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Veröffentlicht am 09.01.2018

Witzige Geschichte mit schöner Botschaft

Drei sind keiner zu viel
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Der Bär und das Murmeltier sind beste Freunde und treffen sich jeden Nachmittag zum Spielen. An einem kalten Wintertag meint der Bär beiläufig zum Murmeltier, dass auch die Ente heute zum Spielen komme. ...

Der Bär und das Murmeltier sind beste Freunde und treffen sich jeden Nachmittag zum Spielen. An einem kalten Wintertag meint der Bär beiläufig zum Murmeltier, dass auch die Ente heute zum Spielen komme. Das Murmeltier aber mag die Ente nicht. Es will ganz allein mit dem Bären spielen. Also hängt es heimlich ein Schild an die Tür: " Bitte nicht stören! Wir sind nicht zu Hause!" Die schlaue Ente klopft trotzdem, um nämlich zu fragen, wie man denn stören könne, wenn ohnehin niemand im Haus wäre. Darauf meint das Murmeltier, sie wären da, aber nicht richtig. "Wir sind Gespenster" schreibt es nun auf das Schild. Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Wenn das Murmeltier das mal vorher gewusst hätte.

Ich weiß noch aus meiner Kindheit wie eifersüchtig ich immer war, wenn meine beste Freundin mal mehr mit jemand anderen gespielt hat. Auch hier geht es um das Thema, einen besten Freund nicht nur für sich allein zu beanspruchen, sondern auch Spaß zu dritt oder in der Gruppe zu haben. Neben Eifersucht sind auch Angst, einen Freund zu verlieren und Vorurteile gegenüber anderen ein Thema. Aber auch die Angst vor Dingen, die nicht existieren, wie z.B. Gespenstern ist ein interessanter Aspekt, über den wir uns im Anschluss an das Buch unterhalten haben. Die meisten Dinge, die einen erschreckenden ersten Anblick bieten, entpuppen sich als etwas völlig harmloses.

Die Geschichte lebt von den Charakteren, mit denen man gut mitfühlen kann, aber die auch witzig dargestellt werden. Die Gesichtsausdrücke der Figuren sind sehr lustig illustriert und es macht Spaß diese schönen Aquarelle zu betrachten. Ganze 48 Seiten ist das Bilderbuch lang und eignet sich für Kinder ab etwa 4 Jahren.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Ein tolles Bildersachbuch über die Expedition zum Südpol mit vielen wunderbaren Details

Wie Opa Floh den Südpol entdeckte
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Ich entwickele gerade eine Vorliebe für Bildersachbücher. Das Bilderbuch "Wie Opa Floh den Südpol entdeckte" zog mich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 geradezu magisch an: die Farben, die freundlichen ...

Ich entwickele gerade eine Vorliebe für Bildersachbücher. Das Bilderbuch "Wie Opa Floh den Südpol entdeckte" zog mich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 geradezu magisch an: die Farben, die freundlichen Hunde, ein interessanter Titel und auch die leicht strukturierte Oberfläche des Buchs sind einfach toll!

Die Geschichte beginnt schon im Inneneinband, wo man einen Park mit vielen Hunden und ihren Zweibeinern beobachten kann. Auf einem dieser Hunde steht das Haus von Opa Floh und daneben kann man auch das Enkelkind Seilhüpfen sehen.

Die erste Seite ist dann klassischerweise dem Titel und Autor vorbehalten. Auch diese Seite wurde in die Rahmenhandlung eingebaut. Wir befinden uns nun im Haus von Opa Floh und das Enkelkind bittet den Opa um eine Geschichte und der erzählt nun seinem Enkel und uns Lesern die Geschichte, wie er mit einer Meute Schlittenhunden und ihren Flohkumpeln den Südpol entdeckt. Ach so, der Roald Amundsen und ein paar andere waren auch dabei! Beginnend in einer norwegischen Siedlung folgen wir dem Expeditionsteam in die Antarktis. Am Ende steckt Amundsen dann die norwegische Flagge ins Eis am Südpol. Aber bis dahin sind viele Anstrengungen zu bewältigen.

Die Reise zum Südpol wird natürlich vereinfacht und kindgerecht dargestellt. Auf der anderen Seite gibt es ganz viel Details zu entdecken. Die Doppelseite mit den Ausrüstungsgegenständen beschäftigt uns hier immer länger, aber auch die vielen Tiere, die uns in diesem Buch vorgestellt werden, lassen uns beim Vorlesen innehalten. Diese sind nicht nur beschriftet, sondern hier und da wurden Tiere mit Sprechblasen ausgestattet, um einen Kommentar abzugeben. Es gibt auch immer wieder kurze erklärende Beschriftungen in den Bildern. Ich war zum Beispiel überrascht wie hoch die höchste Bergspitze der Antarktis ist. Also hier lernt nicht nur das Kind, sondern auch der Vorleser. Ich finde es immer toll, wenn ein Bilderbuch Leser aller Altersgruppen in den Bann ziehen kann.

