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Veröffentlicht am 14.04.2025

Eine eigenwillige, aber faszinierende Geschichte, für die man einen langen Atem benötigt!

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" habe ich mir als eines meiner 12 für 2025 Bücher vorgenommen, da der Klapptext mit einer exzentrischen Forscherin, magische Wesen und eine verschneite Kulisse im frühen ...

"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" habe ich mir als eines meiner 12 für 2025 Bücher vorgenommen, da der Klapptext mit einer exzentrischen Forscherin, magische Wesen und eine verschneite Kulisse im frühen 20. Jahrhundert irgendwo am Rand der Welt sehr vielversprechend klang. Ich hatte mir eine locker-leichte Geschichte mit märchenhaftem Flair und einem Hauch Romantik erhofft, an der man sich zwischendurch erfreuen kann. Leider erwies sich der Einstieg ins Buch für mich aber als deutlich weniger mühelos als erwartet...

Erster Satz: "Shadow ist sichtlich unzufrieden mit mir.”

Das beginnt schon mit der Erzählweise der Handlung. Erzählt wird die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen in Emilys Forschungstagebuch, die teils größere Zeitsprünge enthalten und eher nacherzählen, als szenisch zu schildern. Diese ungewöhnliche Erzählweise bringt einige Herausforderungen mit sich, vor allem was das Pacing der Handlung betrifft. So passiert zu Beginn lange Zeit kaum etwas erwähnenswertes, während Emily und Wendell in Hrafnsvik ankommen und die umliegende Gegend erkunden – so wenig, dass ich mich nach 150 Seiten ernsthaft gefragt habe, ob ich das Buch überhaupt beenden möchte. Später wiederum überschlagen sich die Ereignisse, allerdings werden zentrale Wendepunkte und Schlüsselszenen dann oft nur knapp in einem Eintrag abgespeist, statt sie wirklich auszukosten. Auch die zeitlichen Rahmenbedingungen der Geschichte waren für mich zunächst schwer greifbar, was mir den Einstieg in die Handlung zusätzlich erschwert hat. Den obwohl die Handlung im Jahr 1909 angesiedelt ist, könnten Setting, Figuren und Ereignisse fast ebenso gut in der Gegenwart spielen. Zwar kommt keinerlei moderne Technologie vor, eine authentische historische Atmosphäre will sich aber dennoch nicht so recht einstellen.

"Dieses Tagebuch hat zwei Aufgaben: Es soll meine Erinnerung stützen, wenn ich meine Feldnotizen formal ordne, und es soll späteren Forschern als Protokoll dienen, falls ich vom Kleinen Volk gefangen werde.”


Hat man dann aber in die Geschichte reingefunden, belohnt sie einen mit unerwartetem Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Heather Fawcetts Sprache ist durchzogen von trockenem, eigenwilligem Humor, der durch Emilys nüchterne, wissenschaftlich geprägte Tagebuchstimme getragen wird. Durch den eher distanzierte Erzählton muss man viele Gefühlsbeschreibungen und Beziehungsdynamiken zwischen den Zeilen lesen. Wenn man sich aber erstmal in Emilys Gedankenwelt eingefunden hat, funktioniert das aber ganz wunderbar und man bekommt kaum genug von der Geschichte. Das spiegelt sich auch in meinem Lesetempo wieder. Während ich für die ersten 150 Seiten beinahe drei Wochen gebraucht habe und nebenher sieben andere Bücher beendet habe, habe ich den Rest der Geschichte an einem einzigen Vormittag gelesen.

"Manche Menschen glauben, das Kleine Volk würde sich mit Glöckchen und Gesang ankündigen, in Wirklichkeit jedoch wird man Feen nur hören, wenn sie es wollen”


