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Veröffentlicht am 21.04.2025

Fulminanter Reihenauftakt voller Geheimnisse, Intrigen und jeder Menge Spice

Ruthless Creatures
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Vor fünf Jahren hätte Natalie ihre große Liebe David heiraten sollen. Doch bevor es überhaupt dazu kommt, verschwindet David spurlos. Heute, fünf Jahre später, lebt Natalie immer noch in der Ungewissheit, ...

Vor fünf Jahren hätte Natalie ihre große Liebe David heiraten sollen. Doch bevor es überhaupt dazu kommt, verschwindet David spurlos. Heute, fünf Jahre später, lebt Natalie immer noch in der Ungewissheit, was mit ihrem Verlobten passiert ist, und hofft auf seine Rückkehr. Ihre beste Freundin Sloane führt sie an ihrem eigentlich fünften Hochzeitstag zu einem Mädelsabend aus, bei dem sie auf den attraktiven Kage trifft. Obwohl er direkt gefährlich auf Natalie wirkt, spürt sie dennoch eine gewisse Anziehung. Es kommt wie es kommen muss und Natalie lässt sich auf ein riskantes Spiel mit ihm ein, das ihr ganzes Leben verändern wird…

Die Story wird hauptsächlich aus Sicht von Natalie erzählt. Eine wirklich außergewöhnliche Protagonistin, die sich von der zurückgelassenen und gebrochenen Verlobten zu einer mutigen und selbstwussten Frau entwickelt. Dabei entdeckt sie verborgene Eigenschaften an sich, die sie gerade im Umgang mit Kage und anderen bösen Männern definitiv gebrauchen kann. Ihre Entwicklung mitzuerleben, fand ich super interessant und war am Ende richtig stolz auf die Frau, die aus ihr geworden ist.

Mit Kage hat J. T. Geissinger sich selbst übertroffen. Was für ein Mann! Auch er ist in der Vergangenheit verletzt worden und hat meiner Meinung nach nur auf eine Frau wie Natalie gewartet, die ihn heilt. Doch Kage ist unglaublich autoritär und besitzergreifend. Damit muss Natalie erst einmal zurechtkommen, wobei ich sie bewundert habe, wie oft sie sich ihm widersetzt und ihn in seine Schranken gewiesen hat. Dennoch hat sie sich ihm hingegeben und ihm die sexuelle Führung überlassen. Und mal ganz ehrlich, wer von uns hätte das nicht getan? Kage ist einfach ein Hottie!!!

Der Schreibstil ist bildgewaltig und hat mich direkt zu Beginn an die Handlung gefesselt. Nicht nur, dass die Autorin die düstere Atmosphäre perfekt auffängt, nein, ihre Mischung aus einer brutalen Mafia-Geschichte gekoppelt mit dunkler Leidenschaft hat mein Herz höherschlagen lassen. Geissinger weiß genau, wie sie ihre Dark Romance-Liebhaber erreicht und sorgt mit prickelnden Sexeinlagen für den nötigen Nervenkitzel. Aber auch Wortwitz kommt bei ihr nicht zu kurz, wie wir gerade in den Dialogen zwischen Natalie und Sloane erfahren.

Fazit: Ein fulminanter Reihenauftakt voller Geheimnisse, Intrigen und jeder Menge Spice. Entwicklungsreiche Charaktere, prickelnde Szenen und ein Cliffhanger am Ende von Band 1 machen definitiv neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Ein kleines literarisches Juwel

Cinema Love
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Dieser Roman fiel mir schon weit vor der deutschen Veröffentlichung ins Auge aufgrund des Covers und der Inhaltsbeschreibung. Für das Original gab es dutzende überschwängliche Rezensionen. Da ich mir trotzdem ...

