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Veröffentlicht am 20.05.2018

Ein durchwachsener Einstieg in eine neue Krimireihe, die noch viel erwarten lässt

Das korsische Begräbnis
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Ein altes Familiengeheimnis sorgt dafür, dass der bekannte Pariser Schriftsteller Eric Marchand Hals über Kopf nach Korsika reist, wo einst seine Urgroßmutter zu Hause war. Das jedenfalls besagen alte ...

Ein altes Familiengeheimnis sorgt dafür, dass der bekannte Pariser Schriftsteller Eric Marchand Hals über Kopf nach Korsika reist, wo einst seine Urgroßmutter zu Hause war. Das jedenfalls besagen alte Unterlagen, die Eric nach dem Tod seiner Mutter fand und denen er nun auf den Grund gehen will. Doch kaum ist er dort angekommen, gerät er auch schon in eine Blutfehde hinein, die ihm das Leben kosten kann. Aber nicht nur er versucht, sich gegen einen dort ansässigen Clan zu stellen. Auch Chefinspektor Mahmoud Clément bekommt es mit der einflussreichen Familie zu tun, als er ein tödliches Attentat auf den stellvertretender Bürgermeister aufklären will.

"Das korsische Begräbnis" ist der Auftakt zu einer Krimireihe mit dem französischen Schriftsteller Eric Marchand, der mit Vorliebe über das organisierte Verbrechen und seine Vernetzung im In- und Ausland schreibt. Kein Wunder also, dass er genau, wie sein abgewrackter Kommissar Figuret ein Faible für die Aufklärung von Verbrechen hat und sogar der Polizei in seinem Heimatland bei der Aufklärung von 4 Fällen behilflich war. Nun aber gerät er selbst in ein mörderisches Komplott hinein, das ungeahnte Ausmaße besitzt und mit einstigen Vergeltungsschlägen und perfiden Racheplänen zusammenhängt.

Thomas Thiemeyer, der hier unter dem Pseudonym Vitu Falconi einen ungewöhnlichen Ermittler ins Rennen schickt, hat bereits mehrere erfolgreiche Fantasy- und Jugendthriller verfasst. Mit seiner neuen Figur, dem Schriftsteller Eric Marchand, wendet er sich erstmalig dem klassischen Kriminalroman zu, lässt ihn aber nicht etwa in Deutschland spielen, sondern in Korsika, wo auch heute noch mafiöse Strukturen zu finden sind. Eine interessante Wahl, die seine Leser an einen Ort voller Gegensätze führt und ihnen dabei die Schönheit der im Mittelmeer liegenden Insel näherbringt.

Erzählt wird der wunderbar atmosphärische Kriminalroman in einem eher sachlichen und auf das Wesentliche beruhenden Schreibstil, der wenig Platz für Emotionen lässt, dafür aber der Handlung einen großen Spielraum einräumt. So gibt es gleich zu Beginn ein Mord, der einen guten Einblick in die Zwistigkeiten zweier Familienclans bietet und die Grundlage für Eric Marchands Probleme erklärt. Doch obwohl auch im weiteren Verlauf viel geschieht, bleibt die Spannung zunächst auf der Strecke, zieht aber später enorm an. Gleichzeitig wird einem Großteil der Figuren nur eine Nebenrolle eingeräumt, in der sie blass und farblos bleiben, während der Leser Eric Marchand sowie seine kurzzeitige Vermieterin Madame Borghetti und die Ex-Frau seines Rivalen Mateu besser kennenlernt.

Fazit:
Ein durchwachsener Einstieg in eine neue Krimireihe, die in dem Urlaubsparadies Korsika angesiedelt ist, wo gleich mehrere handfeste Verbrechen geschehen. Doch trotz des schleppenden Beginns überzeugt er vor allem durch seine Hauptfigur Eric Marchand, der hoffentlich in seinem nächsten Fall beizeiten dramatische Verwicklungen durchleben muss.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ein emotionsgeladener Roman, der tief in die Gefühlswelt seiner Figuren blicken lässt

Die Lichter unter uns
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Ein Urlaub am Meer, fünf Menschen, die Erholung suchen und enorm viel Zeit, die ungeahnte Tücken in sich birgt. Denn anstatt die willkommene Auszeit aus dem stressigen Alltag zu genießen und gemeinsam ...

Ein Urlaub am Meer, fünf Menschen, die Erholung suchen und enorm viel Zeit, die ungeahnte Tücken in sich birgt. Denn anstatt die willkommene Auszeit aus dem stressigen Alltag zu genießen und gemeinsam mit der Familie glücklich zu sein, schleichen sich in die malerische Idylle unerfüllte Träume und lang gehegte Sehnsüchte ein. Gefühle, die ganz allmählich zu brodeln beginnen und dazu führen, dass die Stimmung unweigerlich kippt. Wie bei Anna, die in ihrer Ehe mit Jo jeden Tag aufs Neue liebevolle Gesten vermisst und dadurch zu verdorren droht. Oder Florian, der mit der schwangeren Freundin seines Vaters schläft und damit ungeahnte Hoffnungen herauf beschwört.

