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Veröffentlicht am 22.02.2018

Packender Thriller

Der Kruzifix-Killer (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 1)
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Das Buch "Der Kruzefix Killer" von Chris Carter ist 2009 als deutsche Übersetzung des Titels "The cucifix killer" im Ullsteinverlag erschienen, es handelt sich bei diesem Exemplar um ein Taschenbuch. Der ...

Das Buch "Der Kruzefix Killer" von Chris Carter ist 2009 als deutsche Übersetzung des Titels "The cucifix killer" im Ullsteinverlag erschienen, es handelt sich bei diesem Exemplar um ein Taschenbuch. Der weiße Schriftzug mit dem Titel am Cover ist erhöht geprägt, das rote Symbol am Einband vertieft. Dieses Cover alleine hat mich aufmerksam gemacht, da selten bei Taschenbuchthrillern so aufwändige Einbände zu finden sind.

Das Buch ist aus der Sichtweise eines allwissenden Erzählers geschrieben, der hauptsächlich bei Robert Hunter, dem Hauptermittler und Protagonisten des Romans bleibt, aber auch Detailinformation über einige der Opfer in Form von Erlebnisberichten liefert.

Am Anfang des Buches ist man schon ziemlich am Ende der Geschichte: Robert Hunter, Ermittler bei der Mordkommision in LA, bekommt einen geheimnisvollen Anruf des Kruzifixkillers, der seinen Partner Carlos Garcia gefangen hält. Garcia ist an ein Krez genagelt, und Hunter hat die Chance, durch das Drücken eines von vier Knöpfen inneralb von 60 Sekunden seinen Partner zu retten, sollte er jedoch falsch liegen, würden beide bei einer Explosion sterben. Nach diesem imposanen Intro begibt sich der Leser mit dem Erzähler auf eine Rückblende zu der Zeit, wo der Fall begann.

Garcia ist neu bei der Mordkommission in LA, jung, talentiert, und ziemlich frisch verheiratet. Hunter hat seinen Partner verloren und ist wenig begeistert, einen "Grünschnabel", wie er seinen Partner fortan nennt, zu diesem Fall zugewiesen zu bekommen, jedoch möchte Hunter bei der Aufklärung eines Falles mitwirken, der ihn an den angeblich vor bereits einem Jahr verurteilten und hingerichteten Kruzifixkiller erinnert.
Der Mord ist grausam und bestialisch beschrieben, das Auffinden der Leiche mit allen Einzelheiten und der Umgebung. Der Fall entwickelt sich schnell und führt zu Verstrickungen ins Drogenmilieu zum Undercoverboss D- King, auf dessen Mädchen die Beschreibung der Leiche perfekt passt. Hier wird man Zeuge dunkler Machenschaften und kommt mit dem Gesetz der Straße in Berührung. Die Morde häufen sich, und zeitgleich lernt Hunter, der immer allein lebte und das angesichts seines Berufs auch sehr gut findet, die attraktive Isabella in einem Club kennen, die selbst als Lehrende einer Universität tätig ist und die, nachdem sie eine unbeabsichtigte Skizze vom Symbol des Killers findet, glaubt, den Mörder vor einiger Zeit bereits einmal in einem Club begegnet zu sein.
Die Ermittlungen laufen schleppend, und es will nicht keine so recht heiße Spur einstellen, bis sich dann plötzlich wieder die Ereignise überschlagen, als D-King eine geheimnisvolle DVD zugespielt bekommt. Der Showdown ist gut gelungen, hier ist die Gradwanderung gut geschafft zwischen Beschreibung, Hintergründen und Handlungsfortschritt.

