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Veröffentlicht am 11.01.2018

Zwei Autorinnen an einem Schreibtisch

Ein Schreibtisch voller Träume
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Um das Leben von zwei Frauen, deren Leidenschaft das Schreiben ist, geht es in diesem Buch. Rund hundert Jahre trennen sie, aber sie arbeiten am selben Schreibtisch, einem Schreibtisch voller Träume.

Tenley ...

Um das Leben von zwei Frauen, deren Leidenschaft das Schreiben ist, geht es in diesem Buch. Rund hundert Jahre trennen sie, aber sie arbeiten am selben Schreibtisch, einem Schreibtisch voller Träume.

Tenley hat einen Bestseller geschrieben, aber kurz vor dem Abgabetermin ihres nächsten Buchs kann sie einfach nicht mehr schreiben. Widerwillig besucht sie ihre krebskranke Mutter, die sich schon früh aus ihrem Leben verabschiedet hatte. Dafür lässt sie auch ihren Verlobten zurück. Im Haus ihrer Mutter entdeckt sie den alten Schreibtisch, und hofft dass er sie inspirieren wird. Der Abstand von ihrem Verlobten hilft ihr diese Beziehung zu überdenken, und gleichzeitig findet sie neue, gute Freunde. Ob sich daraus mehr entwickeln wird? Tenley kommt auch dem Geheimnis des Schreibtischs auf der Spur, und erfährt mehr über das Leben der letzten Besitzerin, Birdie.

Birdie lebt um das Jahr 1900 als Tochter einer wohlhabenden Familie. Auf ihr ruhen die Hoffnungen der Mutter. Durch eine standesgemäße Heirat soll die gesellschaftliche Stellung der Familie sich verbessern. Birdie hat jedoch ihr Herz an einen anderen verloren. Darüber schrieb sie auch ein Manuskript, das aber verloren gegangen ist.

Obwohl rund hundert Jahre diese beiden Frauen trennen, haben sie viel gemeinsam. Beide sind sich unsicher in ihrer Partnerwahl, beide versuchen ihren Platz als Autorinnen zu finden, und beide haben eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Während Birdie von Anfang an sehr sympathisch ist, dauert es länger sich mit Tenley anzufreunden, wegen ihrer exzentrischen Lebensweise und wegen ihren unklugen Entscheidungen. Als schließlich die Lebensgeschichten beider Frauen zusammengeführt werden, wächst Tenley als Person. Sie trifft bessere und mutige Entscheidungen.

Dieser spannende Roman hat viele spannende Aspekte, besonders interessant sind die Parallelen zwischen zwei Frauen, die in ganz unterschiedliche Epochen leben. Leider ist eines dieser Frauen nicht besonders sympathisch, das trübt ein wenig den Lesespaß. Am Rande der Handlung taucht immer wieder kurz der christliche Glaube auf, hauptsächlich als Trost in schweren Zeiten. Die Entscheidung Tenleys mit Gott zu leben hat aber zunächst keine lebensverändernde Auswirkungen, das ist schade.

Fazit: Mit einer Prise Humor und der Vermittlung wichtiger Werte, wie Ehrlichkeit, Familiensinn und Vergebungsbereitschaft, ist dieses Buch eine lohnende und entspannende Lektüre.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Letzte Reise

Das Leuchten der Erinnerung
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Ella und John, ein liebenswertes Ehepaar, sind seit mehr als 60 Jahren verheiratet. Beide sind nun sehr krank, John leidet unter Alzheimers, und Ella ist an Krebs erkrankt. Entgegen den Wünschen ihrer ...

Ella und John, ein liebenswertes Ehepaar, sind seit mehr als 60 Jahren verheiratet. Beide sind nun sehr krank, John leidet unter Alzheimers, und Ella ist an Krebs erkrankt. Entgegen den Wünschen ihrer Kinder, unternehmen sie eine letzte, gemeinsame Reise mit ihrem Wohnmobil. Entlang einer denkwürdigen, alten Straße namens Route 66, kommen bei dieser Reise Erinnerungen an ihr gemeinsames Leben und an Urlaube mit ihren Kindern hoch.

