Jeder Tag ist ein Geschenk
Als das Leben mich aufgab„Als das Leben mich aufgab“ ist ein Buch der Autorin Ney Sceatcher, welches im Juni 2017 im Zeilengoldverlag erschien.
Ihre Tage sind gezählt, ihr Leben vorbei und jede Sekunde, die das Leben ihr schenkte ...
„Als das Leben mich aufgab“ ist ein Buch der Autorin Ney Sceatcher, welches im Juni 2017 im Zeilengoldverlag erschien.
Ihre Tage sind gezählt, ihr Leben vorbei und jede Sekunde, die das Leben ihr schenkte ist vergangen.
Zu schnell zerrann die Zeit zwischen ihren Fingern und mit ihr die Erinnerungen an ein Leben, das sie besaß.
Noch ein letztes Mal gibt ihr das Universum die Chance, an jenen Ort zurückzukehren, an dem sie einst lebendig war. Auf der Erde soll sie Abschied von ihrem alten Leben nehmen, damit ihre Seele ihren Frieden findet und sie verstehen kann, warum ihr Leben bereist so früh endete…
Die Protagonistin nennt sich Mai. Es ist der Name des Monats, in dem sie für ein letztes Mal zurück auf die Erde kommt.
Sie kann sich an nichts erinnern und muss nun mit einer Hand voller Abschiedsbriefe ein Leben hinter sich lassen, an das sich ihre Seele sich gebunden hat.
Weder sie noch der Leser wissen, warum sie so früh starb, doch fühlt man, dass Mai leben will!
Der Gedanke daran, dass es für dies längst zu spät ist, wird sowohl für Mai als auch für den Leser zu einer traurigen Erkenntnis, die ihnen mit dem Fortschreiten der Geschichte immer bewusster vor Augen geführt wird.
Vor allem dieser Aspekt berührte mich sehr, denn während Mais Leben bereits den Sternen gehört wird klar, dass sowohl die Charaktere, mit denen sie im Laufe der Geschichte zusammentrifft, als auch der Leser immer noch die Chance auf ein Leben voller Liebe, Wunder und Glück haben.
Die Geschichte verläuft sehr ruhig, sodass es zu eher weniger spannenden Momenten kommt. Dadurch erhält das Buch eine stille Atmosphäre, die einen sehr zum Nachdenken einlädt, denn enthält die Geschichte eine unglaubliche Vielzahl an Textstellen, die einen dazu veranlassen, über das Leben nachzudenken, sodass die Geschichte im Zuge dessen eine besonders starke Tiefgründigkeit mit sich bringt.
„Als das Leben mich aufgab“ setzt sich aus vielen kurzen Kapiteln zusammen, was mir besonders gut gefällt, dann entsteht so ein angenehmer und schneller Lesefluss.
Auch die Briefe, welche Mai verteilen muss, berührten mich sehr und kosteten mich besonders gegen Ende der Geschichte einige Tränen.
Die Geschichte enthält eine Menge wundervoller Weisheiten, welche einleitend für ein neues Kapitel sind und sehr passend zu diesen gewählt wurden. Auch innerhalb der Seiten findet der Leser unglaublich viele Gedankenanstöße in Bezug auf das Leben. Diese sind, wie ich finde sehr inspirierend, doch hatte ich an mancher Stelle das Gefühl, dass die Anzahl der Informationen, die der Leser durch diese erhält ein wenig zu viel in Relation mit der Seitenzahl des Buches ist, denn fühlte ich mich oft vor lauter Informationen ein wenig überfordert.
Um all seine inspirierenden Gedanken zu verinnerlichen, müsste ich das Buch mehr als nur einmal lesen.
Nicht immer konnte ich mir vorstellen, wie die Kulisse der Geschichte aussehen sollte, doch wurde mir dies durch die wunderschönen Bilder innerhalb einiger Seiten und der Art wie die Autoren mit der Sprache malt, im Laufe der Geschichte immer klarer.
„Als das Leben mich aufgab“ enthält von mir vier von fünf Sternen. Die Geschichte brachte mich wirklich zum Nachdenken, denn appelliert sie an einen, den Tod nicht zu verdrängen, sondern das Leben durch seinen Präsenz bewusst wahrzunehmen und jeden Tag wie ein Geschenk anzunehmen und auszukosten. Durch die Ich-Perspektive fühlt man sich Mai sehr nahe und obwohl es komisch klingen mag, war ich nach jedem Mal mit dem ich das Buch beiseitelegte, glücklich darüber nicht in ihrer Haut zu stecken und immer noch die Chance auf ein Leben und eine Zukunft zu haben.