Meine Kritikpunkte an dem Buch sind, dass ich sehr bald wusste, wer sich hinter dem Killer verbirgt, was dem Lesen und der Spannung aber keinen Abbruch getan hat (ich hätte mich ja auch irren können). Ein paar Details in der Aufklärung haben mir aber gefehlt (hier jetzt SPOILERALARM) - und zwar, woher der Kruzifixkiller die Körperkraft genommen hat, um einige doch sehr schwere Opfer oder Apparate zu transportieren und zu drapieren, beziehungsweise zu überwältigen. So gut ich die Hintergrudstory um die Aufklärung auch fand, hier wurde in meinen Augen nicht alles bedacht, aber es ist ja eine fiktive Geschichte und kein Tatsachenthirller.

Fazit: Ein toller Pageturner, ich bin heiß auf weitere Bücher dieses Autors!

Veröffentlicht am 19.02.2018

Anders und emotional

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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Das Buch "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" von Peter Boganinni ist Ende Jänner 2018 im Hanser-Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Das Cover des Buches ist ein ´Blickfang, ...

Das Buch "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" von Peter Boganinni ist Ende Jänner 2018 im Hanser-Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Das Cover des Buches ist ein ´Blickfang, denn vom schwarzen (matten) Hintergrund hebt sich der Titel in blauen Großbuchstaben, hinterlegt mit einem Sternenhimmel, ab. Der Name des Autors in in neonrosa, jedeoch ebenfalls mit Sternenhimmelhingergrund abgebildet. Der Buchrücken ist in rosa mit silberweißer Schrift gehalten, die Rückseite mit dem interessanten Klappentext als Sternenhimmel mit silberweißer Schrift.

Gestalterisch schön finde ich auch die Kapitelbezeichnungen, die wie mit einem Malerpinsel gemalt aussehen und dadurch gut zum Setting des Buches passen.

In den Schreibstil musste ich mich erst einlesen, nach 50 Seiten war ich dann mitten in der Handlung drin und musste mich nicht mehr auf den Prozess des Lensens konzentrieren, die letzten 100 Seiten haben mich total gefesselt und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Die Protagonistin des Buches, Tess, ist 16 Jahre alt und geht bzw. ging in einem Hippie-Internat in die Schule. Sie verlässt eigenmächtig das Internat, weil sie den Tod ihres nur einmal getroffenen Online-Freundes Jonah nicht verkraftet. Tess befindet sich in einer schwierigen Familiensituation. Ihre Mutter findet sich gerade mit ihrer neuen Liebe selbst in Indien, ihr Vater erfindet sich immer wieder neu und hat als letztes Projekt ein alternatives Beerdigungsunternehmen gegründet. Tess erfährt davon erst bei ihrer Rückkehr nach Hause, und versucht, sich in denn Alltag wieder einzufinden. Dabei schreibt sie weiterhin an den verstorbenen Jonah.

Die Handlung finde ich sehr passend gewählt, sie passt zu Tess, ihrer Familie und ihren Lebensumständen, ebenso auch die Wendungen, die die Geschichte immer wieder nimmt. Hier ist nichts übertrieben überzeichnet, die Charaktere haben ihre eigene Persönlichkeit und bleiben in ihren Rollen authentisch. Die Erzählperspektifve aus Tess Sicht gibt einen guten Einblick in das Seelenleben Jugendlicher, die Schilderungen sind emotional gefärbt, wie es zu einem Mädchen dieses Alters passt.

Das Ende finde ich für die Geschichte sehr passend. Im Laufe der Handlung habe ich alle Charaktere lieb gewonnen und mit ihnen beim Versuch, ihre persönlichen Ziele zu erreichen, regelrecht mitgefiebert.

Fazit: Einmal ein etwas anderes Buch zum Thema Internet und Selbstmord von Jugendlichen.


Veröffentlicht am 19.02.2018

Witziger Roman Frauen bei der "Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt"

Die Königin von Lankwitz
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Das Cover ist ein ziemlicher Blickfang, obwohl es so einfach gehalten ist, das hat mich gleich auf den Klappentext neugierig gemacht. Von dem Autor habe ich bisher nichts gelesen, und war gespannt, ...