Jeden Tag legen sie eine kurze Etappe ihrer Reise zurück, die quer durch dieses große Land führt. Oft kommen sie nicht so weit wie geplant, da ihre Beschwerden ihnen zu schaffen machen. Ein letztes Mal möchte Ella das Meer sehen und Disneyland besuchen. Das Ehepaar erlebt schöne Abende vor ihrem Wohnmobil, und beim Anschauen von Dias kommen auch beim dementen John Erinnerungen hoch. Sie erleben aber auch Pannen und scheinbar aussichtslose Situationen. Von Tag zu Tag schwinden ihre Kräfte mehr, und beim Lesen fragt man sich gespannt, ob sie ihr Ziel erreichen werden.

So verrückt und vielleicht auch unverantwortlich Ellas Idee ist, gefällt es mir, dass sie sich entscheidet ihre letzten Tage nach ihrer eigenen Vorstellungen zu gestalten. Sie ist mutig, aber auch sehr eigenwillig. Es ist auch schön zu sehen, wie Ella und Johns langjährige Liebe trotz allem immer wieder hindurchstrahlt. Das Buch wirkt fast wie ein Reisebericht, darum fehlt auch manchmal die Spannung. Schade finde ich, dass der Gedanke an ein Jenseits Ella gar nicht beschäftigt, es interessiert sie nur das Hier und Jetzt.

Eine mutige, kranke Frau und ihr dementer Ehemann feiern auf einer letzten Reise ihre große Liebe.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Lernen von den Kindern in der Amselstraße

Winterzeit in der Amselstraße
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Nicht nur im Winter werden Kinder große Freude an diesen Geschichten haben. Nacheinander lernt der Leser verschiedene Kinder in der Amselstraße kennen, die in unterschiedlichen Häusern leben. In Amselstraße ...

Nicht nur im Winter werden Kinder große Freude an diesen Geschichten haben. Nacheinander lernt der Leser verschiedene Kinder in der Amselstraße kennen, die in unterschiedlichen Häusern leben. In Amselstraße 1 zieht Dani ein. Der neue Junge vermisst seine alten Freunde, da er aber im Rollstuhl sitzt, weiß er nicht so recht wie er neue Freunde finden soll. Ein anderer Junge bringt sich in Lebensgefahr, als er die anderen Kinder beeindrucken will. Am Ende der Straße versammeln sich die Kinder immer wieder zur Kinder-Kakao-Stube. Die liebevollen Bewohner dieses Hauses schaffen einen schönen Treffpunkt für die Kinder, und erzählen ihnen aus der Bibel.

Das was die Kinder aus der Bibel lernen, können sie in ihrem Alltag immer wieder anwenden. Dabei geht es um Fragen wie Ehrlichkeit, Einsamkeit und Teilen. Die Autorin lässt biblische Wahrheiten auf natürliche Weise in die einzelne Geschichten einfließen.

Die Kapitel sind unterschiedlich lang. Die meisten Geschichten lassen sich in wenige Minuten vorlesen. So sind sie nicht nur als Gute-Nacht-Geschichten gut geeignet, sondern auch als Einstieg in eine Kinderstunde oder ähnliches.

Der einzige Nachteil, aus meiner Sicht, ist die Aufmachung. Insgesamt könnte das Buch vielleicht etwas zeitgemäßer und peppiger gestaltet werden. Trotzdem würde ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, und meiner Tochter haben die Geschichten sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Trost in schweren Zeiten

Die Sehnsucht der Tulipane
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Janna verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Blumen in einem trostlosen Supermarkt. Ein Lichtblick in ihrem düsteren Alltag ist der regelmäßige Besuch eines alten Mannes, der jeden zweiten ...

Janna verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Blumen in einem trostlosen Supermarkt. Ein Lichtblick in ihrem düsteren Alltag ist der regelmäßige Besuch eines alten Mannes, der jeden zweiten Tag eine Blume für seine geliebte Flora kauft.

