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Veröffentlicht am 18.04.2025

Wenn Hunde zu Lebensrettern werden!

Hope
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Niall Harbison führt lange ein Leben am Limit: Als Unternehmer ist er erfolgreich, aber auch tief in seiner Alkohol- und Spielsucht gefangen. Arbeit und exzessive Partys bestimmen seinen Alltag – bis er ...

Niall Harbison führt lange ein Leben am Limit: Als Unternehmer ist er erfolgreich, aber auch tief in seiner Alkohol- und Spielsucht gefangen. Arbeit und exzessive Partys bestimmen seinen Alltag – bis er eines Tages alles hinter sich lässt. Ohne vorherige Ankündigung verlässt er seine Firma und zieht nach Thailand. Dort erreicht er seinen Tiefpunkt: Seine Sucht bringt ihn an den Rand des Todes.

In dieser existenziellen Krise findet Niall einen ungewöhnlichen Ausweg. Auf der Insel Ko Samui begegnet er den Straßenhunden. Gezeichnet vom Leben, wie er selbst. Was als zufällige Begegnung beginnt, wird zu seiner Lebensaufgabe. Er beginnt, die Tiere zu füttern, bringt sie zum Tierarzt und versorgt ihre Wunden. Mit unerschütterlicher Hingabe gewinnt er das Vertrauen der Hunde und entdeckt dabei auch sich selbst neu.

Was als persönliche Rettung beginnt, entwickelt sich zu einer Mission: Niall Harbison will jeden Monat 10.000 Straßenhunden helfen. Seine Tage sind erfüllt von Pflege, Organisation und Notfalleinsätzen. Es ist mehr als ein Vollzeitjob. Doch die Dankbarkeit der Tiere gibt ihm Kraft, Trost und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit.

Seine Erlebnisse dokumentiert er mit der Kamera. Millionen Menschen weltweit folgen ihm inzwischen auf Social Media und fiebern mit, wenn Hunde wie McMuffin, Hope, King Whacker, Britney oder Tina gerettet werden.

Es war naheliegend, dass Niall Harbisons Geschichte irgendwann in einem Buch festgehalten wird. Dieses ist nun auch auf Deutsch erschienen und trägt den perfekt passenden Titel HOPE. Es erzählt nicht nur vom Überleben, sondern von echter Transformation, denn es handelt von einem Mann, der an einem abgelegenen Ort seine wahre Bestimmung findet.

Alles in allem ist HOPE ein tief berührendes Buch, das voller Hoffnung steckt. Wer gerne außergewöhnliche Lebensgeschichten liest und vielleicht auch noch Hundefan ist, wird dieses beeindruckende Buch auf jeden Fall lieben und nach der Lektüre nicht so schnell vergessen.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Eine außergewöhnliche spirituelle Reise. Authentisch und eindringlich geschrieben.

Viele Steine bilden einen Weg
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Mit Viele Steine bilden einen Weg legt Marya Grathwohl ein eindrucksvolles autobiografisches Werk vor, das spirituelle Suche, interkulturelle Begegnung und ökologisches Engagement in einer berührenden ...

Mit Viele Steine bilden einen Weg legt Marya Grathwohl ein eindrucksvolles autobiografisches Werk vor, das spirituelle Suche, interkulturelle Begegnung und ökologisches Engagement in einer berührenden Lebensgeschichte vereint.

Als Judy Grathwohl in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen, zeichnet sie sich schon früh durch eine besondere Sensibilität für die Natur aus – eine Wahrnehmung, die weit über das bloße Sehen hinausgeht. Diese tiefe Verbindung zur Umwelt bildet das Fundament für ihren späteren Lebensweg als Franziskanerin Marya.

Besonders prägend wird für sie der Aufenthalt in Montana, wo sie Kinder des indigenen Crow-Stammes unterrichtet. Die Auseinandersetzung mit der dortigen, erdverbundenen Spiritualität bringt nicht nur ihr bisheriges Glaubensverständnis ins Wanken, sondern öffnet zugleich den Weg zu einer tiefergehenden Einsicht: dass spirituelle Wahrheit in vielfältiger Gestalt erscheint – und dass Gottes Gegenwart im gesamten Schöpfungsgefüge erfahrbar ist.

Grathwohl beschreibt diesen inneren Wandel authentisch, klar und voller Demut. Ihr Stil ist eindringlich, dabei nie belehrend. Besonders hervorzuheben ist ihre Fähigkeit, komplexe spirituelle Prozesse nachvollziehbar zu machen, ohne sie zu simplifizieren. Die Verflechtung von religiöser Reflexion und ökologischem Bewusstsein wirkt in keinem Moment konstruiert, sondern ergibt sich organisch aus ihrem Erleben.