Besonders gelungen sind auch die atmosphärischen Beschreibungen der winterlichen Landschaft Ljoslands, der prächtigen Natur und vor allem der fremdartigen, magisch-düsteren Feenreiche, denen Emily bewaffnet mit Fotoapparat und Notizbuch auf die Pelle rückt. Vor allem bei der Beschreibung von letzteren zeigt die Autorin sehr viel Kreativität und Gespür für das Unheimliche. Damit erinnert das Worldbuilding ein wenig an die Geschichten von Holly Black oder S. Jae-Jones. Denn die Einordnung der Reihe als "Cozy Fantasy" finde ich maximal irreführend, denn weder ist die Geschichte „gemütlich“ noch laden die Feenwesen zum Kuscheln ein. Wer bei Titel und Genrebezeichnung an glitzernde Elfen denkt, die schillernd über bunte Wiesen taumeln, könnte nicht weiter von Heather Fawcetts Version der Feenwelt entfernt sein. Sie zeichnet hier ein exzentrisches Bild der Feenwelt mit komplizierten Regeln, beiläufiger Grausamkeit, verdrehter Schönheit, eiskalter Skrupellosigkeit und gefährlichen Abgründen. Eine faszinierende, wenn auch gewöhnungsbedürftige Mischung.

"Ich bin Entdeckerin, Wendell. Ich könnte mich auch als Wissenschaftlerin bezeichnen, aber im Kern trifft es das. Ich will das Unbekannte erforschen. Sehen, was kein Sterblicher je gesehen hat. Den Teppich der Welt zurückschlagen und in die Sterne fallen."


Apropos faszinierend, wenn auch gewöhnungsbedürftig: Sprechen wir über die Hauptfigur Emily. Es hat zwar eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin, aber ihre distanzierte, sachliche Art, ihr scharfer Verstand und ihr Hang dazu, sich aus wissenschaftlichem Eifer in Schwierigkeiten zu bringen machen sie zu einer interessanten Protagonistin. Mit ihrer maximalen sozialen Inkompetenz und ihren Inselbegabungen könnte sie auf dem Autismus Spektrum liegen und ist damit der diametrale Gegenpart zum charismatischen Love Interest Bambleby Wendell. Die Dynamik zwischen den beiden ist schrullig, aber herzerwärmend, genau wie die Nebenfiguren wie beispielsweise der Brownie Poe, Emilys Begleiter Shadow und die ruppigen Dorfbewohner, die sich nur mit viel Geduld für Emily erwärmen lassen. Am Ende fand ich es dann sehr schade, alle so schnell wieder zurücklassen zu müssen und habe beschlossen, auf jeden Fall auch die Folgebände zu lesen. Allein schon, weil ich so viel in die Geschichte investieren musste, um das Gebiet der Dryadologie zu greifen, die Figuren ins Herz zu schließen und mich mit der Erzählart anzufreunden - da lasse ich mir die Fortsetzungen nicht entgehen!

"Ich war es gewohnt, Geschichten über Feen aufzuzeichnen – ich hatte nicht damit gerechnet, in einer mitzuspielen, das hatte ich nie gewollt. Ich gehörte mit Stift und Block schön außerhalb des Geschehens.“



Fazit


"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" ist kein Buch für zwischendurch, und verlangt Geduld – sowohl mit dem gemächlichen Einstieg als auch mit der ungewöhnlichen Erzählweise. Wer sich aber auf Emily, ihre Welt und die eigenwillige Art der Darstellung einlässt, wird mit einer charmanten, klugen und auf ganz eigene Weise magischen Geschichte belohnt.

Veröffentlicht am 14.04.2025

Eine eigenwillige, aber faszinierende Geschichte, für die man einen langen Atem benötigt!

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" habe ich mir als eines meiner 12 für 2025 Bücher vorgenommen, da der Klapptext mit einer exzentrischen Forscherin, magische Wesen und eine verschneite Kulisse im frühen ...

"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" habe ich mir als eines meiner 12 für 2025 Bücher vorgenommen, da der Klapptext mit einer exzentrischen Forscherin, magische Wesen und eine verschneite Kulisse im frühen 20. Jahrhundert irgendwo am Rand der Welt sehr vielversprechend klang. Ich hatte mir eine locker-leichte Geschichte mit märchenhaftem Flair und einem Hauch Romantik erhofft, an der man sich zwischendurch erfreuen kann. Leider erwies sich der Einstieg ins Buch für mich aber als deutlich weniger mühelos als erwartet...

Erster Satz: "Shadow ist sichtlich unzufrieden mit mir.”

