Rundum begeistert.
Kurze Inhaltsangabe: Unser Protagonist Philipp hat gerade seine Ausbildung abgebrochen und ist aus seiner Wohngemeinschaft rausgeflogen als Uwe, der Leiter des städtischen Recyclinghofes, ihn anspricht ...
Kurze Inhaltsangabe: Unser Protagonist Philipp hat gerade seine Ausbildung abgebrochen und ist aus seiner Wohngemeinschaft rausgeflogen als Uwe, der Leiter des städtischen Recyclinghofes, ihn anspricht und somit zu einer Arbeit auf seinem Hof überredet. Von da an ist Uwe von ihm begeistert und erklärt Philipp zu seinem „Hoffnungsträger“.
Eine schöne „Nebensächlichkeit“ war, dass dem Leser nicht nur das gegenwärtige Leben von Philipp erzählt wird. In einigen wenigen Seiten zwischendurch wird auch die Vergangenheit unseres Protagonisten erläutert, was ich zum Einen wichtig für die Geschichte und zum Anderen schön für den Leser finde. Mir gefiel es auch, dass diese Seiten nicht zu lang gehalten waren und auch nicht zu sehr ins Detail gingen. Somit bleibt viel Interpretationsfreiraum.
Was mir besonders gefiel, waren Philipps sehr besondere, fast schon eigenartige, Gedankengänge, manchmal nahezu wirr und stets lyrisch. Kurzum: Mir gefällt seine Art zu denken. Er sieht in den kleinsten Dingen die Schönheit heraus und schafft es immerzu positiv zu bleiben und sich dabei die richtigen Fragen zu stellen. Dadurch bietet der Roman dem Leser viel Spielraum für eigene Überlegungen und so mancher wird in seinen Gedanken verloren.
Es könnte gesagt werden, dass dieser Roman lediglich um den Alltag eines Wertstoffhofmitarbeiters handelt und sonst nichts weiter passiert, aber ich finde, es ist reine Ansichtssache. Solange der Leser sich seine eigenen Gedanken macht und das Buch lediglich als eine Art Anreiz zum Denken benutzt, kann dieses Werk zu einem reinen Meisterwerk an lyrischen Vorlagen werden. Man muss nur selber nachdenken wollen.
Außerdem gefällt mir die Eigenheit dieses Romanes, denn ich muss zugeben, dass ich noch nie ein Buch über den Alltag eines normalen Arbeiters gelesen habe und das ohne, dass es mir langweilig wurde oder ich mir das Ende herbeigesehnt habe.
Kommen wir zum Schluss, denn der war alles andere als 0815 oder vorhersehbar. Natürlich will ich jetzt nicht zu viel verraten, aber ich war schon etwas über das offene Ende erstaunt. Dabei bin ich sehr froh, dass ich positiv überrascht wurde.
Mein Fazit: Kaum zu glauben, dass der Alltag so spannend und voller Lyrik sein kann, ich bin rundum begeistert.