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Veröffentlicht am 23.06.2018

Ermittlerin im Jugendstil

Mord nach Strich und Faden
1

Der historisch angehauchte Krimi "Mord nach Strich und Faden" von Frances Brody ist der erste Teil einer bisher nur auf Englisch erschienenen Serie.

Das Cover ist verspielt und altmodisch und macht schon ...

Der historisch angehauchte Krimi "Mord nach Strich und Faden" von Frances Brody ist der erste Teil einer bisher nur auf Englisch erschienenen Serie.

Das Cover ist verspielt und altmodisch und macht schon deutlich, für welche Leser die Reihe gedacht ist. Wer auf blutige und haarsträubende Thriller steht, wird hier sicher enttäuscht sein.
Es geht um kleinschrittige und langwierige Ermittlungsarbeit, bei der die junge Witwe Kate Shackleton von einem ehemaligen Polizisten namens Sykes unterstützt wird. In diesem ersten Band bleibt die Art der Zusammenarbeit noch undefiniert, es bildet sich kein Team der Art Sherlock Holmes und Dr. Watson. Immer wieder durchbrechen Rückblenden das aktuelle Geschehen. Leider werden die Zeitsprünge nicht immer klar definiert, so dass man als Leser manchmal verwirrt ist. Die Autorin verlangt vom Leser viel Aufmerksamkeit, auch kleine Details müssen behalten werden, um der Aufklärung des Falles folgen zu können.

Gut gefallen hat mir die Idee, jedem Kapitel eine Überschrift zu geben, die auf den sozialen Hintergrund der gesuchten Person hinweist: sämtliche gewählte Begriffe stammen aus der Textilproduktion und werden kurz erläutert. Oft zeigen sie schon den Verlauf des Kapitels auf.

Kate Shackleton wird von einer jungen Frau, die sie im 1. Weltkrieg bei ihrem Dienst als Sanitäterin kennengelernt hat, gebeten, ihren seit mehreren Jahren vermissten Vater zu suchen. Die Umstände seines Verschwindens deuten zunächst auf einen Selbstmord, doch die Mauern des Schweigens, auf die Kate bei ihren Nachforschungen stößt, weisen in eine andere Richtung. Viele machen sich verdächtig und bis zum Ende gehen die Ermittlungen auch mehrmals in die falsche Richtung....

Eine leichte und angenehme Lektüre für zwischendurch, der ich 3 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 28.12.2017

3. Teil der "Sieben Schwestern"

Die Schattenschwester
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Die stille Star braucht Zeit, bevor sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit macht. Ihre liegt im England unter König Edward Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die stille Star braucht Zeit, bevor sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit macht. Ihre liegt im England unter König Edward Anfang des 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 22.11.2017

herzerwärmende Lektüre für zwischendurch

Wir sehen uns beim Happy End
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Ella ist eine junge Frau, die nur für ihren Freund Philipp da ist (persönliche Haushaltsmanagerin) und dafür den Traum der eigenen Selbstständigkeit aufgegeben hat. Als Ausgleich schreibt sie einen Blog, ...

Ella ist eine junge Frau, die nur für ihren Freund Philipp da ist (persönliche Haushaltsmanagerin) und dafür den Traum der eigenen Selbstständigkeit aufgegeben hat. Als Ausgleich schreibt sie einen Blog, in dem sie Bücher und Filme so verändert, dass sie ein gutes Ende (ein Happy End) bekommen.
Um so tiefer fällt sie, als sie mitten in den Hochzeitsvorbereitungen feststellt, dass Philipp sie betrogen hat. Ohne Nachzudenken stürzt sie aus der Wohnung in das verregnete Hamburg und stolpert über Oscar, der daraufhin sein Gedächtnis verliert. Ella fühlt sich verantwortlich und beschließt ihn wieder aufzubauen. Erst nach und nach merkt sie, worauf sie sich da eingelassen hat...

Nach "Dein perfektes Jahr" ist dies der zweite Roman von Charlotte Lucas, den ich gelesen habe.
Mit Schmunzeln stellt der Leser fest, dass die Autorin ihre liebgewonnen Charaktere aus dem vorhergegangenen Werk wieder auftreten lässt.

