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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2018

Fantastisch & unvorhersehbar – ein toller Auftakt

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger ...

„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger Junge – rebelliert gegen seinen Vater - der gleichzeitig Erzpriester ist -Nandus. Milan soll der nächste Erzpriester werden und flieht. Dabei gerät er mit der Diebin Felicia und der Konkubine Nok in ein Geflecht aus Intrigen und eine unbekannte Magie erwacht…. Eine Prophezeiung, die nach der Ankunft des „Schwarzen Mondes“ ein neues Zeitalter einleiten wird.

Der Schreibstil von Bernhard Hennen ist angenehm flüssig und leicht zu lesen, so dass ich gut in die Geschichte hineingekommen bin. Die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet immer schnell noch eines zu lesen und es fiel mir schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen, da die Spannung direkt zu Beginn aufgebaut und meine Neugierde geweckt wurde.

Die Angaben in den Kapitelüberschriften finde ich sehr hilfreich, so weiß man direkt wo man ist. Gut gefällt mir auch der Perspektivwechsel, da man so einen guten Rundumblick bekommt. An die vielen Charaktere musste ich mich erst einmal gewöhnen und es dauerte einige Seiten bis ich alle Namen richtig zu sortieren konnte.

Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert und facettenreich beschrieben. Dabei gefiel mir besonders gut, dass kein Charakter nur gut oder nur böse war, sondern jeweils positive und negative Eigenschaften in sich trug. Milan – einer der Protagonisten der Geschichte – hat mir am besten gefallen, da er sich auch am stärksten entwickelt hat.

Die Grundidee des Buches ist ungewöhnlich und fantastisch. Es gibt viele überraschende Wendungen, die mich einfach nur staunen ließen. Es gab aber auch viele Szenen, die mich aufgrund ihrer Brutalität entsetzt haben. Die Spannung wuchs kontinuierlich an und gegen Ende konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Der Schluß dieses ersten Bandes ist in sich rund, aber es bleiben auch einige Fragen und Rätsel für den Folgeband offen, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Fans von historischen Fantasyromanen werden von der Geschichte begeistert sein und ich kann das Buch Lesern, die Spannung und Fantasy mögen nur empfehlen.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Genialer Thriller – spannend bis zum Ende

Das andere Tier
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„Das andere Tier“ des Autors Taavi Soininvaara ist der 9. Fall in dem Oberinspektor Arto Ratamo ermittelt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, was aber kein Problem war, da jeder Band in sich ...

„Das andere Tier“ des Autors Taavi Soininvaara ist der 9. Fall in dem Oberinspektor Arto Ratamo ermittelt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, was aber kein Problem war, da jeder Band in sich abgeschlossenen ist.

Zu Beginn des Buches befindet sich ein Verzeichnis über die Hauptfiguren und die wichtigsten Institutionen. Da die Story sehr komplex, schwer zu überschauen und die Namen zu einem großen Teil sehr fremd klingen, fand ich dies sehr angenehm und hilfreich, um einen Überblick zu bekommen bzw. während des Lesens auch noch einmal kurz nachschlagen zu können.

Der Roman beginnt brisant und die Spannung wird bis zur letzten Seite aufrechterhalten. Die beiden Handlungsstränge scheinen anfangs nicht so recht zusammen zu gehören, die häufigen Perspektiv- und Zeitwechsel lassen zunächst eine Menge Fragezeichen aufkommen.

Mit seinem Hauptprotagonisten Arto Ratamo hat Taavi Soinin-Vaara einen interessanten Charakter erschaffen, der sympathisch und authentisch wirkt. Als Ermittler geht er ungewöhnliche Wege und kämpft ohne Bedenken, um seine eigene Person, obwohl er weder von seinem Vorgesetzten, noch von seinen Kollegen, die angebrachte Unterstützung erhält. Auch die übrigen Charaktere sind anschaulich und lebendig beschrieben.

