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Veröffentlicht am 10.04.2017

The Sleeping Prince

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch (Tödlich 2)
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Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ die Fortsetzung zu ihrer Reihe rund um den Schlafenden Prinzen geschrieben. Ich würde empfehlen, dass man den ersten Teil bereits ...

Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ die Fortsetzung zu ihrer Reihe rund um den Schlafenden Prinzen geschrieben. Ich würde empfehlen, dass man den ersten Teil bereits gelesen hat. Zu Beginn des Buches wird man keine Schwierigkeiten ohne Hintergrundwissen haben. Dennoch finde ich es besonders zu Ende des zweiten Teiles relativ wichtig, dass man die Vorkenntnisse aus „Goddess of Poison“ kennt.

Inhaltsangabe (Quellenangabe: Klappentext):
Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft. Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird...

Der erste Teil der Reihe „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ konnte mich damals nicht hundertprozentig überzeugen. Ich war zwiegespalten, was ich von diesem Werk halten sollte. Es hatte auf jeden Fall interessante Ansätze und die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen, fand ich ansprechend. Jedoch konnte mich das Buch einfach nicht packen, was wohl auch teilweise an den Charakteren und dem Schwerpunkt der Geschichte lag. Dennoch war ich gespannt auf den zweiten Teil und freut mich schon, endlich zu erfahren, wie es wohl weitergehen wird.
Zuerst war ich recht überrascht, als in „The Sleeping Prince“ eine neue Protagonistin eingeführt wurde. Ich brauchte ein paar Seiten, bis ich mich mit Errin anfreunden konnte und auch die Verbindung zum vorherigen Band knüpfen konnte, dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass doch schon etwas Zeit vergangen ist, als ich den ersten Teil gelesen hatte. Errin ist teilweise ein recht starker Charakter, sie sorgt sich in wirklich schweren Zeiten um ihre Familie bzw. sorgt sie sich um ihre Mutter. Sie ist ihr noch von der Familie erhalten geblieben, der Vater ist verstorben und der Bruder verschwunden – keiner weiß, ob es ihm gut geht oder wo er ist. Errin versucht, ihre Mutter von einer Krankheit zu heilen oder die Situation zumindest erträglich zu machen. Auch muss sie den Lebensunterhalt verdienen. Sie ist Herbalistin und verkauft daher bestimmte Kräuter, Tinkturen und zusammengebraute Tränke. In diesem Buch muss sie einige Hürden meistern und wächst dabei an ihren Aufgaben. Dennoch fand ich sie teilweise ein bisschen naiv. Klar, sie ist eigentlich noch ein Kind, welches viel zu früh erwachsen werden musste, aber auf der anderen Seite passt ihr Verhalten nicht immer zum Gesamtbild, welches ich von ihr eigentlich hatte. Gut gefallen haben mir die Einblicke, die einen als Leser gewährt werden, in die Vergangenheit. Man erfährt, was mit dem Vater passiert ist und wie die Kindheit von Errin verlaufen ist. Diese Rückblenden haben mir gefallen und man lernt so die Protagonistin besser kennen.
Auch Silas hat mir gut gefallen. Er ist ein interessanter Charakter, der wenig von sich preisgibt. Er ist in dem Dorf aufgetaucht, in dem Errin derzeit mit ihrer Mutter wohnt. Er bestellt bestimmte Gifte bei ihr, die sie ihm zusammenstellt. Silas ist recht geheimnisvoll, erzählt wenig von sich und gibt noch weniger von sich preis. Er ist recht distanziert, dennoch hat er eine angenehme Art. Zu gerne würde man mehr über ihn erfahren und im Verlauf des Buches lernt man ihn auch besser kennen. Man kann sein Verhalten dann besser nachvollziehen und dennoch wirkt er auf seine Art immer noch geheimnisvoll und anziehend, spannend.
