Kleine, süße Monsterwelt ...
Alice im ZombielandNach ihrer “Herren der Unterwelt” Reihe hat die amerikanische Erfolgsautorin Gena Showalter nun ein Jugendbuch geschrieben, dass alles andere als ein Märchen ist - “Alice im Zombieland”.
Erschienen ist ...
Nach ihrer “Herren der Unterwelt” Reihe hat die amerikanische Erfolgsautorin Gena Showalter nun ein Jugendbuch geschrieben, dass alles andere als ein Märchen ist - “Alice im Zombieland”.
Erschienen ist es am 1. Januar 2014 im Mira Taschenbuch Verlag unter der Rubrik “DarKiss”, für den ich dieses Buch schon vorher lesen durfte, und umfasst 399 Seiten, mit einem zusätzlichen Interview der Autorin.
Ich danke “DarKiss” für dieses gruselige Rezensionsexemplar!
Alice Rose Bell liebt ihre Mutter und ihre kleine Schwester Emma, denn sie sind der einzige Mittelpunkt in ihrem Leben.
Ihr eigener Vater schottet sie von der Umwelt ab - er leidet unter Verfolgungswahn, in dem er Monster in der Nacht sieht.
Als eines Abends sich Alice Leben dramatisch verändert weiß sie eines ganz genau, ihr Vater hatte immer recht …
Der Beginn des Buches ist schon sehr einschüchternd, denn die Protagonistin bringt ihren ganzen Ärger zum Ausdruck, was verständlich war, denn ihre Familie ist wirklich chaotisch.
Sogar ihren Geburtstag vergessen sie ständig und alles scheint sich um ihren Vater zu drehen, doch ihre kleine und sehr herzerwärmende Schwester Emma steht Alice zur Seite.
Gena Showalter konnte schon in ihren anderen Büchern die Spannung immer flirrender und gefühlvoller werden lassen, so auch in Alice Situation, als sie bei einem Unfall alles verliert, was ihr lieb und teuer ist.
Doch genau dort beginnt die Geschichte erst richtig, denn sie sieht das Grauen, welches ihr Vater all die Jahre verfolgte - Zombies.
Es ist schon ein merkwürdiges Thema für ein Jugendbuch ausgerechnet Zombies auf die Hauptfigur zu hetzen und damit auch noch von all den Dingen erzählen zu wollen, die in so ein Jugendbuch gehören.
Aber Gena Showalter schafft dies in dem sie zuerst Kathelyn, die von den meisten eh nur Kat genannt wird, an Alice Seite stellt.
Obwohl stellen nicht der richtige Ausdruck ist, denn Kat ist das Quirligste und Ausgeflippteste, was ich in der letzten Zeit in einem Buch entdecken konnte.
Sie liebt ihr Leben, dreht und wendet sich dieses, wie es ihr gefällt und zieht nicht nur Alice ungewollt in ihren Bann, sondern auch mich als Leserin hat sie gänzlich von sich eingenommen.
Obwohl sie in manchen Szenen sehr nervig wirkt, ist sie doch ein Ruhepol für Alice, das Normale ihrer so durcheinandergeratenen Welt.
Nicht nur Kat ist die Neue in Alice Leben, auch Cole Holland, der Bad Boy schlecht hin (ja ich weiß mal wieder typisch, aber durchaus passend für diese Geschichte und ihren weiteren Verlauf), bekommt die volle Aufmerksamkeit von der Protagonistin.
Sehr aufwühlend wird die Handlung als diese Zwei sich zum ersten Mal begegnen, es ist nicht Liebe auf dem ersten Blick Ding, wie es tausendfach schon niedergeschrieben wurde, sondern die beiden sehen ihre Zukunft.
Ihre Ängste vor den Monstern wächst immer mehr, vor allem Nachts ist sie genauso unruhig wie ihr eigener Vater geworden - sie sieht sie am Waldrand und beginnt sie zu verfolgen.
Schnell bekommt auch der Leser, wie gefährlich diese Wesen für Alice werden und was Cole damit zu tun hat.
Was allerdings sehr stört, ist diese ständige ON/OFF Beziehung zwischen Cole und Alice, immer wieder verspührt man das Gefühl beide einfach zu zeigen was sie füreinander empfinden und das sie sich sowieso nicht einander entziehen können.
Wer jetzt aber denkt, dies ist ein seichter Roman mit einfachen Zombies, einer Liebesgeschichte und einem Mädchen, das ihren Weg im Leben sucht, der ist auf der falschen Fährte.
“Alice im Zombieland” ist überaus brutal, sehr rätselhaft und extrem kampflastig.
Sie möchte etwas gegen ihren eigenen seelischen Schmerz tun und beginnt sich für alles Zurückliegende zu rächen, ohne zu ahnen, dass sie zum anvisierten Punkt für alle Zombies in der Stadt wird.
Durch Cole baut sich ein fester Freundeskreis um Alice auf, der zwar sehr verrucht ist in der Schule, doch durch ihn lernt man diese Freunde besser kennen und weiß, wie es um jeden von ihnen gestellt ist.
Gena Showalter begeistert mich noch mehr mit ihrer Alice als mit ihren “Herren der Unterwelt” Figuren, denn Alice scheint auf der einen Seite so normal zu sein, ist auf der anderen aber durchaus toughe und beginnt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen - sie entwickelt sich vor aller Augen weiter.
“Alice im Zombieland” ist keine kleine und süße Welt zwischen zahlreichen Buchseiten, sondern dieses Buch steckt voller Monster, das knallharte Leben und einer Protagonistin die ihr Leben selbst in die Hand nehmen muss!
Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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