Flucht und Neuanfang
„Run so Far“ von Lilia Lay erzählt von einer Flucht aus einer toxischen Beziehung und einem Neuanfang am anderen Ende der Welt.
Alina reist spontan und Hals über Kopf nach Australien, um dem Einfluss ...
„Run so Far“ von Lilia Lay erzählt von einer Flucht aus einer toxischen Beziehung und einem Neuanfang am anderen Ende der Welt.
Alina reist spontan und Hals über Kopf nach Australien, um dem Einfluss ihres toxischen Ex-Freundes Peter zu entkommen. Ihr ungeliebtes Studium in München, ihre gemeinsame Wohnung und auch ihre Mutter, die offensichtlich auf Peters Seite steht, lässt Alina zurück. Gestrandet an der Ostküste und mit einer abenteuerlichen Australien Bucket List bewaffnet, landet Alina gleich am ersten Abend mit einem heißen australischen Surfer im Bett. Wobei Bett eher eine Matratze im Heck seines Trucks bedeutet. Und obwohl Alina auf keinen Fall eine verbindliche Beziehung möchte, geht ihr Ryan auch nach ihrem Abschied am nächsten Morgen nicht mehr aus dem Kopf. Also unterdrückt sie ihre Gefühle und konzentriert sich lieber auf die wichtigeren Sachen, zumal Peter nicht lockerlässt und ihr sogar bis nach Down Under folgt.
Das Setting in Australien mit seinen vielen verschiedenen Schauplätzen ist Lilia Lay wirklich außergewöhnlich gut gelungen. Es ist fast so, als wäre man selbst vor Ort, denn der bildhafte und detailreiche Schreibstil lässt die traumhaften Landschaften lebendig werden.
Für die Hauptfigur Alina ist der Aufenthalt hier ein Befreiungsschlag aus ihrem goldenen Käfig und ihrer toxischen Beziehung, die sich in letzter Zeit immer mehr zugespitzt hat. Der witzige und knisternde Einstieg konnte mich sofort catchen und ich mochte Alina und ihre offene und direkte Art von Anfang an. Sie ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, der auch mal Fehler macht, oder nicht so tolle Entscheidungen trifft. Grundsätzlich konnte ich sie jedoch immer verstehen und ihre Beweggründe hundertprozentig nachvollziehen.
Es hat mir sehr gefallen, dass auch Ryan in einigen Kapiteln zu Wort kommen darf, denn seine Perspektive fand ich schon wichtig für die Dynamik der Story. Für Spannung sorgen die Stalker-Tendenzen des creepy Ex, dessen Handlungen mehr als verstörend sind.
Die Entwicklung von Alina im Laufe der Handlung konnte mich überzeugen und auch die Chemie zwischen ihr und Ryan funktioniert von Anfang an. Der Mix aus Gefühl und Spannung ist absolut gelungen, so dass ich auch auf den nächsten Teil neugierig bin.
Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!