Das beginnt schon mit der Erzählweise der Handlung. Erzählt wird die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen in Emilys Forschungstagebuch, die teils größere Zeitsprünge enthalten und eher nacherzählen, als szenisch zu schildern. Diese ungewöhnliche Erzählweise bringt einige Herausforderungen mit sich, vor allem was das Pacing der Handlung betrifft. So passiert zu Beginn lange Zeit kaum etwas erwähnenswertes, während Emily und Wendell in Hrafnsvik ankommen und die umliegende Gegend erkunden – so wenig, dass ich mich nach 150 Seiten ernsthaft gefragt habe, ob ich das Buch überhaupt beenden möchte. Später wiederum überschlagen sich die Ereignisse, allerdings werden zentrale Wendepunkte und Schlüsselszenen dann oft nur knapp in einem Eintrag abgespeist, statt sie wirklich auszukosten. Auch die zeitlichen Rahmenbedingungen der Geschichte waren für mich zunächst schwer greifbar, was mir den Einstieg in die Handlung zusätzlich erschwert hat. Den obwohl die Handlung im Jahr 1909 angesiedelt ist, könnten Setting, Figuren und Ereignisse fast ebenso gut in der Gegenwart spielen. Zwar kommt keinerlei moderne Technologie vor, eine authentische historische Atmosphäre will sich aber dennoch nicht so recht einstellen.

"Dieses Tagebuch hat zwei Aufgaben: Es soll meine Erinnerung stützen, wenn ich meine Feldnotizen formal ordne, und es soll späteren Forschern als Protokoll dienen, falls ich vom Kleinen Volk gefangen werde.”


Hat man dann aber in die Geschichte reingefunden, belohnt sie einen mit unerwartetem Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Heather Fawcetts Sprache ist durchzogen von trockenem, eigenwilligem Humor, der durch Emilys nüchterne, wissenschaftlich geprägte Tagebuchstimme getragen wird. Durch den eher distanzierte Erzählton muss man viele Gefühlsbeschreibungen und Beziehungsdynamiken zwischen den Zeilen lesen. Wenn man sich aber erstmal in Emilys Gedankenwelt eingefunden hat, funktioniert das aber ganz wunderbar und man bekommt kaum genug von der Geschichte. Das spiegelt sich auch in meinem Lesetempo wieder. Während ich für die ersten 150 Seiten beinahe drei Wochen gebraucht habe und nebenher sieben andere Bücher beendet habe, habe ich den Rest der Geschichte an einem einzigen Vormittag gelesen.

"Manche Menschen glauben, das Kleine Volk würde sich mit Glöckchen und Gesang ankündigen, in Wirklichkeit jedoch wird man Feen nur hören, wenn sie es wollen”


Besonders gelungen sind auch die atmosphärischen Beschreibungen der winterlichen Landschaft Ljoslands, der prächtigen Natur und vor allem der fremdartigen, magisch-düsteren Feenreiche, denen Emily bewaffnet mit Fotoapparat und Notizbuch auf die Pelle rückt. Vor allem bei der Beschreibung von letzteren zeigt die Autorin sehr viel Kreativität und Gespür für das Unheimliche. Damit erinnert das Worldbuilding ein wenig an die Geschichten von Holly Black oder S. Jae-Jones. Denn die Einordnung der Reihe als "Cozy Fantasy" finde ich maximal irreführend, denn weder ist die Geschichte „gemütlich“ noch laden die Feenwesen zum Kuscheln ein. Wer bei Titel und Genrebezeichnung an glitzernde Elfen denkt, die schillernd über bunte Wiesen taumeln, könnte nicht weiter von Heather Fawcetts Version der Feenwelt entfernt sein. Sie zeichnet hier ein exzentrisches Bild der Feenwelt mit komplizierten Regeln, beiläufiger Grausamkeit, verdrehter Schönheit, eiskalter Skrupellosigkeit und gefährlichen Abgründen. Eine faszinierende, wenn auch gewöhnungsbedürftige Mischung.

