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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2021

Zurück in die Vergangenheit

Was wir sehen, wenn wir lieben
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Das Buch beginnt praktisch mit Teresas Gedächtnisverlust. Nach einer ausschweifenden Party fällt sie die Treppe herunter und kann sich an die letzten fünf Jahre nicht mehr erinnern.

Sofort wurde ich in ...

Das Buch beginnt praktisch mit Teresas Gedächtnisverlust. Nach einer ausschweifenden Party fällt sie die Treppe herunter und kann sich an die letzten fünf Jahre nicht mehr erinnern.

Sofort wurde ich in Teresas Geschichte hineingezogen. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben. Ich wollte mit ihr zusammen ihr Geheimnis der letzten fünf Jahre lösen. Sie wacht auf und das letzte, an das sie sich erinnern kann ist ein Date mit Henry, in den sie schon immer heimlich verliebt war.
Teresa ist sehr sympathisch und sie ist in ihrem Charakter stimmig. Meiner Meinung nach haben nur ihre Piercings und ihre Tattoos nicht ganz zu ihrer Art gepasst. Ich könnte nur vermuten, dass sie sich dadurch abheben wollte. Mir hat eine Erklärung gefehlt, wie sie zum tätowieren gekommen ist und ihren besten Freund Benno kennen gelernt hat.

Auf der anderen Seite ist da Henry, der seine Geschichte erzählt. Er gibt vor allem Rückblicke, wie die Zeit mit Teresa abgelaufen ist. Die Perspektivwechsel machen das Buch spannend und kurzweilig.
Henry ist ebenfalls eine sympathische Person und ich wollte verstehen, was passiert ist.

Insgesamt ist das Buch sehr gut und emotional geschrieben. Ich konnte mich sehr gut in die Welt hineinversetzen. Auch die Nebencharaktere waren super gestaltet, sie haben mir gut gefallen mit ihren Macken und das wahre Leben abgebildet.
Ich hab aber einen weiteren Kritikpunkt, mir war leider zu früh klar, was das Geheimnis ist, sodass das Buch zwar dennoch bis zum Schluss stimmig, aber leider nicht mehr ganz so spannend war. Das Ende war mir dann aber zu kurz, da hätte ich mir noch ein bisschen mehr erhofft.
Außerdem passt für mich der Klappentext nicht ganz zum Inhalt, da davon geschrieben wurde, dass Teresa Henry finden muss. Sie findet ihn aber sehr schnell.
Deshalb gibt es von mir nur 4 von 5 Sternen. Das Buch hat mir alles in allem dennoch sehr gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.04.2025

Zu viele ernste Themen, zu wenig Leichtigkeit

Lieber solo als allein
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Ich mag die Bücher von Tessa Hennig sehr gerne und habe mich auch auf dieses Buch sehr gefreut.
Titel, Cover und Klappentext haben ebenfalls ein gewohnt lustiges Leseabenteuer versprochen.
Allerdings ...

Ich mag die Bücher von Tessa Hennig sehr gerne und habe mich auch auf dieses Buch sehr gefreut.
Titel, Cover und Klappentext haben ebenfalls ein gewohnt lustiges Leseabenteuer versprochen.
Allerdings hat mir sowohl der gewohnte Witz, als auch Spannung gefehlt. Die Handlung rund um Leonie und ihre Familie ist für mich nur so dahingeplätschert.
Ich fand die Handlung für einen Wohlfühlroman zu sehr mit bedrückenden Themen überladen, Trennung, Betrug, Unfall, Verlust eines nahe stehenden Menschen.
Dennoch haben alle drei Frauen – Leonie, ihre Mutter Katrin und ihre Großmutter Gabriele – eine spürbare Entwicklung durchgemacht und erkannt, was ihnen wirklich wichtig ist. Insgesamt vergebe ich 3 Sterne, da ich leider enttäuscht bin und weiß, dass die Autorin Bücher schreiben kann, die mehr meinen Lesewünschen entsprechen.


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Veröffentlicht am 26.03.2025

Rau, schonungslos, aber distanziert

Achtzehnter Stock
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Das Cover von "Achtzehnter Stock" fängt die trostlose Stimmung des Buches hervorragend ein. Das triste Hochhaus vor dem blauen Himmel wirkt beinahe symbolisch und unterstreicht die beklemmende Atmosphäre. ...

Das Cover von "Achtzehnter Stock" fängt die trostlose Stimmung des Buches hervorragend ein. Das triste Hochhaus vor dem blauen Himmel wirkt beinahe symbolisch und unterstreicht die beklemmende Atmosphäre. Auch die eindringlichen Beschreibungen der drückenden Hitze mitten in Berlin verstärken dieses Gefühl.

Der Schreibstil passt perfekt zu dieser düsteren Grundstimmung: Er ist knapp, prägnant und oft vulgär – direkt, fast schon rau. Dadurch wirkt Wandas Perspektive umso authentischer und bringt ihre innere Zerrissenheit gut zum Ausdruck.