Die Geschichte konnte mich teilweise überraschen. Ein paar unvorhersehbare Wendungen werden eingebaut, wobei manche Wendungen auch zu erahnen waren. Nicht alle Wendungen konnten mich überzeugen. Die Handlung wirkte auf mich durchdacht. Auch wenn man den Bogen zum ersten Teil der Reihe spannt, wirkte die Handlung auf mich stimmig. Die Saga rund um den Schlafenden Prinzen wird zu Beginn des Buches nochmal wiederholt, sodass man diese nochmal in Erinnerung gerufen bekommt. Das hat mir persönlich auch gut gefallen, da ich mich an diverse Einzelheiten leider nicht mehr so genau erinnern konnte. Mir hat besonders das letzte Drittel des Buches gefallen. Zu Beginn war die Handlung teilweise etwas schleppend und die Spannung wurde nur geringfügig aufgebaut. Doch der letzte Teil des Buches konnte mich noch ein bisschen darüber hinwegtrösten. Auch das Finale hat mir gut gefallen. Es war spannend geschrieben und konnte mich endlich wieder packen. Es hat mich gefesselt und ich wollte nur noch wissen, wie die Geschichte ausgeht. Auch hat es mein Interesse an der Weiterführung der Geschichte geweckt. Der Cliffhanger ist gut gewählt, als Leser möchte man nur zu gerne wissen, wie es denn mit dem Schlafenden Prinzen weitergehen wird. Auch trifft man auf bereits bekannte Charaktere, was mir persönlich auch gut gefallen hat. Wäre „The Sleeping Prince“ ohne bereits bekannte Charaktere gewesen, wäre das für mich doch irgendwie ein negativer Punkt gewesen. So bin ich jedoch froh, neues von ihnen zu erfahren und man liest ein bisschen, wie es ihnen ergangen ist.
Ein positiver Punkt ist, dass man im zweiten Teil die Welt besser kennen lernt. Man begibt sich mit Errin durch eine kleine Reise in dieser Welt. Man lernt die Bevölkerung teilweise ein bisschen kennen und liest etwas über ein paar Städte und ihre Bräuche. Mir hat gefallen, dass der Fokus nicht allein auf der Protagonistin und ihrem persönlichen Schicksal lag, dies hat die Geschichte ein bisschen aufgelockert. Auch hat mir gefallen, dass man die Bedrohung durch den Schlafenden Prinzen an verschiedenen Orten der Welt zu spüren bekommt. Beziehungsweise erfährt man, wie unterschiedlich diese wahrgenommen wird. Man erfährt etwas über Tumulte an den verschiedenen Ecken des Reiches oder auch von Kriegen. Die Atmosphäre ist im Vergleich zum ersten Band bedeutend düsterer und wirkte dadurch auch reifer auf mich.
Leider habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte hereinzukommen. Dies liegt zum einen an der neuen Protagonistin – man muss diese erst kennen lernen und die Einführung der Person war mir persönlich etwas zu ausschweifend. Andererseits liegt es aber auch daran, dass mich die Story zu Beginn nicht wirklich packen konnte. Mir hat ein bisschen die Spannung gefehlt, die Geschichte war für mich nicht greifbar, ich wurde einfach nicht mitgerissen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mittendrin war, mir hat so ein bisschen der Bezug gefehlt. Die Handlung brauchte bei mir persönlich etwas länger, bis sie mich mitreisen konnte. Der Großteil der Handlung konnte mich leider nicht vollständig überzeugen.