Das Buch ist nicht nur ein persönlicher Erfahrungsbericht, sondern auch ein Plädoyer für eine ganzheitliche Sicht auf Glaube, Natur und Verantwortung. Es lädt dazu ein, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und Spiritualität im Einklang mit der Erde neu zu entdecken.

Ein stimmiges Gesamtwerk – vom aussagekräftigen Titel über das gelungene Cover bis hin zur inhaltlichen Tiefe. Viele Steine bilden einen Weg ist eine klare Empfehlung für alle, die sich für spirituelle Fragen interessieren, Sinn in der Natur suchen oder sich für die Verbindung von Glauben und ökologischem Handeln öffnen möchten.

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Veröffentlicht am 20.03.2025

Ein wichtiges Thema. Mit viel Herz und Humor erzählt.

Das Herz kennt keine Demenz
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Mit seinem Buch Das Herz kennt keine Demenz gibt Jim Ayag, Altenpfleger und TikTok-Star, einen tiefen und berührenden Einblick in die Welt der Pflege – und setzt sich mit Nachdruck für mehr Menschlichkeit ...

Mit seinem Buch Das Herz kennt keine Demenz gibt Jim Ayag, Altenpfleger und TikTok-Star, einen tiefen und berührenden Einblick in die Welt der Pflege – und setzt sich mit Nachdruck für mehr Menschlichkeit im Umgang mit Demenzkranken ein.

Wer kümmert sich um die Ältesten unserer Gesellschaft? Wie gehen wir mit Menschen um, die sich in der digitalen Welt nicht mehr zurechtfinden oder gar den eigenen Heimweg vergessen? Und wie gut ist unser Gesundheitssystem auf die wachsende Zahl hilfsbedürftiger Menschen vorbereitet? Ayag stellt diese drängenden Fragen und bringt sie mit persönlichen Geschichten, Fachwissen und einer Prise Humor den Leserinnen und Lesern näher.

Besonders bewegend sind die Episoden mit Frau Tippelkamp, die stellvertretend für viele wunderbare Menschen steht, denen der Autor in seinem Berufsalltag begegnet ist. Diese Momente machen deutlich, dass Demenz weit mehr ist als nur das Vergessen – sie ist eine Herausforderung für Betroffene und Angehörige, die mit Würde, Geduld und Wertschätzung begleitet werden sollte.

Mit seinem lockeren, eingängigen Schreibstil gelingt es Ayag, ein schweres Thema greifbar zu machen. Die 190 Seiten lesen sich flüssig, berühren und stimmen nachdenklich. Besonders beeindruckend ist, dass der Autor nie belehrend wirkt, sondern auf Augenhöhe mit seinen Leserinnen und Lesern spricht. Sein Engagement und seine Leidenschaft für die Pflegeberufe sind auf jeder Seite spürbar.

Fazit: Das Herz kennt keine Demenz ist weit mehr als ein Erfahrungsbericht – es ist ein Plädoyer für ein respektvolleres und empathischeres Miteinander. Jim Ayag zeigt, dass Humor, Menschlichkeit und Fachwissen keine Gegensätze sind, sondern der Schlüssel zu einer besseren Pflege. Ein absolutes Muss für alle, die sich näher mit dem Thema Demenz auseinandersetzen möchten – sei es beruflich oder privat. Denn eines ist sicher: Früher oder später wird dieses Thema uns alle betreffen.

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Veröffentlicht am 07.03.2025

Finde dein Element – eine inspirierende Geschichte über Glück, Veränderung und das Leben an sich

Der Pinguin, der fliegen lernte
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Eckart von Hirschhausen gelingt mit Der Pinguin, der fliegen lernte ein ebenso tiefgründiges wie humorvolles Buch über das Leben, die Liebe und das Glück. Mit seiner bekannten Pinguin-Geschichte zeigt ...

Eckart von Hirschhausen gelingt mit Der Pinguin, der fliegen lernte ein ebenso tiefgründiges wie humorvolles Buch über das Leben, die Liebe und das Glück. Mit seiner bekannten Pinguin-Geschichte zeigt er auf inspirierende Weise, dass Erfolg und Zufriedenheit oft davon abhängen, ob wir uns in der richtigen Umgebung befinden – so wie der Pinguin erst im Wasser seine wahre Stärke entfalten kann.

Mit Charme und Leichtigkeit regt Hirschhausen dazu an, sich weniger mit den eigenen vermeintlichen Schwächen zu beschäftigen und stattdessen herauszufinden, wo das persönliche Element liegt. Seine klugen und einfühlsamen Worte machen das Buch zu einer wunderbaren Quelle der Motivation, die die Augen für neue Perspektiven öffnet.