"Ich bin Entdeckerin, Wendell. Ich könnte mich auch als Wissenschaftlerin bezeichnen, aber im Kern trifft es das. Ich will das Unbekannte erforschen. Sehen, was kein Sterblicher je gesehen hat. Den Teppich der Welt zurückschlagen und in die Sterne fallen."


Apropos faszinierend, wenn auch gewöhnungsbedürftig: Sprechen wir über die Hauptfigur Emily. Es hat zwar eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin, aber ihre distanzierte, sachliche Art, ihr scharfer Verstand und ihr Hang dazu, sich aus wissenschaftlichem Eifer in Schwierigkeiten zu bringen machen sie zu einer interessanten Protagonistin. Mit ihrer maximalen sozialen Inkompetenz und ihren Inselbegabungen könnte sie auf dem Autismus Spektrum liegen und ist damit der diametrale Gegenpart zum charismatischen Love Interest Bambleby Wendell. Die Dynamik zwischen den beiden ist schrullig, aber herzerwärmend, genau wie die Nebenfiguren wie beispielsweise der Brownie Poe, Emilys Begleiter Shadow und die ruppigen Dorfbewohner, die sich nur mit viel Geduld für Emily erwärmen lassen. Am Ende fand ich es dann sehr schade, alle so schnell wieder zurücklassen zu müssen und habe beschlossen, auf jeden Fall auch die Folgebände zu lesen. Allein schon, weil ich so viel in die Geschichte investieren musste, um das Gebiet der Dryadologie zu greifen, die Figuren ins Herz zu schließen und mich mit der Erzählart anzufreunden - da lasse ich mir die Fortsetzungen nicht entgehen!

"Ich war es gewohnt, Geschichten über Feen aufzuzeichnen – ich hatte nicht damit gerechnet, in einer mitzuspielen, das hatte ich nie gewollt. Ich gehörte mit Stift und Block schön außerhalb des Geschehens.“



Fazit


"Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" ist kein Buch für zwischendurch, und verlangt Geduld – sowohl mit dem gemächlichen Einstieg als auch mit der ungewöhnlichen Erzählweise. Wer sich aber auf Emily, ihre Welt und die eigenwillige Art der Darstellung einlässt, wird mit einer charmanten, klugen und auf ganz eigene Weise magischen Geschichte belohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2025

Eine empfehlenswerte Lektüre für Fans der "Crowns of Nyaxia"-Reihe

Six Scorched Roses (Crowns of Nyaxia)
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Handlung: Da es sich bei "Six Scorched Roses" um eine Novelle handelt, hatte nicht zu viel von der Handlung erwartet. Doch auch wenn die Geschichte der Kürze entsprechend an manchen Stellen etwas gerafft ...

Handlung: Da es sich bei "Six Scorched Roses" um eine Novelle handelt, hatte nicht zu viel von der Handlung erwartet. Doch auch wenn die Geschichte der Kürze entsprechend an manchen Stellen etwas gerafft erzählt ist und gerne etwas länger hätte sein können, schließt sie rund und mitreißend wichtige Lücken zur Hauptreihe und schafft es, eine alleinstehende Geschichte zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen Lilith und Vale, die wir bereits aus "The Ashes and the Star-Cursed-King" kennen. Auf 352 vom deutschen Verlag etwas aufgeblähten Seiten (Zum Vergleich: die Originalausgabe hat etwas unter 200 Seiten) erzählt Carissa Broadbent, wie Lilith und Vale zueinander gefunden und sich auf den Weg zum Kontinent gemacht haben, wo sie dann später auf Oraya und Raihn treffen werden. Dabei fügen sich die Elemente der Erzählung - eine von einem zornigen Gott verfluchten Stadt, ein riskanter Deals, ein Wettlaufs gegen die Zeit und ein unerwarteten Liebe - zu einer fesselnden Geschichte zusammen, die es sich definitiv lohnt gelesen zu werden.