Insgesamt spielt der gesamte Krimi über eine Zeitspanne von einer Woche, in der man zahlreiche Schauplätze über die gesamte Welt kennenlernt. Es geht um Mord, Erpressung, illegale Einwanderer und Korruption bei der Polizei.
Der Schreibstil von Taavi Soinin-Vaara ist zum Teil schockierend offen und lässt einen die Luft anhalten aber gleichzeitigt gibt es auch immer wieder Stellen zum Schmunzeln.

Mein Fazit:
Ein packender Thriller, der bis zum Ende fesselt, gleichzeitig geschichtliche Begebenheiten über Land und Leute einbaut und dadurch authentisch wirkt.
Absolut lesenswert !

Veröffentlicht am 29.12.2017

Einfühlsam, tröstend und Mut machend

Das Schmetterlingsprinzip
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„Das Schmetterlingsprinzip“ von Andrè Hötzer ist ein sehr einfühlsames und berührendes Buch, das sich mit Thema Tod, dem Verlust geliebter Menschen und dem Umgang mit dieser Situation beschäftigt.

Der ...

„Das Schmetterlingsprinzip“ von Andrè Hötzer ist ein sehr einfühlsames und berührendes Buch, das sich mit Thema Tod, dem Verlust geliebter Menschen und dem Umgang mit dieser Situation beschäftigt.

Der kleinen Marie ist das schlimmste passiert, was man sich vorstellen kann. Sie hat durch einen Autounfall gleich zwei geliebte Menschen verloren. Ihre Eltern sind ums Leben gekommen und Marie ist untröstlich und kommt nicht mehr zur Ruhe. Ihr Onkel Nico kümmert sich liebevoll um sie, aber auch bei ihm sitzt der Schmerz über den Verlust tief und er ist am Ende seiner Kräfte. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer….

Der Schreibstil von Andrè Hötzer ist klar, sachlich und zugleich tief berührend. Ich habe für die wenigen Seiten des Buches beim Lesen wirklich lange gebraucht, da Maries Schmerz und ihre Gefühle so nachvollziehbar beschrieben waren, dass ich sie direkt spüren konnte und immer wieder eine Pause einlegen musste, um meine Gedanken zu ordnen. Auch die Hilflosigkeit und Überforderung der übrigen Personen wird sehr gut dargestellt.

Sehr feinfühlig geht der Autor auf wichtige Themen wie Tod, Verlust, Trauer und deren Bewältigung ein und macht abschließend noch einmal deutlich, wie wichtig es ist in der Gegenwart zu leben und geliebten Menschen immer wieder zu sagen, dass man sie lieb hat. Dazu findet man am Ende des Buches noch einige schöne Sätze, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.

Das empfohlene Alter für dieses Buch lautet 8 bis 12 Jahre, aber ich denke, dass es für Menschen jeden Alters eignet, da man sich als Erwachsener hilflos und alleine fühlt und Trost benötigt, wenn man einen geliebten Menschen verliert.

In der Geschichte gibt es zauberhaften Illustrationen, die das Werk wundervoll abrunden.

Ein wirklich schönes Buch, das sich gut eignet, um in einer schwierigen Situation Kraft zu schöpfen und den richtigen Umgang mit dem Thema Verlust, Tod und Trauer zu finden.

Veröffentlicht am 26.12.2017

Erschütternd & spannend

Die Vergessenen
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„Die Vergessenen“ ist ein spannender und ausgesprochen gut recherchierter Roman der Autorin Ellen Sandberg, der ein erschreckendes Kapitel der deutschen Geschichte beleuchtet.

Im Mittelpunkt der Geschichte ...

„Die Vergessenen“ ist ein spannender und ausgesprochen gut recherchierter Roman der Autorin Ellen Sandberg, der ein erschreckendes Kapitel der deutschen Geschichte beleuchtet.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Vera Mändler, die ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall betreut und Manolis Lefteris. Manolis ist ein Mann für komplizierte Aufträge aller Art und soll Geheimakten ausfindig machen, die sich im Besitz der 89-jährigen Kathrin Mändler befinden. Diese hat während des Krieges als Krankenschwester gearbeitet und fühlte sich zu dem Arzt Karl Landmann hingezogen. Leider bemerkt sie viel zu spät, dass dessen Arbeit das Leben von Menschen bedroht. Vera ist Journalistin und als solche ebenfalls an den Akten interessiert.
Durch Rückblenden wird von Kathrin Mändlers Arbeit als Krankenschwester in einem Behindertenzentrum im dritten Reich erzählt und ihrem Verdacht, dass die Kinder des Heims nicht nur gefördert und gepflegt werden. Während Manolis Lefteris versucht seinen Auftrag zu erfüllen, wird ihm so langsam klar, worum es geht. Auch in seiner Familie trägt Spuren der Vergangenheit, da die Geschwister seines Vaters ermordet wurden….

