im Gegensatz zu dem etwas zähen Voranschreiten der Handlung von "Eldinor" sehr abrupt und ohne große Erklärungen. Hier ist wirklich noch viel Potenzial für Erklärungen der Fähigkeit und Noras und der Eigenschaften von Weltenwanderer und Wächter.
Ich hätte mir mehr Raum für diese Magie, Symbolik von Noras Amulett und ihren familiären Hintergrund, vor allem die Rolle ihrer Großmutter, gewünscht. Diesen offenen Fragen machen Hoffnung für die weiteren Bände.
Nora als Protagonistin und ihr mutmaßliches Eintauchen in andere Fantasywelten konnte bei mir nicht die Neugier auf weitere Teile der Buchreihe wecken.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Zu vorhersehbare Liebesgeschichte, die mich nicht berührte

Glück schmeckt nach Popcorn
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Martha ist seit drei Jahren Inhaberin eines kleinen Programmkinos in Köln. Sie zeigt dort nur ausgesuchte Filme und keine aktuellen Hollywood-Blockbuster. Sie selbst glaubt nicht mehr an Happy Ends, nachdem ...


Martha ist seit drei Jahren Inhaberin eines kleinen Programmkinos in Köln. Sie zeigt dort nur ausgesuchte Filme und keine aktuellen Hollywood-Blockbuster. Sie selbst glaubt nicht mehr an Happy Ends, nachdem ihr Freund sie betrogen hat und seine neue Freundin von ihm schwanger ist. Martha hatte vor dem Beziehungsende eine Fehlgeburt.

Trennung und Verlust des Babys hat Martha immer noch nicht richtig verarbeitet und wird bereits mit der nächsten Hiobsbotschaft konfrontiert: Ihre beste Freundin und Mitarbeiterin im "Lichtspielhaus", Susanna, ist schwanger und zieht zu ihrem Freund nach Hamburg.

Auf der Suche nach einer neuen Mitarbeiterin meldet sich Erik Sommer bei ihr, der einen Nebenjob braucht. Er träumt als angehender Regisseur davon, einen erfolgreichen Film zu produzieren. Nachdem Martha kurz zuvor spät abends im Kino überfallen worden war, stellt sie den großgewachsenen, muskulösen Erik gerne ein. Der immer fröhliche Romantiker sorgt mit seinen Cocktails in der Bar des Kinos für Umsatzsteigerungen und auch Martha fühlt sich von seiner unbeschwerten Art angezogen, wehrt sich allerdings gegen ihre Gefühle.
Erik tritt in Konkurrenz zu dem Filmkritiker Stefan, der ganz offensichtlich mit Martha flirtet.

"Glück schmeckt nach Popcorn" spielt überwiegend in dem kleinen nostalgischen Kino, was mir als Schauplatz gut gefallen hat. Dei heimelige Atmosphäre dort sowie die Sorge Marthas, dass sie neben den großen Kinoketten nicht bestehen kann, sind spürbar.

Die Liebesgeschichte um die einsame und weinerliche Martha und die beiden Männer, die um sie buhlen, ist jedoch vorhersehbar. Schon früh ahnt man als Leser, dass der arrogant anmutende Stefan im Gegensatz zu dem gefühlsbetonten, etwas unkonventionellen Erik nicht das Rennen um Marthas Gunst machen wird.

Ich konnte allerdings zwischen keinem der Protagonisten eine emotionale Verbindung ausmachen. Diese so schnell aufkeimenden Gefühle zwischen Erik und Martha, gegen die sie ankämpft, weil sie sich aus Angst vor Enttäuschung auf keine neue Beziehung einlassen möchte, kamen bei mir nicht an. Die beiden teilten zwar die Leidenschaft zum Film und das kleine Kino, aber die Gefühle zueinander waren für den Verlauf des Romans einfach zu gewollt. Gerade das glückliche Ende kam dann völlig überraschend für mich. Die Entscheidung beider Personen für einander war für mich so nicht nachvollziehbar.
Auch rätselte ich, warum Stefan bei ihren Begegnungen mit Martha flirtet, aber darüber hinaus wenig hartnäckig ist. Mir war nicht klar, ob er tatsächlich etwas für sie empfindet oder nur körperlich angezogen ist.