Leider konnte mich Melinda Salisbury mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ nicht vollkommen überzeugen. Diese Fortsetzung konnte mich leider erst im letzten Drittel überzeugen, die Spannung wird erst auf den letzten Seiten vollkommen aufgebaut. Dadurch wurde jedoch mein Interesse geweckt, sodass ich gerne wissen möchte, wie die Geschichte rund um den Schlafenden Prinzen ausgehen wird. Dennoch kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 12.12.2016

Gefangen zwischen den Welten

Die Welten-Trilogie, Band 1: Gefangen zwischen den Welten
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„Gefangen zwischen den Welten“ ist das Romandebüt und zugleich der Auftakt einer geplanten Trilogie von der Autorin Sara Oliver.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ve und Nicky sehen genau gleich aus. ...

„Gefangen zwischen den Welten“ ist das Romandebüt und zugleich der Auftakt einer geplanten Trilogie von der Autorin Sara Oliver.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ve und Nicky sehen genau gleich aus. Doch die beiden sind keine Zwillingsschwestern. Zwischen ihnen liegen, im wahrsten Sinne des Wortes, Welten! Ein mysteriöses Portal hat Ve in ein Paralleluniversum katapultiert - mitten hinein in das Leben ihrer Doppelgängerin Nicky. Um in ihre eigene Welt zurückkehren zu können, muss Ve sich mit Nicky verbünden, ihre schlimmsten Ängste überwinden und ihre große Liebe Finn für immer verlassen…

Ich muss gestehen, dass mich die Covergestaltung und auch der Klappentext sofort begeistern konnten. Das Buch ist ein wahrer Blickfang und auch ein Bezug zum Inhalt des Buches wurde hergestellt. Mein Interesse wurde geweckt, allein die Gestaltung des Covers hat mich neugierig gemacht und ich war schon sehr gespannt, was sich zwischen den Buchdeckeln wohl verbergen könnte.
Der Schreibstil ist angenehm und leicht, dies möchte ich positiv hervorheben. „Gefangen zwischen den Welten“ hat sich flüssig und rasant lesen lassen. Der Einstieg in die Geschichte ist relativ rasant, man wird in das Geschehen hineingeworfen. Jedoch fand ich ihn etwas holprig. Der Klappentext lässt einen auf Parallelwelten hoffen, im Buch wird jedoch erst ausführlich thematisiert, wie Ve zu ihrem Vater fährt und dass dieser sie nicht vom Flughafen abholt. Und auch in dessen Zuhause ist er nicht auffindbar. Ich hätte mir einen zügigeren Bezug zu den Parallelwelten erhofft. Diesen Einstieg hätte man meiner Meinung nach etwas zusammenfassen können. Positiv hat mir auch die Grundidee mit den Parallelwelten gefallen. Das Buch hat viel Potential, mit dieser Idee hätte man einiges machen können. Doch leider wird meiner Meinung nach dieses Potential nicht komplett genutzt oder spannend umgesetzt. Es werden relativ viele Wörter aus dem Bereich der Naturwissenschaft oder Informatik in das Geschehen mit eingebunden. Leider werden diese nicht näher erläutert. Das fand ich etwas schade, ein paar kurze Erklärungen hätte ich sinnvoll gefunden. Die Protagonistin Ve hat kein großes Verständnis oder Interesse an diesen beiden Wissensbereichen und so bekommt auch der Leser keine Erklärung der Phänomene. Nur weil „Gefangen zwischen den Welten“ ein Jugendbuch ist, ist dies doch nicht damit gleichzusetzen, dass Erklärungen von wissenschaftlichen Begriffen nicht gewünscht seien.
Leider bin ich mit den Protagonisten nicht richtig warm geworden. Zu Beginn dachte ich, dass es vielleicht etwas umständlich werden könnte, da Ve in beiden Welten vorkommt. Aber dieses Problem wurde mit der Verwendung von unterschiedlichen Spitznamen recht gut gelöst. Ve und Nicky sind an sich ein und dieselbe Person, haben sich jedoch sehr unterschiedlich in den Parallelwelten entwickelt. Auch andere Charaktere treten in beiden Welten auf, diese haben auch jeweils eine unterschiedliche Entwicklung vollzogen. Nicky interessiert sich für Naturwissenschaften. Sie hat wie ihr Vater eine Vorliebe für Physik, kennt sich außerdem auch recht gut mit anderen Naturwissenschaften und Informatik aus. Dennoch ist sie noch recht naiv und nur mit ihrem eigenen privaten Leben beschäftigt. Ich meine, wenn urplötzlich eine Doppelgängerin vor dir steht und dir die Geschichte mit dem Wurmloch und dem Verschwinden des Vaters erzählt, da geht man doch nicht einfach zur Mathe- AG oder zur Chemie- Nachhilfe! Auch im späteren Verlauf des Buches wird sie mir immer unsympathischer. Inhaltlich werde ich hierauf nicht weiter eingehen, da dies ein zu großer Spoiler wäre. Ve hingeben muss sich relativ alleine in der doch recht fremden Parallelwelt zurechtfinden. Unterstützung von Nicky findet sie leider nur selten. Auch wenn oftmals aus der Sicht von Ve erzählt wird, fehlt mir persönlich doch der Bezug zu ihr. Klar, sie fühlt sich alleine und im Stich gelassen, dennoch kann ich nicht nachvollziehen, dass sie sich doch recht schnell Finn anvertraut und auch die Liebesgeschichte geht mir einfach zu rasant. Und meiner Meinung nach ist diese auch ziemlich vorhersehbar. Diese Beziehung wirkte auf mich recht oberflächlich und ich hatte eher das Gefühl, dass es mehr eine Schwärmerei sei. Was mir persönlich auch gefehlt hat: Die Suche nach den Vätern. In beiden Welten ist der Vater verschwunden und anstatt sich Ve und Nicky zusammentun und sich auf die Suche begeben, streiten sie sich oder gehen Nichtigkeiten nach. Eine wirkliche Auflösung was es mit dem Verschwinden auf sich hat, fehlt leider auch. Aber da dies der Auftakt einer Trilogie ist, kann ich darüber hinwegsehen.
Leider hat mir persönlich auch ein bisschen die Spannung gefehlt. Teilweise plätschert das Buch etwas dahin. Es lässt sich zwar flüssig lesen, aber manche Szenen hätte man spannender gestalten können oder mehr Konfliktpotential hineinbringen können.

