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Veröffentlicht am 05.01.2018

Standardwerk zum Thema Kommunikation und Feedback

Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation
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In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation ...

In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation näher.
Er unterscheidet die Kommunikationstypen Wölfe und Giraffen, wobei die Giraffensprache die Gewaltfreie Kommunikation verkörpern.
Anhand von Beispielen wird grundsätzlich in die Thematik der Kommunikationsprobleme eingeführt, bevor Bedürfnisse und Empathie als Basis der Theorie behandelt werden, um schließlich bei konkreten Veränderungstipps zu landen.

Meine Meinung:

Das kleine Büchlein von Marshall B. Rosenberg steckt voll von augenöffnenden Beispielen, in denen man sich sicherlich auch das eine oder andere Mal ertappt fühlt, was schlechte Kommunikation angeht. So aufgerüttelt ist man empfänglich für die wiederum auch sehr konkreten Denkanstöße, Anregungen und Tipps rund um Gewaltfreie Kommunikation. Die Methodik des Feedbacks, die vorgestellt wird und die auf der Benennung der eigenen Bedürfnisse beruht, ist sehr gut anwendbar und absolut zielführend. Natürlich muss man sein eigenes Kommunikationsverhalten immer wieder reflektieren und auch daran arbeiten, und das Büchlein zur Gewaltfreien Kommunikation hilft dabei sehr.
Besonders gut hat mir auch das Kapitel über Dankbarkeit gefallen, das sehr persönliche Erlebnisse des Autors gerade in Deutschland spiegelt, so dass es sehr berührend war.

Fazit:

Das Buch gibt unglaublich viele Denkanstöße für das Kommunikationsverhalten im privaten wie beruflichen Alltag und ist gefüllt mit vielen konkreten Tipps und beschreibt eine gut anwendbare Methodik basierend auf dem Erkennen von Bedürfnissen.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Unterhaltsame und charmante Wintergeschichten

Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser
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In ihrem Bändchen "Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser" legt Dora Heldt zehn Kurzgeschichten zur Winter- und Weihnachtszeit vor.
Im Wechsel lesen wir jeweils eine etwas längere Geschichte und eine ...

In ihrem Bändchen "Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser" legt Dora Heldt zehn Kurzgeschichten zur Winter- und Weihnachtszeit vor.
Im Wechsel lesen wir jeweils eine etwas längere Geschichte und eine sehr kurze Episode im Format einer Kolumne, wie die Autorin sie für eine Frauenzeitschrift schreibt.
Die Geschichten drehen sich um ganz unterschiedliche Themen rund um den Winter und die festliche Zeit: So möchte eine ältere Dame unbedingt noch einmal in den Schnee und Schlitten fahren, eine Aushilfsdetektivin soll einen verschwundenen Hund zwei Tage vor Heiligabend für einen kleinen Jungen finden, eine Urlaubshasserin gewinnt einen Gutschein für ein Wellnesswochenende bei der Tombola auf der Abteilungsweihnachtsfeier und erwachsene Kinder haben keine Lust auf das traditionelle Weihnachtsfest mit den Eltern in ihrem Elternhaus...

Meine Meinung:
Ich habe dieses kleine Büchlein zwischen den Jahren gelesen, nachdem ich es unter dem Tannenbaum gefunden hatte, und habe die entspannende Lektüre sehr genossen. Die Mischung zwischen sehr kurzen, knappen Kolumnen zu "Alltagsthemen" im Winter und an den Feiertagen und längeren Episoden fand ich sehr gelungen. Dora Heldts flotte Schreibe und die liebevoll dargestellten Personen in ihren Geschichten haben das Ganze für mich zu einem richtigen Lesevergnügen und Lesegenuss gemacht.
Besonders schön fand ich die beiden Geschichten, in denen es ein Wiedersehen mit Christine Schmidt aus "Urlaub mit Papa" und den anderen Büchern gibt sowie auch mit ihrer Familie inklusive Papa Heinz und Mama Charlotte. Man war als Liebhaberin der lustigen Lektüre über den herzensguten, aber eben auch sehr speziellen, Papa Heinz sofort wieder im Thema und konnte sich die Spannungen in der Familie sehr gut bildlich vorstellen. An vielen Stellen musste ich herzlich lachen! Schön waren besonders die Pointen dieser beiden Geschichten.
Insgesamt hat mir die Mischung aus sehr charmanten und lustigen und auch zwischendurch etwas anrührenderen Themen sehr gefallen.