Janna ist zutiefst unglücklich, denn vor vier Jahren hat sie ihren kleinen Sohn verloren. In der Folge ist auch ihre Ehe zerbrochen, und nun ist sie ganz allein. Sie möchte auch gar nichts Lebendiges an sich heranlassen, denn zu groß ist der Schmerz wenn man Geliebtes verliert. Das hat sie am eigenen Leib erfahren.

Aufgewühlt von ihrer Trauer, ihren Schuldgefühlen und ihrer Einsamkeit, begegnet sie am Grab ihres Sohnes einem Mann, der sich als ein Engel vorstellt. Er bleibt in ihrer Nähe, lässt ihr aber den Freiraum, den sie sich wünscht. Er umsorgt sie und beantwortet manche ihrer Fragen. Im Laufe der Zeit verwandelt sie sich, und beginnt ihr schweres Schicksal mit anderen Augen zu sehen.

Dieses kleine Buch hat mir gut gefallen. Schon der Einband ist sehr edel. Tulpen, ein Motiv, das sich durch die Geschichte zieht, leuchten auf einem dunkelblauen Hintergrund. Wie Goldstaub scheint das ganze Buch zu schimmern.

Angefüllt mit Bildern und Metaphern, bietet dieses Buch viel Stoff zum Nachdenken. An der Gestalt des Engels erlebt der Leser, wie fürsorglich Gott ist. Die Frage nach dem Warum des Leides bleibt letztlich offen, aber wie könnte das anders sein? Teilantworten erhält der Leser aber auf jeden Fall. Mir hat besonders das Bild der Tulpenzwiebel gefallen, die ihr wahres Sein erst erhält, nachdem sie in die Erde kommt.

Fazit: Ein wunderbares Gleichnis für Gottes Nähe und Fürsorge, gerade auch in schweren Zeiten. Durch die schöne Gestaltung und die hilfreichen Gedanken eignet sich dieses Buch sicher auch gut zum Weitergeben an Menschen, die einen Verlust erlitten haben.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Liebevoll geschriebene Hasengeschichte

Harti Hoppel blickt durch
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Harti Hoppel nimmt uns hinein in ihre verborgene Hasenwelt. An ihrer Seite lernt der Leser ihre Lieblingsplätze kennen, und erlebt so manches Abenteuer mit. Ein Sturz in einen Maulwurfbau, eine Begegnung ...

Harti Hoppel nimmt uns hinein in ihre verborgene Hasenwelt. An ihrer Seite lernt der Leser ihre Lieblingsplätze kennen, und erlebt so manches Abenteuer mit. Ein Sturz in einen Maulwurfbau, eine Begegnung mit Füchsen, das sichere Überqueren einer vielbefahrenen Straße – Hartis Welt ist voller Gefahren. Doch Harti besteht jede Herausforderung, und lernt dabei viel Wertvolles.

Dieses Buch, mit seinen liebevollen Illustrationen, fällt ins Auge. Der Autor versteht es gut die Lebenswelt dieses Hasenmädchens mit ihren Augen wiederzugeben. So sind beispielsweise Autos merkwürdige Riesenkäfer, und Menschen sind Zweibeiner.

In pädagogisch wertvoller Weise werden wichtige Werte vermittelt. So ist ein Hasenmädchen schöner, das andere mutiger, und doch ist jede gut, so wie sie ist. Aus einer anfangs gefährlichen Begegnung mit Füchsen, die auch noch Hunger auf einen Hasen haben, entsteht eine neue Freundschaft und gegenseitige Wertschätzung. Ein übermutiger, unvorsichtiger Hase kann gerettet werden, als Erinnerung an seine Tat bekommt er einen neuen Namen, Berni Einohr.

Ich kann dieses Buch empfehlen! Ich würde aber das empfohlene Lesealter etwas heruntersetzen. Ich glaube für jüngere Kinder wären mehr Bilder gut, für ältere Kinder ist das Buch vielleicht etwas kurz mit seinen 57 Seiten. Von den liebevoll geschilderten Szenen aus der Tierwelt fühlen sich aber vielleicht eher etwas jüngere Kinder angesprochen. Meiner Tochter hat das Buch auf jeden Fall sehr gut gefallen!