Cover-Bild Das Fremde Meer
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 10.11.2014
  • ISBN: 9783833309908
Katharina Hartwell

Das Fremde Meer

Roman

Eine Liebe, viel zu groß, um sie nur einmal zu erzählen, ein Buch, das wie eine Reise ist: in die Salpêtrière, die Pariser Psychiatrie, in der Sigmund Freud Schüler bei Charcot war; in den Winterwald, aus dem eine gelangweilte Prinzessin einen Prinzen retten will; in die Wechselstadt, in der ganze Häuser als »Mobilien« durch die Stadt wandern… Zehn Kapitel, zehn Mal die Geschichte von Marie und Jan. »Katharina Hartwell erzählt so gut, dass sie auf jeden Fall einen neuen Weltrekord im literarischen Zehnkampf aufgestellt haben dürfte.« (Spiegel online) – ein magischer Roman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

"Ich stelle mir vor, in einer Welt zu leben

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... in der es ein Makel ist, nicht auf einer Insel geboren zu sein. Es
gelingt mir besser als gedacht." (S.183) Dies ist Maries Reaktion auf
Jans Schilderungen seiner Kindheit.

Marie und ihre Liebe zu ...

... in der es ein Makel ist, nicht auf einer Insel geboren zu sein. Es
gelingt mir besser als gedacht." (S.183) Dies ist Maries Reaktion auf
Jans Schilderungen seiner Kindheit.

Marie und ihre Liebe zu Jan -
davon handelt das Buch. Es ist eine große Liebesgeschichte, die in
allen Facetten, das sind hier zehn Geschichten, erzählt wird - weniger
würde nicht ausreichen. Diese Geschichten haben andere Protagonisten, es
sind in Wahrheit aber doch immer wieder Marie, Jan und ihr Umfeld.

Dabei
ist es ein Hochgenuss, den Ideenreichtum der Autorin , ihre
Belesenheit, ihr Wissen und ihre Recherchierfähigkeiten zu genießen -
vor allem jedoch ihre wunderschöne, ganz besondere Sprache.

Das
Meer ist - so verrät es ja bereits der Titel - immer wieder ein
entscheidender Player, doch es gibt auch andere Settings: die
Salpetriére, die altehrwürdige psychatrische Klinik in Paris in einem
anderen Zeitalter, in dem wir auch Blanche, der Freundin von Marie Curie
- und dem Leser möglicherweise aus "Das Buch von Blanche und Marie" von
Per Olov Enquist bekannt - begegnen, ein Luftschiff und die
Wechselstadt. Es sind Settings, die dem Leser einerseits vertraut,
andererseits aber auch wieder völlig neu vorkommen. Und immer wieder
Katharina Hartwells beeindruckender Stil - Ich komme nicht umhin, hier
eine Kostprobe dieser Fabulierkunst, die ihresgleichen sucht, zu
hinterlassen:

"...von der Welt hat er bereits genug gesehen, die
Welt ist eine zu schnelle Kutsche, die sich einem im toten Winkel nähert
und wenn sie einen erfasst, weiß man nicht einmal mehr, wo oben und
unten ist." (S.109), so der männliche Protagonist in "Astasia-Abasia",
der Geschichte, die in der Salpetriére spielt. So auch dieses Buch - von
Zeit zu Zeit wirbelt es den Leser so durch, dass er nicht mehr weiß, wo
oben und unten ist - und beginnt, die Zusammenhänge in einem anderen
Kontext zu sehen.