Schreibstil:
Carissa Broadbent versteht es, genau so viel Welt und Hintergrund zu schaffen, wie für die Handlung erforderlich ist. Sie hält sich hier nicht lange mit der Erklärung des Worldbuildings auf, sondern verlässt sich darauf, dass Fans der Hauptreihe sich automatisch zurechtfinden werden. Außerdem lässt sie sich deutlich mehr Zeit und erzählt die Geschichte mit einem gemächlicheren Tempo als "The Serpent And The Wings of Night". Dennoch erzeugt ihr Schreibstil gemeinsam mit den gefährlichen, düsteren, leidenschaftlichen Handlungselementen eine ähnliche Sogwirkung wie in der Hauptreihe, was das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen macht, das leider schnell vorüber ist.

Figuren
: Besonders gefreut habe ich mich, mehr über Lilith und Vale zu erfahren, die mir als Nebenfiguren sehr ans Herz gewachsen sind. Während Lilith mit ihrer Neugier, ihrer wissenschaftlichen Denkweise und ihrer fehlenden Angst vor dem Tod oder Vale sehr leicht zugänglich und einfach zu mögen ist, erfahren wir leider nicht so viel über Vale und dessen Hintergrundgeschichte wie ich mir erhofft hatte. Wie ist er in dieser Stadt, in diesem Haus gelandet, wie hat er sich die Zeit vertrieben, welche Rolle hat er genau zuvor in der Rebellion gespielt? Hier geizt die Autorin leider mit Informationen und legt stattdessen mehr Wert auf die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden. Auch wenn natürlich schnell klar war, wohin die Reise gehen wird und auf der geringen Seitenzahl nicht viel Raum für ausführliche Charakterentwicklungen blieb, hat mir sehr gut gefallen, was Carissa Broadbent hier wieder auf die Beine gestellt hat. Als nächstes bin ich nun sehr gespannt auf die zweibändige Sequel-Reihe über Mische rund um "The Songbird & the Heart of Stone" und "The Fallen & the Kiss of Dusk".


Die Zitate


"Er war ein Rätsel, für das es keine Lösung gab. Und dennoch die Antwort auf alles. Vale war kein Heilmittel. Er war eine ganz neue Art von Infektion, die ich bis zu meinem unausweichlichen Ende mit mir herumtragen würde."

"Was auch immer ich von dir haben kann. Und sei es nur für eine Nacht. Eine Stunde. Eine Minute. Was immer du mir gewährst. Ich werde es annehmen."

"Er war die personifizierte Ewigkeit, ich hingegen die Vergänglichkeit. Er verkörperte all die Mysterien, die zu begreifen mir mein Leben lang versagt geblieben war”



Fazit


Insgesamt ist "Six Scorched Roses" eine empfehlenswerte Lektüre für Fans der "Crowns of Nyaxia"-Reihe, die mehr über die Vorgeschichte von Lilith und Vale erfahren möchten. Die Novelle bietet eine Mischung aus düsterer Fantasy und Romantik, die in den Bann zieht und Lücken zur Hauptreihe schließt.

Veröffentlicht am 04.04.2025

Eine Mischung aus düsterer Fantasy und Romantik, die in den Bann zieht

Six Scorched Roses (Crowns of Nyaxia)
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Handlung: Da es sich bei "Six Scorched Roses" um eine Novelle handelt, hatte nicht zu viel von der Handlung erwartet. Doch auch wenn die Geschichte der Kürze entsprechend an manchen Stellen etwas gerafft ...

Handlung: Da es sich bei "Six Scorched Roses" um eine Novelle handelt, hatte nicht zu viel von der Handlung erwartet. Doch auch wenn die Geschichte der Kürze entsprechend an manchen Stellen etwas gerafft erzählt ist und gerne etwas länger hätte sein können, schließt sie rund und mitreißend wichtige Lücken zur Hauptreihe und schafft es, eine alleinstehende Geschichte zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen Lilith und Vale, die wir bereits aus "The Ashes and the Star-Cursed-King" kennen. Auf 352 vom deutschen Verlag etwas aufgeblähten Seiten (Zum Vergleich: die Originalausgabe hat etwas unter 200 Seiten) erzählt Carissa Broadbent, wie Lilith und Vale zueinander gefunden und sich auf den Weg zum Kontinent gemacht haben, wo sie dann später auf Oraya und Raihn treffen werden. Dabei fügen sich die Elemente der Erzählung - eine von einem zornigen Gott verfluchten Stadt, ein riskanter Deals, ein Wettlaufs gegen die Zeit und ein unerwarteten Liebe - zu einer fesselnden Geschichte zusammen, die es sich definitiv lohnt gelesen zu werden.

