An den dritten Teil der Trilogie um Victoria Bergmann wurden hohe Erwartungen gestellt. Neben der Spannung und der Weiterentwicklung der Charaktere war vor allem die Auflösung wichtig. Doch leider hinkte der dritte Band etwas. Die Spannung verschwand phasenweise (dann schleppte sich etwas die Geschichte durch die Seiten), um dann doch wieder aufzutauchen.
Es las sich zwar gut, aber es war diesmal nicht so konsistent wie bei den beiden ersten Büchern. Auch hatte man das Gefühl, dass die Brutalität noch einmal zugenommen hat. Die Szenen sind nichts für Leser mit schwachen Nerven. Ich fand es schade, dass die Geschichte nicht wirklich bis zum Schluss aufgelöst wurden ist. Eigentlich erwartet man nun einen vierten Band, damit die offenen Fragen und Zweifel geklärt werden.
Das Thema ist, wie in den beiden vorherigen Bänden, nicht einfach, aber leider sehr aktuell. Das Schwedenduo sticht hier in eine offene Wunde der Gesellschaft. Für die Taten gibt es entweder nur sehr lasche oder gar keine Strafen. Die Opfer werden selbst zu Tätern, um sich zu rächen oder weil ihnen in den wirklich dringenden Phasen keine Hilfe zur Verfügung stand. Die Einbindung von Kindern macht das Ganze noch trauriger, erschreckender und dramatischer. Stellenweise musste ich das Buch weglegen, um durchzuatmen. Um die Zusammenhänge, die Figuren und deren Reaktionen nachvollziehen, ist es notwendig den Band 1 und 2 zu lesen.
Der dritte Band schwächelt zwar etwas, aber insgesamt ist es eine gelungene Trilogie, die bewegt, die an die Grenzen geht und den Leser mit einigen Fragen zurücklässt.