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Veröffentlicht am 03.02.2018

So bunt und wunderschön

Mond
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Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht? Mit dieser Frage beginnt das Kinderbuch „Mond: Eine Reise durch die Nacht“, welches von der talentierten und bei uns sehr beliebten ...

Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht? Mit dieser Frage beginnt das Kinderbuch „Mond: Eine Reise durch die Nacht“, welches von der talentierten und bei uns sehr beliebten Illustratorin Britta Teckentrup gestaltet wurde. Aus diesem Grund ist auch dieses Exemplar bei uns eingezogen. Aber nicht nur wegen des wunderbaren Stils, sondern auch, weil ihre Bücher meist sehr naturbezogen aufgemacht sind und man immer wieder aufs Neue daran erinnert wird, wie wunderschön und faszinierend unsere Erde und die Natur ist. Und da wir alle nur einmal leben und es mir persönlich sehr wichtig ist, dass mein Kind viele Naturschauspiele erlebt und sie zu schätzen weiß, umgeben wir uns genau mit den Büchern, die ihren Wert widerspiegeln.

In diesem Bilderbuch begleiten wir den Mond durch einen kompletten Zyklus auf seiner Reise entlang vieler imposanter Schauplätze unserer Erde. Wir erleben, was um uns herum geschieht, wenn es Nacht ist und der Mond leuchtend hell vom Himmel herunter scheint. Aber auch, wie er auf erstaunliche und faszinierende Weise das Leben und die Natur beeinflusst. Wir beobachten wunderschöne Naturspektakel, erblicken nachtaktive Tiere und erkennen, wie farbenfroh die Nacht im Mondschein sein kann.

Die Illustrationen und Szenen sind so stimmungsvoll und lebendig gestaltet worden, dass man hier und da sogar die passenden Klänge und Töne erahnen kann. Wie das rauschende Meer, das andächtig im Mondschein glitzert oder die Schneeflocken, die leise und bedächtig, raschelnd zu Boden fallen. Ergänzt werden diese wunderbaren Illustrationen von einem Text, der poetisch von Patricia Hegarty in Vers-Form geschrieben wurde und sich perfekt in das atmosphärische Geschehen einfügt. Genau, wie die ausgestanzten Formen auf den einzelnen Seiten, die den Mond während des Lesens verändern und ihn in seiner ganzen Pracht erstrahlen lassen.

„Mond: Eine Reise durch die Nacht“ eignet sich bestens, um kleine Entdecker, wie meinen Sohn, auf die kommende Nacht vorzubereiten. Die 12 Doppelseiten mit den wunderschönen Illustrationen, die in warmen und sehr natürlichen Farben abgebildet werden, haben eine sehr beruhigende und entspannende Wirkung auf seinen Betrachter. Alles wird entschleunigt und man verliert sich in den kleinen und großen Wunderwerken unserer Welt. Ich denke, diese Geschichte nimmt den kleinen Lesern auch ein bisschen Angst vor der Nacht und der Dunkelheit, wenn sie in diesem Bilderbuch erleben, wie bunt die Nacht sein kann und was geschieht, während sie selbst in ihren warmen Betten liegen und träumen.


www.kathrineverdeen.blogspot.de

Veröffentlicht am 18.01.2018

Fantasievoll und herzerwärmend

Der Weihnachtosaurus
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Wahrscheinlich habt ihr eure Weihnachtsgeschenke schon alle ausgepackt, die unliebsamen umgetauscht, eure Weihnachtsbäume abgeschmückt und verbannt, und seid gerade dabei das gute Essen der Festtage wieder ...

Wahrscheinlich habt ihr eure Weihnachtsgeschenke schon alle ausgepackt, die unliebsamen umgetauscht, eure Weihnachtsbäume abgeschmückt und verbannt, und seid gerade dabei das gute Essen der Festtage wieder abzutrainieren. Trotzdem möchte ich euch ein Weihnachtsbuch vorstellen, weil es einfach so bezaubernd ist und man es, obgleich des weihnachtlichen Themas das ganze Jahr über lesen kann. Und wenn man mal ehrlich ist:

„Mit jedem Schritt, mit dem man sich von der letzten Weihnacht entfernt, kommt man der nächsten Weihnacht näher.“ Seite 368