Fazit:
Für mich war dieses kleine Winter-/Weihnachtsbüchlein genau passend für die gemütliche Stimmung zwischen den Jahren. Ich habe mich extrem gut unterhalten gefühlt und die Lektüre sehr genossen.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Abenteuer in einem altehrwürdigen Schweizer Grandhotel

Wolkenschloss
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Die 17jährige Fanny Funke macht, nachdem sie die Schule abgebrochen hat, ein Jahrespraktikum im Hotel Wolkenschloss, einem altehrwürdigen Grand Hotel, das schon ein wenig in die Jahre gekommen ist. Zum ...

Die 17jährige Fanny Funke macht, nachdem sie die Schule abgebrochen hat, ein Jahrespraktikum im Hotel Wolkenschloss, einem altehrwürdigen Grand Hotel, das schon ein wenig in die Jahre gekommen ist. Zum traditionellen Silvesterball reisen Stars und Sternchen, Autoren, russische Oligarchen, neureiche Unternehmer und auch eine buntgemischte Schar an Kindern und Jugendlichen an, die einen Urlaub in den Bergen und im Schnee verbringen möchten. Fanny hat schon mit der Kinderbetreuung alle Hände voll zu tun, wird aber auch schnell gemeinsam mit Hotelierssohn Ben in alle möglichen Abenteuer verwickelt.
Ist wirklich jeder Gast der, der er vorgibt zu sein?
Was wird aus dem Hotel nach dieser Saison werden? Können die Traditionen aufrecht erhalten bleiben?

Meine Meinung:
Das "Wolkenschloss" war mein absolutes Wunschbuch für dieses Jahr und ich habe die Lesezeit zwischen den Jahren mit diesem Buch sehr genossen. Die schönen Bilder der Schneelandschaft und auch des festlich geschmückten Hotels, die man sich beim Lesen vorstellte, waren genau das Richtige für die langen Winterabende und -nachmittage am Kamin und am Weihnachtsbaum.
Die Geschichte wird von Kerstin Gier gewohnt charmant, aber auch hintergründig und vielschichtig erzählt. Das Hotel ist dieses Mal eindeutig im Vordergrund und es macht großen Spaß, Fanny durch all die Gänge, versteckten Türen und in den Keller zu begleiten. Es gibt sogar am Ende ein großes Register, in dem spezielle Begriffe (vor allem aus dem Kontext des alten Gemäuers) sehr humorvoll und im Zusammenhang mit der Geschichte erläutert werden.
Darüber hinaus sind natürlich die vielen Personen - Hotelgäste und Personal - das Herzstück der Geschichte. Viele sind einfach so schrullig und besonders, immer aber liebevoll gezeichnet, dass man sich schnell an sie gewöhnt, sie aber immer für eine Überraschung gut sind.
Witzig sind Fannys Auseinandersetzungen mit anderen Aushilfen von einer Hotelfachschule oder die Erlebnisse mit den reichen amerikanischen Barnbrooke-Mädchen, bei denen die kleinen die großen andauernd ärgern müssen und umgekehrt.
Und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte für Fanny, die wir als Leserinnen natürlich erwarten und die für das notwendige Knistern sorgt.

Fazit:
"Wolkenschloss" war für mich die ideale charmante und witzige Lektüre zwischen den Jahren. Fast kam es mir so vor, als wäre ich selbst mit Fanny in dem jahrhundertealten Grand Hotel in Urlaub gewesen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Standardwerk zur Persönlichkeitsentwicklung

Das 1x1 der Persönlichkeit
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Lothar Seiwert und Friedbert Gay stellen in ihrem Werk "Das 1 x 1 der Persönlichkeit" das sog. persolog-Modell vor. Das - auch DISG genannte - Modell führt in die Grundverhaltensweisen "dominant", "initiativ", ...