Meiner Meinung nach ist „Gefangen zwischen den Welten“ von Sara Oliver ein Jugendbuch, welches ich im Alter von 12- 14 Jahren empfehlen würde. Die Grundidee zu diesem Buch hat mir gut gefallen, jedoch wurde meiner Meinung nach dieses nicht vollkommen ausgeschöpft. Auch mit den Protagonisten bin ich leider nicht richtig warm geworden. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 02.11.2016

Die Stille vor dem Tod

Die Stille vor dem Tod
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Lange mussten wir auf die Weiterführung warten. Diverse Gerüchte kursierten, warum der Autor Cody McFadyen kein weiteres Buch veröffentlichte. Doch endlich ist der fünfte Teil der Reihe rund um Smoky Barrett ...

Lange mussten wir auf die Weiterführung warten. Diverse Gerüchte kursierten, warum der Autor Cody McFadyen kein weiteres Buch veröffentlichte. Doch endlich ist der fünfte Teil der Reihe rund um Smoky Barrett und ihr Team erschienen und hoch sind meine Erwartungen an dieses Buch. Mit „Die Stille vor dem Tod“ hat McFadyen diese Thriller- Reihe weitergeführt. Man kann den fünften Teil auch ohne Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden lesen, jedoch ist die charakterliche Entwicklung der Ermittler dann vielleicht nicht immer ersichtlich.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Smoky Barrett ist zurück An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado, gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamte fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus.