Besonders beeindruckend ist die hochwertige Gestaltung des Buches. Das kompakte Format liegt gut in der Hand, und die atemberaubenden Naturaufnahmen von Stefan Christmann bereichern die Geschichte visuell. Die Mischung aus inspirierenden Gedanken, Herzenswärme und humorvollen Momenten macht dieses Buch zu einem echten Schatz – ideal für alle, die eine kleine Aufmunterung oder neue Impulse für ihr Leben suchen.

Fazit: Der Pinguin, der fliegen lernte ist ein berührendes, unterhaltsames und optisch wunderschönes Buch, das Mut macht, seinen eigenen Weg zu finden. Es eignet sich perfekt als Geschenk oder als liebevolle Erinnerung daran, dass wir alle in der richtigen Umgebung über uns selbst hinauswachsen können.

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Veröffentlicht am 07.01.2025

Poesie und Rebellion haben einen Namen: Billie!

BILLIE »Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden«
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Stefan Cordes' historischer Roman „Billie“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und tief bewegt. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass Geschichte so lebendig, greifbar und zugleich ...

Stefan Cordes' historischer Roman „Billie“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und tief bewegt. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass Geschichte so lebendig, greifbar und zugleich modern erscheinen lässt. Es erzählt die Geschichte von Sibylla Schwarz, einer jungen Frau im 17. Jahrhundert, die in vielerlei Hinsicht ihrer Zeit weit voraus war. Unter dem Spitznamen Billie lernen wir eine Protagonistin kennen, die leidenschaftlich, mutig und wortgewaltig ihren Platz in einer von Männern dominierten Welt behauptet.

Billie ist die jüngste Tochter des Greifswalder Bürgermeisters Schwarz, und sie lebt in einer Zeit, die von Krieg, Leid und Gewalt geprägt ist. Soldaten haben sich im Haus der Familie eingenistet, und der Alltag ist von Bedrohung und Unsicherheit gezeichnet. Doch Billie lässt sich nicht unterkriegen. Sie trotzt den Erwartungen ihrer Zeit, kämpft für Bildung und für die Freiheit, ihre Stimme durch die Poesie hörbar zu machen. Besonders beeindruckt hat mich die Art und Weise, wie Billie ihre Gedichte nicht nur als Ausdruck von Gefühlen nutzt, sondern als Waffe gegen Hass, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Ihre Liebe zu einer Frau wird dabei ebenso sensibel wie kraftvoll dargestellt, ohne jemals in Klischees abzurutschen.

Der Roman ist nicht nur ein faszinierendes Porträt einer historischen Persönlichkeit, sondern auch eine kritische Reflexion über Geschlechterrollen, soziale Ungleichheit und die zerstörerische Macht von Krieg und Fanatismus. Gerade die Szenen, in denen Billie ihre Gedichte verfasst, sind von einer solchen Intensität und Schönheit, dass sie mich mehrfach innehalten ließen. Stefan Cordes gelingt es meisterhaft, die poetische Sprache Billies in seinen Roman zu integrieren, ohne dass dies je gekünstelt oder aufgesetzt wirkt.

Was „Billie“ aber besonders herausragen lässt, ist die zeitlose Relevanz der behandelten Themen. Billie könnte ebenso gut eine junge Frau unserer Zeit sein. Ihr Mut, ihre Leidenschaft und ihr unbändiger Wille zur Selbstbestimmung sind universelle Werte, die heute genauso wichtig sind wie vor 400 Jahren. Stefan Cordes hat es geschafft, eine fast vergessene Dichterin wieder ins Licht zu rücken und ihr die Würdigung zukommen zu lassen, die sie verdient.

Auch sprachlich ist der Roman ein Meisterwerk. Cordes' Erzählstil ist voller Metaphorik, Poesie und dennoch klar und eindringlich. Die Dialoge wirken authentisch, die Beschreibungen der Kriegsszenerien sind beklemmend und die emotionalen Momente zwischen Billie und den Menschen, die sie liebt, sind tief berührend.

Abschließend kann ich nur sagen: „Billie“ ist ein Roman, den man gelesen haben sollte. Nicht nur, weil er uns ein wichtiges Stück Literaturgeschichte näherbringt, sondern weil er uns zeigt, was es bedeutet, für die eigene Stimme zu kämpfen. Damals wie heute. Billie Schwarz ist eine Figur, die man nicht so schnell vergisst, und Stefan Cordes hat ihr mit diesem Buch ein literarisches Denkmal gesetzt. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung!

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