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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2018

Mutig voran!

Nevermoor 1. Fluch und Wunder
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Morrigan Crow ist ein kleines Mädchen, das nicht gerade scharf darauf ist, seinen elften Geburtstag zu feiern. Sie weiß, sie ist verflucht und wird um Mitternacht dieses Tages sterben. Doch dann passiert ...

Morrigan Crow ist ein kleines Mädchen, das nicht gerade scharf darauf ist, seinen elften Geburtstag zu feiern. Sie weiß, sie ist verflucht und wird um Mitternacht dieses Tages sterben. Doch dann passiert etwas gar Wundersames an ihrem Geburtstag. Ein großer, rothaariger, skurriler Mann taucht auf und rettet sie - und zwar vor der unheimlichen Rauchhundejagd. Außerdem bringt er sie nach Nevermoor, einem Land, von dem sie noch nie gehört hat. Der Mann heißt Jupiter North und er ist eines der angesehenen Mitglieder der Wundersamen Gesellschaft und auch Morrigan soll seiner Meinung nach Mitglied werden. Dafür muss sie drei Prüfungen bestehen, doch die eigentliche Prüfung ist ganz anderer Art ...

Ja, es gibt oberflächige Ähnlichkeiten mit Harry Potter. Jupiter könnte der erwachsene George Weasley sein, Morrigan wird in ihrer Familie wie Dreck behandelt, das Alter von elf Jahren spielt eine Rolle. Doch dieses Buch geht einen ganz eigenen Weg, entwickelt eine eigene originelle Welt, in der nachwachsende Kronleuchter, riesige sprechende Katzen und winzige Vampire Normalität sind. Eigene Arten des zauberhaften Transports, eigene Prüfungen. An diesem Buch könnten sich die Autorinnen von Magisterium mal ein Beispiel nehmen, denn so sieht es aus, wenn sich jemand wirklich Gedanken macht über eine eigene magische Welt. Ich habe gern Zeit in Nevermoor verbracht, war befreundet mit den Guten, verabscheute die Bösen, wie es sich gehört. Und ich kann es kaum erwarten, dass es weitergeht mit Morrigan und ihren Freunden.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Liebenswürdige Chaotentruppe

Lockwood & Co. - Das Grauenvolle Grab
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Angeblich handelt es sich hier um den letzten Lockwood-&-Co-Band, doch da Millionen Fans auf der Welt hoffen, dass Stroud weitermacht und er sich selbst ein Hintertürchen offen gehalten hat, das so groß ...

Angeblich handelt es sich hier um den letzten Lockwood-&-Co-Band, doch da Millionen Fans auf der Welt hoffen, dass Stroud weitermacht und er sich selbst ein Hintertürchen offen gehalten hat, das so groß wie ein Scheunentor ist, ist es nicht so unwahrscheinlich, dass wir uns auf ein sechstes Abenteuer freuen dürfen.

Das Klima in London wird kälter, und das hat nur wenig mit der Geisterkälte und den Erscheinungen zu tun. Penelope Fittes von der größten Geisteragentur ist so mächtig geworden, dass sie sämtliche kleineren Agenturen entweder zerstören oder assimilieren will. Sie schreckt auch nicht davor zurück, ihren Bluthund Gale auszuschicken, um Leute zusammenzuschlagen oder zu überfallen. Ausgerechnet jetzt versuchen Lockwood und seine Freunde, hinter das Geheimnis der mächtigen Fittes-Matriarchin zu gelangen, um eine Aussage von Lucys Schädelfreund zu überprüfen. Dass sie dabei wieder sämtliche Regeln brechen, der gesamten Unterwelt Londons und selbst dem Totenreich anlegen, ist dabei fast schon Routine.