Das Cover ist ein ziemlicher Blickfang, obwohl es so einfach gehalten ist, das hat mich gleich auf den Klappentext neugierig gemacht. Von dem Autor habe ich bisher nichts gelesen, und war gespannt, was die Geschichte zum zwei über 50-Jährige und kürzlich entlassene Knastschwestern so mit sich bringt.

Positiv fällt mir auf, dass die Buchstaben groß genug sind, dass sie auch meine Oma mit über 90 noch ohne Probleme lösen kann, das Buch wird jedenfalls auch an sie gehen und vielleicht bei meiner Mutter, im Alter der beiden Protagonstinnen, Station machen. Ich glaube nämlich, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dass locker drei Generationen an Frauen ansprechen kann, auch wenn bei mir das Kopfkino besonders angesprungen ist.

Da ich bereits Berlin besucht habe, kann ich mir die Umgebung gut vorstellen, ich war letztes Jahr dort und habe daher noch das ganze Umfeld frisch im Gedächtnis. Auch die Art, der beiden "Knastschwestern" Bea und Irene gefällt mir gut. Die beiden sind zwar noch nicht ganz jung, sehen aber as Leben sehr realistisch und wissen, dass die großen Chancen draußen nicht warten. Anstatt mit dem Schicksal zu hadern, nehmen sie es selbst in die Hand und werden gemeinsam, leider nicht ganz legal, miteinander aktiv, um auch anderen Frauen zu helfen und sich damit selbst um ihr Auskommen zu sorgen.

Der Schreibstil ist leicht, witzig und mit vielen direkten Reden und Zitaten ausgeschmückt. So ist bei mir nicht nur das Kopfkino, sondern auch das Kopfradio mit angesprungen und ich habe beim Lesen teilweise mitgesungen, was mir Spaß gemacht hat.
Die Geschichte selbst finde ich abgedreht, aber leider nicht unrealistisch, denn auch die Drahtzieherin kommt für mich authentisch-unsympathisch rüber - und eigene Persönlichkeiten habe alle Charaktere, die in dem Buch auftreten, trotz der Kürze des Werks.

Fazit: Ein kurzweiliges und witziges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 01.04.2025

Wenig Manga

Jo & Jomoto – Das Portal nach Kinko
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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Werk, das insbesondere junge Leser:innen ansprechen soll. Die Geschichte rund um den zwölfjährigen Jo, der durch ein Portal in eine magische Welt gerät, ist spannend ...

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Werk, das insbesondere junge Leser:innen ansprechen soll. Die Geschichte rund um den zwölfjährigen Jo, der durch ein Portal in eine magische Welt gerät, ist spannend und bietet viele kreative Ideen. Doch neben gelungenen Elementen gibt es auch einige Kritikpunkte, die das Lesevergnügen stellenweise trüben.



Positive Aspekte

Zunächst einmal ist es sehr erfreulich, dass das Buch mit einem Drachen aufwartet – eine Erwartung, die das Cover und die Handlung definitiv erfüllen. Noch überraschender und besonders gelungen ist jedoch das Kampfkaninchen, das sich als unerwarteter und humorvoller Sidekick entpuppt. Diese Figur sorgt für viele spannende und witzige Momente und hebt sich von den sonst üblichen Fantasy-Begleitern ab. Außerdem handelt es sich dabei um die absolute Lieblingsfigur meines Sohnes beim Lesen des Buches. Einen Krieger in eine Transportbox für Haustiere zu sperren - das geht ja gar nicht .

Ein weiterer Pluspunkt ist die Art und Weise, wie das Portal funktioniert. Die Mechanik dahinter ist durchdacht und gibt der Geschichte eine eigene Dynamik. Sie wirkt weder übermäßig kompliziert noch zu simpel, sondern bietet einen glaubwürdigen Zugang zur Fantasy-Welt, der sowohl Jo als auch die Leser fasziniert.