Im Verlauf der Geschichte wurden mir die Charaktere nicht sympathischer, weshalb ich nicht wirklich auf das zu erwartenden Happy End à la Popcornkino für Martha hin fiebern konnte. In Bezug auf so manche Episode hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht. So empfand ich die Begegnung von Martha mit ihrem Exfreund Tom samt schwangere Freundin im Supermarkt, als abgedroschen. Man wusste gleich, auf was das hinausläuft...

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist ein leicht zu lesender Roman über Trennungsschmerz, Vertrauensverlust und die zaghafte Hinwendung an eine neue Liebe, bei der sich die Protagonistin mit ihrer pessimistischen Art am meisten selbst im Weg steht.
Eine turbulente Geschichte, tiefe Gefühle oder überraschende Wendungen darf man allerdings nicht erwarten.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Von dieser Geschichte hatte ich mir mehr Charme, Witz und Tiefgang erwartet - enttäuschend

Das Herz des Henry Quantum
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Henry Quantum, genannt Bones, fällt am 23. Dezember beim Frühstück ein, dass er noch ein Weihnachtsgeschenk für seine Ehefrau Margaret braucht. Er beschließt, in seiner Mittagspause bei "Macy's" das Parfum ...

Henry Quantum, genannt Bones, fällt am 23. Dezember beim Frühstück ein, dass er noch ein Weihnachtsgeschenk für seine Ehefrau Margaret braucht. Er beschließt, in seiner Mittagspause bei "Macy's" das Parfum "Chanel No. 5" zu kaufen. Auf dem Weg zu dem Warenhaus lässt er sich von allem Möglichen ablenken, versinkt in seinen Gedanken und trifft schließlich zufällig auf seine Ex-Geliebte Daisy, mit der er essen geht. Sie hatte sich vor drei Jahren von ihm getrennt, da sie zunehmend ein schlechtes Gewissen ihrem Ehemann und ihren Kindern gegenüber hatte. Inzwischen ist sie geschieden und zeigt wieder Interesse an Henry. Henry ist mit diesem Geständnis reichlich überfordert, was er allerdings nicht weiß, ist, dass seine Frau in diesem Augenblick einen anderen Mann trifft.

"Das Herz des Henry Quantum" ist in vier Abschnitte untergliedert und erzählt einen Tag vor Weihnachten aus dem Leben von Henry, wobei seine Perspektive nur ungefähr die Hälfte des Romans ausmacht. Die beiden anderen Abschnitte sind aus der Sicht von Margaret und Daisy geschrieben.

Von dem Roman hatte ich mir eine witzige (Liebes-)geschichte über einen etwas sympathisch-verschrobenen Charakter erwartet und habe dafür die erfolglose Suche nach einem Parfum in San Francisco erhalten, bei der Henry nicht wirklich tiefsinnigen Gedanken nachhängt, sondern unkonzentriert eine Sache verfolgt und dabei immer wieder gedanklich abschweift. Seine Philosophiererei und Erinnerungen empfand ich als belanglos und langweilig, zeichnen vielleicht seinen Charakter aus, hatten aber nichts mit der Handlung - der Wiederbegegnung mit seiner Ex-Geliebten - zu tun.
Der Roman thematisiert eine gescheiterte Ehe, in der beide Ehepartner sich gegenseitig hintergehen und anscheinend emotional so weit voneinander entfernt sind, dass sie den Betrug gar nicht bemerken.

Das Buch ist schnell gelesen und die Gestaltung mit einem Kartenausschnitt der Stadt San Francisco schön, um sich zu orientieren und die Wege von Henry zu verfolgen. Von der Geschichte um Henry hatte ich mir aufgrund des Klappentextes aber mehr Charme, Witz und Tiefgang erwartet. Mich konnte keiner der Charaktere für sich gewinnen und auch die sehr übersichtliche Handlung wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Roman über den Alltag der Harvard-Studentin Selin - über weite Teile leider belanglos und langweilig

Die Idiotin
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Der Roman spielt im Jahr 1995, als die türkischstämmige Selin in Harvard ihr Literaturstudium beginnt. Sie teilt sich ein Wohnheim-Apartment mit Hannah und Angela, freundet sich aber mehr mit Svetlana ...