Wenn man es genau betrachtet, ist Lockwood selbst die Art von jungem Held, die ich überhaupt nicht abkann: gut aussehend, smart, mit außergewöhnlichem Sinn für Mode, ein herausragender Degenfechter, großartiger Stratege und auch in sonst jeder Hinsicht perfekt. Und doch gelingt es Stroud immer wieder, dass ich hinter Lockwood stehe. Vielleicht, weil er nicht nur perfekt ist, sondern auch ein guter Freund und phantastischer Mensch. Einer, der Leute annimmt, wie sie sind, der hinter seinem Witz und Charme keine Arroganz verbirgt, sondern zutiefste Menschlichkeit. Vielleicht auch, weil seine Freunde eben nicht perfekt sind und ihn damit vollkommen ausbalancieren. Vielleicht auch, weil Stroud ein schrecklich guter Autor ist, der mir alles verkaufen könnte. Ich weiß es nicht, nur so viel: Jedes Buch dieser Reihe ist großartig und wert, gelesen zu werden. Und natürlich warte ich auf Band sechs, was sonst.

Veröffentlicht am 24.12.2017

Back again

J. K. Rowlings magische Welt: Filmzauberei, Band 1: Figuren und Orte aus den Filmen
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Wie der Name des Buches sagt, führt es uns in die Filmwelt des Universums von J. K. Rowling, und zwar nicht allein in die Harry Potters, sondern auch Newt Scamanders, bei dem man den Eindruck bekommen ...

Wie der Name des Buches sagt, führt es uns in die Filmwelt des Universums von J. K. Rowling, und zwar nicht allein in die Harry Potters, sondern auch Newt Scamanders, bei dem man den Eindruck bekommen könnte, dass die Filme und Drehbücher über ihn für die langsam erwachsen gewordenen Harry-Potter-Fans entworfen worden sind. So oder so, das Buch ist wirklich top und extrem genial gestaltet.

Teil Eins beschäftigt sich mit Newt Scamander. Der Zeit, die roaring twenties, der Stadt, New York, die niemals schläft, der Geschichte - und wieder geht es um einen üblen Burschen, der nach der Weltherrschaft greift, und den die guten Protagonisten davon abhalten müssen. In dem Buch wird dabei auf all die Feinheiten eingegangen, die man im Film gar nicht so bewusst mitbekommt. Dass zum Beispiel auch die Kleinigkeiten, die man gar nicht genau erkennt oder gar sieht, sorgfältig gestaltet wurden, wie Faltblätter, Ausweise, Zeitungsausschnitte, Straßen- und Autoschilder, die Sachen der Schauspieler. Kleine Gimmicks sorgen dafür, dass man jede Seite neu entdecken kann, ein bisschen was über die Schauspieler erfährt, die Filmeleute im Hintergrund und wie jeder Einzelne für sich diese Sache interpretiert.

Im zweiten Teil ist es ähnlich, nur noch ausführlicher, was kein Wunder ist, da es in der Welt von Hary Potter bereits acht Filme gibt, bei Newt Scamander erst einen von geplanten fünf. Ich weiß im Endeffekt nicht, ob dieses Buch jemandem was nützen würde, der kein Fan ist oder wenigstens rudimentäre Kenntnisse der Bücher oder Filme hat, aber für alle anderen würde ich es uneingeschränkt empfehlen. Es macht einfach Spaß und wird auch beim zweiten oder dritten Mal durchblättern bestimmt nicht langweilig werden.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Soldier, Soldier

Steampunk Soldiers
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Das vorliegende Buch ist weder eine Graphic Novel noch ein Steampunkroman, und doch ist es beides oder sogar mehr.

Stellt euch vor, im Jahre 1862 hätte es einen heftigen Meteoritenschauer gegeben, welcher ...

Das vorliegende Buch ist weder eine Graphic Novel noch ein Steampunkroman, und doch ist es beides oder sogar mehr.

Stellt euch vor, im Jahre 1862 hätte es einen heftigen Meteoritenschauer gegeben, welcher der Menschheit ein neues Element bescherte: Hephaestium. Wer sich in der griechischen Mythologie ein bisschen auskennt, denkt natürlich sofort an Hephaistos, den die Römer Hephaestus nannten, der klein, hässlich und daher ungeliebt war. Er wurde schließlich der Gott des Feuers, womit wir wieder den Brückenschlag zum Meteoritenschauer geschafft hätten. Dieser neuartige Stoff veränderte die Welt und wie immer nahm diese Veränderung ihren Anfang im Militär. Ein Mann namens Miles Vandercroft, von dem nicht viel mehr bekannt ist, als dass er Zeichnungen von Soldaten mit ihren neuartigen Waffen anfertigte, reiste zwischen 1887 und 1895 durch die Welt, wobei unglaubliche Dokumente jener Zeit entstanden.