Schreibstil:
Carissa Broadbent versteht es, genau so viel Welt und Hintergrund zu schaffen, wie für die Handlung erforderlich ist. Sie hält sich hier nicht lange mit der Erklärung des Worldbuildings auf, sondern verlässt sich darauf, dass Fans der Hauptreihe sich automatisch zurechtfinden werden. Außerdem lässt sie sich deutlich mehr Zeit und erzählt die Geschichte mit einem gemächlicheren Tempo als "The Serpent And The Wings of Night". Dennoch erzeugt ihr Schreibstil gemeinsam mit den gefährlichen, düsteren, leidenschaftlichen Handlungselementen eine ähnliche Sogwirkung wie in der Hauptreihe, was das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen macht, das leider schnell vorüber ist.

Figuren
: Besonders gefreut habe ich mich, mehr über Lilith und Vale zu erfahren, die mir als Nebenfiguren sehr ans Herz gewachsen sind. Während Lilith mit ihrer Neugier, ihrer wissenschaftlichen Denkweise und ihrer fehlenden Angst vor dem Tod oder Vale sehr leicht zugänglich und einfach zu mögen ist, erfahren wir leider nicht so viel über Vale und dessen Hintergrundgeschichte wie ich mir erhofft hatte. Wie ist er in dieser Stadt, in diesem Haus gelandet, wie hat er sich die Zeit vertrieben, welche Rolle hat er genau zuvor in der Rebellion gespielt? Hier geizt die Autorin leider mit Informationen und legt stattdessen mehr Wert auf die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden. Auch wenn natürlich schnell klar war, wohin die Reise gehen wird und auf der geringen Seitenzahl nicht viel Raum für ausführliche Charakterentwicklungen blieb, hat mir sehr gut gefallen, was Carissa Broadbent hier wieder auf die Beine gestellt hat. Als nächstes bin ich nun sehr gespannt auf die zweibändige Sequel-Reihe über Mische rund um "The Songbird & the Heart of Stone" und "The Fallen & the Kiss of Dusk".


Die Zitate


"Er war ein Rätsel, für das es keine Lösung gab. Und dennoch die Antwort auf alles. Vale war kein Heilmittel. Er war eine ganz neue Art von Infektion, die ich bis zu meinem unausweichlichen Ende mit mir herumtragen würde."

"Was auch immer ich von dir haben kann. Und sei es nur für eine Nacht. Eine Stunde. Eine Minute. Was immer du mir gewährst. Ich werde es annehmen."

"Er war die personifizierte Ewigkeit, ich hingegen die Vergänglichkeit. Er verkörperte all die Mysterien, die zu begreifen mir mein Leben lang versagt geblieben war”



Fazit


Insgesamt ist "Six Scorched Roses" eine empfehlenswerte Lektüre für Fans der "Crowns of Nyaxia"-Reihe, die mehr über die Vorgeschichte von Lilith und Vale erfahren möchten. Die Novelle bietet eine Mischung aus düsterer Fantasy und Romantik, die in den Bann zieht und Lücken zur Hauptreihe schließt.

Veröffentlicht am 24.03.2025

Eine märchenhafte Geschichte über Mut, Schicksal und die Macht von Geschichten

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
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Handlung: In "The Girl Who Fell Beneath the Sea" erzählt Axie Oh inspiriert von der koreanischen Mythologie eine märchenhafte Geschichte über Mitgefühl, Mut und das Ringen mit dem eigenen Schicksal. Das ...

