Blasse Charaktere und so gut wie keine Spannung
Gefährliche JagdIn dem Buch „Gefährliche Jagd“ geht es um ein Spiel, an dem fast 200 Jugendliche teilnehmen. Diese werden unterteilt in Jäger und Gejagte. Ziel ist es, zwei Wochen im Wald zu verbringen, ohne ins Hauptgefängnis ...
In dem Buch „Gefährliche Jagd“ geht es um ein Spiel, an dem fast 200 Jugendliche teilnehmen. Diese werden unterteilt in Jäger und Gejagte. Ziel ist es, zwei Wochen im Wald zu verbringen, ohne ins Hauptgefängnis gesteckt zu werden. Die Jugendlichen müssen sich dabei selbst Schlafplätze suchen und sich Essen an sogenannten Essensstationen besorgen. Wer am Ende noch komplett zusammen ist und die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt dieses Spiel. Es winkt natürlich Geld.
Hauptprotagonistin in diesem Buch ist Maria, 17 Jahre alt, mit ihrer Gruppe Gejagten, die aus Ben, Coco und Luis besteht.
Erwartet hatte ich mich von diesem Buch wirklich viel, da die Geschichte so ein wenig nach Tribute von Panem klang und auch das Cover durchaus Ähnlichkeiten aufweist. Mir hat der Klappentext und die Idee dahinter einfach gut gefallen
Leider bin ich bitter enttäuscht. Es fiel mir schwer, das Buch überhaupt zu beenden, da es einfach nur unsäglich langweilig ist. Das Buch ist eine einzige Wiederholung und leider fast gänzlich ohne Spannung, die ich mir definitiv erwartet hatte. Denn schließlich soll es ja darum gehen, dass plötzlich alles anders läuft als gedacht. Doch wo war die Gefahr? Wo war der Nervenkitzel?
Dazu kommt, dass die Protagonisten absolut blass und farblos geblieben sind. Sie haben keinerlei Tiefe von der Autorin mitbekommen. Ich konnte zu keinem der Protagonisten und schon gar nicht zu der Hauptprotagonistin eine Beziehung aufbauen. Maria hat mich teilweise sogar richtig genervt mit ihrer Art und ich hätte sie niemals für 17 gehalten, da sie sich ganz anders verhält.
Leider gibt es auch keine wirkliche Vorinfo, was mich generell überhaupt nicht stört bei Büchern, sofern es dann Rückblenden gibt, in denen aufgedeckt wird, was vorher geschehen ist. Die Autorin versucht zwar, immer wieder Rückblenden einzubringen, irgendwann hat sie das aber wohl vergessen. So zum Beispiel weiss ich immer noch nicht, was in Marias Familie eigentlich so Sache ist, denn das wird zwar angeschnitten, aber nicht richtig. Ebenso bei ihrem Teammitglied Luis.
Hier und da lässt die Logik auch ganz schön zu wünschen übrig. Es mag sein, dass man über sich hinaus wächst, wenn man Angst hat, doch eine richtige Flucht hinzulegen, dann ein wenig Wasser zu trinken und gleich wieder fit zu sein – also bitte...
Und ich bin wirklich enttäuscht vom schlechten Lektorat. Normalerweise sehe ich über Fehler gerne hinweg, aber wenn ein Buch bei einem großen Verlag erscheint, bin ich etwas kritischer als bei Selfpublishern. Und da die Geschichte an sich ja schon so unendlich langweilig für mich war, sind mir die Schreib- und Grammatikfehler umso mehr aufgefallen und haben mich in meinem „Lesefluss“, sofern man ihn denn so nennen kann, echt gestört.
Ich kann für diese Buch leider überhaupt keine Empfehlung aussprechen. Es hätte richtig was aus der Idee gemacht werden können, leider ist das total in die Hose gegangen. Echt schade.