Auch die Einbettung der Handlung in die realistische Lebenswelt eines Zwölfjährigen ist gelungen. Jo hat typische Alltagsprobleme, geht zur Schule, kämpft mit sozialen Schwierigkeiten und sucht seinen Platz in der Welt. Diese Aspekte verleihen der Geschichte eine authentische Basis und erleichtern die Identifikation mit der Hauptfigur.



Kritikpunkte

Dennoch gibt es einige Punkte, die weniger überzeugend sind. Ein großer Kritikpunkt ist der Manga-Stil, der auf dem Cover und in der Aufmachung des Buches angedeutet wird. Leider beschränken sich die tatsächlich enthaltenen Manga-Seiten auf nur wenige Illustrationen – etwa 20 bis 40 Prozent hätte man erwartet, doch es sind deutlich weniger. Das ist enttäuschend für Leser, die sich auf einen hybriden Erzählstil aus Text und Bild gefreut haben.

Auch die Handlung weist einige fragwürdige Stellen auf, die die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen. Ein Beispiel ist die Reaktion von Jos Eltern – oder vielmehr deren fehlende Reaktion. Es wirkt sehr unrealistisch, dass sie keinerlei Fragen stellen, obwohl ihr Sohn sich in einer völlig ungewöhnlichen Situation befindet.

Ebenso merkwürdig ist die Episode, in der Jo ins Sekretariat geschickt wird, nur weil er ein Buch liest. Dass eine Lehrkraft dies als Grund ansieht, ihn aus dem Unterricht zu entfernen, ist bereits fragwürdig, doch die Tatsache, dass die Sekretärin augenscheinlich nichts Besseres zu tun hat, verstärkt den unrealistischen Eindruck. Diese Szene wirkt konstruiert und passt nicht recht zur ansonsten stimmigen Darstellung der Schulsituation.

Schließlich bleibt die Frage offen, warum Jo so wenige Freunde hat. Das Buch liefert keine klare Begründung dafür, warum er in der Schule eher isoliert ist. Eine tiefergehende Charakterisierung oder Hinweise auf frühere Erlebnisse hätten dazu beigetragen, seinen sozialen Status besser nachvollziehbar zu machen.



Fazit: viele tolle Elemente, jedoch wegen des geringen Mangaanteils nicht so wie erwartet. Daher 3,5 / 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Tolle Sprecherin

Herzklopfen inklusive - Kaffee von Jake
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Das Hörbuch Herzklopfen inklusive Kaffee von Karin Lindberg überzeugt mit einer charmanten Liebesgeschichte, die gekonnt zwischen Romantik, Humor und emotionalen Momenten balanciert. Die Dynamik zwischen ...

Das Hörbuch Herzklopfen inklusive Kaffee von Karin Lindberg überzeugt mit einer charmanten Liebesgeschichte, die gekonnt zwischen Romantik, Humor und emotionalen Momenten balanciert. Die Dynamik zwischen Jake und der weiblichen Protagonistin ist authentisch und liebevoll konstruiert, sodass man mit den beiden mitfiebert.

Ein besonderes Lob verdient Corinna Dorenkamp, die als Sprecherin einen herausragenden Job macht. Selbst bei 1,75-facher Geschwindigkeit bleibt ihre Stimme angenehm und gut verständlich, was das Hörerlebnis auch für Schnellhörer:innen angenehm macht. Sie verleiht den Charakteren Tiefe und sorgt für eine lebendige Erzählweise.

Ein kleiner Kritikpunkt betrifft jedoch die Nebenhandlung rund um die Chefin. Die Vielzahl an Plottwists wirkt an einigen Stellen etwas übertrieben und lenkt stellenweise von der Haupthandlung ab. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Insgesamt ist Herzklopfen inklusive Kaffee jedoch eine wunderbare Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren und einer tollen Sprecherin – eine klare Empfehlung für Fans von romantischen Hörbüchern!

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