Der Illustrationsstil von Stephanie Marian ist sehr ansprechend. Man merkt hier, dass alles (Text und Illustrationen) aus einer Feder stammt und die vielen Details mit viel Liebe ausgearbeitet worden. Ein sehr hochwertiges Bildersachbuch, das uns unterhaltsam die Geschichte von der ersten Expedition zum Südpol erzählt und viel Wissenswertes bereithält.

Ich bin gespannt, ob Stephanie Marian uns mit weitere Flohgeschichten beglücken wird. Der Auftakt gefällt Kindern und Vorleser sehr gut!

Veröffentlicht am 20.12.2017

Eine geniale Orchesterhörspielumsetzung - ein Ohrenschmaus für Jung und Alt

A Christmas Carol
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Wer kennt sie nicht, die berühmte Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Charles Dickens. Der hartherzige Unternehmer Ebenizer Scrooge wird am Abend vor Weihnachten vom Geist seines alten Geschäftspartners ...

Wer kennt sie nicht, die berühmte Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Charles Dickens. Der hartherzige Unternehmer Ebenizer Scrooge wird am Abend vor Weihnachten vom Geist seines alten Geschäftspartners besucht, der ihn gewaltig zusammenstaucht. Er kündigt ihm drei weitere Geister in dieser Nacht an: den Geist der früheren Weihnacht, der gegenwärtigen Weihnacht und den Geist der zukünftigen Weihnacht. Was für eine Schocktherapie für den alten Griesgram! Ich liebe diesen Klassiker der Weihnachtsliteratur, der auch in vielen Varianten verfilmt wurde. Also wurde es mal an der Zeit, eine schöne Hörbuchumsetzung zu hören. In der Reihe „Mit Paukenschlag und Trompeten“ des Headroom Verlags wurde „Eine Weihnachtsgeschichte“ als Orchesterhörspiel von Henrik Albrecht arrangiert.

Die Umsetzung ist einfach klasse! Mein großer Räuber (fast 8) und ich genossen dieses Hörspiel in vollen Zügen und er spricht nun ständig von Ebenizer Scrooge und dem Geist der Weihnacht und dies auch auf sehr, äh nennen wir es lebendige Art und Weise. Die tolle Umsetzung mit dem Orchester untermalt die schaurigen Stellen und auch die weihnachtliche Fröhlichkeit wirkt regelrecht ansteckend. Die Musik verstärkt den Text. Zu ängstlich sollte der junge Zuhörer hierbei nicht sein, den gerade die Geisterauftritte sind schön schaurig. Ich finde es fantastisch, dass dieses schöne Buch derart aufwändig als Orchesterhörspiel umgesetzt wurde. Diese CD wird sicher ein fester Bestandteil unserer künftigen Adventszeiten.

Im Booklet dazu schreibt Henrik Albrecht die Kinder an und erklärt das er verschiedene Weihnachtslieder in der Musik versteckt habe. Er erklärt kindgerecht, was es mit Variationen in der Musik auf sich hat und die Lieder nur ausschnittsweise oder bei bestimmten Instrumenten vorkommen. Eine Liste der betreffenden Lieder liegt auch bei, so dass die Kinder ganz nebenbei sich auch noch mit der Musik näher beschäftigen können. Wer nicht alle Lieder entdeckt, kann sich auf der Verlagsseite ein pdf mit den Fundstellen herunterladen. Neben all der Begeisterung für die musikalische Umsetzung sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Sprecher Jens Wawrczeck, Wolf-Dietrich Sprenger, Matthias Keller, Sonja Stein und Marion Elskis einen tollen Job gemacht haben.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Spannendes und witziges Weihnachtsbuch mit dem Club der Supertiere

Stinktier & Co - Stunk unterm Weihnachtsbaum
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Manche Menschen haben einen magisches Tier als Begleiter, andere nicht. Zora hat das Glück, zur ersten Kategorie zu zählen, wobei sie sich nicht immer ganz sicher ist, ob es ein Glück ist, das Dieter an ...