„Die Stille vor dem Tod“ unterscheidet sich nicht nur inhaltlich recht stark von den bisherigen Bänden der Reihe. Auch der Erzählstil hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. In diesem Thriller wird mehr Wert auf das Innenleben von Smoky gelegt. Hierbei werden Träume oder auch lange und ausführliche Sitzungen mit dem Psychiater Dr. Childs eingesetzt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Cody McFadyen abschweift. Manche Sätze wirkten holprig und nicht sofort stimmig. Durch die Aneinanderreihung von Metaphern in einem einzigen Satz musste ich manche Sätze mehrmals lesen, damit der Sinn ersichtlich wird. Dies hatte bei mir zufolge, dass der Lesefluss gestört wird. Auch hat mir die typische Atmosphäre eines McFadyen- Buches gefehlt. Der Einstieg war recht rasant und wirklich ziemlich temporeich. Einige spannende Erlebnisse prasseln auf den Leser ein. Man hat das Gefühl, dass ein ganzes Feuerwerk an Abscheulichkeiten und Zufällen gezündet wird. Die ersten Seiten lassen sich wirklich spannend lesen und ich hatte keine Schwierigkeiten, dem Inhalt des Buches zu folgen. Auch werden kurze Rückblenden eingebaut. Dies fand ich recht hilfreich, der letzte Teil liegt ja doch einige Jahre zurück. Die ersten hundert Seiten waren temporeich. Hier hatte ich das Gefühl, endlich wieder ein Buch aus der Feder von Cody McFadyen zu lesen. Die Atmosphäre wurde gekonnt aufgebaut und auch der Grusel- und Ekelfaktor fehlte nicht. Doch dann flachte der Spannungsbogen abrupt ab. Zeitungsartikel oder auch Blogbeiträge berichten von den Geschehnissen und fassen die Ereignisse recht kurz zusammen. Man bekommt eher einen indirekten Einblick in das Geschehen. Dies fand ich etwas schade. Ich hatte das Gefühl, dass es sich Cody McFadyen dadurch etwas einfacher machen wurde. Aber durch diese passive Berichterstattung ging etwas die Atmosphäre verloren. Auch folgen dann ausschweifende Träume oder psychiatrische Gespräche. Meiner Meinung nach hätte man diese kürzen können und auf das Wesentliche konzentrieren können. Dies hatte bei mir zur Folge, dass ich das Buch als langatmig empfunden hatte – ich musste mich teilweise dazu überwinden, dieses Buch wieder zur Hand zu nehmen, um weiterzulesen. Auch allgemein kommt meiner Meinung nach „Die Stille vor dem Tod“ nicht wieder in Fahrt. Die Spannung wird nur kurzzeitig wieder aufgebaut und erreicht keinen wirklichen Höhepunkt. Auch das Überführen des einen Verbrechers konnte mich nicht vollständig überzeugen.
In dem fünften Teil steht eindeutig Smoky Barrett im Vordergrund. Sie zeigt sich hierbei von ihrer zerbrechlichen und verletzlichen Seite. Sie wirkt gebrochen. Nicht verwunderlich, wenn man überlegt, was sie schon alles erlebt hat. Man merkt eine deutliche Veränderung in ihrer Psyche und auch in ihrem Auftreten. Einerseits fand ich es gut, dass Smoky endlich mal Schwäche zeigt, aber auf der anderen Seite wurde mir dies zu sehr in den Vordergrund gerückt – man hätte diverse Methoden der Darstellung deutlich kürzen können.
Lichtblicken in „Die Stille vor dem Tod“ waren für mich die Szenen mit James. Dieser war schon immer mein Lieblingscharakter, ich mochte seine verschlossene und mysteriöse Art. In diesem Buch erhalten wir einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt, auch er zeigt sich von seiner zerbrechlichen Seite.
Ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit bzw. auch Einblicke in den Prozess der Ermittlungen gewünscht. Der Schwerpunkt wird mir persönlich zu sehr auf die charakterliche Veränderung von Smoky gelegt. Nur zum Schluss des Buches werden die Täter gesucht und nur einer kann überführt werden. Aber diese Überführung geht mir persönlich zu schnell. Dafür, dass er zu den vier Reitern gehört, hat er sich doch recht schnell ermitteln lassen. Die Verbrecherjagd gelangt in den Hintergrund und die Jagd nach dem Täter erfolgt mir zu spät. Auch ist das Ende recht offen, die restlichen drei Reiter müssen erst noch geschnappt werden. Leider bleiben auch recht viele Fragen unbeantwortet. Ich war, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, leider nicht wirklich zufrieden mit der Aufklärung. Es war mir doch teilweise etwas unrealistisch – zu übertrieben. Hier wollte Cody McFadyen einfach zu viel, wollte seine Vorgänger einfach nur übertrumpfen.

Leider kann der Autor Cody McFadyen mit seinem neusten Werk „Die Stille vor dem Tod“ meiner Meinung nach nicht an das Niveau der Vorgänger anknüpfen. Aufgrund der langen Wartezeit waren die Erwartungen an diesen Thriller wirklich hoch. Aber nicht nur deswegen wurde ich leider enttäuscht. Ich hoffe, dass McFadyen wieder zu seinem alten Stil zurückfinden kann und kann leider nur 3 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
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Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch ...

Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch den Krieg haben sich die Fraktionen aufgelöst, und Tris und Four haben erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch ihr Vorhaben stößt auf erbitterten Widerstand. Und auch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als die beiden erkennen müssen, dass die Lüge, die ihre Existenz bestimmt, größer ist, als sie es sich bisher vorstellen konnten. In größter Gefahr muss Tris die letzte Entscheidung treffen – und riskiert alles.

