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MartinaSuhr

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein Buch, das mich an meine Grenzen geführt hat

Berühre mich. Nicht.
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Gesamteindruck:
Cover: Sehr romantisch und schlicht. Die rosafarbenen Blüten darüber das weiße Rautenmuster und die hübsche verschnörkelte Schrift. Wirklich hübsch anzuschauen (auch wenn sich mir der Zusammenhang ...

Gesamteindruck:
Cover: Sehr romantisch und schlicht. Die rosafarbenen Blüten darüber das weiße Rautenmuster und die hübsche verschnörkelte Schrift. Wirklich hübsch anzuschauen (auch wenn sich mir der Zusammenhang zur Geschichte nicht erschließt)

Schreibstil: Laura Kneidl schreibt unglaublich gut. Ihr Stil ist emotional, sehr tiefgründig. Sie schafft es, einen direkt in die Situation einfühlen zu lassen und Teil der Handlung zu werden. Ihre eindrückliche Art zu Schreiben hat mich bei diesem Roman manchmal beinahe an meine Grenzen gebracht. Man erlebt durch ihre Worte, man fühlt die Dinge und genau das machte es mir manchmal extrem schwer.

Plot & Charaktere: Harter Stoff. Dramatik pur. Ein junges Mädchen, das auf Grund ihrer Vergangenheit unter extremen Angstzuständen leidet, versucht einen Strich unter das zu setzen, was ihr widerfahren ist, aber irgendwie doch regelmäßig von ihren Emotionen überwältigt wird. Laura Kneidl hat die Situationen, die Erlebnisse, Flashbacks und alles, was diese Story ausmacht, sehr authentisch beschrieben. Man leidet mit, man erlebt die Dinge, fühlt den Schmerz. Man hofft, man bangt, man verzweifelt …

Stärken & Schwächen: Für mich war dieses Buch eine echte Herausforderung, denn der schmale Grat zwischen Verständnis und Mitleid auf der einen Seite und genervt sein auf der anderen wurde ab und an überschritten. Ich verstehe, dass das, was Sage erleben musste, sie geprägt, besser gesagt gebrochen hat. Sie wurde zum Opfer und versucht sich aus dieser Rolle zu befreien. Das finde ich gut, doch manches Mal war mir das alles nicht genug. Sie versucht stark zu sein, es mit ihrem wenigen Mitteln alleine zu schaffen, aber mich hat genau das manchmal aufgeregt. Diese Alleingänge. Ich bin emotional ziemlich Achterbahn gefahren und das Ende hat mich wirklich extrem genervt.

Mein Fazit:
Ein Buch, das definitiv unter die Haut geht. Laura Kneidl hat geschafft, mich mit diesem Buch an Grenzen zu bringen und dennoch wollte ich wissen, wie es endet. Ich verstehe die Kritiker und ich verstehe diejenigen, die es lieben. Das Thema an sich spaltet die Gemüter und ich denke, jeder sollte sich sein eigenes Bild machen. Ich zieh einen Punkt ab, denn auch wenn ich für Sages Verhalten theoretisch Verständnis habe, so hat es mich praktisch verrückt gemacht. Wer dramatische Schicksale und Liebesgeschichten voller Tiefgang mag, sollte sich definitiv daran versuchen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Düsteres Märchen mit Flair

Tochter des dunklen Waldes
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Gesamteindruck:
Cover: Schlicht und dennoch geheimnisvoll – Ein Frau in einem petrolfarbenen Kleid, die auf einen Wald zuschreitet. Passend, wenn auch nicht außergewöhnlich. Eyecatcher in diesem Fall sind ...

Gesamteindruck:
Cover: Schlicht und dennoch geheimnisvoll – Ein Frau in einem petrolfarbenen Kleid, die auf einen Wald zuschreitet. Passend, wenn auch nicht außergewöhnlich. Eyecatcher in diesem Fall sind die teils verschnörkelten Buchstaben des Titels.

Schreibstil: Der Schreibstil von Katharina Seck ist unglaublich bildreich. Sie entführt ihre Leser in phantasievolle Welten und beschreibt diese so detailreich, dass man das Gefühl hat, ein Teil von ihr zu sein. Aber nicht nur das Setting, auch die tiefgreifende Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten wird sehr eindrücklich und ausführlich skizziert.

