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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2017

Gefühlvoll, tragisch und schön

Das Licht der Insel
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Eine alte blinde Frau und ein einsames junges Mädchen suchen nach ihrer eigenen Vergangenheit mit der Frage wer sie wirklich sind. Zeichnungen und ein Geigenlied verbindet sie, nur wie der Zussammenhang ...

Eine alte blinde Frau und ein einsames junges Mädchen suchen nach ihrer eigenen Vergangenheit mit der Frage wer sie wirklich sind. Zeichnungen und ein Geigenlied verbindet sie, nur wie der Zussammenhang besteht ist noch rätselhaft und geheimnisvoll. Vielleicht schaffen es die alten Tagebücher des Leuchtturmwärters die Geheimnisse zu lüften.

Ein sehr schönes Buch, dass nur schon vom Cover her sehr detailreich, filigran und geheimnisvoll erscheint. Es gibt viele atmosphärische naturnahe Beschreibungen, die das wettergegerbte Leben auf der Insel sehr Nahe gebracht haben. Trotz allem war Elisabeths Kindheit mit ihrer Zwillingsschwester von Freiheit , Glück und Unschuld geprägt. Morgan dagegen hatte ein sehr einsames Leben, ohne Familie, Rückhalt und Geborgenheit. Beide sind trotz großem Altersunterschied auf der Suche nach sich selbst. Wer bin ich? Ist die zentrale Frage, die den Leser im Laufe der Geschichte laufend begleitet.

Es war eine sehr schöne, gefühlvolle, auch traurige und tragische Geschichte, die viel verborgenes zutage bringt und den Einen oder Anderen auch überraschen wird. Ich konnte mich in die Geschichte sehr gut reinfallen lassen, habe die rauhen und kalten Winter gespürt, die heißen erstickenden Sommer, die Einsamkeit und Stille der Insel.
Ich mochte Elisabeth und Morgan sehr gerne. Sie waren ein toller Kontrast und trotzdem haben sie unglaublich gut zusammen gepasst und harmoniert. Ebenso die Zwillingsschwester Emily, die auch eine sehr zentrale Rolle spielte.

Ich habe es genossen dieses Buch zu lesen und kann es nur allen empfehlen, die Familiengeschichten mit Geheimnisse und Schicksale lieben.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Sehr atmosphärisch in Zeiten der Strandräuber, Walfänger und Hexen

Die Strandräuberin
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Im 18. Jahrhundert lebt Jördis mit ihrer isländischen Großmutter auf der Insel Sylt. Rau ist das Leben dort. Insbesondere wenn es kein Mann im Haushalt gibt, der fischen und auf Walfang gehen kann, um ...

Im 18. Jahrhundert lebt Jördis mit ihrer isländischen Großmutter auf der Insel Sylt. Rau ist das Leben dort. Insbesondere wenn es kein Mann im Haushalt gibt, der fischen und auf Walfang gehen kann, um das Überleben der Familie zu sichern. Jördis geht deshalb auf Strandräuberei, wenn Schiffe vor der Küste in den wilden Wellen untergehen.


Ein Buch, dass mir Sylt auf eine ganz andere Art gezeigt hat. Die Insel, die sonst heute so idyllisch, ruhig und touristisch erscheint, war im 18. Jahrhundert um einiges rauer und schwieriger.
Die Atmosphäre war toll. Es hatte etwas von Piraten-/ Wikingerflair, was ich sehr gemocht habe. Es zeigt die windige, unverzeihliche Natur, der die Menschen trotzen und sich richten mussten.


Die Menschen überleben, durch das was das Meer einen überlässt und gibt.
Und doch haben die wenigen Menschen, die dort leben auch Wünsche, Träume und Hoffnungen. Es wird geliebt, gestritten, geholfen, zerstört und verziehen.


Mir gefiel die Geschichte sehr. Mit einer sehr starken Protagonistin, die sich zu behaupten lernt und den Kopf bei jedem Rückschlag trotzdem hebt und weitergeht. Die Entwicklung der Charaktere, im Laufe der Geschichte gefiel mir sehr und gab schlussendlich sogar eine Moral des Ganzen.


Ich habe es toll gefunden mich in die Vergangenheit zu bewegen und die Insel Sylt in einem anderen Blickwinkel zu sehen zu bekommen.


Note:4/5

Veröffentlicht am 13.07.2017

Drama, Liebe und Schicksal

Wildblumensommer
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Ein Buch, dass nur von der Gestaltung und dem Titel her auf eine schöne Sommerlektüre verspricht.
Bekannt durch ihre Daringham Hall Trilogie, kannte ich schon den Schreibstil der Autorin und versprach ...