Dieser Roman fiel mir schon weit vor der deutschen Veröffentlichung ins Auge aufgrund des Covers und der Inhaltsbeschreibung. Für das Original gab es dutzende überschwängliche Rezensionen. Da ich mir trotzdem nicht sicher war, ob es thematisch meinen Nerv treffen kann, habe ich zunächst in die Leseprobe geschnuppert. Was mich vorwiegend beeindruckt hat, war die Qualität des Schreibstils: sensibel, feinfühlig, pochend, beinahe filmisch. Man merkt, dass sich der Autor intensiv mit der LGBTQ-Community auseinandergesetzt hat.

China in den 80er Jahren. Im Mittelpunkt des Romans steht das Arbeiter-Kino in Mawei City. Das Kino ist heruntergekommen, schmuddelig, dunkel – und somit ein heißer Treffpunkt. Homosexuelle Männer treffen sich hier, um ihrer verbotenen Liebe nachzugehen. Es kommt im Verlauf der Story zu einem Aufstand, der Tote und Verletzte nach sich zieht. Tang erzählt von den Schicksalen der Überlebenden über Jahrzehnte hinweg, sowohl damals in China als auch heute in New York. Er behandelt damit die Themen Migration, Gleichheit und Homosexualität auf eine ganz besondere Art und Weise und vor allem mit jeder Menge Fingerspitzengefühl. Das Buch wirkt besonders nachvollziehbar und eindringlich, wenn man es als Chronik der Migrationserfahrungen einer älteren Generation von China in die USA liest. Diese Menschen tragen vergrabene, aber unvergessene Traumata mit sich, erleben zerbrochene „amerikanische Träume“ und halten dennoch tapfer an ihren Sehnsüchten, Hoffnungen und Wünschen fest.

Seine Protagonisten hat der Autor hierfür präzise ausgewählt. So stehen bei ihm Menschen, die ein Faible für Kino und Filme haben, klar im Fokus. Dabei zeigt er ebenfalls auf, wie stark Filme uns und unseren Charakter beeinflussen können. Er wechselt in seiner Erzählung oft die Per-spektiven, was mich anfangs etwas verwirrt hat. Doch diese unterschiedlichen Blickwinkel sind unglaublich wichtig für die Story und ich fand sie zudem total faszinierend. Tang nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Mit seinen Schilderungen hat er mich völlig in seinen Bann gezogen. Meiner Meinung nach lässt die Handlung gegen Ende zwar etwas nach und hat das Potenzial nicht vollends ausgeschöpft, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Denn ansonsten hat Tang hier ordentlich abgeliefert.

Der Buchtitel hat seine volle Wirkung gezeigt, denn es war wirklich wie ein Film, der vor meinen Augen ablief. Emotional hat mich der Autor total abgeholt hat und nachdenklich gemacht. Diese Story wirkt definitiv nach und lässt einen die eigene Denkweise noch einmal neu reflektieren.

Fazit: Mit „Cinema Love“ ist Jiaming Tang ein gefühlvolles Debüt gelungen. Ein kleines literarisches Juwel der Neuzeit. Der Autor zeigt uns auf raffinierte Weise, dass die Themen der 80er Jahren immer noch topaktuell sind und regt damit (hoffentlich noch mehr Menschen) zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Intrigen, Geheimnisse, coole Twists

Dunkelste Nacht
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Gabriel kann einfach nicht glauben, dass sein Vater Selbstmord begangen haben soll. Die Ermittlungsergebnisse sind eindeutig, doch Gabe – wie er sich nennt – ist misstrauisch. Er lässt seinen Vater privat ...