Plot & Charaktere: Katharina Seck hat ein Händchen für ungewöhnliche Figuren. Charakterstark, emotional und mit dem Herzen am rechten Fleck – starke Persönlichkeiten, eingebettet in eine märchenhafte Erzählung. Mir persönlich gefällt extrem gut, dass sie neue Geschichten zu Papier bringt, mich immer wieder mit der Vielfalt ihrer Ideen überrascht. Sie adaptiert nicht, sie erzeugt eigene Welten und deren Strukturen. Spannung, viele Geheimnisse und sehr viel Gefühl sind zu einem tollen Storyteppich verwoben, der mich trotz einiger vorhersehbarer Situationen doch das ein oder andere Mal überrascht hat.

Stärken & Schwächen: Ihre Stärke ist für mich auch zugleich die größte Schwachstelle an diesem Roman: die bildreiche Sprache. Sie ist so poetisch, tiefgründig und reichhaltig. Sie zaubert Bilder und schafft es jedes noch so kleine Detail vor mein inneres Auge zu malen. Doch genau das war für mich einfach zu viel. Ich hatte das Gefühl mich in dieser „Detailversessenheit“ zu verlieren. Manche Stellen waren so langatmig, das das Lesen zeitweise sehr zäh wurde und seine Leichtigkeit einbüßte. Jemand, der genau das liebt, wird mich sicher nicht verstehen, doch an manchen Stellen ist für mich weniger mehr, denn wenn sich die Handlung zu lange zieht, verliert die Story an Power.

Mein Fazit:
Ein Buch, auf das ich mich unendlich gefreut hatte, da mich Katharina Secks „Silberne Königin“ absolut verzaubert hatte. Leider konnte mich dieser Roman nicht ganz so überzeugen, wie der Vorgänger aus ihrer Feder. Die Storyline ist super, die Idee wirklich genial, nur leider war mir persönlich die Umsetzung ein wenig zu detailliert beschrieben. Ich hab mich in ihren Bildern verloren und hätte mir gewünscht, die Geschichte ein wenig straffer lesen zu dürfen. Dennoch denke ich, dass jeder selbst testen sollte, ob er oder sie es ebenso empfindet, denn eigentlich will man sich in den Büchern verlieren, alle Einzelheiten sehen und sich von den Worten wegtragen lassen. Wer bildgewaltige Fantasymärchen mag, sollte diesen Roman unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Anspruchsvoller Fantasyroman

Die maskierte Stadt
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Gesamteindruck:
Cover: Das Cover hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht. Sehr elegant und schlicht, dennoch passend und unglaublich gelungen.

Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr ...

Gesamteindruck:
Cover: Das Cover hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht. Sehr elegant und schlicht, dennoch passend und unglaublich gelungen.

Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailreich und unglaublich bildlich. Sie beschreibt die Situationen sehr detailgetrau und zieht ihre Leser damit direkt in die Geschichte. Man hat das Gefühl, ein Teil der Story zu werden und sieht jedes noch so kleine Detail vor seinem inneren Auge. Die Sprache ist angenehm und passt sehr gut zu einer Protagonistin mittleren Alters. Ich finde auch, dass sich Irenes Wesen im Schreibstil der Autorin sehr gut widerspiegelt. Mir hat gefallen, dass Besonderheiten und die Sprache fett hervorgehoben waren, so konnte man optisch direkt ausmachen, was wichtig ist und wo sich etwas ändert.

Plot & Charaktere: Eine Detektivgeschichte, aber nicht irgendeine … Es gibt Drachen, Elfen und verschiedene Welten, durch die die Bibliothekarin Irene reisen kann, um ihre Aufträge für die Bibliothek zu erfüllen. Ich mag Irene und ihre beherrschte Art – Respekt, ich hätte sicher das ein oder andere Mal nicht so überlegt und emotionsbeherrscht gehandelt. Die Handlung ist spannend, geheimnisvoll und sehr verworren. Wer mit wem, wer gegen wen und dauernd die Frage, wem kann Irene vertrauen. Alle Figuren und Handlungsstränge sind sehr gut ausgearbeitet und werden unglaublich lebendig dargestellt. Wie bereits erwähnt, ist die Autorin sehr detailliert in ihrer Beschreibung, was die Szenerie und auch ihre Akteure sehr plastisch erscheinen lässt.

