Fade Berliner Nächte
Skin CitySkin City ist der neue und damit vierte Berlin-Roman von Johannes Groschupf. Die drei Vorgänger habe ich mit Begeisterung gelesen, bei diesem hier wollte sich dieses Gefühl nicht einstellen. Warum? Weil ...
Skin City ist der neue und damit vierte Berlin-Roman von Johannes Groschupf. Die drei Vorgänger habe ich mit Begeisterung gelesen, bei diesem hier wollte sich dieses Gefühl nicht einstellen. Warum? Weil er als Thriller und Berlin Noir vermarktet wird, diese Versprechen aber leider nur in Ansätzen einhalten kann.
Die Handlung ist schnell erzählt. Drei Personen im Fokus, die sich durch die Randbezirke der Metropole bewegen und deren Bahnen sich am Ende kreuzen.
Zentrale Figur ist die Polizistin Romina, kennen wir bereits aus „Die Stunde der Hyänen; versetzt in ruhige Lichterfelde, anfangs mit ihrem Kollegen auf der Spur einer Einbrecherbande aus Georgien, dann auf der Suche nach einem Schläger, der ihre jüngere Schwester heftig verprügelt hat, zu guter Letzt auf Rache aus für den Tod ihres Vaters.
Auf ihren ruhelosen Streifzügen trifft sie auf Koba, den jungen Einbrecher aus Georgien. Mit zwei Kumpanen steigt er auf Geheiß seiner Bosse in ausgekundschaftete Vorstadtvillen ein, die reiche Beute versprechen. Manchmal bekommt er einen Anteil, manchmal wird er windelweich geschlagen. Er will weg, auf und davon nach Kanada, in das Land seiner Sehnsucht.
Und dann ist da noch Lippold, ein White Collar Krimineller, gerade frisch aus dem Knast entlassen, aber schon wieder auf der Suche nach der Gelegenheit, die das große Geld verspricht. Aber zuerst gilt es noch, eine alte Rechnung zu begleichen.
Groschupf bleibt diesmal sehr an der Oberfläche, reißt vieles nur an, aber unter die Haut geht da leider nix. Die harte, kalte, stakkatoartige Sprache, für die ich ihn üblicherweise schätze, und die diesmal nur zu Beginn zu finden ist, bleibt hierbei leider völlig auf der Strecke. Schade.