Der Schreibstil von der Autorin Veronica Roth ist auch im Abschlussband der Trilogie wieder sehr angenehm, sodass sich „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ flüssig lesen lässt.
Im dritten Teil erfolgt ein Perspektivenwechsel. Es wird aus der Sicht von Tris und Four berichtet. In der Taschenbuchausgabe ist in der Überschrift erkenntlich gemacht wurden, aus wessen Sicht geschrieben wurde. Dies erleichtert das Lesen, denn anhand des Schreibstils ist nicht erkennbar, ob nun Tris oder Four seine Erlebnisse schildert. Besonders zu Beginn des Buches habe ich mich gefragt, in wie weit es notwendig ist, nun im dritten Band der Trilogie einen Perspektivenwechsel einzuführen. In wie weit ist dies sinnvoll? Erst zum Ende des Buches wird einem als Leser klar, dass damit ein gewisser Grund umgesetzt wird. Jedoch fand ich es persönlich nicht sinnvoll, schon von Anfang an einen Perspektivenwechsel einzubauen. Es wäre erklärbar gewesen, wenn sich der Stil und auch die Gedanken der Protagonisten deutlicher unterschieden hätten oder die beiden Charaktere wesentlich andere Abenteuer erlebt hätten. Ich finde aber, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Mit dem Perspektivenwechsel sollte wohl zusätzliche Spannung erzeugt werden. In meinen Augen ist dies jedoch missglückt. Meiner Meinung nach kam die Story öfters mal ins Stocken. Es gibt deutliche Ruhephasen, die den Charakteren gegönnt seien, jedoch irgendwie die Geschichte ins Stocken gebracht haben. Die Actionszenen haben mich teilweise deutlich an den ersten Band der Reihe erinnert und wirkten auf mich etwas aufgewärmt – manchmal kam es einer Wiederholung der Geschichte gleich. Auch die Charakterentwicklungen, sowohl in Bezug auf die Hauptcharaktere als auch auf die Nebencharaktere, konnten mich nicht immer überzeugen. Manchmal fand ich die Entwicklung nicht immer nachvollziehbar und manchmal wurden mir Charaktere auch einfach unsympathisch. Auch muss ich sagen, dass mich die Entwicklung der Geschichte leider nicht ganz zufrieden stellen konnte. Den Hintergrund des Fraktionssystems finde mich etwas unausgereift und irgendwie zu vorhersehbar. Allgemein gefällt mir der Hintergrund nicht so richtig – ich hatte mir irgendwie mehr erhofft oder auch in eine andere Richtung gedacht. Mir kam es manchmal so vor, als ob der Autorin die Ideen ausgegangen wären und Veronica Roth einfach irgendetwas dahin geschustert hat, was einigermaßen plausibel klang.
Auch das Ende konnte mich nicht wirklich befriedigen. Irgendwie hatte ich mit so einer Wendung schon gerechnet und so kam es für mich auch nicht wirklich überraschend, welche Entwicklung die Protagonisten am Ende durchmachen. Doch irgendwie fand ich es enttäuschend. Auch die Entwicklung der anderen Charaktere konnte mich absolut nicht überzeugen.

Leider konnte mich Veronica Roth mit „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ nicht vollkommen überzeugen. Allgemein war der dritte Teil der Trilogie für mich wohl der schwächste Teil der Reihe, wobei mir auch schon der zweite Teil nicht mehr 100%ig zugesagt hat. Der Abschlussband wirkte auf mich unausgereift. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frühstück mit den Borgias