Gabriel kann einfach nicht glauben, dass sein Vater Selbstmord begangen haben soll. Die Ermittlungsergebnisse sind eindeutig, doch Gabe – wie er sich nennt – ist misstrauisch. Er lässt seinen Vater privat nochmals obduzieren. Hier versucht offenbar die Polizei, einen Mord zu vertuschen. Aber warum? Um das herauszufinden, kontaktiert er Burke Broussard, einen Privatermittler, der früher mit seinem Vater im aktiven Polizeidienst unterwegs war. Aufgrund seiner Befangenheit übernimmt seine Mitarbeiterin Molly Sutton den Fall. Die beiden finden schnell heraus, dass ein alter Mordfall, an dem Gabes Vater trotz Ruhestand noch arbeitete, eine große Rolle spielt. Jemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben - und auch Gabe und Molly sind in großer Gefahr, denn der Mörder hat seine Augen überall…

„Am Ende beschloss er, sich dem Unvermeidlichen zu stellen, denn er war kein Mann, der weglief.“

Molly und Gabe sind zwei außerordentlich interessante Protagonisten. Ich mochte beide sehr gern und fand es schön, dass die Autorin dafür gesorgt hat, dass die beiden nicht nur ermittlungstechnisch ein tolles Team sind, sondern sich auch privat näherkommen. Das hat die Handlung hin und wieder aufgefrischt und mich positiv vom eigentlichen Geschehen abgelenkt. Karen Rose versteht es generell, ihre Charaktere gekonnt in Szene zu setzen. So gibt es ziemlich viele Nebenfiguren, die unterschiedlicher und zum Teil zwielichtiger nicht sein könnten. Ihnen hat Rose auf authentische Art Leben eingehaucht und sie unglaublich realistisch dargestellt.

Wie wir es von Karen Rose bereits gewohnt sind, ist ihr Schreibstil auch hier wieder zeitgemäß und wortgewaltig. Sie entführt uns in gefährliche Welten und sorgt mit ihrer bildhaften Ausdrucksweise für jede Menge Kopfkino. Die Story ist mit 768 Seiten nicht gerade kurz geraten, jedoch ist man so im Leseflow, dass die Seiten geradezu dahinfließen. Das mag durchaus an den unerwarteten Wendungen liegen, die Rose in ihre brutalen Gewaltszenen mit hat einfließen lassen, um ihre Leser maximal zu verwirren.

Fazit: Mit „Dunkelste Nacht“ ist Karen Rose ein genialer Auftakt ihrer neuen New-Orleans-Reihe gelungen, in der es um Intrigen und dunkle Geheimnisse geht. Eine spannende Story, die nachdenklich stimmt und mich mit coolen Twists voll begeistert hat!

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Spannend, authentisch, macht Lust auf weitere Teile

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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BKA-Ermittler Art Mayer ermittelt im dritten Teil dieser Reihe in einem ganz besonderen Fall. Dana Karasch, die Mutter der kleinen Milla, die bei ihrer dementen Oma in Arts Haus wohnt, ist seit eineinhalb ...

BKA-Ermittler Art Mayer ermittelt im dritten Teil dieser Reihe in einem ganz besonderen Fall. Dana Karasch, die Mutter der kleinen Milla, die bei ihrer dementen Oma in Arts Haus wohnt, ist seit eineinhalb Jahren verschwunden. Bereits in den letzten Teilen schloss Art die Kleine immer mehr ins Herz und ist sowas wie ein Ziehvater für Milla geworden. Art versuchte bisher erfolglos, Informationen zu Danas Verschwinden zu finden. Und jetzt gibt es endlich eine Spur.

Da die Geschichte um Milla bereits in den letzten Teilen thematisiert wurde, empfehle ich, unbedingt die einzelnen Stories der Reihe nach zu lesen, um den zwischenmenschlichen Beziehungen und Vorfällen folgen zu können.

Bisher waren Milla und ihre Mutter immer nur ein Randthema. Sehr wohl wurde aber deutlich, wie wichtig Art die Aufklärung ist. Auch Nele Tschaikowsky hilft bei den Ermittlungen, obwohl sie sich offiziell in Mutterschutz befindet. Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und haben mit jedem Teil mehr Tiefe. Man erfährt einiges aus ihrem Privatleben und kann sich so gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen.