Der Roman selbst ist wie ein modernes Märchen über Lüge und Wahrheit.
Häufig spielt er mit Klischees (die Frau, die für den Mann ihr Leben aufgibt, bis er eine andere findet; dann erfindet sie sich neu und "formt" sich einen Mann, der seine Erinnerung verloren hat).
Der Spannungsbogen ist sehr gut, man muss einfach immer weiter lesen, weil jede Enthüllung neue Geheimnisse enthält und der Leser auch einige Male auf Irrwege geleitet wird.
Die Hauptfiguren wachsen einem schnell ans Herz, oder eben auch nicht, werden jedenfalls sehr gut dargestellt, so dass man mitfühlen kann.
Die Sprache ist angemessen, die Geschichte wird häufig in Dialogen erzählt, so dass man aus den Gesprächen Informationen bekommt und nicht nur von außen auf Geschehnisse schaut.
Wie schon der Titel sagt, steuert natürlich alles auf ein gutes Ende zu, wobei einige Rückschläge und Hindernisse zu überwinden sind.
Die letzten 40 Seiten sind mir ein bisschen zu wenig ausgefeilt, da enthüllt Ella ihr Lebensgeheimnis und ohne weitere Worte ist alles gut. Wenn es immer so einfach wäre...

Trotzdem: das richtige Buch für kalte Wintertage, wenn man etwas sucht, das einem das Herz wärmt.
Ich vergebe 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Handlung
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 29.11.2017

spannende Unterhaltung

Eine alte Schuld
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„Eine alte Schuld“ ist ein Krimi aus der Cherringham-Reihe. Obwohl mir der vorherige Band nicht bekannt war, konnte ich mich schnell in das Buch einlesen. Das Ermittler-Duo und das kleine englische Dorf, ...

„Eine alte Schuld“ ist ein Krimi aus der Cherringham-Reihe. Obwohl mir der vorherige Band nicht bekannt war, konnte ich mich schnell in das Buch einlesen. Das Ermittler-Duo und das kleine englische Dorf, in dem sich der größte Teil der Handlung abspielt, werden ausführlich und sympathisch geschildert.
Jack ist ein ehemaliger Polizist aus New York, Sarah betreibt eine Werbeagentur und ist alleinerziehende Mutter zweier fast erwachsener Kinder.

Die Geschichte ist mehreren parallelen Strängen aufgebaut:
Bei archäologischen Ausgrabungen außerhalb des Dorfes wird ein Skelett gefunden. Die forensischen Untersuchungen ergeben, dass es sich nicht um einen antiken Römer, sondern um einen jungen Mann handelt, der vor etwa 20 Jahren dort vergraben wurde.
Das Dorf befindet sich in den letzten Vorbereitungen für ein großes Volksfest, an denen auch Jack, der vor einigen Jahren aus Amerika zugezogen ist, zum ersten Mal teilnimmt.
Tim ist ein Versicherungsmakler, der sämtliche Risiken des Großereignisses absichert. Er verschwindet unter seltsamen Umständen kurz vor einem Termin mit Jack.

Die beiden Ermittler haben schon mehrmals zusammen gearbeitet. Sie verstehen sich nicht nur bei den Ermittlungen blind und man fragt sich, ob sie irgendwann während des Buches vielleicht ein Paar werden.

Die Geschichte ist im besten Sinne spannend, ohne gruselig, blutrünstig oder übertrieben gewalttätig zu werden.

Der Schreibstil kommt Bücherverschlingern wie mir sehr entgegen. Obwohl die Sprache einfach ist (keine verschachtelten Sätze, wenig Adjektive, etc.), werden die Atmosphäre und die verschiedenen Stimmungen sehr gut dargestellt und man sieht direkt das entsprechende "Kopfkino". Was mich etwas nervt, sind diese Denkpausen der Protagonisten, die durch ... verdeutlicht werden. Das wird meiner Meinung nach etwas sehr häufig benutzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Lesespaß
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.09.2017

gefühlvoll

Dein perfektes Jahr
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Das außergewöhnliche Äußere (violetter Blattschnitt, Titelbuchstaben erhoben) hat mich neugierig gemacht.
Das Innere war eine nette, gefühlvolle Lektüre für zwischendurch. Gewisse Ähnlichkeiten zu "Moyes ...

Das außergewöhnliche Äußere (violetter Blattschnitt, Titelbuchstaben erhoben) hat mich neugierig gemacht.
Das Innere war eine nette, gefühlvolle Lektüre für zwischendurch. Gewisse Ähnlichkeiten zu "Moyes - ein ganzes halbes Jahr" sind vorhanden. Das Schicksal schlägt recht häufig zu und viele, teils unglaubwürdige Haken.


Ich danke Bastei Lübbe für die Zusendung eines Belegexemplars.