Die Macht der Worte
Bird and SwordLark muss als kleines Mädchen mitansehen, wie ihre Mutter von König Zoltev getötet wird. Mit ihrem letzten Atemzug nimmt ihre Mutter ihr die Stimme, denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. 13 Jahre später ...
Lark muss als kleines Mädchen mitansehen, wie ihre Mutter von König Zoltev getötet wird. Mit ihrem letzten Atemzug nimmt ihre Mutter ihr die Stimme, denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. 13 Jahre später erscheint der Sohn von König Zoltev, Tiras im Schloss ihres Vaters und nimmt die stumme Lark mit sich. Ihr Vater soll seine Treue zum Königreich beweisen. Zunächst fürchtet Lark den jungen König, doch schnell merkt sie, dass noch viel mehr in ihm steckt, als sie zunächst auch nur erahnen kann.
Als erstes ist mir das Cover dieses Buches aufgefallen. Und ja, es entspricht dem Trend, nur eine junge Frau auf dem Cover zu zeigen. Doch mich stört das nicht. Es ist ein schönes Cover, eher in Grautönen gehalten und es passt zur Beschreibung der Hauptprotagonistin Lark.
Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Was wohl daran liegt, dass sie sonst eher Liebesromane schreibt und das so gar nicht mein Genre ist. Aber ich muss schon sagen, Fantasy oder auch Romantasy (wie auch immer dieses Buch genau einzuordnen ist) steht ihr sehr gut.
Bei „Bird and Sword“ handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe. Dieser ist jedoch abgeschlossen und im nächsten Band erhält ein anderer Protagonist den Vortritt. Dieser erscheint voraussichtlich am 27. Juli 2018 und trägt den Titel „Queen and Blood“.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er lies sich flüssig lesen und ich konnte voll und ganz in die Geschichte eintauchen. Sie hat es geschafft, mir die Hauptprotagonisten Lark und Tiras sehr gut nahe zu bringen. Und meiner Meinung nach gab es auch weitere Charaktere in der Geschichte, die interessant waren. Allen voran Kjell und Boojahni. Natürlich sind sehr viele Personen im Laufe des Buches aufgetaucht und nicht jede wurde richtig vertieft, aber das tat meinem Lesevergnügen überhaupt keinen Abbruch.
Die Geschichte konnte mich von Anfang bis Ende absolut überzeugen. Klar hab ich mir auch das eine oder andere Mal gedacht, was hinter Tiras Kopf eigentlich vorgeht und ob das sein Ernst ist, wie er Lark behandelt. Aber hey, wenn diese Geschichte nur so vor Schmalz getrieft hätte, dann hätte es wenig mit Fantasy und einem Land im Krieg gegen mächtige Wesen zu tun gehabt. Ich fand das nicht schlimm und finde, dass eine Liebesgeschichte nicht so sehr in den Vordergrund geprügelt werden muss.
Es kann gut sein, dass Liebhaber ihrer bisherigen Bücher von dieser Geschichte enttäuscht sein werden. Doch sollten diese sich einfach im Klaren darüber sein, dass es ein anderes Genre ist, in dem die Autorin dieses Mal schreibt.
Nicht bestreiten möchte ich, dass es hier und da Verbesserungsbedarf gibt. Eine Geschichte in diesem Genre lebt von Beschreibungen. Beschreibungen der Orte, der Wesen, der Art zu leben, der magischen Begabungen. Das ist leider etwas zu kurz gekommen und da gibt es auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf.
Sehr gut gefallen hat mir die Botschaft dahinter, wie mächtig doch Worte sein können und dass es manchmal besser ist, seine Worte zurück zu halten und zum richtigen Zeitpunkt auszusprechen.
Alles in allem eine wirklich fantastische Geschichte mit Protagonisten, die ich sehr mochte. Es gibt hier und da noch Dinge, die verbessert werden können und auch sollten. Aber das hab ich dieses Mal hintenan gestellt, da mir das Buch doch sehr gut gefallen hat.
Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen für jeden, der gerne Fantasy liest, der aber auch ein Auge zudrücken kann, wenn die Autorin nicht auf alles eingeht. Jeder, der Fan ihrer Liebesgeschichten ist, sollte sich vielleicht überlegen, ob er dieses Buch auch wirklich lesen möchte.