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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2025

Familiengeheimnisse und das Finden des eigenen Weges

Dieses ganze Leben
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Meine Meinung und Inhalt

Paola De Giorgi wächst in einem wohlhabenden Elternhaus auf, doch anstatt Geborgenheit zu erfahren, fühlt sie sich fremd in ihrem eigenen Leben. Ihr Körperbild belastet sie zutiefst. ...

Meine Meinung und Inhalt

Paola De Giorgi wächst in einem wohlhabenden Elternhaus auf, doch anstatt Geborgenheit zu erfahren, fühlt sie sich fremd in ihrem eigenen Leben. Ihr Körperbild belastet sie zutiefst. Während ihr Vater kaum präsent ist, baut sie eine enge Beziehung zu ihrem jüngeren Bruder Richi auf.

Die Geschichte entfaltet sich mit einer besonderen Tiefe, die die innere Zerrissenheit und die Ängste eines jungen Mädchens greifbar macht. Die Autorin schafft es, Paolas Gedankenwelt so intensiv darzustellen, dass man mit ihr leidet, hofft und wächst. Vor allem die Dynamik zwischen ihr und Richi verleiht dem Roman eine berührende Wärme. Die Begegnungen mit Menschen außerhalb ihrer gesellschaftlichen Blase eröffnen neue Perspektiven und stellen bisherige Überzeugungen infrage.

Der Schreibstil ist feinfühlig und atmosphärisch, manchmal melancholisch, aber immer nah an den Figuren. Manche Passagen wirken bewusst sprunghaft, um die Gedankenströme einer Jugendlichen authentisch einzufangen.

Allerdings könnte die Fokussierung auf Paolas Selbstzweifel für manche Leser*innen ermüdend sein. Auch die harsche Wortwahl in einigen Dialogen wirkt manchmal unnötig provokativ.

Ein Buch, das auf subtile Weise zeigt, dass Identität nicht von äußeren Erwartungen abhängt, sondern davon, wie man sich selbst sieht. „


Inhalt

Paola passt nicht in diese Welt, findet sie. Wo Glanz und Erfolg das Maß vorgeben, hält sie sich lieber an ihren Bruder, der im Rollstuhl sitzt, gerne Schach spielt und auf Likes pfeift. Auf täglichen Spaziergängen mit ihrem Bruder gelingt es Paola, Gegenden zu erkunden, wo sie das wahre Leben vermutet – das so ganz anders ist, als sie dachte.

Über die Autorin

Raffaella Romagnolo wurde 1971 in der italienischen Gemeinde Casale Monferrato geboren. 2007 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, 2019 schließlich erschien die erste deutsche Übersetzung eines ihrer Bücher:

Der Roman »Bella Ciao« war so erfolgreich, dass er in zahlreiche Länder verkauft wurde. Romagnolo war für ihre Arbeit beispielsweise bereits für den Premio Strega nominiert.

Neben dem Schreiben unterrichtet sie an einem Gymnasium Italienisch und Geschichte. Sie lebt heute in Rocca Grimalda im Piemont.



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Veröffentlicht am 24.03.2025

Ein faszinierender Ausflug in eine magische Welt

Gazing into the Stars
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Meine Meinung und Inhalt

„Gazing into the Stars“ von Jodie S. Calussi entführt in eine Welt, die gleichermaßen magisch und geheimnisvoll ist. Die Geschichte folgt Gazing, der gemeinsam mit der rätselhaften ...

Meine Meinung und Inhalt

„Gazing into the Stars“ von Jodie S. Calussi entführt in eine Welt, die gleichermaßen magisch und geheimnisvoll ist. Die Geschichte folgt Gazing, der gemeinsam mit der rätselhaften Amber auf die Suche nach einem entführten Kind geht. Auf ihrer Reise entdecken sie düstere Geheimnisse, die das Universum selbst zu erschüttern drohen.

Was mich besonders in den Bann gezogen hat, ist die einzigartige neuartige Welt, welche die Autorin erschafft hat. Eine Mischung aus futuristischer Technologie und mystischen Elementen, die zusammen eine Atmosphäre schaffen, die sowohl fremd als auch faszinierend vertraut wirkt.

Calussi spricht Themen wie den Einfluss von sozialen Medien und Technologie auf die Gesellschaft an, ohne dabei zu belehren. Diese Reflexionen wirken subtil, aber tiefgründig und regten mich immer wieder zum Nachdenken an.

Dennoch gab es paar Momente, die den Lesefluss für mich etwas verlangsamten. Der Schreibstil ist an manchen Stellen recht detailliert und beschreibend, was in bestimmten Abschnitten zu einer gewissen Überladung führen kann. Ich fand, dass die Geschichte an einigen Stellen etwas prägnanter hätte sein können, um den Leser besser im Tempo zu halten.