Mir gefällt, dass der Roman langsam einsetzt und die Atmosphäre eindringlich einfängt. Ich konnte gut nachvollziehen, warum Wanda sich so verhält, dennoch blieb sie mir während der gesamten Geschichte unnahbar. Trotz der detaillierten Einblicke in ihr Leben fehlte mir eine tiefere emotionale Verbindung zu ihr.
Dennoch war das Buch spannend, weil ich die ganze Zeit gehofft habe, dass Wanda ihr Glück findet. Ihr Zwiespalt zwischen Karriere und Mutterschaft ist ein Konflikt, mit dem sich viele alleinerziehende Frauen identifizieren können. Dennoch hätte ich mir von ihr mehr Weitsicht oder zumindest ein größeres emotionales Einfühlungsvermögen für ihre Tochter gewünscht.
Insgesamt hat mich das Buch zwar gut unterhalten, aber nicht vollständig überzeugt. Es schafft eine eindringliche Atmosphäre und erzählt eine rohe, realistische Geschichte, lässt jedoch in der Figurenzeichnung einige Tiefe vermissen.






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Veröffentlicht am 03.03.2025

Ich hatte mehr erwartet

Für immer
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In Maja Lundes Roman „Für immer“ wird ein faszinierendes Szenario thematisiert: die plötzliche Aussetzung der Zeit, bei der weder Menschen geboren noch sterben können. Allerdings bleibt die Natur nicht ...

In Maja Lundes Roman „Für immer“ wird ein faszinierendes Szenario thematisiert: die plötzliche Aussetzung der Zeit, bei der weder Menschen geboren noch sterben können. Allerdings bleibt die Natur nicht stehen und altert weiter. Diese Idee, die sowohl beunruhigend als auch inspirierend ist, wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Unter den Charakteren finden sich eine Kriegsfotografin mit einem Hirntumor, ein Ehepaar, das in eine altersgerechte Wohnung umzieht, ein Vater, der sich auf die Geburt seines Babys freut, und eine Angestellte eines Bestattungsunternehmens, die Extremsport betreibt.
Durch die Einführung so vieler verschiedener Charaktere fiel mir der Einstieg in das Buch jedoch schwer, da zu Beginn die Orte und Protagonist*innen ständig wechselten. Besonders gut gefallen hat mir jedoch die Dynamik zwischen dem älteren Ehepaar Margo und Otto.
Dennoch blieb die Erzählweise oft oberflächlich, und es mangelte an emotionaler Tiefe. Einige Handlungsstränge und Figuren wirken unterentwickelt, und der angedeutete Grund für den Stillstand der Zeit konnte mich nicht überzeugen. Zu viele Fragen blieben offen, und einige Gedanken wurden nicht weiter ausgeführt.
Obwohl der Schreibstil flüssig und gut lesbar bleibt, verliert das Thema mit der Zeit an Reiz. Die anfängliche Euphorie der Charaktere weicht einer schleichenden Langeweile, die sich auch auf mich übertrug. Die Handlung ist zudem verwirrend, da die ständigen Perspektivwechsel und der sprunghafte Erzählstil zunächst unklar miteinander verbunden erscheinen, allerdings werden die Charaktere sinnvoll und logisch zusammengeführt. Das empfinde ich als große Stärke des Buches.
Insgesamt bleibt „Für immer“ ein Werk mit einer interessanten Grundidee, das jedoch in der Umsetzung Schwächen zeigt. Die Idee des Zeitstillstands hätte mehr Potenzial geboten, wurde aber nicht vollständig ausgeschöpft. Das Buch regt zwar zum Nachdenken an, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück und endet enttäuschend.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Schöne Liebesgeschichte

Was wir verloren glaubten
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Das Cover zu "Was wir verloren glaubten" ist schlicht und zeigt ausschließlich den Schriftzug. Es passt zur Gesamststimmung des Buches.
Zunächst ist es wichtig, dass das Buch Band 2 einer dreiteiligen ...

Das Cover zu "Was wir verloren glaubten" ist schlicht und zeigt ausschließlich den Schriftzug. Es passt zur Gesamststimmung des Buches.
Zunächst ist es wichtig, dass das Buch Band 2 einer dreiteiligen Serie ist. Da ich den ersten Teil nicht kannte, hat es mir den Einstieg in das Buch erschwert, da viele Namen fallen, die scheinbar schon aus dem ersten Band bekannt sind. Das Buch kann zwar für sich alleine stehen, da die Geschichte am Ende abschließt, es scheint aber einfacher, wenn man den ersten Band schon kennt.
Die Geschichte war abwechslungsreich. Averys Team schlägt für Baseball. Seit Jahren leitet sie das Highschoolteam, doch dann wird ihr ausgerechnet ihr Ex Freund als Co Coach zur Seite gestellt.
Der Schreibstil war mir an vielen Stellen zu platt und umgangssprachlich. Ein bisschen hatte ich auch das Gefühl, dass manche Passagen zu ausführlich beschrieben wurden. Das hat für mich auf Dauer leider auch den Lesespaß gemindert.
Schön fand ich den Schluss, den ich hier aber nicht verraten möchte.
Alles in allem gibt es von mir 3 von 5 Sternen und eine bedingte Leseempfehlung.

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