Stärken & Schwächen: Die größte Stärke dieses Romans war für mich persönlich die größte Schwäche. Die extreme Detailliebe, vielleicht an manchen Stellen auch Detailversessenheit der Autorin hat mich das ein oder andere Mal etwas zum Verzweifeln gebracht. Die Geschichte ist toll, ihre Figuren undgewöhnlich und anders, aber für mich persönlich hätte die Handlung etwas gestrafft werden können. Ich liebe es, wenn mir jemand Bilder in den Kopf malt, aber wenn es zu viel wird, leidet die Dynamik, dann wird es ein wenig langatmig, zäh. Ich hatte mich so auf diese Geschichte gefreut, denn eigentlich entspricht sie so komplett dem, was ich gerne lese. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich die Vorgeschichte nicht kannte, was ich aber nicht glaube, denn man wird sehr gut in die Situation eingeführt und bekommt alle nötigen Informationen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Zu Beginn gibt es sogar eine kurze Übersicht über die Aufgaben der Bibliothek und die besonderen Wesenszüge der Elfen und Drachen.

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte und Idee, die in ihrer Umsetzung leider ein wenig langatmig war. Es ist spannend und man fiebert mit, doch an einigen Stellen ging mir die Lust aus und ich habe eine Pause gebraucht. Ich glaube, diese Geschichte braucht Leser, die es lieben richtig tief in eine Geschichte einzutauchen, jedes Detail mitzuerleben. Definitiv richtig für den anspruchsvollen Leser.

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  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 30.12.2017

Der Kampf zwischen den Göttern und Titanen geht in die nächste Runde

Glanz der Dämmerung
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Gesamteindruck:
Cover: Geheimnisvoll und glitzernd, dem Cover-Girlie in mir gefällt es, auch wenn ich mir die beiden Protagonisten immer noch anders vorstelle.

Schreibstil: Jennifer L. Armentrout hat ...

Gesamteindruck:
Cover: Geheimnisvoll und glitzernd, dem Cover-Girlie in mir gefällt es, auch wenn ich mir die beiden Protagonisten immer noch anders vorstelle.

Schreibstil: Jennifer L. Armentrout hat einen tollen Still. Humorvoll, leicht zu lesen und sehr plastisch. Man hat das Gefühl, ein Teil der Story zu sein, direkt durch ihre Worte in die Geschichte hineingezogen zu werden. Leider wirkt es an manchen Stellen ein wenig langatmig und ich denke, man hätte, gerade auch sprachlich, manches knackiger und gestraffter formulieren können. Auch hat man an manchen Stellen das Gefühl, einige Liebesszenen wirken etwas verhalten, beinahe hölzern - für mich jedoch ein Stilmittel, denn es spiegelt ein wenig das Misstrauen von Josie, die Unsicherheit und ist womöglich eine Folge der Dinge, die passiert sind (dann passt es nämlich recht gut).

Plot & Charaktere: Seth und Josie – ich liebe die beiden. Sie sind toll und die Verwandlung, die gerade Seth von Band eins bis jetzt vollzogen hat, ist unglaublich – und sehr sympathisch. Es sind wieder viele altbekannte Figuren dabei, die man näher kennenlernt, ebenso aber ein paar neue Charaktere, die die Spannung anheizen, weil man sie noch nicht so ganz einordnen kann. Die Grundstimmung ist düsterer, weniger Erotik, mehr Gefahr (was mir persönlich ganz gut gefällt). Ich muss gestehen, dass ich das Ende relativ früh erahnt habe, was mich aber nicht wirklich gestört hat, dennoch bin ich froh, dass es nicht das Ende ist – das wäre ein wenig unbefriedigend gewesen. Ich bin schon neugierig, ob sich die Vermutungen, die ich für den letzten Band habe (ich bin gespannt, ob es der letzte ist), erfüllen. Es bleibt spannend.

Stärken & Schwächen: Götter sind sexy und Jennifer L. Armentrout hat in ihrer Götterleuchten-Reihe das einmal mehr bewiesen. Eigentlich hatte ich gedacht/erwartet, dass der dritte auch der letzte Band ist. Mit Sicherheit hat sie den Roman gut füllen können, die Geschichte genutzt, um mehr Details und kleine Raffinessen auszuarbeiten. Dennoch bin ich nicht sicher, ob man das Ganze nicht doch hätte straffen können. Ich habe das Buch genossen, hatte Spaß, aber ich stimme einigen Kritikern zumindest in dem Punkt zu.