Dieser Satz ist aus dem Leben von William Trudel, der literarischen Hauptfigur aus „Der Weihnachtosaurus“ von Tom Fletcher, nicht mehr wegzudenken, denn sein Vater Bob benutzt ihn fast täglich. Und dieser Satz wird von Bob nicht nur einfach daher gesagt - er lebt ihn und man könnte behaupten, dass im Hause Trudel fast jeden Tag Weihnachten ist. Vater Bob ist eben sehr darauf bedacht, dass sein Sprössling William von Anfang an den Sinn von Weihnachten vermittelt bekommt. Und dazu gehören auch kitschige Dinge wie alberne Weihnachtspullover, die Bob mit Vorliebe trägt. William kann sich dem Zauber der Weihnacht nicht wirklich entziehen, trotzdem hat er gerade mit weniger stimmungsvollen Themen, oder besser einem sehr temperamentvollen Mädchen zu tun: Brenda Pein. Seitdem dieses wunderschöne und wirklich fiese Mädchen auf seiner Schule ist, vergeht kein Tag, an dem sie William nicht demütigt. Nichtsdestotrotz ist es jetzt wichtiger, endlich den Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu verschicken und er schreibt: »Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir einen echten Dinosaurier ...«

Ich muss gestehen, dass dieses Buch auf den ersten Blick auf mich eher abschreckend gewirkt hat. Denn das Cover traf alles andere, nur nicht meinen Geschmack. Es wirkte eher seicht und kitschig. Doch als ich die vielen positiven Reaktionen auf dieses Buch las, wurde ich sehr neugierig und musste es lesen. Zum Glück! Sonst wäre mir eine wirklich herzerwärmende und bezaubernde Geschichte entgangen.

Schlägt man dieses Buch erst einmal auf, kann man sich ihm nicht mehr entziehen. Eine kleine Bildergalerie stellt die wichtigsten Protagonisten vor und bereitet den Leser auf das kommende Weihnachtsabenteuer vor. Hierbei wird auch schon deutlich gemacht, von welchen literarischen Figuren man sich lieber fernhält. Blättert man weiter, wird man von einer ganz besonderen Stimmung umfangen, die durch das ganze Geschehen allgegenwärtig ist. Man könnte meinen, dass es die typische Weihnachtsstimmung ist, aber ich finde, das trifft es nicht ganz. Es ist ein Gefühl von Geborgenheit, wie wenn man mit seinen Lieben mit einer dicken Wolldecke auf einer Couch zusammengekuschelt sitzt. Das Geschehen ist jedoch alles andere als kuschelig, denn im Laufe der Geschichte geschehen viele mitreißende und überraschende Dinge. Und den Anfang macht ein Ei mit einem brisanten Inhalt, das eine eisige Zeit hinter sich hat.

Das Geschehen spiegelt sehr deutlich wieder, welch ausladende Fantasie der Autor Tom Fletcher besitzt, denn die Geschichte ist mit vielen liebevollen und sehr kreativen Details gespickt und sprüht vor Ideenreichtum. Dabei braucht er nicht viele Worte, um eine gigantische und abenteuerliche Weihnachtswelt herauf zu beschwören. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass Tom Fletcher sich mit diesem Werk selbst seine größten Wünsche aus der eigenen Kindheit erfüllt hat.

Bezaubern konnte mich nicht nur das fantastische und zum Brüllen komische Abenteuer mit seinen überaus liebenswerten literarischen Figuren. Auch die zahlreichen wunderbaren Schwarz-Weiß-Illustrationen von Shane Devries, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden sind, haben dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht.

„Der Weihnachtosaurus“ von Tom Fletcher ist ein bemerkenswert fantasiereiches, herzerwärmendes und sehr humorvolles Buch, das man nicht nur in der Weihnachtszeit lesen kann. Es enthält so viel Freude und Herzenswärme und einige gewichtige Botschaften wie, dass man stets den Wünschen seines Herzens folgen sollte. Ich freue mich jetzt schon darauf, es irgendwann zusammen mit meinem Sohn zu lesen.

