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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2025

empfehlenswert

»Mama, bitte lern Deutsch«
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"Mama, bitte lern Deutsch" von Tahsim Durgun wurde vom Autor selber eingelesen und hat mich schwer beeindruckt.

Erwartet hatte ich ein lustiges Hörerlebnis, bekommen habe ich ein emotionsgeladenes, ehrliches, ...

"Mama, bitte lern Deutsch" von Tahsim Durgun wurde vom Autor selber eingelesen und hat mich schwer beeindruckt.

Erwartet hatte ich ein lustiges Hörerlebnis, bekommen habe ich ein emotionsgeladenes, ehrliches, beeindruckendes und dabei humorvolles Werk über das Leben in Deutschland als Mensch mit Migrationshintergrund. Tahsim beschreibt stellvertretend für Migranten ein Leben, welches ich mir, obwohl selber im interkulturellem Bereich tätig, in diesem Ausmaß nicht vorstellen konnte.

Es fällt immer wieder der Blick auf das Leben seiner Mutter, einer starken Frau, die in ihrer Muttersprache ein lyrisches Genie ist und hier in Deutschland keine Zeit findet Deutsch zu lernen, da es wichtiger war Geld für die Familie zu verdienen. Dies verunsichert sie im Außen sehr und bringt sie und auch Tashim und in manch unangenehme, als auch lustige Situation. Man stelle sich mal vor, Bulgur Salat war für die Mütter seiner Klassenkameraden eine exotische Spezialität.

Die Gerüstlandschaft, in der Tashim mit seiner Familie lebte, gibt es in allen Städten auf die ein oder andere Art. Wir sollten anfangen, mit offenen Augen diese von der Politik gewollten Lebensräume anders zu betrachten. Besonders in Zeiten, wie jetzt, in der rechte Politik erschreckender Weise wieder normal wird, muss er mehr solcher Bücher geben.


Mit "Mama, bitte lern Deutsch" hat mich der Autor sehr berührt, mich stellenweise zum Lachen, doch noch mehr zum Nachdenken gebracht.

Veröffentlicht am 10.03.2025

spannend wie ein Krimi

Dunkle Momente
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In "Dunkle Momente" hat Elisa Hoven neun unglaubliche, fiktive Fälle einer Strafverteidigerin zusammengetragen, die alle ein Stück weit an reale Verteidigungen und Straftaten angelehnt sind. Man merkt ...

In "Dunkle Momente" hat Elisa Hoven neun unglaubliche, fiktive Fälle einer Strafverteidigerin zusammengetragen, die alle ein Stück weit an reale Verteidigungen und Straftaten angelehnt sind. Man merkt in dem Aufbau und der Schilderung, dass die Autorin Professorin für Strafrecht ist

Die Protagonistin Eva Herbergen nimmt den Leser mit in eine Welt, die den meisten Menschen doch in ihrer Vielfalt und den Abgründen unbekannt sein dürfte. Besonders hat mich der schmale Grat zwischen Recht und Unrecht beeindruckt, den die Autorin exzellent schildert. Eva als Strafverteidigerin ist in den Fällen sehr empathisch und hält dem Leser gegenüber mit ihren Gefühlen und Ansichten nicht hinter dem Berg. Gleichzeitig wird durch diese Schilderungen klar, wie belastend manche Verbrechen und Taten für die Verteidiger sind und wie sie auch ihr Privatleben beeinflussen.

Mich haben die Fälle sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Ein Buch für alle Krimi-Fans, da die einzelnen Fälle teilweise überraschende Wendungen und Aspekte haben.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 04.03.2025

Phänomenal

Es werden schöne Tage kommen
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Nach den vielen doch sehr positiven Besprechungen und Meinungen zu dem Buch von Zach Williams, war ich doch sehr gespannt auf die Erzählungen.

Die zehn Geschichten des Autors zeigen menschliche Seiten ...

Nach den vielen doch sehr positiven Besprechungen und Meinungen zu dem Buch von Zach Williams, war ich doch sehr gespannt auf die Erzählungen.