Lothar Seiwert und Friedbert Gay stellen in ihrem Werk "Das 1 x 1 der Persönlichkeit" das sog. persolog-Modell vor. Das - auch DISG genannte - Modell führt in die Grundverhaltensweisen "dominant", "initiativ", "stetig" und "gewissenhaft" ein und liefert verschiedene einfache Tests, die dem Leser und der Leserin selbst ermöglichen, das eigene Persönlichkeitsprofil zu bestimmen.
Nach der Einführung in das Modell und die verschiedenen Ausprägungen werden praktische Anwendungen vorgestellt. Nach der Behandlung von Zeitmanagement und Teamarbeit für die verschiedenen Persönlichkeitstypen sowie dem Kapitel Partnerschaft und Kindererziehung geht es abschließend im Kapitel Umsetzung darum, wie man das Gelernte zur Entwicklung einer persönlichen Anpassungsstrategie nutzen kann - je nachdem, welcher Typ man selbst ist und mit welchem Typ man es bei seinem Gegenüber zu tun hat. Dies ermöglicht einen besseren Umgang und eine optimierte Zusammenarbeit und Kommunikation miteinander.

Meine Meinung:

Das kurze Büchlein ist sehr übersichtlich und gut verständlich gehalten. Das persolog-Modell / DISG-Modell ist vergleich mit anderen Modellen wie z.B. dem MBTI und bringt die wesentlichen Persönlichkeitsmerkmale auf den Punkt.
Durch die enthaltenen Tests ist es sehr gut und einfach möglich, eine Sicht auf die eigene Ausprägung zu gewinnen. Bei der Beschreibung der typischen Verhaltensweisen fühlt man sich zum Teil fast "ertappt".
Die Darstellung im Teil "Zeitmanagement und Teamarbeit" ist besonders für Führungskräfte sehr hilfreich, weil man sich dadurch der einzelnen Typen und Bedürfnisse im Team gut bewusst werden kann. Auch als Mitarbeiter und Kollege sind die Anregungen hilfreich für die Zusammenarbeit.
Auch für das private Umfeld kann man einiges mitnehmen und Beziehungen verbessern, denn man lernt auch auf die Bedürfnisse des Partners - insbesondere bei der Kommunikation - besser einzugehen.
Insgesamt lernt man sich selbst durch die Beschäftigung mit dem Thema besser kennen und wird sensibler für die Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Persönlichkeitstypen.

Fazit:

Das Buch ist ein hilfreiches Standardwerk für jeden, der sich mit seiner Persönlichkeit und entsprechender Weiterentwicklung befassen möchte, besonders auch für Führungskräfte und als Hilfsmittel bei der Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen von Mentoringprogrammen.

Veröffentlicht am 26.12.2017

Wundervoll herzerwärmende Lektüre

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
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Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Post, wo sie als Sachbearbeiterin für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Sie liebt ihren Job über alles und kann es am Wochenende gar nicht abwarten, bis endlich ...

Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Post, wo sie als Sachbearbeiterin für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Sie liebt ihren Job über alles und kann es am Wochenende gar nicht abwarten, bis endlich Montag wird und sie wieder zur Arbeit gehen kann. In ihrem privaten Umfeld kümmert sie sich zwar rührend um Nachbarn, die ihre Hilfe benötigen, aber ansonsten hat sie wenig soziale Kontakte und keine Freunde. An die Liebe glauben kann sie auch nicht.
Da taucht eines Tages ein wunderbarer Liebesbrief auf, der schon 50 Jahre hinter einem Schrank in Matildas Büro geschlummert hat, und weckt Matildas Ehrgeiz. Mit der Hilfe des technikaffinen Nachbarn Knut macht sie sich auf die Suche nach der Empfängerin bzw. dem Absender des sehr berührenden Briefes.

Meine Meinung:
Diese liebevoll erzählte Geschichte hat mich gut unterhalten und mir das Herz erwärmt! Sofort fällt der flüssige Schreibstil auf, der den Einstieg in das Buch besonders leicht macht, sowie die sprechenden und teilweise extrem lustigen Kapitelüberschriften.
Die handelnden Personen sind ganz rührend beschrieben, besonders die etwas schrullige Hauptperson Matilda, die herzensgut ist, aber sich doch viel zu wenig zutraut. Während sie am Anfang des Romans nur in ihren Büchern verkriecht und noch nie wirklich verreist ist, macht sie im Laufe der Handlung eine beachtliche Entwicklung durch und springt über ihren Schatten.
Auch mit Nebenfiguren gibt es bezaubernde Details in der Handlung.
Daneben ist auch die äußere Aufmachung des Romans sehr liebevoll und passt gut zum Inhalt des Buches. Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch haptisch sehr ansprechend.

Fazit:
Insgesamt ist dieser liebevoll gestaltete Roman sehr unterhaltsam und lesenwert, wenn man romantische Geschichten mag.