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Veröffentlicht am 26.12.2017

Ein perfektes Buch

Der Gesang der Nachtigall
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Gibt es das perfekte Buch? Ich denke, dass es für jeden Leser ein perfektes Buch gibt, von dem man denken könnte, dass es nur für ihn geschrieben wurde. Solche Bücher sind jedoch rar und man muss lange ...

Gibt es das perfekte Buch? Ich denke, dass es für jeden Leser ein perfektes Buch gibt, von dem man denken könnte, dass es nur für ihn geschrieben wurde. Solche Bücher sind jedoch rar und man muss lange suchen, um solch einen Schatz zu finden. Manchmal hat man aber auch einfach Glück und findet eine Goldgrube. Wie einen besonderen Verlag, der so viele wunderbare Geschichten beherbergt, dass man sich als Leser gar nicht entscheiden kann, welche man als erstes liest. Für mich ist der Königskinder Verlag so eine Goldgrube und ich habe schon viele Schätze aus diesem Hause geborgen. Einige Bücher fühlen sich so an, als wären sie maßgeschneidert und eben perfekt. Wie „Der Gesang der Nachtigall“ von Lucy Strange.

Wenn ich erklären müsste, was diese Geschichte so perfekt für mich macht, würde ich als Erstes die literarische Hauptfigur Henry erwähnen. Das aufgeweckte 12-jährige Mädchen hat in ihrem doch recht kurzen Leben schon einige erschütternde Momente und Situationen durchleben müssen und trotzdem nichts von ihrem Frohsinn, ihrer Liebenswürdigkeit und ihrer Stärke eingebüßt. Sie ist ein Mensch, mit dem ich mich während der vielen Lesestunden sehr gerne beschäftigt habe und der mir sehr zu Herzen gegangen ist. Nicht nur weil Henry dieselben Bücher liebt wie ich.

Als Zweites würde ich die Zeit und die Kulisse als Begründung anführen, denn die Geschichte spielt im Jahr 1919. Diese Zeit hat einfach ein ganz besonderes Flair und ist sehr reizvoll für mich, weil es so viele interessante Ereignisse und Veränderungen gab. Jedoch erfahren wir in dieser Geschichte nicht all zu viel vom Wandel, der sich durch ganz England zog. Die Autorin belässt ihre Handlung in einem kleinen Ort, in dem das Hope House steht. Umgeben ist dieses Anwesen von einem Wald, über den es vieles zu erzählen gibt. Diesen Wald sollte man nachts nicht betreten, denn es soll eine Hexe ihr Unwesen dort treiben. Aber nicht nur der Wald erscheint geheimnisvoll. Auch im Hope House gibt es viele geheimnisvolle Dinge zu erkunden.

"In allen Ecken und Winkeln von Hope House wucherten mittlerweile Geheimnisse. Sie sprossen über Nacht in dicken, weißen Büscheln empor wie Pilze aus dunkler Walderde." Seite 104

Perfekt war auch die Handlung von „Der Gesang der Nachtigall“. Durch die Geschichte führt uns die literarische Hauptfigur Henry, die uns über ihren Familienalltag berichtet. Dieser ist jedoch mit keinem gewöhnlichen zu vergleichen, denn es gibt Höhen und viele Tiefen, die ihre gesamte Familie durchleben muss. Um die Vergangenheit hinter sich zu lassen, ist Henrys Familie in das Hope House gezogen. Ein Neubeginn, der einige Schwierigkeiten bereithält. Henrys Vater arbeitet im Ausland und ist viel unterwegs, ihre Mutter ist sehr krank und Henry und Baby Piglet werden von einer Nanny betreut. Klingt erst mal nicht so dramatisch, aber das täuscht, denn es geschehen viele Dinge, die die Familie bedrohen und Henry versucht all diese Schwierigkeiten aus der Welt zu räumen. Obgleich man als 12-jährige mit andere Hürden zu kämpfen hat, als ein Erwachsener.

"Hier waren wir, Mama, Nanny Jane, Piglet und ich - alle unter demselben Dach und doch so vereinzelt und einsam wie vier Sterne am Nachthimmel, und jede von uns brannte allein in der Dunkelheit." Seite 68

Die Handlung fließt in einem sehr angenehmen Tempo dahin und wird hie und da von dramatischen Ereignissen vorangetrieben. Als Leser wird man besonders von Henrys Emotionen mitgerissen und erlebt jede Gefühlslage am eigenen Körper.