Ein stilles Buch - ein lautes Buch, ein zartes
Buch, ein wildes Buch, immer wieder ist es auch ein spannendes Buch -
aber vor allem ist es ein kluges, ein gekonnt konstruiertes und
aufgebautes Buch, das all dies vereint. Katharina Hart hat hier ein
Kunstwerk geschaffen, eine filigrane Gesamtkomposition aus Sprache,
Inhalt, Recherche und Emotionen, die ihresgleichen sucht. Ich muss
sagen, ich bin ehrlich froh, dass es sich hier um eine junge Autorin
handelt, die ihren 30sten Geburtstag noch vor sich hat, denn das lässt
mich auf weitere wunderbare, erkenntnisreiche, prägende und
möglicherweise das Leben oder zumindest die Sicht darauf verändernde
Werke hoffen. Hartwell schreibt vollkommen anders als jeder Autor, den
ich vor ihr gelesen habe, sie hat ihren eigenen Stil, aber vor allem hat
sie etwas zu sagen, sie trägt die Geschichten in sich. Das merkt man
vor allem daran, dass das Buch weit entfernt davon ist, gekünstelt bzw.
konstruiert zu wirken - all das kommt aus dem tiefen inneren der Autorin
und fügt sich durch ihre gekonnte Feder zu einem wundersamen
Gesamtkunstwerk.

Dieses fremde Meer ist überwältigend und
tosend, manchmal ruhig, aber immer wieder schlagen die Wellen über dem
Leser zusammen. Ich kann es es wirklich jedem ans Herz legen, der gute
Geschichten mag, vor allem aber denjenigen, die sich gern überraschen
lassen!

fügt sich durch ihre gekonnte Feder zu einem wundersamen Gesamtkunstwerk.

Dieses fremde Meer ist überwältigend und tosend, manchmal ruhig, aber immer wieder schlagen die Wellen über dem Leser zusammen. Ich kann es es wirklich jedem ans Herz legen, der gute Geschichten mag, vor allem aber denjenigen, die sich gern überraschen lassen!

Veröffentlicht am 29.11.2022

Habe mir etwas mehr erhofft

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Das fremde Meer... Ein Roman, bestehend aus mehreren Geschichten. Mir hat es das Buch nicht immer leicht gemacht. Im Prinzip sind die einzelnen Geschichten interessant und spannend, aber mir kam der Schreibstil ...

Das fremde Meer... Ein Roman, bestehend aus mehreren Geschichten. Mir hat es das Buch nicht immer leicht gemacht. Im Prinzip sind die einzelnen Geschichten interessant und spannend, aber mir kam der Schreibstil hin und wieder etwas langatmig vor. Zu gedehnt, zu gewollt. Zu... zu.
Auf den ersten Blick scheinen alle Geschichten alleine zu sein, unabhängig. Doch zwischen den Zeilen entdeckt man dann überraschend wiederkehrende Aspekte und man begreift, dass die Geschichten im Prinzip alle Teil eines großen Ganzen sind. Das hat mein Interesse wieder entfacht - aber auch nicht lang. Irgendwann überwog wieder das ominöse „zu“, das ich nicht genauer beschreiben kann.
Bis zu diesem Punkt, diesen Geschichten, würde das Buch wohl nur 2 Sterne von mir bekommen. Doch dann... dann kommt das Ende. WUMMS - mit einmal ist es da. Und es macht Sinn. Endlich versteht man das, was permanent nach Aufmerksamkeit heischend über dem Buch geschwebt ist aber trotzdem nie greifbar gewesen ist. Plötzlich begreift man - und man denkt nach, lässt Revue passieren, kombiniert, wiederholt gedanklich. Es bleibt eine Stimmung im Leser zurück, die nicht viele Bücher schaffen können. Kein leicht beflügeltes Grübeln wie nach dem Beenden eines locker-leichten Romans, einzig basierend auf dem überlegen, was man gut und was man schlecht findet. Dieses Buch löst sich mit seiner Vielschichtigkeit von sämtlichen Bewertungen und lässt noch viel mehr zurück als den Gedanken, ob es einem an sich gefallen hat.
4 Sterne gibts dafür von mir. Im Durchschnitt kommen wir damit auf die 3, die ich hier auch angegeben habe, dabei bleibe ich dabei, dass man das Buch eigentlich anders bewerten müsste. Vielleicht auch gar nicht, weil es nicht vergleichbar ist.