Die zehn Geschichten des Autors zeigen menschliche Seiten und deren Auswirkungen auf teilweise sehr spaltende Art und Weise. Mich haben sie erreicht und auch der Schreibstil war absolut passend zu der Thematik gewählt.
Sowohl das Zeitgeschehen im Großen als auch das kleine zwischenmenschliche findet Platz und definiert manche Vorurteile regelrecht neu.

Ein kurzes Buch mit großem Charakter.

Veröffentlicht am 01.03.2025

beeindruckend

Der zweite Verdächtige
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Der 5. Fall für Rocco Eberhardt, Tobi und Dr. Jarmer ist gewohnt spannend und gibt weitreichende Einblicke in die Ermittlungsarbeit.

Rocco Eberhardt übernimmt die Verteidigung für Jan Staiger, ...

Der 5. Fall für Rocco Eberhardt, Tobi und Dr. Jarmer ist gewohnt spannend und gibt weitreichende Einblicke in die Ermittlungsarbeit.

Rocco Eberhardt übernimmt die Verteidigung für Jan Staiger, der seinen Bekannten nach einem Streit im Club mit Liquid Ecstasy getötet haben soll. Alle gefundenen Beweisstücke sprechen gegen ihn, doch er beteuert seine Unschuld. Rocco glaubt ihm und es gelingt Jan Staiger aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Kurze Zeit später wird in einem anderen Club ein Toter mit den gleichen Todesanzeichen gefunden. Staiger wird verhaftet und es sieht anhand der Indizien nicht gut für ihn aus.

Wieder konnte mich das Autorenduo Schwieker und Tsokos mit diesem Fall komplett überzeugen. Besonders die abschließende Gerichtsverhandlung mit ihren Wendungen fand ich sehr aufschlussreich. Man merkt auf jeder Seite das realistische Fachwissen.

Ich hoffe, dass die Autoren es sich noch einmal überlegen und dies nicht wirklich der letzte Fall ist. Ein wenig Hoffnung bleibt nach der letzten Seite für mich bestehen.


Veröffentlicht am 06.02.2025

beeindruckend

Halbe Leben
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Susanne Gregor erzählt im Buch "Halbe Leben" die Geschichte von Klar und Paulina, zwei Frauen, die keine unterschiedlicheren Lebensentwürfe und Leben haben könnten.

Während Klara Steiner erfolgreich in ...

Susanne Gregor erzählt im Buch "Halbe Leben" die Geschichte von Klar und Paulina, zwei Frauen, die keine unterschiedlicheren Lebensentwürfe und Leben haben könnten.

Während Klara Steiner erfolgreich in ihrem Beruf aufgeht und die Betreuung und Erziehung ihres Kindes auf ihre Mutter Irene delegiert hat, zieht Klara in der Slowakei ihre beiden Kinder nach dem Auszug ihres Mannes alleine groß. Als Irene einen Schlaganfall hat, gerät das gut durchgetaktete Leben der Familie Steiner ins Wanken. Klara gibt sich alle Mühe, ihre Mutter zu versorgen, gerät allerdings schnell an ihre Grenzen. An diesem Punkt kommt Paulina ins Spiel, sie bekommt eine Stelle als Pflegekraft und kümmert sich um Irene. Dies bedeutet, dass sie alle 14 Tage zwischen ihrer Heimat und Österreich pendelt. Während der anderen Zeit versorgt ein Pfleger Irene.

Paulina gewinnt schnell die Herzen der Familie und wird gleichzeitig unentbehrlich in der Familie, gesehen wird sie allerdings nicht als Mensch, mit Sorgen und Gefühlen, sondern einfach nur als Pflegekraft. Selbst Klara, die sich eigentlich in ihre Situation einfinden können müsste, hat sie doch selber eine Tochter kann sich nicht in die Lebenswirklichkeit von Paulina eindenken.

Susanne Gregor gelingt es durch ihre ruhige Erzählweise ein beeindruckendes Bild über das Leben einer Pflegekraft in einem anderen Land.
Mich hat das Buch sehr berührt und beschäftigt, da alle Facetten eines "halben Lebens" beleuchtet werden.

Eine klare Leseempfehlung von mir.