Die Zeichnungen gefallen mir sehr. Manchmal, so auf den ersten Blick, denkt man sich: na, mit Steampunk hat das aber nichts zu tun, ist doch ein ganz normaler Soldat. Dass dieser ganz normale Soldat dann aber beispielsweise am Ende seiner Waffe etwas montiert hat, das so gar nicht normal ist, fällt einem erst beim genaueren Erkunden auf. Und genau das macht solchen Spaß bei dem Buch, welches sich erst den Großmächten wie England, Frankreich, Deutschland, den Staaten und Japan widmet, aber auch auf rebellische Splittergruppen und kleinere Mächte eingeht, welche alle ihren Fortschritt dem Hephaestium verdankten. Was besonders ins Auge fällt und richtig Spaß macht, ist, dass wirklich jedes Klischee in Bezug auf Nationalitäten erfüllt wird. Man erkennt auf Anhieb den rothaarigen, Backenbart tragenden Briten, den schneidigen Franzosen, den strammen Preußen, den zigarrenstummelkauenden Ami. Tatsächlich ist das ein Buch, das vielleicht keine Geschichte erzählt, aber dafür Geschichten im Kopf anstoßen kann; dass die Zeichnungen extrem gut sind, komplimentiert und vervollständigt das Ganze. Man kann sich diesen Band immer wieder vornehmen und wird wahrscheinlich auch immer wieder was Neues entdecken.

Veröffentlicht am 11.12.2017

So gut!

Ein Koffer voller Tierwesen
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The case of beasts ist nicht nur einfach ein Filmbuch zu Fantastic Beasts and where to find them. Es ist eine Offenbarung, jedenfalls für Leute, welche den Film gut finden, Fans der Harry-Potter-Reihe ...

The case of beasts ist nicht nur einfach ein Filmbuch zu Fantastic Beasts and where to find them. Es ist eine Offenbarung, jedenfalls für Leute, welche den Film gut finden, Fans der Harry-Potter-Reihe sind oder/und beides. Außerdem gibt es Einblicke, die man im Film nicht erfährt, zu der Zeit der 20iger in New York, die ich genauso faszinierend finde wie alles, was in dem Buch so beschrieben ist.

Dass wir als Erwachsene ohne schlechtes Gewissen wieder in die Harry-Potter-Welt (minus Harry Potter, lol) eintauchen können, verdanken wir der Genialität von J. K. Rowling. Sagt zumindest der Produzent, der überhaupt die Idee hatte, Fantastic Beasts zu verfilmen. Er hatte das "Sachbuch" gelesen, das nur aus ein paar Seiten und Beschreibungen besteht und sich ein paar Abenteuer von Newt Scamander bei seiner Suche vorgestellt und das der Autorin gegenüber erwähnt. Und sie zog los und ließ ihre eigene Magie wirken und entwarf einen großartigen Weltentwurf, der dem von Harry Potter in nichts nachsteht.

Was mir an diesem Buch so gut gefällt, ist die wirklich extrem gute Aufmachung. Da gibt es Beschreibungen nicht nur der Protagonisten, der Zeit, der Hintergründe von MACUSA und den Tierwesen, da gibt's einfach alles, was einen im Hinblick auf den Film und die reale Zeit interessieren könnte. Man hat dabei wirklich das Gefühl, ein richtiges in Leder gebundenes Buch in der Hand zu halten. Dazu kommen Gimmicks wie zum Beispiel der MACUSA-Ausweis von Tina Goldstein, die Fahndungsplakate von Newt und Tina, diverse auszuziehende Seiten und Karten mit zum Film gehörenden Themen. Nichts wird dem Zufall überlassen, und ich, obwohl anfangs kritisch, bin echt total begeistert. Hab gehört, dass die deutsche Übersetzung schlampig sein soll, von daher empfehle ich jedem, der ein bisschen Englisch kann, auch lieber zu der Originalausgabe zu greifen. Volle Punktzahl!