Zeitgleich zu den Ermittlungen nimmt Marc Raabe den Leser mit in die Vergangenheit und erzählt durch eine zweite Perspektive, was Dana widerfahren ist. Erneut gibt es Verbindungen zu hohen Ämtern und spannenden Vertuschungen, die erst zum Schluss in einer dramatischen Wahrheit enden. Dieses Kapitel ist damit abgeschlossen, es bleibt jedoch genug Zündstoff für weitere mögliche Teile.

Fazit: Eine spannende und authentische Fortsetzung, die einige offene Fragen aus den ersten Teilen beantwortet und Lust auf mehr macht. Marc Raabe ist für mich einer der besten deutschen Autoren, der auch mit dieser Reihe wieder vollends überzeugen kann. Ich kann das nächste Buch kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Kopfkino, Nervenkitzel und ein bisschen Stromberg-Feeling

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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In zwei Teilen erzählt uns McFadden hier eine Story, die mich von Anfang bis Ende begeistert hat. Im ersten Teil lernen wir Dawn und Natalie kennen. Zwei Kolleginnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

In zwei Teilen erzählt uns McFadden hier eine Story, die mich von Anfang bis Ende begeistert hat. Im ersten Teil lernen wir Dawn und Natalie kennen. Zwei Kolleginnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Dawn unscheinbar wirkt, aufgrund ihrer Liebe zu Schildkröten im Kollegenkreis als Freak gilt und daher um jegliche Aufmerksamkeit buhlt, ist Natalie der Star der Firma. Jeder liebt sie und ihre freche Art, einschließlich dem Manager Seth, mit dem sie eine Affäre hat. Kein Wunder, dass Natalie überheblich ist und Dawn das ein oder andere Mal von oben herab behandelt. Doch als diese eines Morgens nicht zur Arbeit erscheint, ist Natalie verwundert. Sie fährt zu Dawns Wohnung und macht eine schreckliche Entdeckung. Wer zur Hölle hat Dawn das angetan? Um das zu erfahren, müsst ihr bis zum zweiten Teil der Geschichte warten, der erst relativ am Ende des Buches ins Rampenlicht tritt. Aber Vorsicht – hier ist nichts, wie es scheint!

Ich bin absolut begeistert von dieser Story und am meisten von den Protagonisten! Diese hätte McFadden nicht realer und authentischer darstellen können. Mit Dawn hatte ich Mitleid, weil sie in der Firma und auch im Privatleben ziemlich ausgegrenzt wird. Ganz im Gegensatz zu Natalie, der einfach alles zu Füßen liegt. Ein Augenaufschlag und die Männerherzen fliegen ihr zu. Sie ist tatsächlich etwas hochnäsig und genau deshalb war ich so verwundert, dass sie sich um die verschwundene Dawn gesorgt hat. Passte gar nicht zu ihr. Dass ich ihr gegenüber skeptisch und misstrauisch war, hat sie als Figur nur umso interessanter gemacht.

Als großer Fan der „Wenn sie Wüsste-Reihe“ habe ich den rasanten und mitreißenden Schreibstil der Autorin kennen und lieben gelernt. Aber hier legt sie definitiv nochmal eine Schippe drauf! Spätestens als Natalie verdächtigt wird, gab es bei mir kein Halten mehr. Der Strick um ihren Hals zieht sich immer mehr zu, und ich habe enorm mitgefiebert, weil ich wissen wollte, was zur Hölle hier eigentlich los ist. Doch McFadden kennt kein Erbarmen und haut uns Wendungen um die Ohren, die nicht nur verstören, sondern die komplette Story auf den Kopf stellen. Und zwar JEDES! MAL!

Fazit: Freida McFadden hat auch mit diesem Buch mein (Thriller)Herz erobert! Wer Bock auf Kopfkino, Nervenkitzel und ein bisschen Stromberg-Feeling hat, sollte DIE KOLLEGIN unbedingt lesen.

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