"Die Lichter unter uns" ist ein intensiver Roman, der vollgepackt mit Beobachtungen und Gedanken, jede noch so kleine Unzulänglichkeit schonungslos ans Tageslicht zerrt. Dabei sind es oft nur Zufälle, die in einem bedeutungsvollen Licht gesehen zu Veränderungen führen. Angefangen mit einem Blick, der mehr verspricht, als in ihm steckt über einen vom Wind weggewehten Hut, der seiner Besitzerin zurückgebenden wird bis hin zu einem eigenwilligen Kind, das ohne es zu ahnen gleich eine ganze Kette von Ereignissen auslöst. Und alle diese Dinge führen dazu, dass aus unerwarteten Begegnungen, hoffnungsvolle Gefühle entstehen, die ohne eine Grundlage zu haben, zum Scheitern verurteilt sind.

Fünf Menschen, die mit Bedacht gewählt unterschiedliche Eigenarten besitzen, verstehen es, in diesem Roman eine ganz besondere Wirkung zu entfachen. So hält die Autorin den von ihnen zur Schau gestellten Oberflächlichkeiten einen Spiegel vor und weist damit auf die zahlreich vorhandenen Defizite hin. Eine interessante Art sie zu beleuchten, die aber leider zulasten der Handlung geht. Denn obwohl die Atmosphäre an der Ostküste Siziliens einzigartig beschrieben ist und die Figuren mit allen ihren Facetten zum Leben erwachen, fehlt von einem nachhaltigen und spannenden Handlungsverlauf jede Spur. So dümpeln die Geschehnisse nur sehr träge in der Sonne vor sich hin, während der Augenmerk in diesem Roman ausschließlich auf das Zusammenspiel der verschiedenartigen Charaktere und ihre dadurch ausgelösten Gefühle gerichtet sind.

Fazit:
Ein ruhiger und emotionsgeladener Roman, der tief in die Gefühlswelt seiner Figuren blicken lässt und damit deren momentane Unzufriedenheit und die daraus resultierenden Träume und Sehnsüchte schonungslos offenbart.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Ein eher schwacher Mosby

Nachtschatten
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Er dringt in die Häuser seiner Opfer ein, legt sich unter ihre Betten und schlägt, wenn sie tief und fest schlafen, erbarmungslos zu. Fünf Frauen hat der Creeper bereits die Hölle beschert, hat sie misshandelt ...

Er dringt in die Häuser seiner Opfer ein, legt sich unter ihre Betten und schlägt, wenn sie tief und fest schlafen, erbarmungslos zu. Fünf Frauen hat der Creeper bereits die Hölle beschert, hat sie misshandelt und missbraucht und hat sie, wenn er fertig mit ihnen war, wie nutzlosen Müll liegen gelassen. Nun aber gibt es einen ersten Mord und noch immer wissen Detective Inspector Zoe Dolan und ihr Team nicht, wer hinter den brutalen Verbrechen steckt. Denn der Creeper scheint ungemein clever zu sein und während er ohne Spuren zu hinterlassen, weiter auf Beutezug geht, merkt Zoe nicht, dass auch sie längst ein Objekt seiner Begierde geworden ist.

"Nachtschatten" ist ein Thriller, der ungemein spannend beginnt, dann aber schnell an Fahrt verliert. So geht es dem Leser nicht anders, als den Ermittlern. Immer, wenn sie händeringend versuchen, hinter die Identität eines gefährlichen Verbrechers zu kommen, verstricken sie sich in nebensächlichen Details und erkennen einfach nicht, was wirklich wichtig ist. Deshalb dauert es einige Zeit, bis es gelingt, die Spreu vom Weizen zu trennen und ein Geheimnis ans Tageslicht tritt, das fatale Folgen hat. Dabei spielt vor allem die Seelsorgerin Jane Webster eine große Rolle, die nach einem verstörenden Anruf die richtigen Schlüsse zieht.

Das erschreckende Geschehen wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, von denen einer über Zoe Dolans Ermittlungen berichtet, ein anderer die Ereignisse rund um Jane Webster thematisiert und ein weiterer die Bemühungen einer Frau namens Margarete in den Mittelpunkt stellt, die gleich mit zwei Männern arge Probleme hat. Aber auch der Mörder selbst kommt zu Wort, der Einiges über sich und seine Taten verrät. Und während der Leser das emsige Treiben der im Buch vorkommenden Figuren verfolgt, lernt er sie immer besser kennen und hegt schon bald einen Verdacht, wer die abscheulichen Taten begangen hat. Ob er damit aber richtig liegt, erfährt er erst zum Schluss, wenn ein packendes Finale die Lösung präsentiert.

Fazit:
Ein eher schwacher Mosby, der zu viele Spannungsschwächen besitzt und nur durch seine interessanten Figuren punkten kann.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Ein kurzweiliger Roman mit einer behaglichen Atmosphäre und einer Prise Romantik

Die Chocolaterie der Träume
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Keira liebt es, wohlschmeckende Kreationen aus Schokolade herzustellen und in ihrem kleinen Laden in der Valerie Lane zu verkaufen. Deshalb bleibt es auch nicht aus, dass sie selbst von ihren Pralinen ...