Mein Fazit:
Ich will mehr, will endlich wissen, wie alles endet. Auch wenn für mich bis dato der erste Teil der stärkste war, so verschlinge ich doch jeden aufs Neue und freue mich schon riesig auf das Frühjahr 2018. Trotz all meiner Vorfreude hoffe ich, dass das dann der Finalteil sein wird, denn ich bin mir nicht sicher, ob die Story endlos weitergeführt werden kann, ohne ihren Charme zu verlieren. Eine wirklich tolle Götter-Adaption, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Gefühlschaos auf einer kleinen schottischen Insel

Mein Herz ist eine Insel
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Gesamteindruck:
Cover: Ein romantisch maritimes Sommer-Cover, das allerdings mehr an wärmere Gefilde als an die raue schottische See erinnert. Ein schönes und wirklich ansprechendes Titelbild, allerdings ...

Gesamteindruck:
Cover: Ein romantisch maritimes Sommer-Cover, das allerdings mehr an wärmere Gefilde als an die raue schottische See erinnert. Ein schönes und wirklich ansprechendes Titelbild, allerdings nicht so ganz passend zur Geschichte.

Schreibstil: Anne Sanders Art zu schreiben ist sehr angenehm, auch wenn ich mich zu Beginn erst daran gewöhnen musste. Sie passt sich sprachlich sehr stark der Stimmung an und spiegelt dadurch den Gemütszustand von Protagonistin Isla wider. Ihre Beschreibungen sind sehr eindrücklich und man kann sie die raue See, die karge Insel und ihre eigenwilligen Bewohner sehr gut vorstellen.

Plot & Charaktere: Der Plot ist, anders als angekündigt, kein Sommer-Wohlfühlroman, nicht so seicht und fröhlich, wie man vielleicht erwarten würde. Isla, die vor Jahren wie ihre Mutter schon Jahre zuvor von ihrer kleinen Heimatinsel geflohen ist, um in der Ferne ihr Glück zu suchen, kehrt nach dem unglücklichen Beziehungsaus wieder zurück und stößt damit natürlich einigen Menschen vor den Kopf. Isla ist kein einfacher Charakter, weiß selbst nicht so recht, was sie eigentlich will. Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven – der von Isla und der von Finn. Zwischendurch bekommt man immer wieder Fragmente einer Volkssage, die man sich auf der Insel erzählt, was der Story etwas Mystisches verleiht. Mir gefällt, dass man neben den Hauptprotagonisten auch Einblicke in das Leben der Nebenfiguren bekommt und sie dadurch lebendiger erscheinen. Die Handlung ist gut durchdacht und überrascht immer wieder mit kleinen Details oder unerwarteten Wendungen, die die Spannung bis zum Ende hochhalten.

Stärken & Schwächen: Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Entwicklung der Figuren. Zu Beginn sind sie alle ähnlich rau wie die schottische See und wirken irgendwie verschroben, aber je mehr man sie kennenlernt, desto liebenswürdiger werden sie und desto wohler fühlt man sich auf dieser kleinen Insel. Das ist allerdings auch das Problem, also die Schwäche, die ich an dem Roman kritisieren muss. Isla wirkt dadurch manchmal sehr undankbar und man hat es schwer, ihre Art zu verstehen. Ich hatte das ein oder andere Mal meine Schwierigkeiten mit ihr, denn ich wollte sie schütteln und aufwecken, sie fragen, ob sie noch richtig tickt und ihr einen eiskalten Waschlappen entgegenschleudern. Isla hat mich emotional gefordert, was allerdings ein rein persönlicher Kritikpunkt ist, denn sie war wirklich authentisch und ihrer Linie treu.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, eine tiefgründige Reise zu sich selbst. Man kann sich sehr leicht in die Situationen und Figuren einfühlen und erlebt mit ihnen eine wirklich schöne Zeit. Es macht Spaß dabei zuzusehen, wie sich die Dinge entwickeln. Absolut unterhaltsam und eine klare Empfehlung.