Auch die Themen, über die ich nicht viel verraten mag, hat Lucy Strange sehr passend gewählt, dosiert und in einem unvergleichbaren Schreibstil zu Papier gebracht. Es ist eine facettenreiche und perfekte Mischung aus gewichtigen Elementen, die uns Leser bewegen, aufwühlen, wütend machen und vor Glück weinen lassen.

Perfekt ist meiner Meinung nach auch der Titel. Warum, müsst ihr jedoch selbst herausfinden.

Muss ich die perfekte Gestaltung eigentlich erwähnen? Warum eigentlich nicht? Es gibt anscheinend immer noch zu viele Leser, die den Königskinder Verlag nicht kennen. Wenn ihr „Der Gesang der Nachtigall“ in der Buchhandlung entdeckt, dann schaut es euch unbedingt genauer an. Streichelt über das wunderschöne und stimmige Cover in meinen Lieblingsfarben und entfernt die Buchhülle. Bei den Königskindern ist das Auspacken immer wie Weihnachten, weil man so viele wunderschöne Details entdecken kann. Und alles ist perfekt aufeinander abgestimmt.

Wahrscheinlich könnte ich euch noch viele Punkte erörtern, warum „Der Gesang der Nachtigall“ von Lucy Strange ein perfektes Buch ist. Womöglich würde ich dann zu viel von der großartigen Handlung verraten.
Und? Konnte ich euch überzeugen? Wenn ja, dann nichts wie los in den Buchladen! Wenn nein, dann ebenfalls ab in den Buchladen! Ihr verpasst sonst die Chance auf euer perfektes Buch …

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Veröffentlicht am 24.12.2017

Ein wunderbares Weihnachtsbuch

Pettersson und Findus. Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch
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Seid ihr vielleicht noch auf der Suche nach einem weihnachtlichen Vorlesebuch mit schönen Illustrationen für eure Kinder? Dann gibt es heute einen Buchtipp von mir. Seit einigen Wochen haben wir unsere ...

Seid ihr vielleicht noch auf der Suche nach einem weihnachtlichen Vorlesebuch mit schönen Illustrationen für eure Kinder? Dann gibt es heute einen Buchtipp von mir. Seit einigen Wochen haben wir unsere gesamten Weihnachtsbücher vorgekramt und lesen sie, um uns so richtig auf Weihnachten einzustimmen. Ein Buch, das mein Sohn immer wieder zum Vorlesen in seine Kuschelecke mitbringt, ist „Pettersson und Findus: Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ von Sven Nordqvist. Er liebt dieses unterhaltsame literarische Duo, aber diese weihnachtliche Geschichte hat es ihm besonders angetan, weil er mit seinen knapp 3 Jahren langsam versteht, worum es beim Weihnachtsfest geht.

Nur noch ein Tag, dann ist Heiligabend. Höchste Zeit die letzten Vorbereitungen für das Weihnachtsfest zu treffen. Schon seit Tagen wollte Pettersson für die Feierlichkeiten einkaufen. Doch die letzten Tage waren so eisig, dass sich niemand vor die Tür getraut hat. Nun ist es etwas milder geworden und Hektik breitet sich aus. Es gibt einfach zu vieles zu erledigen und zu allem Übel verstaucht Pettersson sich auch noch den Fuß. Wie soll es ohne ein festliches Essen, ohne Weihnachtsbaum und ohne Geschenke denn noch ein schönes Weihnachtsfest werden? Eine wirklich schöne Bescherung!

Auf den 28 von Sven Nordqvist illustrierten Seiten erleben wir Leser viele bewegende Momente. Ein Unglück kommt selten allein und auch Pettersson und Findus schlittern in dieser Geschichte von einem Unglück ins nächste und ein besinnliches Weihnachtsfest rückt in weite Ferne. Das verstimmt vor allem den kleinen frechen Kater Findus, der seinen Frust lauthals zum Ausdruck bringt. Diese Passage hat meinen Sohn total beeindruckt, denn er zählt jetzt immer auf, was Pettersson und Findus an Weihnachten womöglich nicht haben: kein Stockfisch, kein Schinken, kein Weihnachtsbaum, keine Geschenke … Zum Glück nimmt die Geschichte dann noch eine gute Wendung und ein festliches Ende.