Frühstück mit den Borgias
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Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Willkommen im The Cliffs, dem abgründigsten Hotel Großbritanniens Ariel Panek möchte eigentlich nur ein paar unbeschwerte Tage mit seiner Studentin und Geliebten Zeva verbringen, am Rande eines Informatik-Kongress in Amsterdam. Doch dort kommt er nie an und landet stattdessen im Küstenhotel The Cliffs – einem Ort ohne Verbindung zur Außenwelt. Dort ist er dem schrulligen Hotelbesitzer und seinen einzigen Gästen, einer neurotischen Familie, die die 'Borgias' genannt werden, ausgeliefert.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches positiv hervorheben. Das Cover ist auf den Inhalt des Werkes abgestimmt und ist auch von der farblichen Auswahl und der Struktur recht ansprechend.
Der Schreibstil von DBC Pierre ist etwas gewöhnungsbedürftig und manche Sätze muss man zweimal lesen, damit man die vollständige Aussage auch erfassen kann. Aber nachdem ich mich auf den, manchmal doch etwas anspruchsvolleren, Stil eingelassen habe, bin ich gut in die Geschichte hereingekommen und konnte mich in dieser fallen lassen. Die Intention des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Im Verlauf des Romans bekommt man ein Gefühl, was die Grundidee in „Frühstück mit den Borgias“ sein könnte und versucht, dieses Buch auf eine andere Art und Weise zu interpretieren. Hierbei wird die Story mit einem Zwinkern erzählt und besticht durch seine skurrilen und doch ziemlich unvorhersehbaren Charaktere. Auch die Geschichte an sich ist teilweise doch recht skurril und wird durch die Hauptcharaktere vorangetrieben.
Die wesentlichen Protagonisten sind alle auf ihre eigene Art eigenartig dargestellt und sie haben ihre eigenen wesentlichen Charakterzüge, welche sie unverkennbar machen. Sie haben ihre Marotten und wirken teilweise schon recht absonderlich. Familie Borders wird als eine wirklich besondere Familie dargestellt, auch in Bezug auf ihre Verhältnisse und ihren Umgang miteinander. Auch ihre Ansichten sind oftmals chaotisch und aus der Luft gegriffen. Nicht selten fragt sich der Leser, was es mit dieser wirklich eigenartigen Familie eigentlich auf sich hat. Was will einem der Autor mit solch überspitzen Charakteren eigentlich mitteilen? Der Protagonist Ariel hat auf mich ebenfalls nicht wie ein Sympathieträger gewirkt. Er ist recht technikversessen. Er hat Probleme mit der direkten zwischenmenschlichen Interaktion und die Medien helfen ihm dabei, diese zu kompensieren und die Wechselwirkung mit normalen Menschen zu minimieren. Als Ariel in dem Hotel, in welchem er abgestiegen ist, keinen Empfang hat, macht ihn das verrückt. Das Handy und allgemein das Vernetzt- Sein ist für ihn sehr wichtig. Auch wirkte der Protagonist auf mich teilweise recht emotionslos, wie er manche Sachen über sich ergehen lässt und wie er mit der Familie Borders interagiert. Im Verlaufe des Kennenlernens versucht er, die Familie zu analysieren, ihre Verhaltensmuster zu erkennen und eventuell mögliches Verhalten vorherzusagen. Er sucht quasi den Algorithmus der Familie und muss jedoch schnell feststellen, dass dies kein einfaches Projekt ist. All diese Eigenarten von Ariel und seine Art, wie er auf die Familie reagiert, macht ihn für mich persönlich nicht sympathisch. Seine Beziehung zu seiner Studentin Zeva lässt ihn auch nicht in einem besseren Licht darstellen. Diese Beziehung wird im Verlaufe des Buches analysiert und man bekommt immer größere Einblicke in ihre zwischenmenschliche Situation. Je weiter das Buch voranschreitet, desto größer wird der Abschnitt aus der Sicht von Zeva. Auch nachdem ich das Buch abgeschlossen habe, ist mir die Rolle, welche Zeva für das Voranschreiten der Geschichte spielt, noch nicht vollständig verständlich geworden. Allgemein werden die Charaktere überspitzt dargestellt, sie zeigen ein extremes Verhalten und neigen zu Übertreibungen. Wenn man aber die Grundidee des Buches im Hinterkopf behält, wirkt dies auf den Leser als durchaus schlüssig. Auch das Personal des Hotels hat seine eigenen Marotten. Das Hotel selber ist heruntergekommen und hat so seinen ganz eigenen Charme und seine Eigenarten. Das Personal ist schrullig und unnachgiebig. Sie haben ihre eigenen Regeln in Bezug auf den Ablauf im Hotel und diese müssten strikt eingehalten werden. Sie tragen dazu bei, dass die Atmosphäre des Buches ausgebaut wird.

Alles in allem ist „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ein recht skurriler Roman, der einem schon mal einen Schauder über den Rücken jagt. Hauptsächlich besticht er durch die überspitzten Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Interaktionen. Auch die Intention des Buches hat mir gefallen. Dennoch kann ich leider nur 3 Sterne für dieses außergewöhnliche Werk vergeben.