Der Roman spielt im Jahr 1995, als die türkischstämmige Selin in Harvard ihr Literaturstudium beginnt. Sie teilt sich ein Wohnheim-Apartment mit Hannah und Angela, freundet sich aber mehr mit Svetlana aus Serbien an. In ihrem Russischkurs lernt sie den ungarischen Mathematikstudenten Ivan kennen, mit dem sie einen regen E-Mailverkehr eingeht und in den sie sich verliebt. Sie gesteht es aber weder sich selbst gegenüber ein, noch zeigt sie es Ivan direkt.

Während ihres Erstsemesters lernt sie Spanisch und Russisch und schreibt einen Essay, für den sie sogar einen Preis erhält. Daneben gibt sie Schülern Nachhilfe in Mathematik und Englisch, wobei ihr pädagogisches Geschick wenig ausgeprägt ist und es ihr vor allem an der notwendigen Strenge mit ihren Schülern fehlt.
In den Semesterferien reist sie zunächst nach Paris und anschließend nach Ungarn und reist dabei mehr oder weniger zufällig ihrem Schwarm Ivan hinterher. Ihre letzte Station ist ihre Heimat die Türkei, bevor das nächste Semester beginnt, in dem sie sich für Linguistik einschreibt und alle anderen Kurse nicht fortsetzt.

Selin ist eine unsichere, 18-Jährige, deren erstes Studienjahr in Harvard beschrieben wird. Sie ist eine intelligente junge Frau, die sich vor allem für Sprachen interessiert, ist aber im sozialen Umgang mit anderen unerfahren und ungeschickt. Sie lässt sich deshalb von anderen leicht beeinflussen und tut sich schwer damit, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Die erste Hälfte des autobiographischen Romans empfand ich als langatmig. Es ist eine reine Beschreibung des Alltags einer Studentin und trivial, weil nicht wirklich viel passierte. Das mag ein sehr realistisches Szenario sein, mir war es schlicht zu langweilig.

Die zweite Hälfte war dagegen eingängiger zu lesen, da Selin mehr erlebte und in Europa mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert wurde. Aber auch dort hat sie Probleme, sich auf sich zu konzentrieren und auf das, was sie möchte. Unweigerlich reist sie Ivan hinterher und nimmt das Angebot an, in Ungarn Schülern Englischunterricht zu erteilen. Dabei lässt sie sich aber auch von den Familien der Schüler überrumpeln und vereinnahmen und ist froh, wenn sie einmal allein sein kann, um selbst einmal nicht lernen zu müssen oder anderen etwas beizubringen, wobei sie weiterhin viel zu nachsichtig ist. Ivan kommt sie dabei aber keinen Schritt näher.

"Die Idiotin" ist ein Coming-of-Age-Roman über eine schüchterne Studentin, die ihren Weg im Leben erst noch finden muss. Mit trockenem Humor wird ihr Alltag in Harvard und ihre Begegnungen mit den etwas skurrilen Menschen in Ungarn bei ihrem Auslandsaufenthalt beschrieben. Am Ende ist sich Selin sicher, dass sie Schriftstellerin werden will, eine charakterliche Weiterentwicklung konnte ich allerdings nicht feststellen. Ist Selin deshalb die Idiotin? Oder weil sie für Ivan schwärmt, der innerhalb des Jahres mindestens zwei Freundinnen hatte und sich offensichtlich nicht wirklich für eine Liebesbeziehung mit Selin interessierte?

"Die Idiotin" ist keine befriedigende Lektüre. Das Buch ist in keine Kapitel untergliedert und eine Betrachtung der offensichtlich langweiligsten Teile des Studentenlebens: des grauen Alltags aus der Belegung von Kursen und Nachhilfe für Schüler. Darüber hinaus ist es eine Beschreibung des täglichen Scheiterns von Selin in alltäglichen Situationen. Zwischenmenschliches ist reduziert auf einzelne Begegnungen mit vielen verschiedenen Personen, seien es ihre Kommiliton(inne)n oder die schrägen Familien in Ungarn.

Wer sich nicht von der Banalität des Romans abschrecken lässt und ein Faible für Literatur und Sprachwissenschaften hat, für den ist Elif Batumans autobiographischer Roman die geeignete Lektüre.