Der Schreibstil von Ellen Sandberg ist flüssig und trotz der bedrückenden Ereignisse, die zu Tage kommen, leicht zu lesen. Der zeitliche Wechsel bringt Spannung in die Handlung und führt dazu, dass man einfach weiterlesen muss, um mehr aus der Vergangenheit zu erfahren bzw., wie es in der Gegenwart weitergeht.
Es ist erschütternd zu lesen, was in der Zeit des Krieges passiert ist und die Autorin hat ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte gutrecherchiert in einen spannenden Roman verpackt. Eindrucksvoll schildert sie die Schicksale der Opfer und sorgt dabei für Entsetzen und Mitgefühl.

Intensiv und spannend, sorgt Ellen Sandberg mit ihrem Buch dafür, dass man diese Ereignisse nicht so schnell wieder vergisst.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Überraschender & spannender Thriller

Woman in Cabin 10
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„Woman in Cabin 10“ ist nach „Im dunkeln, dunklen Wald“ der zweite Roman der Autorin Ruth Ware.

Die Journalistin Laura Blacklock – genannt Lo – hat eine ganze Menge Probleme, ihre Beziehung ist nicht ...

„Woman in Cabin 10“ ist nach „Im dunkeln, dunklen Wald“ der zweite Roman der Autorin Ruth Ware.

Die Journalistin Laura Blacklock – genannt Lo – hat eine ganze Menge Probleme, ihre Beziehung ist nicht intakt, sie trinkt zu viel, nimmt Tabletten und bekommt immer wieder Panikattacken. Als sie die Gelegenheit bekommt, für ihre schwangere Vorgesetzte eine Kreuzfahrt anzutreten, nutzt sie die Gelegenheit und kommt so in den Genuß einer Luxuskreuzschifffahrt durch die norwegischen Fjorde. Aber schon bevor die Reise beginnt, läuft einiges schief und in ihrem Haus wird eingebrochen. Trotzdem begibt sie sich –leicht verängstigt und verunsichert - auf die Reise.
In der ersten Nacht bekommt sie mit, wie aus der Nachbarkabine etwas Schweres ins Wasser geworfen wird und sieht Blut an der Reling. Sie alarmiert den Sicherheitsdienst, der feststellt, dass die Nachbarkabine nie belegt war. Lo ist sich aber sicher, dass sie sich mit der Frau aus dieser Kabine unterhalten hat, aber niemand glaubt ihr und sie begibt sich selbst auf Spurensuche.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben wodurch Los chaotisches Wesen und ihre Ängste und ihre Klaustrophobie sehr gut transportiert werden.
Durch Zeitungsartikel und Nachrichten von Los Freunden erhält man als Leser immer wieder ein wenig mehr Informationen als zu dem Zeitpunkt tatsächlich bekannt sind. Dadurch lässt es sich wunderbar miträtseln und es gibt reichlich Stoff zum Spekulieren, wer ein Motiv hat und festzustellen, wer ein Alibi hat. Durch die vielen falschen Fährten wird die Spannung durchgehend aufrechterhalten.

Auch die anderen Charakteren, von denen es eine Menge gab, werden gut und so detailreich beschrieben, dass man sie gut auseinanderhalten kann. Ebenso bildlich und detailliert wurden die Handlungsorte auf dem Schiff beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.

Insgesamt hat mich dieser mitreißende Roman gefesselt. Unterhaltsam und mit vielen Wendungen kann ich das Buch nur empfehlen.