Handlung: In "The Girl Who Fell Beneath the Sea" erzählt Axie Oh inspiriert von der koreanischen Mythologie eine märchenhafte Geschichte über Mitgefühl, Mut und das Ringen mit dem eigenen Schicksal. Das Buch beginnt mit einer starken Prämisse, als sich Mina bereits im ersten Kapitel in einer Geisterwelt voller Rätsel, Gefahren und göttlicher Intrigen wiederfindet. Allerdings ist die Handlung im ersten Drittel leider sehr undurchsichtig und ich hatte erstmal Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Denn das Worldbuilding und die Handlung sind nur spärlich erklärt und überlassen viel der eigenen Fantasie. Zusätzlich zu den offenen Fragen ist auch das Erzähltempo zunächst sehr gemäßigt und zieht sich wie ein träger Fluss durch das Buch. Erst im späteren Verlauf der Geschichte entfaltet sich die Handlung und setzt sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen, das interessante Themen wie die Beziehung zwischen Menschen und Göttern, das Spannungsverhältnis zwischen Schicksal und freiem Willen und die Kraft von Geschichten als Wahrheitsträger aufgreift und eine schöne Botschaft sendet.

Schreibstil:
Axie Ohs Schreibstil ist sanft, unschuldig und farbenfroh - fühlt sich also mit seiner märchenhaften Atmosphäre beinahe an, als lese man ein Kinderbuch. Mit der bunten Geisterstadt unter Wasser mit einem lebendigen Markt, einem prächtigen Korallenpalast, Fischen am Himmel und ruhigen Gärten malt sie ein wunderschönes, ruhiges Bild, das an die Welten von Studio Ghibli erinnert. Bereits das wunderschöne Cover lädt zum Träumen ein und deutet an, was das Buch bereit hält: Lotusblüten, ein Geisterfluss, wallenden Gewändern, prachtvolle Tempel und natürlich Fabelwesen der asiatischen Mythologie wie Drachen oder Seeschlangen.

Figuren:
Im Vordergrund der Geschichte steht die 16jährige Mina, die ab Seite 1 ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, um die zu retten, die sie liebt und deren Mut, Entschlossenheit und Willensstärke sie zu einer interessanten Protagonistin machen. Doch obwohl die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive erzählt wird, bleibt sie merkwürdig unnahbar. Ihre innere Entwicklung ist spürbar, aber oft wird mehr erzählt als gezeigt, wodurch eine tiefere emotionale Bindung fehlt. Auch Nebenfiguren wie Shin, Namgi und Kirin sind interessante Charaktere mit eigenen Geheimnissen, doch ihre Motive und Beziehungen zu Mina bleiben aufgrund der Kürze des Romans eher oberflächlich. Besonders die Liebesgeschichte wirkt überhastet – es fehlt an emotionaler Tiefe, sodass die Verbindung zwischen Mina und Shin nicht wirklich greifbar wird. Auch die Nebenfiguren, darunter andere Bräute des Meeresgottes, Minas Familie und kleinere Gottheiten, sind zwar charmant, aber oft nicht mehr als Staffage. Obwohl ich die Geschichte gerne verfolgt habe und auch gerne in die magische Welt des Meeresgotts eingetaucht bin, blieb ich so emotional eher auf Abstand.


Die Zitate


"Nothing extraordinary is ever done out of reason or logic, but because it´s the onyl way for your soul to breathe."

"I have no control how others might measure my worth, but stories and myths I´m familiar with. Stories and myths are my blood and breath. And for this one I can already see a pattern forming, like a melody woven through myth."

"The Sea God isn´t angry, Mina. He´s lost. He´s waiting, in his palace far beyond this world, for someone brave enough to find him.”

"I´ve never seen anything more beautiful. I´ve never seen anything more terrifying. The wonders of this city reveal an undeniable truth: I have entered a new world - a world of dragons, of gods with unfathomable powers, of assassins who move unseen through the shadows, where your voice can be transformed into a bird and then stolen, and where no ine I love can ever reach me."

"I almost wish my soul were a bird again, then I could fly away from here, and no one - no gods, not even me - would be able to feel how I feel now. Stranded in another world, by my own choice, with no hope of saving the ones I love."



Fazit


In "The Girl Who Fell Beneath the Sea" erzählt Axie Oh eine märchenhafte Geschichte über Mut, Schicksal und die Macht von Geschichten, eingebettet in eine von koreanischer Mythologie inspirierte Geisterwelt, die visuell beeindruckt, aber erzählerisch durch ein gemächliches Tempo, oberflächliche Charaktere und ein teilweise undurchsichtiges Worldbuilding an Tiefe verliert.

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