Was die Charaktere betrifft, so hat Amber mich mit ihrer Komplexität und Tiefe überzeugt. Gazing hingegen blieb für mich etwas blass und passiv. Es fehlte mir an einer intensiveren Auseinandersetzung mit seinen inneren Konflikten und seiner Entwicklung. Dadurch konnte ich mich nicht ganz so stark mit ihm identifizieren wie mit anderen Figuren.

Trotz dieser kleinen Schwächen war „Gazing into the Stars“ insgesamt eine sehr sehr unterhaltsame Lektüre. Die spannende Handlung, die faszinierende Welt und die interessanten gesellschaftlichen Themen machen das Buch zu einer empfehlenswerten Reise für Fantasy- und Sci-Fi-Fans. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.


Inhalt

Woran erkennt man, dass das Ende der Welt erreicht ist? Der junge Gazing muss sich dieser Frage bald stellen, denn er ist auf der Suche nach einem verschwundenen Kind, das sich genau dort aufhalten soll. Unterwegs stößt er auf das dunkelste Geheimnis des Universums ― und seiner Selbst. Jodie S. Calussi zeichnet eine detailreiche, rätselhafte Welt, verhandelt auf kreative Weise Themen wie Social Media und Technologie und übt charmant Kritik an unserer Gesellschaft.


Über die Autorin

Die Welt der Worte ist Jodie Calussis große Leidenschaft! Seit vielen Jahren inspiriert die kreative Content-Creatorin ihre Online-Community mit ihren Buchempfehlungen, ihrer Kunst und ihrem eigenen Schreibprozess. Vor allem Fantasy und Science Fiction haben es ihr angetan und so vereint sie die beiden Genres in ihrem ersten urbanen Sci-Fi-Fantasy-Roman.

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Veröffentlicht am 10.03.2025

Ein Klassiker der feministischen Literatur

Play It As It Lays
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Meine Meinung und Inhalt

Play It As It Lays hat mich auf eine raue, ungeschönte Reise durch das Leben von Maria Wyeth mitgenommen. Sie ist eine Schauspielerin, die in Hollywood lebt, aber nichts an ihrem ...

Meine Meinung und Inhalt

Play It As It Lays hat mich auf eine raue, ungeschönte Reise durch das Leben von Maria Wyeth mitgenommen. Sie ist eine Schauspielerin, die in Hollywood lebt, aber nichts an ihrem Leben fühlt sich glamourös an. Statt Erfolg und Glück erlebt sie Leere, Einsamkeit und Orientierungslosigkeit.

Didion schreibt auf eine knappe und direkte Art, die mich sofort in die Geschichte gezogen hat.

Die kurzen Kapitel und die oft sprunghafte Erzählweise spiegeln Marias innere Zerrissenheit wider. Sie verbringt viel Zeit damit, ziellos durch Kalifornien zu fahren – ein starkes Bild für ihre innere Leere.


Der Roman ist düster und zeigt eine Welt voller Oberflächlichkeit und Selbstzerstörung. Hollywood wirkt hier nicht wie ein Traumort, sondern wie ein kalter, emotionsloser Ort, an dem Menschen benutzt und fallen gelassen werden. Ich fand es faszinierend, wie Didion die glitzernde Fassade aufbricht und die Abgründe dahinter sichtbar macht.

Besonders eindrucksvoll ist Marias Haltung zum Leben: Sie glaubt nicht daran, dass gute Dinge passieren, sondern nur daran, dass es Strafen gibt. Dieser Nihilismus durchzieht das gesamte Buch und macht es zu einer schonungslosen, aber sehr eindringlichen Lektüre.

Play It As It Lays ist keine leichte Kost. Es gibt keine große Handlung oder klassische Spannung, sondern ein intensives Stimmungsbild. Der Roman hat mich nachdenklich gemacht und mir lange nach dem Lesen nicht aus dem Kopf gegangen. Wer sich auf eine tiefgründige, melancholische Geschichte einlassen kann, wird hier ein starkes und eindrucksvolles Buch finden.


Über die Autorin

Joan Didion, geboren am 5. Dezember 1934 in Sacramento, ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin. Sie studierte Literatur an der University of California und fing nach ihrem Abschluss an für die Vogue zu arbeiten. Darüber hinaus schrieb sie zusammen mit ihrem Eheman zahlreiche Drehbücher für Theaterstücke und Fernsehfilme.

Ihr literarisches Schaffen umfasst berühmte Verschwörungstheorien und Soziopathen der Geschichte. So wurde sie, dank ihrer erfolgreichen Werke schnell zu einem festen Bestandteil der amerikanischen Literatur-Szene. Für ihre herausragenden Werke wurde sie bereits mit dem National Book Award ausgezeichnet.

Heute schreibt sie regelmäßig für renommierte Zeitschriften und Zeitungen, wie den New York Review of Books und den New Yorker. Heute lebt sie zusammen mit ihrer Familie in New York.


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Veröffentlicht am 06.03.2025

Ein stiller Thriller voller Spannung

Taormina
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Meine Meinung und Inhalt

„Taormina“ von Yves Ravey ist für mich wirklich ein ausgeklügelter und raffinierter Roman, der mit minimalistischem Stil eine beklemmende Spannung aufbaut. Die Geschichte dreht ...