Sven Nordqvist hat uns mit „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ ein wunderbares Weihnachtsbuch beschert, das uns immer wieder aufs Neue mit seinem kontrastreichen und liebenswerten literarischen Duo - das in einer großartigen Handlung agieren - und wunderbaren Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und den Sinn von Weihnachten, begeistert. Diese Herz erwärmende Geschichte hat uns die Adventszeit wahrhaft versüßt.

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Veröffentlicht am 14.12.2017

Ein wahrer Bilderbuchschatz

Rotkäppchen und der Wolf
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Märchen sind zeitlos und passen eigentlich zu jeder Jahreszeit. Trotzdem greife ich vermehrt in der Adventszeit zu Märchenbüchern, weil diese Zeit eine ganz besondere Stimmung mit sich bringt. Man hat ...

Märchen sind zeitlos und passen eigentlich zu jeder Jahreszeit. Trotzdem greife ich vermehrt in der Adventszeit zu Märchenbüchern, weil diese Zeit eine ganz besondere Stimmung mit sich bringt. Man hat das Gefühl, dass die Stunden plötzlich länger als sechzig Minuten sind, die Kerzen erhellen viele Fenster und Räume und dann sind da noch die köstlichen Düfte nach Plätzchen, die scheinbar jedes Haus verströmt. Für mich gibt es nichts Gemütlicheres, als es sich gemeinsam mit den Lieben im Kerzenschein mit einer Wolldecke auf dem Sofa bequem zu machen, um ein Märchen zu lesen. Da mein Sohn mit seinen knapp drei Jahren noch kein ausdauernder Zuhörer ist, sind illustrierte Märchenbücher bei uns sehr gefragt. Mit „Rotkäppchen und der Wolf“, einer neuen Interpretation des klassischen Märchens der Brüder Grimm vom Buchkünstlers Anton Lomaev, haben wir ein besonderes Exemplar gefunden, mit dem Eltern und Kind verzaubert werden.

Schon mit dem ersten Blick auf dieses Märchenbuch ahnt man, dass eine opulent gestalte Geschichte auf die Leser wartet. Die auffallend schöne Illustration und die prachtvolle Schrift auf dem Cover, die mit einem Glanzlack veredelt sind, laden den Leser auf vielversprechende Weise ein, ins Innere der Geschichte einzutauchen.

Blättert man von Seite zu Seite, entdeckt man jedoch, dass die abgebildeten Szenen nicht der Beginn des Märchens sind. Vielmehr beobachtet man eine kleine Gruppe von Künstlern, die mit ihrem Wandertheater unterwegs in ein französisches Städtchen sind, um dort vom bunten Treiben umgeben, ihre Bühne aufzubauen. Nach einer kurzen Vorstellung der Akteure beginnt das eigentliche Stück. Vorhang auf für „Rotkäppchen und der Wolf“!

In prächtigen Kulissen erleben wir Leser, wie die Schauspieler in aufwendigen Kostümen, das Märchen nachspielen. Sieht man anfangs noch ein paar Zuschauer hinter der Bühne so verschmelzen nach und nach die Akteure mit der Handlung und den bildgewaltigen Kulissen und der Leser vergisst, dass es sich um ein Theaterstück handelt. Erst als die bunten Vorhänge das Ende der Geschichte einläuten, findet man sich in der Perspektive der Zuschauer vor der Bühne des Wandertheaters auf dem Marktplatz des kleinen Städtchens wieder.

Anton Lomaevs neue Interpretation von „Rotkäppchen und der Wolf“ ist ein Bilderbuchschatz, welcher mit seinen schöngeistigen und detailreichen Illustrationen, die an Farbkraft kaum zu übertreffen sind, dazu einlädt, viele stimmungsvolle Stunden mit ihm zu verbringen.

„Rotkäppchen und der Wolf“ ist ein Titel aus der Reihe „Unendliche Welten“ aus dem WunderHaus Verlag, in der bisher drei klassische Märchen vom Illustrator Anton Lomaev neu interpretiert und gestaltet wurden.

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