Ein rheinischer Entdecker in Peru
ist Rudolfo Augusto Berns, ursprünglich aus Solingen, der sich in dem Andenstaat ordentlich ausgetobt hat. Er soll nämlich Machu Picchu, die Stadt der Götter oder hier: die goldene Stadt "in Echt" entdeckt ...
ist Rudolfo Augusto Berns, ursprünglich aus Solingen, der sich in dem Andenstaat ordentlich ausgetobt hat. Er soll nämlich Machu Picchu, die Stadt der Götter oder hier: die goldene Stadt "in Echt" entdeckt haben und nicht etwa der Brite Hiram Bingham. Dies jedenfalls die Theorie - eine von vielen - die Sabrina Janesch in ihrem Roman zum Leben erweckt.
Eine von vielen Theorien, muss man sagen, der sich die Autorin aber so richtig gründlich gewidmet hat. Und glaubwürdig wirkt es definitiv, wirkt all das, was sie schreibt und es ist auf jeden Fall alles sehr, sehr sorgfältig recherchiert.
Das kann ich ganz sicher behaupten, denn ich kenne Machu Picchu und einige der Geschichten um diesen sagenhaften Fund herum (wenn auch nicht die von Berns, denn 2001, als ich diese so faszinierende Stätte besucht habe, war noch nicht die Rede von ihm).
Von der Autorin kenne und liebe ich bereits "Tango für einen Hund, einen Roman, in dem Sabrina Janesch auf genialste Weise Aberwitziges auffährt und literarisch alle Register zieht. Hier ist es eher die historische Sorgfalt und Gründlichkeit, die sie walten lässt, sie schmeisst sich ganz schön rein in dieses historische Genre und beackert es so sorgfältig, dass ihre Biografie des Rudolfo Augusto Berns - denn nichts anderes ist dieses Buch im Grunde - ein paar der Umsicht und Akribie geschuldete Längen aufweist.
Dennoch habe ich es richtig gern gelesen, denn Sabrina Janesch ist eine Autorin, die ihr Handwerk definitiv versteht, in das von ihr Geschriebene kann man sich definitiv reinlegen. Und man sollte sich als Leser vor der Sorgfalt, mit der die Autorin ihres Amtes waltet, verneigen und zwar richtig tief! Hier ist wirklich an alles gedacht worden, wenngleich historische Romane nicht unbedingt das Genre sind, in dem ich ihr eine glorreiche Zukunft prophezeihe!
Trotzdem, die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall: Und die Autorin Sabrina Janesch gilt es, im Auge zu behalten - ich denke, von ihr werden wir noch Großes lesen. Und wenn nicht, dann können wir uns doch auf viel Abwechslung und hochwertige Unterhaltung freuen!