Meine Meinung und Inhalt

„Taormina“ von Yves Ravey ist für mich wirklich ein ausgeklügelter und raffinierter Roman, der mit minimalistischem Stil eine beklemmende Spannung aufbaut. Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der mit seiner Frau Urlaub in Italien macht – doch schon bald wird klar, dass hinter der scheinbaren Idylle dunkle Absichten lauern.

Die Erzählung entfaltet sich langsam, fast beiläufig, während sich der Protagonist in ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und moralischen Abgründen verstrickt. Raveys nüchterne Sprache verstärkt die unterschwellige Bedrohung und lässt die Lesenden Stück für Stück erahnen, dass etwas Unheilvolles bevorsteht.

„Taormina“ ist kein klassischer Thriller mit rasantem Tempo, sondern ein psychologisches Kammerspiel, das mit Andeutungen und Leerstellen arbeitet. Die Spannung entsteht aus dem Ungesagten, aus dem, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Ravey beweist einmal mehr sein Können, mit wenigen Worten eine intensive, unheimliche Atmosphäre zu erschaffen. Ein fesselndes, atmosphärisch dichtes Leseerlebnis, das lange nachhallt.

Über den Autor

Yves Ravey lehrt als Professor für bildende Kunst in seiner Geburtsstadt Besançon. Er ist Autor zahlreicher Romane und Theaterstücke und wurde für sein Gesamtwerk mit dem Schweizer Prix Renfer ausgezeichnet. In Deutschland erschien von ihm "Bruderliebe" (Kunstmann 2012).




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Veröffentlicht am 05.03.2025

Vom Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit

Vom Glück, allein zu sein
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Meine Meinung und Inhalt

„Vom Glück, allein zu sein“ von Marie Luise Ritter erzählt die Geschichte einer Frau, die sich bewusst dafür entscheidet, allein zu leben. Sie verzichtet auf die traditionellen ...

Meine Meinung und Inhalt

„Vom Glück, allein zu sein“ von Marie Luise Ritter erzählt die Geschichte einer Frau, die sich bewusst dafür entscheidet, allein zu leben. Sie verzichtet auf die traditionellen Vorstellungen von Partnerschaft und Familie und sucht nach ihrem eigenen Weg zu Glück und Erfüllung. Doch der Weg ist nicht immer einfach, und die Erzählung zeigt, dass es zwischen dem Wunsch nach Freiheit und der Einsamkeit viele Herausforderungen gibt.

Die Protagonistin stellt sich immer wieder die Frage, ob das Leben allein wirklich das ist, was sie sich erhofft hat. Sie entdeckt, dass es nicht nur Momente der Zufriedenheit gibt, sondern auch Momente des Zweifels und der Unsicherheit. Ritter beschreibt diese inneren Konflikte mit viel Gefühl und lässt uns an den Gedanken und Gefühlen der Frau teilhaben.

Die Geschichte geht über das Thema Einsamkeit hinaus und stellt die Frage, was wahres Glück eigentlich bedeutet. Ist es das Leben mit anderen oder das Leben mit sich selbst? Ritter zeigt, dass es oft nicht darum geht, allein oder mit anderen zu sein, sondern darum, sich selbst zu finden und mit sich im Reinen zu sein.

„Vom Glück, allein zu sein“ ist ein nachdenkliches Buch, das zeigt, wie man durch Selbstbestimmung und Unabhängigkeit sein eigenes Glück finden kann. Es lädt dazu ein, über die eigene Vorstellung von Glück nachzudenken und zu erkennen, dass wahres Glück oft in der eigenen Unabhängigkeit und der Fähigkeit, mit sich selbst zufrieden zu sein, liegt.


Inhalt

Fast alles, was wir zu zweit machen, können wir auch allein: die Welt bereisen, aufwendig kochen, frische Blumen kaufen. Warum fühlt es sich dann oft komisch an? Leben wir etwa nur für andere? Oder macht es unsere Erlebnisse wertvoller, wenn wir sie mit jemandem teilen können?

Marie Luise Ritter nimmt ihre Leser:innen mit an verlassene Strände und in belebte Straßen, erzählt von fernen Orten und einsamen Abenden in ihrer Wohnung. Und vom Glück, ganz bei sich selbst zu Hause zu sein. Dieses Buch ist ein Ausbruch aus gesellschaftlichen Rastern, ein großes »Ja« zu Mut und Eigenständigkeit.

Über die Autorin

Marie Luise Ritter, geboren 1991, ist studierte Journalistin und hat sich erst Hamburg und jetzt Berlin zur Wahlheimat gemacht. Als Influencerin mit dem Fokus auf persönlichen, authentischen Geschichten nimmt sie ihre Leser:innen auf Instagram unter @luiseliebt mit – auf Reisen und Festivals, auf ihre Dates und auf die Suche nach der Liebe.

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