Manche Menschen haben einen magisches Tier als Begleiter, andere nicht. Zora hat das Glück, zur ersten Kategorie zu zählen, wobei sie sich nicht immer ganz sicher ist, ob es ein Glück ist, das Dieter an ihrem 10. Geburtstag zu ihrem Begleiter wurde. Er ist nämlich frech. egoistisch, faul und extrem von sich selbst überzeugt. Ihr merkt schon, kein einfacher Charakter. Es ist auch nicht besonders förderlich, dass er nicht besonders gut riecht.

Zusammen mit Anna und ihrem Faultier sowie Leon und seiner Ratte Jasper bilden Zora und Dieter den Club der Super(doofen) Tiere. (Superdoof, weil Stinktier, Faultier und Ratte nicht unbedingt zu den beliebtesten Tieren zählen). Zu dem Club gehört auch noch Zoras beste Freundin Kati, die kein Begleittier hat, aber von ihnen weiß. Nun steht endlich Katis 10. Geburtstag bevor und Zora ist extrem gespannt, ob ihre Freundin auch einen magischen Begleiter bekommt. Ihre Eltern haben ja keinen und irgendwie wird es auch vererbt, ob man nun ein Tier hat oder nicht. Mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht.

Der andere Handlungsstrang in diesem Band, dreht sich um Vielfraß Dieter, der nach dem Verzehr von gefundenen Weihnachtskeksen, keine Stinkbomben mehr absetzen kann. Während seine Umgebung es absolut genial findet, das es urplötzlich in Dieters Nähe weihnachtlich duftet, ist er selbst todunglücklich, um nicht zu sagen regelrecht depressiv. Um ihm aus dieser Depression rauszuhelfen, muss der Club ran und das Rätsel lösen. Denn auch Annas immermüdes Faultier erzählt plötzlich ohne Unterlass Witze, als wenn sie ein Fass Cola leergeschlürft hätte. Was ist hier los?

Wie ihr meinen Schilderungen wohl schon entnehmen könnt: diese Geschichte ist spannend und witzig! Die Kids sind sehr liebenswert und ich finde es toll wie sie zusammenhalten. Die Tiere, allen voran Dieter und Jasper machen das Ganze turbulent und witzig. Kurze Kapitel, relativ große Schrift und die lustigen Illustrationen tuen ihr Übriges, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann. Wie die beiden ersten Bände der Reihe konnte uns auch "Stunk unterm Weihnachtsbaum" bestens unterhalten!

Veröffentlicht am 15.12.2017

Eine fantastische Kombi von erzählender Geschichte und Sachbuch in hochwertiger Ausstattung

Mit dem Orient-Express nach Paris
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Sinan, der Sohn eines Kaufmanns aus Konstantinopel, darf seinen Vater zur Weltausstellung nach Paris begleiten. Im Orient-Express freundet er sich mit dem Küchenjungen Pierre an. Als einer englischen Baronin ...

Sinan, der Sohn eines Kaufmanns aus Konstantinopel, darf seinen Vater zur Weltausstellung nach Paris begleiten. Im Orient-Express freundet er sich mit dem Küchenjungen Pierre an. Als einer englischen Baronin die Uhr gestohlen wird und sie Pierre beschuldigt, sie gestohlen zu haben, begeben sich die beiden Jungs auf die Suche und die Zeit läuft gegen sie.

Das Buch vereint eine Kriminalgeschichte, historische Fakten und die Faszination Orient-Express in sich. Meinen großen Räuber (7, bald 8) und mich konnte das Buch absolut begeistern und das Kind blättert immer wieder darin, um einzelne Themen nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Neben der spannenden Geschichte, die den Leser die ganze Zeit miträtseln lässt, möchte ich ganz besonders die Gestaltung des Buchs loben. Hier wurde dem Illustrator Thorwald Spangenberg richtig viel Platz eingeräumt. Es gibt viele große bunte Illustrationen, dann Sequenzen von Handlungsabläufen, die monochrom umgesetzt wurden und auch Doppelseiten, wo ausschließlich ein Kunstwerk von Thorwald Spangenberg zu sehen ist, dass durch die Größe des Buch seine ganze Pracht entfalten kann. Hier kann man einfach mal die Kunst und die Landschaft, die der Orient-Express durchfährt, auf sich wirken lassen. Ergänzt werden die vielfältigen Illustrationen durch viel Kartenmaterial anhand dessen man die Reiseroute nachvollziehen kann. Ein Buch, in dem man nicht nur lesen und lernen, sondern auch ganz viel Illustrationskunst bewundern kann.

Fazit: Eine fantastische Kombi von erzählender Geschichte und Sachbuch mit ganz vielen Illustrationen und hochwertiger Ausstattung. Hier merkt man, mit wie viel Herzblut Stephan Martin Meyer und Thorwald Spangenberg hineingesteckt haben.