Ein Buch, dass nur von der Gestaltung und dem Titel her auf eine schöne Sommerlektüre verspricht.
Bekannt durch ihre Daringham Hall Trilogie, kannte ich schon den Schreibstil der Autorin und versprach mir gute Unterhaltung und eine schöne Liebesgeschichte.
Doch diese Liebesgeschichte wurde deutlich dramatischer als gedacht. Hierbei geht es nicht nur um Zoe, die recht spontan nach Cornwall verreist, am Ort ihrer Jugend, sondern auch um ihr Bruder Chris und ihre Freundin Rose. Drei Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, die nach Liebe sehnen.
So, ocker leicht und frisch wie das Cover auch aussieht, wird die Geschichte aber nicht. Es geht sehr dramatisch zu, die Geschichte entwickelt sich stetig und zeigt deutlich mehr Tiefgang als ich anfangs dachte. Tatsächlich konnte mich die Geschichte auch berühren und etwas in mir auslösen. Ich fand es wirklich sehr schön ( insbesondere das Ende).
Mich konnte es auf alle Fälle überzeugen und sogar überraschen. Ich mag Bücher, die Tiefe zeigen und bewegen können. Dies konnte die Autorin wunderbar umsetzen. Eine sehr gute Geschichte, die Liebe, Drama, Schicksal und Gefühle wunderbar einpackt.

Note:4/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.06.2017

Packend, beklemmend, unheilverkündend

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Nach einem Schicksalsschlag zieht Jane in ein hochmodernes minimalistisches Haus, um einen Neuanfang zu wagen. Nicht jeder darf zur Miete dort wohnen. Es gibt viele Regeln und Bedingungen, die eingehalten ...

Nach einem Schicksalsschlag zieht Jane in ein hochmodernes minimalistisches Haus, um einen Neuanfang zu wagen. Nicht jeder darf zur Miete dort wohnen. Es gibt viele Regeln und Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Keine Türen, kein Geländer an der Treppe, keine Deko, keine Bücher, jederzeit Zutritt gewähren für Architektstudenten Führungen...
Mit den Bedingungen kann Jane gut leben, bis sie herausfindet, dass die Vormieterin in diesem Haus zu Tode gekommen ist und ihr vom Aussehen her extrem gleicht.


Ein Buch, dass mich vom Ende bis zum Schluss komplett auf die falsche Fährte gelockt hat.


Es gibt einen extrem guten Einblick in der hochmodernen Architektur, wie solche Häuser konzipiert sind. Selbstdenkende Häuser, in denen alles automatisch funktioniert, den Bewohnern angepasst.


Das Buch hat mir die ganze Zeit ein recht beklemmendes, unheilverkündetes Gefühl vermittelt. Die Charaktere waren gut herausgearbeitet und übermittelten mir ein Bild von recht wahnhafte, psychisch angeknackste Personen, die allesamt gut eine Therapie gebraucht hätten.


Die psychologische Seite fand ich extrem interessant und sehr gelungen umgesetzt. Die Atmosphäre war für mich sehr greifbar und einnehmend.


Mich konnte das Buch sehr gut fesseln und überraschen. Ich habe es sehr gerne gelesen.
Ich konnte im Endeffekt für mich feststellen, dass so ein Haus nichts für mich wäre.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Coole Kombi Ausmalbuch und Hörbuch in Einem

Mein Zaubergarten
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Mein Zaubergarten ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten vieler bekannter klassischer Autoren wie Hermann Hesse, Theodor Fontane, Giovanni Bocacco, Alphonse Daudet, Hans Christian Andersen...., die sich ...

Mein Zaubergarten ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten vieler bekannter klassischer Autoren wie Hermann Hesse, Theodor Fontane, Giovanni Bocacco, Alphonse Daudet, Hans Christian Andersen...., die sich alle über das Thema Garten, Blumen, Jahreszeiten und Gartenarbeit in vielen verschiedenen Geschichten auslassen und ihre Gedanken dazu äußern.


Jede Geschichte wird von einem anderen Sprecher vorgelesen. Dies gibt viel Abwechslung und jeder Geschichte seinen eigenen Charakter. Meist sind die Kurzgeschichten recht kurz und doch sehr ansprechend. Mir haben sie sehr gefallen. Sie waren sehr unterschiedlich , haben mich sehr animiert, motiviert und inspiriert Gartenarbeit zu machen, in den Garten gehen zu wollen und Pflanzen, Gemüse und Blumen zu säen, zu pflanzen und zu pflegen.


Dazu gibt es 10 A5 einseitige Karten, die beim Zuhören angemalt werden können. Es sind hauptsächlich Blumenmotive. Im ungemaltem Zustand haben sie mir nicht sonderlich gefallen. Drei Karten habe ich mit Filzstiften ausgemalt. Die Farbe färbt ein wenig auf der Rückseite durch, aber da die Bilder sowieso einseitig sind, finde ich es nicht sehr schlimm. Angemalt, gefielen mir die Bilder dann doch ganz gut. Wobei ich aber schon Gemüse, Obst oder auch Krabbeltierchen oder warum nicht, auch Gartengeräte sehr begrüßt hätte, da viele Kurzgeschichten diese Themen besaßen.
Dies bemängele ich leider immer wieder, dass bei Gartenthemen in Ausmalbücher fast ausschließlich nur Blumen abgezeichnet sind. Dabei ist ein Garten so viel mehr als nur Blumen.


Ansonsten fand ich die Kombination Hörbuch mit Ausmalbilder sehr schön und auch sehr passend. Es macht Spaß den vielen verschiedenen Stimmen zuzuhören und gleichzeitig mit Farben spielen zu können.


Note: 4/5