Keira liebt es, wohlschmeckende Kreationen aus Schokolade herzustellen und in ihrem kleinen Laden in der Valerie Lane zu verkaufen. Deshalb bleibt es auch nicht aus, dass sie selbst von ihren Pralinen und Trüffel nascht und in letzter Zeit etwas kurvenreicher geworden ist. Ein Umstand, der sie wenig stört, ihren Freund Jordan aber zur Weisglut bringt. Denn anstatt großzügig über die kleinen Fettpölsterchen seiner Geliebten hinwegzusehen, lässt er keine Gelegenheit aus, um sie zu kritisieren. Doch zum Glück gibt es ihre Freundinnen in der Valerie Lane, die sie so mögen, wie sie ist und einen ganz besonders netten Kunden, der zu schätzen weiß, wie köstlich ihre Schokolade ist.

"Die Chocolaterie der Träume" ist der zweite Teil einer Romanserie, die sich rund um eine romantische Gasse namens Valerie Lane rankt. Dort verwöhnen eine Handvoll Ladenbesitzerinnen ihre Kunden mit handgefertigten Produkten, verkaufen Geschenkartikel und Antiquitäten oder laden jeden Mittwochabend zu einem gemütlichen Plausch mit Tee und Keksen ein. Ein offenes Ohr für die Probleme aller gehört dazu, und wenn es nötig ist, bieten sie Hilfe an. So rüstet Keira zum Beispiel alle Läden mit Sammelbüchsen aus, um Kindern in Not zu helfen oder um einen Kühlschrank für ihre bedürftige Lieblingskundin zu beschaffen, während Laurie sofort zur Stelle ist, als es Jordan mit seiner Kritik an Keiras Naschsucht übertreibt. Schon allein deshalb macht es Spaß, die Ereignisse in der Valerie Lane zu verfolgen und dabei zu sein, wenn die sympatischen Damen mit Leidenschaft an ihre Arbeit gehen.

Manuela Insa versteht es, mit einem kurzweiligen Geschehen, einer ordentlichen Prise Romantik, ein wenig Humor und gut verpackten Lebensweisheiten gut zu unterhalten. Und obwohl die Spannung auf einem niedrigen Level verweilt, lesen sich die Seiten nur so weg und ein Gefühl breitet sich aus, das angenehm behaglich ist. Denn während Keira ihr Leben allmählich neu sortiert, merkt auch der Leser, wie wichtig echte Freunde sind und wie gut es tut, anderen Menschen helfen zu können.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, der sich leicht und flüssig liest und der seine Leser ganz zum Schluss in Keiras Rezeptebuch blicken lässt.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Ein unterhaltsamer Romantikroman für junge Leser

All for You – Sehnsucht
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Maya und Cameron lieben sich und genießen eine wundervolle Zeit, bis Cameron während eines Heimaturlaubs Maya einen Heiratsantrag macht und sie noch nicht bereit für eine solche Entscheidung ist. Von der ...

Maya und Cameron lieben sich und genießen eine wundervolle Zeit, bis Cameron während eines Heimaturlaubs Maya einen Heiratsantrag macht und sie noch nicht bereit für eine solche Entscheidung ist. Von der abrupten Zurückweisung schwer verletzt, beendet Cameron ihre Beziehung ihr und fliegt noch am gleichen Tag in die Militärbasis zurück.

Fünf Jahre danach begegnen sich Maya und Cameron in New York erneut und stellen fest, dass ihre Gefühle füreinander noch lange nicht erloschen sind. Doch obwohl Maya weiß, dass sie niemals einen anderen Mann so lieben wird, wie ihn, gibt es Dinge in ihrer Vergangenheit, die sie erneut zweifeln lassen.

"All for You - Sehnsucht" ist ein Liebesroman für junge Leser, der den Auftakt für die dreiteilige Bridge-Reihe bildet, in der es um jede Menge schicksalhafte Verwicklungen und romantische Gefühle geht. Und während diesmal Maya und Cameron das Geschehen bestimmen und sich für oder gegen ihre Liebe entscheiden müssen, geht es in den beiden anderen Bänden um Camerons Geschwister Warren und Olivia, deren Liebesleben nicht weniger prickelnd ist.

Meredith Wild versteht es, ihre Romanfiguren vor scheinbar unüberwindbare Hindernisse zu stellen und sie neben ordentlich Herzpochen auch unsägliche Qualen erleiden zu lassen. Doch trotz dieser tiefen Einblicke in ihre Beziehungen und der damit einhergehenden erotischen Szenen bleiben sie selbst überraschend blass. Dafür aber weiß die Autorin wunderbar mit Worten umzugehen und deshalb liest sich die Geschichte in einem Zug weg, obwohl nicht wirklich viel geschieht.

Fazit:
"All for You - Sehnsucht" ist ein unterhaltsamer Romantikroman für junge Leser, der einige gemütliche Stunden beschert, allerdings weder durchgängig spannend noch tiefgründig ist.